18. Internationale Sechstagefahrt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die 18. Internationale Sechstagefahrt war ein Motorrad-Geländesportwettbewerb, der vom 17. bis zum 22. September 1936 in Freudenstadt, dem Schwarzwald, den Allgäuer Alpen sowie dem Chiemgau stattfand. Die Nationalmannschaften Großbritanniens konnten zum jeweils neunten Mal die Trophy und die Silbervase gewinnen.

Freudenstadt, Start- und Zielort einzelner Etappen

Wettkampf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Wettkampf waren 254 Fahrer von zehn Motorsportverbänden der FICM gemeldet. Um die Trophy fuhren Mannschaften aus fünf Nationen. Zudem waren 17 Silbervasen-, 28 Fabrik- und 38 Club-Mannschaften am Start.

Eine Goldmedaille erhielt wer ohne Strafpunkte das Ziel erreichte. Für eine Silbermedaille durften im Ziel nicht mehr als 10 Strafpunkte zu Buche stehen und eine Bronzemedaille erhielt, wer nicht mehr als 50 Strafpunkte angesammelt hatte.

1. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 254 gemeldeten Fahrern nahmen 245 den Wettkampf auf. Den gesamten Tag über herrschte starker Niederschlag.

Am ersten Fahrtag führte die rund 297 Kilometer lange Strecke nach dem Start in Freudenstadt über Baiersbronn, Kälberbronn, Wörnersberg, Altensteig, Lengenloch, Fünfbronn, Sankt Anton, Hohloh, Reichental, Lautenbach, Hilpertsau, des Pass Rot Lache, Bermersbach, Herrenwies, Scherrhof, Plattig, und Langenberg zum Kurhaus Hundseck, wo die Mittagsrast stattfand. Weiter ging es über Erbersbronn, Kurhaus Breite Brunnen, Ottenhöfen, Ruhstein, Oberlas, Zuflucht, den Kniebis und Baiersbronn zurück zum Ausgangspunkt. Bei Reichenthal sowie Ottenhöfen fanden gesonderte Bergprüfungen statt.

In der Trophy-Wertung lagen die Mannschaften des Deutschen Reichs und Großbritanniens strafpunktfrei gleichauf. dahinter folgten Frankreich (15 Strafpunkte), Italien (100 Strafpunkte) und die Tschechoslowakei (109 Strafpunkte). Die beiden letzteren Mannschaften hatten je einen Fahrerausfall zu verzeichnen, was täglich 100 Strafpunkte zur Folge hatte.

In der Silbervase-Wertung lagen die Mannschaften Großbritanniens (A und B), Österreichs (A und B), Irlands und der Niederlande (A) strafpunktfrei gleichauf. In der deutschen A-Mannschaft erhielt Walfried Winkler 10 und in der B-Mannschaft Heiner Fleischmann 13 Strafpunkte, was für die Mannschaften den achten bzw. neunten Platz bedeutete. In der Schweizer Mannschaft erhielt F. Dumont vier Strafpunkte.

25 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

2. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am zweiten Wettkampftag führte die Strecke von Freudenstadt über Griesbach, Oberharmersbach, Oberwinden, Oberwolfach, Zell, Haslach, Elzach, Martinskapelle, Falkensteig, Oberried, Fahl und Menzenschwand zur Mittagsrast in St. Blasien. Weiter ging es über Neustadt, Fuchsfalle und Schiltach zurück nach Freudenstadt. Bei Oberried sowie Fahl fanden gesonderte Bergprüfungen statt.

In der Trophy-Wertung lagen die Mannschaften des Deutschen Reichs und Großbritanniens weiterhin strafpunktfrei gleichauf. Dahinter folgten Frankreich (117 Strafpunkte), Italien (200) und die Tschechoslowakei (209). Auch die italienische Mannschaft hatte nunmehr einen Fahrerausfall zu verzeichnen.

In der Silbervase-Wertung lagen die Mannschaften Großbritanniens (A und B), Österreichs (A und B), Irlands und der Niederlande (A) wie am Vortag strafpunktfrei gleichauf. In der deutschen A-Mannschaft kassierte Waltfried Winkler einen weiteren Strafpunkt. In der Schweizer Mannschaft erhielt F. Dumont weitere vier Strafpunkte.

13 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

3. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Garmisch-Partenkirchen, Start und Zielort einzelner Etappen

Am dritten Tag führte die Strecke nach dem Start in Freudenstadt über Ziegelwasen, Empfingen, Geislingen, Thiergarten, Sigmaringen, Pfullendorf, Zußdorf und Weingarten nach Wangen, wo die Mittagsrast stattfand. Weiter ging es über Weitnau, Nesselwang, Füssen und Oberammergau zum Zielort Garmisch-Partenkirchen. Bei Ziegelwasen fand eine Bergprüfung und bei Pfullendorf eine Geländeprüfung statt.

