Vilsheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Vilsheim
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Vilsheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 27′ N, 12° 7′ OKoordinaten: 48° 27′ N, 12° 7′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Landshut
Höhe: 467 m ü. NHN
Fläche: 21,71 km2
Einwohner: 2803 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 129 Einwohner je km2
Postleitzahl: 84186
Vorwahlen: 08706, 08705Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: LA, MAI, MAL, ROL, VIB
Gemeindeschlüssel: 09 2 74 185
Gemeindegliederung: 27 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schulstraße 5
84186 Vilsheim
Website: www.vilsheim.de
Erster Bürgermeister: Georg Spornraft-Penker (CSU/Freie Wähler)
Lage der Gemeinde Vilsheim im Landkreis Landshut
KarteAdlkofenAhamAltdorfAltfraunhofenBaierbachBayerbach bei ErgoldsbachBodenkirchenBruckbergBuch a.ErlbachEchingErgoldingErgoldsbachEssenbachFurthGeisenhausenGerzenHohenthannKröningKumhausenNeufahrnNeufraunhofenNiederaichbachObersüßbachPfeffenhausenPostauRottenburg a.d.LaaberSchalkhamTiefenbachVeldenVilsbiburgVilsheimWeihmichlWengWörth a.d.IsarWurmshamLandshutLandkreis Dingolfing-LandauLandkreis ErdingLandkreis FreisingLandkreis KelheimLandkreis Mühldorf am InnLandkreis RegensburgLandkreis Rottal-InnLandkreis Straubing-Bogen
Karte
Die Pfarrkirche St. Kastulus

Vilsheim ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Landshut.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vilsheim liegt in der Region Landshut.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsteil Kemoden
Ortsteil Schweiberg

Vilsheim hat 27 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Gundihausen, Münchsdorf und Vilsheim.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Erstbeleg des Siedlungsnamens ad Filiso in loco Filzheim dicto, überliefert in den Traditionen des Klosters Freising, entstand zwischen 926 und 937. Der Name bezieht sich auf die Lage an der Kleinen Vils. Über Vilzheim, Filzhaim und Vilshaim entwickelte sich der Ortsname bis 1797 zu Vilsheim.

Vilsheim war zunächst Teil des kirchlichen Besitzes der Bischöfe von Bayern, dann weltliche Veste. Nachweisbar gehörte der Ort bereits im 14. Jahrhundert dem reichen Geschlecht der Mautner von Katzenberg, danach bis ins 16. Jahrhundert der adeligen Familie von Pusch. Aus dieser Zeit stammt die spätgotische Kirche, die Ulrich von Pusch erbauen ließ.

In den nachfolgenden 100 Jahren hausten in der Veste Vilsheim namhafte Geschlechter, die Cosenberger, die Wagner von Sattelbogen, die Preysing, die Grafen Sedlinzkie, die Barone Guggenmoos und die Freiherren von Mettingh.

Durch Einheirat waren seit 1759 die auf Schloss Kapfing ansässigen Grafen von Spreti Herren über die geschlossene Hofmark. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, deren Sitz das 1908 abgebrochene Schloss Vilsheim war. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Gemeindegebietsreform wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Gundihausen und Münchsdorf eingegliedert. Gleichzeitig wurden im Westen der Gemeinde Gebietsteile an die Gemeinde Buch am Erlbach abgetreten.[4]

Einwohner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß Bayerischem Landesamt für Statistik haben sich die Einwohnerzahlen jeweils zum 31. Dezember eines Jahres wie folgt entwickelt:

Stand Einwohner
1960 1441
1970 1406
1980 1579
1990 1781
1995 2005
2000 2245
2005 2364
Stand Einwohner
2006 2379
2007 2356
2008 2369
2009 2392
2010 2386
2011 2369
2012 2358
Stand Einwohner
2013 2370
2014 2451
2015 2491
2016 2513
2017 2583
2018 2575

Seit 1972, dem Jahr der Gemeindereform, hat sich die Einwohnerzahl bis 2016 um 1086 Personen erhöht. Das entspricht einem Wachstum von 76,1 Prozent. In den letzten zehn (fünf) Jahren wuchs die Einwohnerzahl um 6,66 (6,57) Prozent.

Altersstruktur der Bevölkerung Vilsheims gemäß Zensus 2011
Alter Einwohner nach Alter[5]
jünger als 18 20,8 %
18 bis 29 11,8 %
30 bis 49 33,1 %
50 bis 64 19,4 %
älter als 65 14,9 %

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommunalwahl 2008
Wahlbeteiligung: 63,4 %
 %
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
99,1 %
0,9 %
CSU/FW
oWb
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b ohne Wahlvorschlag

Acht Monate nach Kriegsende fanden am 27. Januar 1946 die ersten Kommunalwahlen (Gemeinderatswahlen) in den kreisangehörigen Gemeinden Bayerns statt. In den Monaten April und Mai 1946 folgten noch die ersten Wahlen der Bürgermeister, Landräte sowie Kreistage. 2006 wurde das 60-jährige Jubiläum begangen.[6]

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 748.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 91.000 €.

Die Gemeinde Vilsheim ist Mitglied in folgenden Zweckverbänden:[7]

  • Regionaler Planungsverband Landshut
  • Schulverband Buch a.Erlbach
  • Zweckverband Wasserversorgung Isar-Vils

Außerdem nimmt sie teil am Dialogforum Ost-Süd-Umfahrung Landshut.

