Slowenien beim Eurovision Song Contest

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Bilanz

Flagge Sloweniens
Teilnehmende Rundfunkanstalt
RTVSLO
Erste Teilnahme
1993
Anzahl der Teilnahmen
22 (Stand 2016)
Höchste Platzierung
7 (1995, 2001)
Höchste Punktzahl
96 (2011)
Niedrigste Punktzahl
5 (2004 SF)
Punkteschnitt (seit erstem Beitrag)
37,77 (Stand 2016)
Punkteschnitt pro abstimmendem Land im 12-Punkte-System
1,15 (Stand 2016)

Dieser Artikel befasst sich mit der Geschichte Sloweniens als Teilnehmer am Eurovision Song Contest.

Teilnahme und Erfolge im Wettbewerb

Slowenien nahm zum ersten Mal 1993 als unabhängiges Land am Eurovision Song Contest teil. Wegen einer schlechten Platzierung musste das Land bereits 1994 aussetzen. 1995 gelang es Darja Švajger den siebten Platz zu erreichen, in den darauf folgenden Jahren konnte sich Slowenien nur 1997 unter den ersten zehn platzieren und musste deshalb 2000 erneut aussetzen. 2001 wiederholte Nuša Derenda den siebten Platz, ein besseres Ergebnis konnte seitdem nicht mehr erzielt werden. Seit 2004 schafften es nur vier von zwölf Beiträgen in die Endrunde, die 2007 den 15. Platz, 2011 den 13. Platz, 2014 den 25. (und in diesem Fall vorletzten) und 2015 den 14. Platz erreichten. Insgesamt endeten nur sechs der 21 Teilnahmen – also weniger als ein Drittel – in der vorderen Tabellenhälfte, womit Slowenien zu den weniger erfolgreichen Ländern beim Wettbewerb zählt. Im Jahr 2016 verpasste Slowenien zum insgesamt neunten Mal seit Einführung des Halbfinales den Finaleinzug; nur drei Länder hatten gleichen oder weniger Erfolg bei der Qualifikation: Bulgarien scheiterte bei zehn Teilnahmen acht Mal und die Niederlande sowie die Schweiz jeweils neun Mal bei 13 Teilnahmen. Da Bulgarien aber nur in zehn von 13 Fällen am Semifinale teilgenommen hat, haben Slowenien, die Schweiz und die Niederlande mit vier Finalteilnahmen jedoch eine bessere Qualifikationsquote.

Teilnahmen vor 1993

Vor 1993 nahm Slowenien indirekt als Teilrepublik Jugoslawiens am Wettbewerb teil. Dabei wurden insgesamt sechs jugoslawische Beiträge vom slowenischen Sender TV Ljubljana gestellt.

  1. 1961 erreichte der erste jugoslawische Beitrag Neke davne zvezde von Ljiljana Petrović den 8. Platz.
  2. 1962 kam Lola Novaković mit Ne pali svetla u sumrak auf den 4. Platz.
  3. 1966 Berta Ambrož mit Brez besed auf dem 7. Platz,
  4. 1967 Lado Leskovar mit Vse rože sveta auf den 8. Platz,
  5. 1970 Eva Sršen mit Pridi dala ti bom cvet auf den 11. Platz, sowie
  6. 1975 Pepel in Kri mit Dan ljubezni auf dem 13. Platz.

Von diesen sechs Beiträgen waren die ersten beiden in serbokroatischer, der 3. bis 6. in slowenischer Sprache.

Nationale Vorentscheide

Alle slowenischen Beiträge (bis auf 2013) wurden im Rahmen einer Vorentscheidung gewählt, die jährlich unter dem Titel EMA stattfindet. In der Regel fand die Vorausscheidung an einem Abend mit einer Teilnehmerzahl zwischen 12 und 17 statt. 2001 und 2002 fand vor dem nationalen Finale ein Halbfinale statt, 2004 bestanden vier Halbfinalrunden und 2007 zwei Halbfinalrunden.

2012 wurde erstmals eine Castingshow ähnlich dem deutschen System „Unser Star für …“ abgehalten, die Misija Evrovizija (Mission Eurovision) hieß und sich über mehrere Wochen erstreckte. Nach einer internen Auswahl für 2013 kehrt die Vorentscheidung EMA 2014 wieder zurück, obwohl man sich eigentlich wegen finanzieller Engpässe erst im letzten Moment für eine Teilnahme entschieden hatte.[1]

Kontroversen über die Abstimmung gab es 2006: Mit einer Wichtung von je 1/3 entschieden eine Jury, alle Anrufer per Telefon und alle Stimmen per SMS. Saša Lendero erhielt die meisten Telefon- und SMS-Stimmen, aber keinen einzigen Punkt von der Jury. Die Gruppe Atomik Harmonik war bei Tele- und SMS-Voting auf dem zweiten Platz, erhielt aber ebenfalls keinen Punkt von der Jury.[2]

Sprachen

Bis einschließlich 1998 wurden alle Beiträge den Regeln gemäß auf Slowenisch vorgestellt. Danach wurde 1999, 2001, 2003, 2004, 2011, 2013 und 2015 auf Englisch gesungen und 2002, 2005, 2007, 2008, 2010 und 2012 wieder in Landessprache. 2009 und 2014 wurden die Teilnehmertitel auf Slowenisch und Englisch gesungen. Lange Zeit galt eine Regel, dass bei der Vorentscheidung alle Beiträge auf Slowenisch gesungen werden mussten, sodass von fast allen Liedern auf Englisch auch eine slowenische Fassung existiert, umgekehrt gibt es von allen anderen Beiträgen auf Slowenisch eine englische Fassung. 1998, 2002, 2004 und 2010 wurden auch deutsche Versionen veröffentlicht.[3]

Von den slowenischen Beiträgen aus jugoslawischer Zeit waren die Texte 1961 und 1962 in serbokroatischer und die von 1966, 1967, 1970 und 1975 in slowenischer Sprache verfasst.

