Altenstadt (Hessen)

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Wappen Deutschlandkarte
Altenstadt (Hessen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Altenstadt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 17′ N, 8° 57′ OKoordinaten: 50° 17′ N, 8° 57′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Wetteraukreis
Höhe: 120 m ü. NHN
Fläche: 30,09 km2
Einwohner: 12.601 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 419 Einwohner je km2
Postleitzahl: 63674
Vorwahl: 06047
Kfz-Kennzeichen: FB, BÜD
Gemeindeschlüssel: 06 4 40 001
Gemeindegliederung: 8 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Frankfurter Str. 11
63674 Altenstadt
Website: www.altenstadt.de
Bürgermeister: Norbert Syguda (SPD)
Lage der Gemeinde Altenstadt im Wetteraukreis
KarteButzbachMünzenbergRockenbergOber-MörlenBad NauheimFriedberg (Hessen)Rosbach vor der HöheWöllstadtKarbenBad VilbelWölfersheimReichelsheim (Wetterau)NiddatalFlorstadtEchzellReichelsheim (Wetterau)NiddaHirzenhainGedernRanstadtGlauburgAltenstadt (Hessen)LimeshainOrtenberg (Hessen)KefenrodBüdingenLahn-Dill-KreisLandkreis GießenVogelsbergkreisHochtaunuskreisFrankfurt am MainMain-Kinzig-Kreis
Karte

Altenstadt ist eine deutsche Gemeinde in der Wetterau in Hessen. Durch die Gemeinde fließt die Nidder, in die bei Lindheim der aus dem Büdinger Raum kommende Seemenbach mündet.

Geografie

Nachbargemeinden

Altenstadt grenzt im Norden an die Stadt Florstadt und Gemeinde Glauburg, im Osten an die Stadt Büdingen, im Südosten an die Gemeinde Limeshain (alle vier im Wetteraukreis), im Südwesten an die Stadt Nidderau (Main-Kinzig-Kreis), sowie im Westen an die Stadt Niddatal (Wetteraukreis).

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde gehören seit der Gebietsreform 1972 die Ortsteile Altenstadt, Heegheim, Höchst, Lindheim, Enzheim, Oberau, Rodenbach und Waldsiedlung. Außerdem gehören zur Gemeinde Altenstadt noch das etwas außerhalb liegende Kloster Engelthal und Oppelshausen, das aus einigen Häusern und einem großen Golfplatz besteht. Gleichzeitig mit der Gebietsreform erfolgte die Auflösung des Kreises Büdingen und die Eingliederung der Gemeinde Altenstadt in den Wetteraukreis.

Geschichte

Blick auf die evang. St. Nikolai-Kirche
Das Gasthaus „Zum Schwarzen Adler“

Seit der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts war Altenstadt Garnisonsort eines unbekannten Numerus (siehe Hauptartikel: Kastell Altenstadt). Er war zuerst in einem knapp einem Hektar großen Kastell stationiert. Es war rechteckig und hatte eine Umwehrung aus Holz und Erde und war von einem Graben umgeben. Ein Tor und ein Eckturm sind bekannt. Von den Innenbauten kennt man Spuren verschiedener Gebäude. Wohl um 135 n. Chr. wird dann ein neues Kastell errichtet. Es hatte wohl mehr als 1 ha Größe und eine Umwehrung aus Rasensoden. Die Nordhälfte des Kastells war etwas nach Westen versetzt. Die Anlage besaß vier Tore, Ecktürme und war umgeben von einem Graben. An Innenbauten sind ein unterkellerter Vorratsbau und Reste der Principia, des Kommandantenhauses und einer Mannschaftsbaracke bekannt.

Um das Jahr 150 ist ein 1,5 Hektar großes (132 m x 114 m) Steinkastell von rechteckigem Grundriss mit vier Toren, Ecktürmen und zahlreiche Zwischentürmen errichtet worden. Zwei Gräben umgaben das Kastell. Von der Innenbebauung kennt man ein Wasserbecken und Reste der Principia, des mutmaßlichen Kommandantenhauses, von Mannschaftsbaracken und weiteren Gebäuden. Vor der Stationierung des Numerus befanden sich an gleicher Stelle zwei kleine Kastelle. Sie besaßen eine Umwehrung aus Holz und Erde sowie einem Graben. Das Lagerdorf erstreckte sich nach allen Seiten.