In der Trophy-Wertung waren einzig die Mannschaften des Deutschen Reichs und Großbritanniens noch strafpunktfrei. Es folgten Frankreich (227 Strafpunkte), Italien (300) und die Tschechoslowakei (309).

In der Silbervase-Wertung waren die Mannschaften Großbritanniens (A und B), Österreichs (A und B), Irlands und der Niederlande (A) nach wie vor strafpunktfrei. In der deutschen A-Mannschaft fiel Arthur Geiss aus, was für die Mannschaft fortan täglich 100 Strafpunkte bedeutete. Zudem erhielt Waltfried Winkler weitere 18 Strafpunkte. In der Schweizer Mannschaft erhielt F. Dumont elf weitere Strafpunkte.

16 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

4. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kesselbergstraße war Teil der 4. Tagesetappe

Am vierten Fahrtag war bis zur Mittagsrast eine Strecke von Garmisch über Klais, Walchensee, Jachenau, Gaißach, Bad Tölz, Holzkirchen, Weyarn, Siegsdorf und Mauthäusl, zum Königssee zu fahren. Weiter ging es über Bad Reichenhall, Inzell, Weißbach, Teisendorf, Siegsdorf, Holzkirchen und die Kesselbergstraße zurück nach Garmisch. Bei Weyarn fand eine Flachprüfung und auf der Kesselbergstraße eine Bergprüfung statt.

In der Trophy-Wertung waren die Mannschaften des Deutschen Reichs und Großbritanniens nach wie vor strafpunktfrei. Es folgten Frankreich (430 Strafpunkte), Italien (500) und die Tschechoslowakei (509).

In der Silbervase-Wertung waren die Mannschaften Großbritanniens (A und B), Österreichs (B) und der Niederlande (A) noch strafpunktfrei. In der österreichischen A-Mannschaft fiel E. Th. Martinak aus, was für die Mannschaft fortan täglich 100 Strafpunkte bedeutete. Die deutsche A-Mannschaft hatte mit Waltfried Winkler den zweiten Fahrerausfall zu verzeichnen. In der Schweizer Mannschaft erhielt F. Dumont einen weiteren Strafpunkt.

Elf Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

5. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ammerschlucht wurde über die Echelsbacher Brücke passiert

Die Strecke am fünften Tag führte von Garmisch über Mittenwald, Vorderriß, Kreuth, Enterrottach, Josephstal, Miesbach, Dietramszell, Sankt Heinrich, den Würmsee, die Echelsbacher Brücke und Schöffau zurück zum Ausgangspunkt Garmisch.

In der Trophy-Wertung waren einzig die Mannschaft Großbritanniens noch strafpunktfrei und lag demzufolge auf dem ersten Platz. In der Mannschaft des Deutschen Reichs kassierte Ernst Jakob Henne 2 Strafpunkt, was für die Mannschaft den zweiten Platz bedeutete. Es folgten Frankreich (329 Strafpunkte), Italien (400) und die Tschechoslowakei (409 Strafpunkte).

In der Silbervase-Wertung waren die Mannschaften Großbritanniens (A und B), Österreichs (B) und der Niederlande (A) noch ohne Strafpunkte und lagen gleichauf. In der Schweizer Mannschaft erhielt F. Dumont einen weiteren Strafpunkt.

Sieben Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

6. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die letzte Tagesetappe führte von Garmisch über Graswang, Unterreith, Albertsried, Petersthal, Hindelang und Nesselwang nach Füssen. Das Abschlussrennen wurde auf einem Straßendreieckskurs ab Füssen abgehalten.

Der deutsche Trophy-Fahrer Ernst Jakob Henne erhielt im Verlauf der Tagesetappe weitere 17 Strafpunkte.

Drei Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus. Von 245 am ersten Tag gestarteten Fahrern erreichten 170 das Ziel.

Endergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trophy[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Team Strafpunkte
1. Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 0
2. Deutsches Reich NS Deutsches Reich 17
3. Frankreich Frankreich 531
4. Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei 609
5. Italien 1861 Königreich Italien 627

Silbervase[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Team Strafpunkte Zeitgewinn(a)
1. Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich (B-Mannschaft) 0 49:09,80
2. Niederlande Niederlande (A-Mannschaft) 0 46:23,00
3. Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich (A-Mannschaft) 0 44:22,20
4. Osterreich Österreich (B-Mannschaft) 0 25:46,20
5. Deutsches Reich NS Deutsches Reich (B-Mannschaft) 13 -
6. Schweiz Schweiz 21 -
7. Osterreich Österreich (A-Mannschaft) 300 -
7. Irland 1922 Irischer Freistaat 300 -
9. Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei 403 -
10. Ungarn Ungarn 452 -
11. Italien 1861 Königreich Italien (B-Mannschaft) 553 -
12. Niederlande Niederlande (B-Mannschaft) 605 -
13. Belgien Belgien 706 -
14. Deutsches Reich NS Deutsches Reich (A-Mannschaft) 739 -
15. Italien 1861 Königreich Italien (A-Mannschaft) 1002 -
16. Frankreich Frankreich 1103 -
(a) 
Zeitdifferenz in Minuten in der abschließenden Geschwindigkeitsprüfung gegenüber der für die jeweilige Mannschaft vorgegebenen Sollzeit.

In der B-Mannschaft der Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei erschien ein Fahrer nicht zur Abnahme, womit diese aus der Wertung fiel.

Club-Mannschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Team Strafpunkte Zeitgewinn(a)
1. Deutsches Reich NS K.-Lehr- u. Vers. Abt. Wünsdorf (2. Mannschaft) 0 49:24,40
2. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich The Rudge Club, Scotland 0 49:09,60
3. Deutsches Reich NS NSKK-Motorbrigade Hochland 0 44:57,40
4. Deutsches Reich NS K.-Lehr- u. Vers. Abt. Wünsdorf (5. Mannschaft) 0 27:19,80
5. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Birmingham M.C.C. 0 26:54,60
6. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Carshalton M.C.C. 0 26:54,20
7. Deutsches Reich NS NSKK Korpsf. Insp. d. M-Schule (1. Mannschaft) 1 -
7. Deutsches Reich NS DDAC Ortsgruppe München 1 -
7. Deutsches Reich NS DDAC Gau Hochland 1 -
10. NiederlandeNiederlande K.N.M.V. Gau Süd-Holland 2 -
11. NiederlandeNiederlande K.N.M.V. Gau Nord-Holland 3 -
12. Deutsches Reich NS K.-Lehr- u. Vers. Abt. Wünsdorf (3. Mannschaft) 15 -
13. Deutsches Reich NS NSKK-Motorbrigade Berlin 21 -
14. Deutsches Reich NS DDAC Gau 11 Bay. Ostmark 31 -
15. Deutsches Reich NS NSKK Korpsf. Insp. d. M-Schule (2. Mannschaft) 43 -
16. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sunbeam M.C.C. 200 -
17. Irland 1922 Knock Motorcycle Club 300 -
17. OsterreichÖsterreich Steiermärk. Aut.-Club 300 -
19. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sunbeam M.C.C. 304 -
20. Tschechoslowakei 1920 Jawa-Club 410 -
21. Deutsches Reich NS Reichsführer SS 414 -
22. Deutsches Reich NS NSKK-Motorgruppe Hessen 437 -
23. Deutsches Reich NS NSKK-Motorbrigade Bay. Ostmark 507 -
24. Deutsches Reich NS K.-Lehr- u. Vers. Abt. Wünsdorf (6. Mannschaft) 508 -
25. Italien 1861 Königreich Italien 519 -
26. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich North Liverpool M.C. 526 -
27. Deutsches Reich NS K.-Lehr- u. Vers. Abt. Wünsdorf (1. Mannschaft) 600 -
28. Deutsches Reich NS Reichsführer SS 606 -
29. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Streatham & D.M.C.C. 607 -
30. FrankreichFrankreich Motorcycle Club de France 629 -
31. Deutsches Reich NS DDAC Gau 22 Saar 637 -
32. Deutsches Reich NS K.-Lehr- u. Vers. Abt. Wünsdorf (4. Mannschaft) 811 -
33. Deutsches Reich NS DDAC Gau 6 Niedersachsen 827 -
34. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sunbeam M.C.C. 924 -
35. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sunbeam M.C.C. 1152 -
36. NiederlandeNiederlande K.N.M.V. Gau Utrecht 1202 -
37. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Wembley Speedway Club 1203 -
(a) 
Zeitdifferenz in Minuten in der abschließenden Geschwindigkeitsprüfung gegenüber der für die jeweilige Mannschaft vorgegebenen Sollzeit.

In der Clubmannschaft Tschechoslowakei 1920 Motorsektion des AKRČs erschien ein Fahrer nicht zur Abnahme, womit diese aus der Wertung fiel.

Einzelwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klasse Starter Gold Silber Bronze ohne Medaille Ausfall/Disqualifikation
1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag 5. Tag 6. Tag Gesamt
175 cm³ 6 3 0 1 1 1 0 0 0 0 0 1
250 cm³ 50 15 11 4 2 4 1 5 5 3 0 18
350 cm³ 37 11 16 4 0 2 1 1 1 0 1 6
500 cm³ 102 39 22 10 1 11 5 6 3 4 1 30
750 cm³ 3 0 1 1 0 1 0 0 0 0 0 1
600 cm³ (b) 26 10 3 0 1 5 3 2 1 0 1 12
1000 cm³ (b) 18 9 3 2 0 0 1 2 1 0 0 4
1100 cm³ (c) 3 0 0 0 0 1 2 0 0 0 0 3
Gesamt 245 87 56 22 5 25 13 16 11 7 3 75
(b) 
Motorradgespanne

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]