Aidhausen
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 9′ N, 10° 26′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Haßberge | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Hofheim in Unterfranken | |
Höhe: | 292 m ü. NHN | |
Fläche: | 37,3 km2 | |
Einwohner: | 1679 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 45 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97491 | |
Vorwahlen: | 09523, 09526 | |
Kfz-Kennzeichen: | HAS, EBN, GEO, HOH | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 74 111 | |
LOCODE: | DE AIE | |
Gemeindegliederung: | 11 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Obere Sennigstr. 4 97461 Hofheim i.UFr. | |
Website: | www.aidhausen.de | |
Erster Bürgermeister: | Dieter Möhring (Freie Wähler[2]) | |
Lage der Gemeinde Aidhausen im Landkreis Haßberge | ||
Aidhausen ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Haßberge und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Hofheim in Unterfranken.
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt in der Region Main-Rhön (Haßgau). Die südlichen Wälder des Gemeindegebietes liegen in der Schweinfurter Rhön.
Gemeindegliederung
Es gibt elf Gemeindeteile (in Klammern sind der Siedlungstyp und Einwohnerzahl, Stand 2. Juli 2012, angegeben):[3][4]
- Aidhausen (Pfarrdorf, 743)
- Friesenhausen (ehemaliger Markt, 322)
- Happertshausen (Kirchdorf, 285)
- Hörlesmühle (Einöde)
- Kerbfeld (Kirchdorf, 251)
- Kimmelmühle (Einöde)
- Maimühle (Einöde)
- Nassach (Kirchdorf, 251)
- Rottenstein (Dorf, 53)
- Wasenmeisterei (Einöde)
- Zimmermühle (Einöde)
Das Gemeindegebiet gliedert sich in den Gemarkungen Aidhausen, Friesenhausen, Happertshausen, Kerbfeld und Nassach.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Bundorf, Hofheim in Unterfranken, Riedbach, Schonungen und Stadtlauringen.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Aidhausen wurde erstmals im Jahr 824 urkundlich genannt und war ein Amt des Hochstiftes Würzburg, das ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis gehörte. Es wurde nach der Säkularisation zugunsten Bayerns 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen, bevor es mit den Verträgen von Paris 1814 wieder zu Bayern gelangte. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
20. Jahrhundert
Bis zum Jahre 1942, als die letzten jüdischen Familien zur Vernichtung deportiert wurden, bestand im Ort eine Jüdische Gemeinde. Ihre Synagoge wurde beim Novemberpogrom 1938 entweiht, das Gebäude blieb erhalten und dient seither als Wohnung und Werkstatt. Ein Gedenkstein auf der Grünfläche gegenüber dem ehemaligen Gotteshaus erinnert an dieses Geschehen.[5]
Gemeindeteile
Happertshausen ist ein ehemaliges Königsdorf und gilt als eine der ältesten Siedlungen des Haßgaus. Friesenhausen wird durch sein imposantes Renaissanceschloss und seine Kirche geprägt. Das Pfarrdorf Kerbfeld verfügt über eine Barockkirche aus dem Jahr 1705. Der Ort Nassach war eine sächsische Exklave. Er fiel 1353 an das Kloster Sonnefeld und blieb nach dessen Auflösung 1525 ein Teil des von Sachsen-Coburg-Gotha übernommenen Klosteramtes Sonnefeld. Zusammen mit Sachsen-Coburg kam Nassach 1920 zu Bayern. Rottenstein ist der kleinste Ortsteil, der vor der Gebietsreform an Friesenhausen angegliedert war.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1974 die Gemeinde Nassach und am 1. Mai 1978 die Gemeinden Happertshausen, Kerbfeld und der Markt Friesenhausen eingegliedert.[6]
Einwohnerentwicklung
- 1961: 2010 Einwohner[6]
- 1970: 2067 Einwohner[6]
- 1987: 1911 Einwohner
- 1991: 1948 Einwohner
- 1995: 1959 Einwohner
- 2000: 1952 Einwohner
- 2005: 1926 Einwohner
- 2010: 1792 Einwohner
- 2015: 1787 Einwohner
Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1910 auf 1689 um 221 Einwohner bzw. um 11,6 %. 1998 hatte die Gemeinde 1972 Einwohner. Quelle: BayLfStat
-
Aidhausen von Südosten
-
Friesenhausen von Osten
-
Happertshausen und Aidhausen von Osten
-
Haßberge bei Kerbfeld
-
Pfarrhaus und Kirche in Kerbfeld
-
Kerbfeld von Osten
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 12 Mitglieder:
CSU/Freie Wähler | CSU | Freie Wähler | Junge Liste | Gesamt | |
2020 | 12 | - | - | - | 12 Sitze[7] |
2014 | - | 5 | 7 | - | 12 Sitze |
2008 | - | 3 | 7 | 2 | 12 Sitze |
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist Dieter Möhring (Freie Wähler). Er wurde im Jahr 2002 zum Nachfolger von Hildegard Bayer (CSU) gewählt, im Jahr 2008 mit gut 92 % ohne Gegenkandidaten wiedergewählt und gewann 2014 gegen Ruth Schwappach (CSU) mit rund 80 % der Stimmen. 2020 wurde er ohne Gegenkandidat mit 91,5 % der gültigen Stimmen wiedergewählt.
Wappen
Blasonierung: „Im Stufengiebelschnitt geteilt; unten in Silber ein schwebendes schwarzes Ankerkreuz, oben wieder im Stufengiebelschnitt geteilt von Rot, Silber und Grün.“[8] | |
Wappenführung seit 1982 |
Bau- und Bodendenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 610.000 Euro, davon waren 52.000 Euro (netto) Gewerbesteuereinnahmen.
Im Jahre 1998 gab es im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe 96 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 26 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 632. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 110 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2614 Hektar. Davon waren 2169 Hektar Ackerfläche und 438 Hektar Dauergrünfläche.
Bildung
1999 gab es einen Kindergarten mit 125 Kindergartenplätzen und 95 Kindern.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Clemens Fuhl (* 1874; † 1935), Generalprior der Augustinereremiten
- Cyriacus Grünewald (* 1879; † 1945), Studienrat der preußischen Kultusverwaltung in Sigmaringen
- Richard Gehrig (* 1897; † unbekannt), deutscher Politiker (NSDAP)
- Luise Brunner (* 1908; † unbekannt), SS-Gefolge im KZ Auschwitz und KZ Ravensbrück
- Heribert Brander (* 1926), katholischer Geistlicher, Generalvikar des Bistums Würzburg
- Paul Röhner (* 1927; † 2014), deutscher Politiker (CSU) und Oberbürgermeister von Bamberg (1982–1994)
- Gernot Brühler (* 1953), Vorsitzender Richter am Bundesarbeitsgericht
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Aidhausen: Gemeinderat. Abgerufen am 23. Mai 2020.
- ↑ Gemeinde Aidhausen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 6. April 2021.
- ↑ Gemeinde Aidhausen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Dezember 2021.
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 112
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 759 und 760 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Ergebnisse der Kommunalwahl 2020
- ↑ Eintrag zum Wappen von Aidhausen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte