Uttarakhand

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Uttarakhand - उत्तराखण्ड
Wappen von Uttarakhand
Status Bundesstaat
Hauptstadt Dehradun
Gründung 9. November 2000
Fläche 53.483 km²
Einwohner 10.086.292 (2011)
Bevölkerungsdichte 189 Einwohner je km²
Sprachen Hindi
Gouverneur Aziz Qureshi
Chief Minister Harish Rawat (INC)
Website gov.ua.nic.in
ISO-Code IN-UT
KarteNordteil von Arunachal Pradesh: de-facto Indien - von China beanspruchtTeilgebiete von Uttarakhand: de-facto Indien - von China beanspruchtde-facto China - von Indien beanspruchtde-facto China - von Indien beanspruchtde-facto Pakistan - von Indien beanspruchtde-facto Pakistan - von Indien beanspruchtSiachen-Gletscher (umkämpft zwischen Pakistan und Indien)Jammu und Kashmir: de-facto Indien - von Pakistan beanspruchtLadakh: de-facto Indien - von Pakistan beanspruchtMaledivenSri LankaIndonesienAfghanistanNepalBhutanBangladeschPakistanChinaMyanmarThailandTadschikistanDelhiGoaDadra und Nagar Haveli und Daman und DiuTamil NaduKeralaAndhra PradeshArunachal PradeshAssamBiharChhattisgarhGujaratHaryanaHimachal PradeshJharkhandKarnatakaMadhya PradeshMaharashtraManipurMeghalayaMizoramNagalandOdishaPunjabRajasthanSikkimTelanganaTripuraUttarakhandUttar PradeshWestbengalenAndamanen und NikobarenLakshadweep
Karte

Uttarakhand (Hindi उत्तराखण्ड Uttarākhanḍ [ʊttʌrɑːkʰʌɳɖ]), bis 31. Dezember 2006[1] Uttaranchal (Hindi उत्तरांचल Uttarāncal [ʊttʌrɑːnʧʌl]), ist ein indischer Bundesstaat mit einer Fläche von 53.483 Quadratkilometern und etwa 10,1 Millionen Einwohnern (Volkszählung 2011). Er wurde im Jahr 2000 durch Abspaltung von Uttar Pradesh gegründet. Die Interims-Hauptstadt Uttarakhands ist Dehradun, die Amtssprache ist Hindi. Der Name Uttarakhand stammt aus dem Sanskrit und bedeutet ebenso wie der alte Name Uttaranchal „nördliche Gegend“.

Geographie

Der Nationalpark Tal der Blumen in den Bergen Uttarakhands

Uttarakhand liegt im Himalaya im Norden Indiens. Nachbarbundesstaaten sind Uttar Pradesh im Süden und Himachal Pradesh im Nordwesten. Im Nordosten liegt die Grenze zu Tibet (Volksrepublik China), im Osten die zu Nepal. Mit einer Fläche von 53.484 Quadratkilometern[2] ist Uttaranchal etwas größer als das deutsche Bundesland Niedersachsen.

Das Terrain Uttarakhands erstreckt sich von der Gangesebene im Süden über die Ausläufer des Himalaya bis ins Hochgebirge mit dem Nanda Devi (7816 m), dem höchsten vollständig auf seinem Territorium liegenden Berg Indiens. Der Bundesstaat Uttarakhand besteht aus den beiden Bergregionen Garhwal im Westen und Kumaon im Osten, sowie aus einem schmalen Streifen der Gangesebene im Süden. In den Bergen Garhwals befinden sich die als heilig verehrten Quellen der beiden Flüsse Ganges und Yamuna.

Bevölkerung

Demografie

Straßenszene in Dehradun

Nach der indischen Volkszählung 2011 hat Uttarakhand 10.086.292 Einwohner. Gemessen an der Einwohnerzahl steht Uttarakhand an 20. Stelle und der den 29 Bundesstaaten Indiens. Zwischen 2001 und 2011 wuchs die Einwohnerzahl um 19 Prozent und damit wenig schneller als im Landesmittel (18 Prozent). Wegen des gebirgigen Terrains ist Uttarakhand recht dünn besiedelt: Die Bevölkerungsdichte beträgt mit 189 Einwohnern pro Quadratkilometer nur die Hälfte des gesamtindischen Durchschnitts von 382 Einwohner pro Quadratkilometer. Die Bevölkerung ist dabei sehr ungleich verteilt: Während in dem in der Gangesebene gelegenen Distrikt Haridwar 801 Menschen auf einem Quadratkilometer leben, sind es im Hochgebirge im Distrikt Uttarkashi nur 41. Der größte Teil der Bevölkerung Uttarakhands lebt auf dem Land: Der Urbanisierungsgrad beträgt 30 Prozent und entspricht damit fast genau dem Landesdurchschnitt von 31 Prozent. Das Geschlechterverhältnis ist etwas weniger unausgeglichen als im Landesdurchschnitt: Auf 1000 Männer kommen in Uttarakhand 963 Frauen, während der entsprechende Wert für Gesamtindien 943 beträgt. Unter den 0-6-jährigen liegt das Geschlechterverhältnis mit 890 aber unter dem indischen Durchschnitt von 919.[3]

