Hofheim in Unterfranken
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Haßberge | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Hofheim in Unterfranken | |
Höhe: | 265 m ü. NHN | |
Fläche: | 56,36 km2 | |
Einwohner: | 5090 (31. Dez. 2016)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 90 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97461 | |
Vorwahl: | 09523 | |
Kfz-Kennzeichen: | HAS, EBN, GEO, HOH | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 74 149 | |
Stadtgliederung: | 21 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Obere Sennigstr. 4 97461 Hofheim i.UFr. | |
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Wolfgang Borst (CSU) | |
Lage der Stadt Hofheim i.UFr. im Landkreis Haßberge | ||
Hofheim in Unterfranken (amtlich Hofheim i.UFr., vor 1945 Hofheim in Mainfranken, amtlich Hofheim i. Mainfr.) ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Haßberge und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Hofheim in Unterfranken.
Inhaltsverzeichnis
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hofheim ist der Mittelpunkt der westlichen Haßberge. Die Stadt liegt etwa 25 km nordöstlich von Schweinfurt.
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hofheim gliedert sich in 21 Stadtteile (in Klammern Einwohnerzahlen)[2]:
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Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Bundorf, Maroldsweisach, Burgpreppach, Königsberg in Bayern, Riedbach und Aidhausen.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bis zum 19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Von 780 bis 800 war der Ort eine karolingisches Vogtei (erstmals belegt als hoveheimono, evtl. jedoch schon früher unter dem Namen Hofingen gegründet, das ist im Dialekt bis heute der Name der Stadt). Ab 1500 lag Hofheim im Fränkischen Reichskreis. Im Jahr 1576 erfolgte die Verleihung der Stadtrechte durch Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn. Im 18. Jahrhundert wurden das Lendershäuser Tor und das Goßmannsdorfer Tor gebaut. Im Jahr 1803 kam Hofheim unter bayerische Verwaltung, 1806 bis 1814 unterstand es dem Großherzogtum Würzburg, danach kam es wieder zu Bayern. Zwischen 1862 und 1900 erfolgte die Zuweisung zum königlichen Bezirksamt Königshofen, 1892 der Anschluss an das Eisenbahnnetz. Nach Daten der Gesellschaft für Leprakunde gab es in Hofheim seit 1597 ein Leprosorium, das 1664 erneuert wurde.[3]
20. und 21. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge der Jüdischen Gemeinde in der Kirchgasse 11 von SA-Männern geplündert, woran eine Gedenktafel hinter dem Rathaus erinnert. Sie blieb aber als Gebäude erhalten und wird heute als Wohnhaus genutzt.[4]
Mit der Auflösung des 1900 entstandenen Landkreises Hofheim in Unterfranken am 1. Juli 1972 und der Bildung des neuen Landkreises Haßberge (zunächst als Haßberg-Kreis) aus Großteilen der beiden Landkreise Hofheim in Unterfranken und Ebern sowie dem Landkreis Haßfurt im Zuge der bayerischen Gebietsreform verlor Hofheim an Bedeutung. Im Jahr 1976 wurde das 400-jährige Stadtjubiläum gefeiert. Im Jahre 1995 kam es zur Stilllegung der Eisenbahnverbindung nach Haßfurt und zum Rückbau der Gleisanlagen 1996/97 und deren Umwandlung in einen 15 Kilometer langen Fahrradweg. Nicht zuletzt um junge Familien für ein Leben in Hofheim oder in den umgebenden Dörfern zu gewinnen und um so den Bevölkerungsrückgang zu verringern, begründeten die Stadt Hofheim und sechs Nachbargemeinden im Jahre 2008 die Gemeinde-Allianz Hofheimer Land.[5]
Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 1. Januar 1972 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Erlsdorf und Manau eingegliedert.[6] Sulzbach kam am 1. Januar 1974 hinzu. Der Markt Ostheim folgte am 1. Januar 1975. Die Reihe der Eingemeindungen wurde mit der Eingliederung von Eichelsdorf und Lendershausen am 1. Januar 1978 sowie von Goßmannsdorf, Reckertshausen und Rügheim am 1. Mai 1978 abgeschlossen.[7]
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Stadtrat von Hofheim hat 20 Mitglieder. Bei den Kommunalwahlen 2008 und 2014 ergab sich jeweils folgende Sitzverteilung
Partei / Liste | 2008 | 2014 |
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CSU | 6 Sitze | 5 Sitze |
SPD | 2 Sitze | 2 Sitze |
FDP/Freie Bürger | 1 Sitz | 1 Sitz |
WG Goßmannsdorf | 3 Sitze | 3 Sitze |
WG Rügheim | 3 Sitze | 3 Sitze |
WG Ostheim | 1 Sitz | 1 Sitz |
Reckertshäuser BL | 1 Sitz | 1 Sitz |
Junge Liste | 1 Sitz | 2 Sitze |
WG Lendershausen | 2 Sitze | 2 Sitze |
Gesamt | 20 Sitze | 20 Sitze |
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zusätzlich gehört der Bürgermeister dem Stadtrat an. Seit 2005 ist Wolfgang Borst (CSU) Bürgermeister. Bei der Wahl im Jahr 2010 wurde er bei einer Wahlbeteiligung von 36,6 % mit 96,0 % der gültigen Stimmen im Amt bestätigt.[8] Vorgänger war seit 1993 Hubert Eiring (FDP).
Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Bücherei (in Hofheim und auch im Gemeindeteil Goßmannsdorf)
- Haus des Gastes
- Schüttbau in Rügheim
Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Grund- und Hauptschule
- Jacob-Curio-Realschule (bis 2008: Staatliche Realschule Hofheim)
- Fachakademie für Sozialpädagogik (bis 2011)
- Berufsfachschulen für Altenpflege und Altenpflegehilfe
- Volkshochschule
- Kindergarten St. Josef
- Schullandheim des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums aus Schweinfurt
Medizinische Versorgung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Notarzt
- Caritas-Altenservicezentrum mit Tagespflege
- Diverse Fach- und Allgemeinärzte
Behörden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Verwaltungsgemeinschaft
- Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Historische Altstadt mit fränkischen Fachwerkhäusern und alten Stadtmauern
- Fränkischer Hof, Fachwerkensemble (1685–1687), Hoftor mit Pforte um 1600
- Bettenburg mit Landschaftspark
- Kloster Eichelsdorf und der Aussichtsturm Schwedenschanze
- Ausgedehnte Wanderwege und Radwege in den angrenzenden Haßbergen
- Die als Naturdenkmal ausgewiesene Karstquelle Hofheim
Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Rotkreuz-Museum im Goßmannsdorfer Tor[9]
- Eisenbahnmuseum im Bahnhof der ehemaligen Bahnstrecke Haßfurt–Hofheim[10]
Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Freizeitangebot[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Freibad
- Hallenbad
- Tennisplätze
- Kegelbahn im 1976 eröffneten Kulturzentrums Haus des Gastes
- Sportverein SV Hofheim 1919 e. V.
- Fanfaren- und Spielmannszug Hofheim
Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ackerbau, Garten- und Obstbau
- Kleinindustrie, Metallverarbeitung und Textilindustrie
- Lebensmittelindustrie: Brauerei und Milchwerke
In Hofheim geboren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Jakob Curio (* 1497; † 30. Juni 1572 in Heidelberg), Arzt und Mathematiker
- Gottfried Schmitt (* 30. September 1827; † 25. August 1908 in Ebern), Jurist, Redaktor des Erbrechts zur Ausarbeitung des BGB, Präsident des Bayerischen Obersten Landesgerichts
- Josef von Schmitt (* 4. März 1838; † 16. April 1907 in Bamberg), 1884–1905 Landgerichtspräsident, Ehrenbürger der Stadt Bamberg
- Carl Alfred Osann (* 3. Dezember 1859; † 6. August 1923 in Freiburg im Breisgau), Mineraloge
- Julius Koch (* 29. Januar 1881; † 19. November 1951 in München), Jurist, Münchner Polizeipräsident
- Josef Dünninger (* 8. Juli 1905 in Goßmannsdorf; † 17. Januar 1994 in Würzburg), Volkskundler, Germanist und Hochschullehrer
- Helmuth Egelkraut (* 2. Mai 1938), Evangelischer Theologe, emeritierter Professor für Theologie und Missiologie
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik – Tabelle 12411-001: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Bevölkerung: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) vom 4. Januar 2018 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111024/202551&attr=OBJ&val=1632
- ↑ Tabelle Mittelalterliche Leprosorien im heutigen Bayern, Gesellschaft für Leprakunde, Münster 1995, abgerufen 7. März 2017
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 148
- ↑ Anna Reuß: Schöne Öde. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30. Juli 2016, S. 4.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.486.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.759.
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik
- ↑ Eckart Roloff und Karin Henke-Wendt: Von der Gründerära bis zum Suchdienst im Zweiten Weltkrieg. (Das Rotkreuzmuseum Hofheim) In: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 2, Süddeutschland. Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015. ISBN 978-3-7776-2511-9, S. 105–106.
- ↑ Archivlink (Memento des Originals vom 14. Dezember 2016 im Internet Archive)
Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Stadt Hofheim
- Eintrag zum Wappen von Hofheim in Unterfranken in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Aidhausen | Breitbrunn | Bundorf | Burgpreppach | Ebelsbach | Ebern | Eltmann | Ermershausen | Gädheim | Haßfurt | Hofheim in Unterfranken | Kirchlauter | Knetzgau | Königsberg in Bayern | Maroldsweisach | Oberaurach | Pfarrweisach | Rauhenebrach | Rentweinsdorf | Riedbach | Sand am Main | Stettfeld | Theres | Untermerzbach | Wonfurt | Zeil am Main Aufgelöste gemeindefreie Gebiete:
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