Liste der Beiträge

Farblegende:  – Siege.  – Punktgleichheit mit dem letzten Platz.  – Beiträge ohne Finalteilnahme.

Jahr Interpret Titel
(Musik / Text)
Übersetzung Platz Punkte
1993 1 x Band Tih deževen dan
(Cole Moretti / Tomaž Kosec)
Ein leiser, verregneter Tag 22 / 25 9
1994 Nicht qualifiziert
1995 Darja Švajger Prisluhni mi
(Primož Peterca, Sašo Fajon / Primož Peterca)
Hör mir zu 07 / 23 84
1996 Regina Dan najlepših sanj
(Aleksander Kogoj)
Der Tag des schönsten Traumes 21 / 23 16
1997 Tanja Ribič Zbudi se
(Saša Lošić / Zoran Predin)
Wach auf 10 / 25 60
1998 Vili Resnik Naj bogovi slišijo
(Matjaž Vlašič / Urša Vlašič)
Lass es die Götter hören 18 / 25 17
1999 Darja Švajger For a thousand years
(Sašo Fajon / Primož Peterca)
Tausend Jahre lang 11 / 23 50
2000 Nicht qualifiziert
2001 Nuša Derenda Energy
(Matjaž Vlašič / Urša Vlašič, Lucienne Lonchina)
Energie 07 / 23 70
2002 Sestre Samo ljubezen
(Robert Pešut / Barbara Pešut)
Nur Liebe 13 / 24 33
2003 Karmen Stavec Nanana
(Martin Štibernik / Karmen Stavec)
Na na na 23 / 26 7
2004 Platin Stay forever
(Simon Gomilšek / Diana Lečnik)
Bleib für immer 21 / 22
(SF)
5
2005 Omar Naber Stop
(Omar Naber, Urša Vlašič / Omar Naber)
Stop 12 / 25
(SF)
69
2006 Anžej Dežan Mr. Nobody
(Matjaž Vlašič / Urša Vlašič)
Herr Niemand 16 / 24
(SF)
49
2007 Alenka Gotar Cvet z juga
(Andrej Babić)
Blume des Südens 15 / 24
SF: 07 / 28
66
2008 Rebeka Dremelj Vrag naj vzame
(Josip Miani-Pipi / Amon)
Zur Hölle damit 11 / 19
(SF)
36
2009 Quartissimo feat. Martina Love Symphony
(Andrej Babić & Aleksandar Valenčić / Andrej Babić)
Liebessymphonie 16 / 19
(SF)
14
2010 Roka Žlindre & Kalamari Narodnozabavni rock
(Marino Legović / Leon Oblak)
Populärer Folkrock 16 / 17
(SF)
6
2011 Maja Keuc No One
(Matjaž Vlašič / Urša Vlašič)
Niemand 13 / 25
SF: 03 / 19
96
2012 Eva Boto Verjamem
(Vladimir Graić / Igor Pirković)
Ich glaube 17 / 18
(SF)
31
2013 Hannah Mancini Straight Into Love
(Hannah Mancini)
Gradewegs in die Liebe 16 / 16
(SF)
8
2014 Tinkara Kovač Spet (Round and Round)
(Raay / Tinkara Kovač, Hannah Mancini, Tina Piš)
Wieder (Rund und rund) 25 / 26
SF: 10 / 15
9
2015 Maraaya Here For You
(Raay, Marjetka Vovk, Charlie Mason)
Für dich da 14 / 27
SF: 5 / 17
39
2016 ManuElla Blue And Red
(Marjan Hvala, Manuella Brečko, Leon Oblak)
Blau und rot 14 / 18
(SF)
57
2017

Punktevergabe

Folgende Länder erhielten die meisten Punkte von oder vergaben die meisten Punkte an Slowenien:

Die meisten im Finale vergebenen Punkte
Platz Land Punkte
1 Kroatien Kroatien 113
2 Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina 100
3 Schweden Schweden 91
4 Serbien Serbien 77
5 Russland Russland 71
Die meisten im Finale erhaltenen Punkte
Platz Land Punkte
1 Kroatien Kroatien 64
2 Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina 61
3 Russland Russland 29
4 Nordmazedonien Nordmazedonien 27
5 Irland Irland 24
Die meisten insgesamt vergebenen Punkte
Platz Land Punkte
1 Kroatien Kroatien 172
2 Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina 151
3 Serbien Serbien 130
4 Schweden Schweden 125
5 Nordmazedonien Nordmazedonien 105
Die meisten insgesamt erhaltenen Punkte
Platz Land Punkte
1 Kroatien Kroatien 118
2 Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina 110
3 Nordmazedonien Nordmazedonien 67
4 Montenegro Montenegro 53
5 Serbien Serbien 52

Stand: 2016

Vergaben der Höchstwertung

Bei elf Contests vergab Slowenien die Höchstpunktzahl an sieben verschiedene Länder, davon viermal an Serbien.

Erhaltenes Land
Jahr Land Platz
2006 Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina 3
2007 Serbien Serbien 1
2008 Serbien Serbien 6
2009 Norwegen Norwegen 1
2010 Danemark Dänemark 4
2011 Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina 6
2012 Serbien Serbien 3
2013 Danemark Dänemark 1
2014 Osterreich Österreich 1
2015 Schweden Schweden 1
2016 Ukraine Ukraine (J) 1
Serbien Serbien (T) 18

Stand: 2016

Einzelnachweise

  1. esctoday.com
  2. geocities.ws
  3. Diggiloo