Die römischen Militäranlagen in Altenstadt hatten offensichtlich die Aufgabe, einen wahrscheinlich schon vorrömischen Weg zu sperren, der an der Nidder entlang in den Vogelsberg und weiter nach Fulda führte, sowie den nur 5 km entfernten Glauberg zu überwachen, der in vorrömischer Zeit der Sitz eines Keltenfürsten gewesen war und auf dem nach dem Rückzug der Kelten die Germanen siedelten. Die Römer duldeten aber weder Kelten noch Germanen auf irgendwelchen Höhensiedlungen in oder am Rande ihres Herrschaftsbereiches. Heute ist das Kastellareal fast restlos überbaut. Die Geschichte der Fortifikation ist ziemlich kompliziert, da sie sich im Laufe der Jahre von einer kleinen Schanze zu einem Numeruskastell (Numerus = Einheit von etwa 150 Mann) entwickelte. Das Kastell wurde zweimal zerstört: in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts und beim großen Alamanneneinfall um 233 n. Chr. Ein Inschriftenstein aus dem Jahr 242 n. Chr., der bereits 1603 aus einem Brunnen geborgen wurde, lässt vermuten, dass das Kastell bis zum Ende des Limes im Jahre 260 n. Chr. besetzt gewesen war.

Die erste urkundliche Erwähnung hingegen fand erst im Jahr 767 statt. Altenstadt gilt damit als die älteste Gemeinde Oberhessens. Es gehörte im Deutschen Reich zum Freigericht Kaichen.

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 35,9 13 37,9 14
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 40,7 15 40,8 15
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 7,1 3 5,6 2
FDP Freie Demokratische Partei 4,1 2
FWG Freie Wählergemeinschaft Altenstadt 11,3 4 15,7 6
NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands 0,8 0
Gesamt 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 51,8 47,6
Rathaus

Bürgermeister

Die vergangenen Bürgermeisterwahlen lieferten folgende Ergebnisse:

Jahr Kandidaten Partei %
Ergebnis
2006 Norbert Syguda SPD 64,3
Hartmut Kinzer CDU 32,1
Dirk Waldschmidt NPD 3,6
Wahlbeteiligung in % 52,0
2000 Norbert Syguda SPD 59,5
Maria Baumberger CDU 40,5
Wahlbeteiligung in % 48,7
Jahr Kandidaten Partei %
Ergebnis
1994 Gerhard Lipp SPD 58,2
Werner Zientz CDU 15,7
Dr. Werner Neumann Grüne 9,3
Albert Dieter Hoff 6,7
Renate Künstler-Hardtmann 0,5
Udo Ehrenhardt 9,6
Wahlbeteiligung in % 55,5

Bei der letzten Wahl am 26. März 2006 gewann der amtierende Bürgermeister Norbert Syguda (SPD) mit 64,3 % gegen Hartmut Kinzer (CDU), der 32,1 % erreichte, und gegen Dirk Waldschmitt (NPD), der 3,6 % erreichte. Es ist die zweite Amtszeit von Norbert Syguda. Die Wahlbeteiligung lag bei 52 %.

Erster Bürgermeister nach dem Krieg war Fritz Kreß (1896-1960), der von 1945 bis 1960 Bürgermeister war.

Partnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Musik

Verkehr

Der Bahnhof in Altenstadt

Altenstadt liegt an der Bundesstraße 521 von Büdingen nach Frankfurt/Main. Über das Autobahnnetz ist die Gemeinde erreichbar über die A 45 (Gießen - Hanau), Anschlussstelle Altenstadt.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist Altenstadt täglich erreichbar mit dem Zug über die Niddertalbahn (Stockheim - Bad Vilbel - Frankfurt/Main). Die Stationen sind:

  • Altenstadt (Hess), Bf
  • Altenstadt-Lindheim, Hp
  • Altenstadt-Höchst, Hp

beziehungsweise per Bus.

Bildungseinrichtungen

  • Gesamtschule Limesschule Altenstadt
  • verschiedene Grundschulen

Freizeit- und Sportanlagen

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).