Die Gemeinde Vilsheim erbringt 304 verschiedene behördliche Leistungen.[7]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinderatswahlen seit 2008 ergaben folgende Stimmenanteile bzw. Sitzverteilungen:

Partei/Liste 2020 2014 2008
% Sitze
CSU/Freie Wähler 97,47 14 13 14
SPD 2,53 0 1
Wahlbeteiligung 62,3 % 63,4 %

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Kommunalwahlen 2014 wurde Georg Spornraft-Penker (CSU/Freie Wähler) zum Bürgermeister gewählt[8] und 2020 im Amt bestätigt.[9] Er folgte auf Walter Brandlmeier ab, der 2002 als Kandidat der CSU, der Freien Wähler und der Jungen Gemeinde-Liste gewählt worden war und 2008 als Kandidat der CSU und der Freien Wähler in seinem Amt bestätigt worden war.[10]

Bürgermeister und ehemalige Bürgermeister
Amtszeit Bürgermeister
2002–2014 Walter Brandlmeier
seit 2014 Georg Spornraft-Penker

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Vilsheim
Wappen von Vilsheim
Blasonierung: „Unter von Grün und Gold geteiltem Schildhaupt in Rot ein golden bekrönter blauer Hut mit Hermelinstulp, besteckt mit fünf silbernen Reiherfedern.“[11]
Wappenbegründung: Der Stulphut ist die Wappenfigur der Adelsfamilie Pusch, die bis 1616 die Ortsherrschaft innehatte. Die Farben Grün und Gold im Schildhaupt erinnern an die für Vilsheim ebenso bedeutsamen Grafen von Spreti.

Wappenführung seit 1959

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die spätgotische Pfarrkirche St. Kastulus wurde um die Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet. Das westliche Langhaus erhielt 1862 eine Verlängerung. Der eingezogene Chor enthält ein sternförmig figuriertes Rippengewölbe.

Bau- und Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sechs, im produzierenden Gewerbe 60 und im Bereich Handel und Verkehr 26 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 60 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 707. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe.

Schlüsselzuweisungen
in Euro[12]
Zuweisungen an Jahr
2015 2016 2017 2018 2019 2020
Gemeinde Vilsheim 473.856 478.072[12] 514.772[13] 556.632[14] 614.028[15] 625.168[16]

In Folge einer entsprechenden Bewertung der Wirtschaftskraft der Gemeinde Vilsheim sind die Schlüsselzuweisungen von 614.028 Euro im Jahr 2019 um 1,8 Prozent auf 625.168 Euro für das Jahr 2020 gestiegen.

Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1999 bestanden 63 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1.444 ha, davon waren 1.219 ha Ackerfläche und 223 ha Dauergrünfläche.

Bauen und Wohnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bodenrichtwerte 2011/2012[17]
Gemeindeteil Wohnbauflächen
ausgewiesene
Baugebiete
unbeplanter
Innenbereich
ausgewiesene
gewerbliche
Bauflächen
Ackerland
Vilsheim 130 € 130 € 50 € 7 €
Münchsdorf 95 € 95 € 40 € 7 €
Kapfing 100 € 100 € 7 €
Gundihausen 95 € 85 € 7 €
Langenvils 95 € 85 € 7 €
Kemoden 85 € 7 €
Reichersdorf 65 € 7 €

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 75 Kindergartenplätze mit 76 Kindern
  • Volksschulen: 1 mit 9 Lehrern und 168 Schülern

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Matthias Meier (* 12. Februar 1880 in Vilsheim; † 6. März 1949 in Darmstadt), Philosoph
  • Karl Graf von Spreti (* 21. Mai 1907 auf Schloss Kapfing bei Vilsheim; † 5. April 1970 in San Pedro/Guatemala), Architekt, Politiker (CSU), Bundestagsabgeordneter und Botschafter
  • Franz Graf von Spreti (* 17. April 1914 auf Schloss Kapfing bei Vilsheim; † 11. Mai 1990 ebenda), Politiker (CSU), Bürgermeister von Vilsheim, Landrat des Kreises Landshut und Bezirkstagspräsident von Niederbayern

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein: Lexikon der bayerischen Ortsnamen, Verlag C. H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-55206-4

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Vilsheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Vilsheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 27. April 2021.
  3. Gemeinde Vilsheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. Januar 2022.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 616.
  5. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Personen nach Alter (5 Altersklassen) für Vilsheim (Kreis: Landshut, Landkreis) –in %–. Online auf ergebnisse.zensus2011.de. Abgerufen am 27. April 2014.
  6. INFORMATION (An alle Haushaltungen!); Hrsg. Gemeinde Adlkofen, Nr. XX/04 – 2006
  7. a b Bayerischer Behördenwegweiser – Gemeinde Vilsheim: Mitgliedschaften in Zweckverbänden und Anzahl behördlicher Leistungen, online auf www.verwaltungsservice.bayern.de, abgerufen am 3. November 2019.
  8. Landshuter Zeitung: Vorläufige Ergebnisse der Bürgermeisterwahlen, 17. März 2014
  9. Wahl des ersten Bürgermeisters - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Vilsheim - Gesamtergebnis. Abgerufen am 11. Januar 2021.
  10. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Erste Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden. Online auf statistikdaten.bayern.de, abgerufen am 22. Juni 2014.
  11. Eintrag zum Wappen von Vilsheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  12. a b Landshuter Zeitung: Vitaminspritze für finanzschwache Kommunen, 12. Dezember 2015.
  13. Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2017 der Gemeinden, 17. Dezember 2016.
  14. Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2018, 20. Januar 2018.
  15. Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2019, 15. Februar 2019.
  16. Landshuter Zeitung: Kräftige Finanzspritze für die Region, 13. Dezember 2019.
  17. Landratsamt Landshut (Gutachterausschuss): Aufstellung der Bodenrichtwerte für die Kalenderjahre 2011 und 2012. Online auf landkreis-landshut.de. Abgerufen am 19. Dezember 2014.