79 Prozent der Einwohner Himachal Pradeshs können lesen und schreiben (Männer: 87 Prozent, Frauen: 70 Prozent). Die Alphabetisierungsrate liegt damit über dem indischen Durchschnitt von 73 Prozent.[4]

In den Bergtälern des Nordens finden sich zahlreiche Mikrozivilisationen mit eigenen Sprachen und Kulturen. Die Religion der Hochgebirgsbewohner, die bis zur Schließung der Grenze mehr nach Tibet als nach Süden ausgerichtet waren, ist stark vom Buddhismus geprägt, enthält aber auch hinduistische Elemente. Im Mittelgebirge leben vor allem Angehörige der höheren Kasten der Brahmanen und Rajputen. In der Ebene haben sich nach der Unabhängigkeit Indiens 1947 Zuwanderer aus Bengalen und dem Panjab niedergelassen, denen es gelang, sich im Laufe der Jahre einiges an Grundbesitz anzueignen.

Sprachen

Sprachen in Uttarakhand
Sprache Prozent
Hindi
  
88,0 %
Urdu
  
5,9 %
Panjabi
  
2,9 %
Bengali
  
1,5 %
Nepali
  
1,1 %
Andere
  
0,6 %
Verteilung der Sprachen (Volkszählung 2001)[5]

Die Hauptsprache Uttarakhands ist Hindi, die größte Sprache Indiens. Laut der Volkszählung 2001 sprechen 88 Prozent der Bevölkerung des Bundesstaates Hindi als Muttersprache. Hierunter fallen auch die Sprecher des Kumaoni und Garhwali. Diese Regionalsprachen gehören zu einer Gruppe von im Himalaya-Gebiet verbreiteten Dialekten, die unter dem Begriff Pahari zusammengefasst werden. Sprachlich unterscheiden sich die Pahari-Dialekte hinreichend vom Standard-Hindi um als eigene Sprachen klassifiziert werden zu können. Gleichwohl ist das Standard-Hindi Amts- und Bildungssprache in Uttarakhand und dient als Dachsprache für die Pahari-Dialekte. In offiziellen Statistiken werden die Pahari-Dialekte zum Hindi gezählt. Insgesamt wurden bei der Volkszählung 2001 rund 2,2 Millionen Sprecher des Garhwali und 2 Millionen Sprecher des Kumaoni verzeichnet.[6]

Unter den Muslimen Uttarakhands ist teilweise Urdu, die muslimische Variante des Hindi mit knapp 6 Prozent verbreitet. Zuwanderungsbedingt gibt es kleinere Zahlen von Sprechern anderer Sprachen wie Panjabi (2,9 Prozent), Bengali (1,5 Prozent) und Nepali (1,1 Prozent). Englisch ist wie in ganz Indien als Verkehrs- und Bildungssprache verbreitet.

Religionen

Religionen in Uttarakhand
Religion Prozent
Hinduismus
  
83,0 %
Islam
  
13,9 %
Sikhismus
  
2,3 %
Andere
  
0,8 %
Verteilung der Religionen (Volkszählung 2011)[7]

Unter den Einwohnern Uttarakhands stellen Hindus nach der Volkszählung 2011 mit 83 Prozent die große Mehrheit. Insbesondere die Bergregionen Uttarakhands sind fast rein hinduistisch. Im Flachland lebt daneben eine größere muslimische Minderheit. Insgesamt machen Muslime 14 Prozent der Bevölkerung des Bundesstaates aus. Daneben gibt es eine kleinere Minderheit von Sikhs (etwas über 2 Prozent), die sich vor allem auf den Distrikt Udham Singh Nagar konzentriert.

Größte Städte

Anglisierte, veraltete oder nichtoffizielle Bezeichnungen stehen in Klammern. Die Einwohnerzahlen sind auf dem Stand der Volkszählung 2001.[8]

Stadt Einwohner Stadt Einwohner
1 Dehradun 447.808 6 Rudrapur 88.720
2 Haridwar 175.010 7 Rishikesh 59.671
3 Haldwani 129.140 8 Ramnagar 47.099
4 Rurki (Roorkee) 97.064 9 Ranipur 43.252
5 Kashipur 92.978 10 Manglaur 42.782

Politik

Politisches System

Die Legislative des Bundesstaates Uttarakhand besteht aus einem Einkammernparlament, der Uttarakhand Legislative Assembly. Die 70 Abgeordneten des Parlaments werden alle fünf Jahre durch Direktwahl bestimmt. Das Parlament hat seinen Sitz in Dehradun. Uttarakhand stellt fünf Abgeordnete in der Lok Sabha, dem Unterhaus des indischen Parlaments, und drei in der Rajya Sabha, dem indischen Oberhaus.

Der Chief Minister (Regierungschef) Uttarakhands, wird vom Parlament gewählt. An der Spitze des Bundesstaats steht jedoch der vom indischen Präsidenten ernannte Gouverneur (Governor). Seine Hauptaufgaben sind die Ernennung des Chief Ministers und dessen Beauftragung mit der Regierungsbildung.

Höchster Gerichtshof Uttarakhands ist der Uttarakhand High Court mit Sitz in Nainital.

Parteien

Sitzverteilung nach der
Parlamentswahl 2012
Kongress 32
BJP 31
BSP 3
UKD 1
Unabhängige 3

Die stärksten Parteien in Uttarakhand sind der Indische Nationalkongress und die hindunationalistische Bharatiya Janata Party (BJP). Bei der letzten Parlamentswahl 2012 gewann die Kongresspartei 32, die BJP 31 Wahlkreise. Ebenfalls im Parlament vertreten sind drei Abgeordnete der Bahujan Samaj Party (BSP), die ihre Anhängerschaft vor allem unter den Dalits (Kastenlosen) hat, ein Abgeordneter der Regionalpartei Uttarakhand Kranti Dal (UKD) und drei Unabhängige.[9] Der Kongresspartei gelang es nach der Wahl, sich durch die Unterstützung der drei unabhängigen Abgeordneten und des Abgeordneten der Uttarakhand Kranti Dal eine Parlamentsmehrheit zu sichern.

Amtierender Chief Minister ist seit dem 1. Februar 2014 Harish Rawat von der Kongresspartei.

Verwaltungsgliederung

Distrikte Uttarakhands

Uttarakhand ist in zwei Divisionen und 13 Distrikte unterteilt. Die die Division Garhwal umfasst die Distrikte Dehradun, Haridwar, Tehri Garhwal, Uttarkashi, Chamoli, Pauri Garhwal und Rudraprayag, während zur Division Kumaon die Distrikte Almora, Bageshwar, Champawat, Nainital, Pithoragarh und Udham Singh Nagar gehören.

Distrikte Uttarakhands (Daten nach der Volkszählung 2011):[10]

Distrikt Verwaltungssitz Fläche Einwohner
(2011)
Bev.-
dichte
1 Uttarkashi Uttarkashi
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km²
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Ew./km²
2 Chamoli Gopeshwar
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km²
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Ew./km²
3 Rudraprayag Rudraprayag
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km²
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Ew./km²
4 Tehri Garhwal New Tehri
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km²
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Ew./km²
5 Dehradun Dehradun
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km²
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Ew./km²
6 Pauri Garhwal Pauri
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km²
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Ew./km²
7 Pithoragarh Pithoragarh
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km²
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Ew./km²
8 Bageshwar Bageshwar
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km²
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Ew./km²
9 Almora Almora
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km²
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Ew./km²
10 Champawat Champawat
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km²
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Ew./km²
11 Nainital Nainital
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km²
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Ew./km²
12 Udham Singh Nagar Rudrapur
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km²
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Ew./km²
13 Haridwar Haridwar
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km²
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Ew./km²

Wirtschaft

Die Bevölkerung von Uttarakhand lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft. Vor allem in höheren Regionen reichen die Erträge nur für die Deckung des eigenen Bedarfs. Es werden Hirse, Gemüse, Kartoffeln, Äpfel und in niedrigeren Lagen auch Reis angebaut. Eine wichtige Einnahmequelle stellt der Tourismus dar. Vor allem indische Pilger, aber auch westliche Touristen besuchen die heiligen Orte Rishikesh und Haridwar, sowie die als Chota Char Dham bekannten Tempel in Badrinath, Kedarnath, Yamunotri und Gangotri. Von den Briten gegründete Bergorte wie Masuri (Mussoorie) oder Nainital bieten im Sommer reicheren Indern Zuflucht vor der Hitze der Ebene.

Bilder

Einzelnachweise

  1. neuer Name ab 1. Januar 2007: Uttaranchal is Uttarakhand, BJP cries foul - The Times of India
  2. Know India: Uttarakhand
  3. Census of India 2011: Primary Census Data Highlights - India. Chapter 1 (Population, Size and Decadal Change) (PDF; 9,2 MB).
  4. Census of India 2011: Primary Census Data Highlights - India. Chapter 3 ( Literates and Literacy Rate) (PDF; 2,7 MB).
  5. Census of India 2001: Statement - 3 Distribution of 10,000 Persons by Language - India, States and Union Territories - 2001 und Distribution of the 100 Non-Scheduled Languages-India/States/Union Territories.
  6. Census of India 2001: Abstrakt of Speakers' Strength of Languages and Mother Tongues. (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)
  7. Census of India 2011: Population by religious community.
  8. Census of India 2001: Population, population in the age group 0-6 and literates by sex - Cities/Towns (in alphabetic order) (Memento vom 16. Juni 2004 im Internet Archive)
  9. Election Commission of India.
  10. Census of India 2011: Primary Census Abstract - Uttarakhand. (PDF; 482 kB)

Weblinks

Commons: Uttarakhand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 30° 18′ N, 79° 0′ O