Florstadt

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Wappen Deutschlandkarte
Florstadt
Deutschlandkarte, Position der Stadt Florstadt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 19′ N, 8° 53′ OKoordinaten: 50° 19′ N, 8° 53′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Wetteraukreis
Höhe: 135 m ü. NHN
Fläche: 39,6 km2
Einwohner: 8901 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 225 Einwohner je km2
Postleitzahl: 61197
Vorwahlen: 06035, 06041 (Nieder-Mockstadt)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: FB, BÜD
Gemeindeschlüssel: 06 4 40 007
Stadtgliederung: 6 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Freiherr-vom-Stein-Str. 1
61197 Florstadt
Website: www.florstadt.de
Bürgermeister: Herbert Unger (SPD)
Lage der Stadt Florstadt im Wetteraukreis
KarteButzbachMünzenbergRockenbergOber-MörlenBad NauheimFriedberg (Hessen)Rosbach vor der HöheWöllstadtKarbenBad VilbelWölfersheimReichelsheim (Wetterau)NiddatalFlorstadtEchzellReichelsheim (Wetterau)NiddaHirzenhainGedernRanstadtGlauburgAltenstadt (Hessen)LimeshainOrtenberg (Hessen)KefenrodBüdingenLahn-Dill-KreisLandkreis GießenVogelsbergkreisHochtaunuskreisFrankfurt am MainMain-Kinzig-Kreis
Karte

Florstadt ist eine Stadt im hessischen Wetteraukreis.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt circa 28 km nordöstlich von Frankfurt am Main in der Wetterau. Durch das Stadtgebiet fließen Nidda und Horloff.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Florstadt grenzt im Norden an die Stadt Reichelsheim, im Nordosten an die Gemeinde Ranstadt, im Osten an die Gemeinde Glauburg, im Süden an die Gemeinde Altenstadt und die Stadt Niddatal sowie im Westen an die Stadt Friedberg.

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Florstadt besteht aus den Stadtteilen Leidhecken, Nieder-Florstadt, Nieder-Mockstadt, Ober-Florstadt, Staden, und Stammheim.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindegebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Florstadt-Stammheim um 1910
  • Um 90 n. Chr. wurde während der Chattenkriege vom römischen Kaiser Domitian im Ortsteil Ober-Florstadt das Kastell Ober-Florstadt angelegt.
  • Nieder-Mockstadt wurde 930 erstmals urkundlich erwähnt.
  • 1150 wurde der heutige Ortsteil Staden erstmals in einer Urkunde für die Stadt Goslar erwähnt und erhält 1304 die Stadtrechte.
  • 1244 wurde der heutige Ortsteil Stammheim erstmals urkundlich erwähnt.
  • Leydthecken (Leidhecken) wurde im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt.
  • 1365 erhielt Nieder-Florstadt von Kaiser Karl IV. die Stadtrechte.
  • Seit dem 27. März 2007 besitzt Florstadt wieder Stadtrechte.[2]

Gemeindebildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten am 1. Juli 1970 die bis dahin selbständigen Gemeinden Nieder-Florstadt und Ober-Florstadt freiwillig zur neuen Gemeinde „Florstadt“.[3] Staden kam am 31. Dezember 1971 hinzu. Leidhecken folgte am 1. Februar 1972. Mit der Eingliederung von Nieder-Mockstadt und Stammheim wurde die Reihe der Eingemeindungen am 1. August 1972 kraft Landesgesetz abgeschlossen.[4][5]

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

880 ist Florstadt als „Plagestat“ bezeugt. Der Name kann auf althochdeutsch blaen (‚blasen‘, ‚wehen‘) zurückgehen und hieße dann so viel wie Windstadt. Der F-Anlaut ist erst im 11./12. Jh. („Flagestat“) nachzuweisen. In der zentralhessischen Mundart kam es dann zur Kontraktion -age- > o.[6]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtverordnetenversammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[7] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[8][9][10]

Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung 2021
   
Insgesamt 31 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften 2021 2016 2011 2006 2001
% Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 53,0 16 59,6 18 59,3 18 67,7 21 60,7 19
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 24,9 8 27,8 9 25,4 8 21,2 7 28,2 9
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 22,1 7 12,6 4 15,3 5 7,3 2 8,9 3
FDP Freie Demokratische Partei 3,9 1 2,2 0
Gesamt 100,0 31 100,0 31 100,0 31 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 54,1 53,5 51,2 54,4 58,8

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die vergangenen Bürgermeisterwahlen lieferten folgende Ergebnisse:

Jahr Kandidaten Partei %
Ergebnis
2018 Herbert Unger SPD 86,05
Wahlbeteiligung in % 44,00
2012 Herbert Unger SPD 90,56
Wahlbeteiligung in % 41,15
2006 Herbert Unger SPD 90,8
Wahlbeteiligung in % 54,4
Jahr Kandidaten Partei %
Ergebnis
2000 Herbert Unger SPD 62,4
Susanne Hofmeister CDU 37,6
Wahlbeteiligung in % 67,0
1994 Heinrich Trupp SPD 71,2
Wolfgang Schulz CDU 16,2
Klaus Seipel GRÜNE 12,6
Wahlbeteiligung in % 70,5

Bürgermeister Herbert Unger (SPD) wurde am 4. März 2018 mit 86,05 % der Stimmen wiedergewählt. Er hatte keinen Gegenkandidaten.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Florstadt in der Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Florstadt ist der Ort der Handlung im Roman Wäldchestag von Andreas Maier.

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe dazu Liste der Kulturdenkmäler in Florstadt.

Die evangelische Kirche Stammheim wurde 1751 als Querkirche errichtet.[11]

Naturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe dazu Liste der Naturdenkmäler in Florstadt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftsstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Florstadt ist überwiegend ein Wohnort für Pendler, die vor allem im Rhein-Main-Gebiet Arbeit finden. Örtliche Wirtschaftsbetriebe gibt es in der Landwirtschaft, im Handwerk, Handel und Dienstleistungsgewerbe.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehrstechnisch ist das Stadtgebiet erschlossen durch die Bundesstraße 275 und die Bundesautobahn 45 mit der Anschlussstelle Florstadt (an der B 275 zwischen den Stadtteilen Nieder-Mockstadt und Staden).

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl-Weigand-Schule in Nieder-Florstadt
  • Grundschule Stammheim
  • Volkshochschule Friedberg Außenstelle Florstadt

Betreuungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kommunale Kindertagesstätte Staden
  • Kindertagesstätte "Sonnenschein" Stammheim
  • Kindergarten Lummerland Nieder-Florstadt
  • Kindergarten An der Nachtweide Nieder-Florstadt
  • Kindertagesstätte „Auenland“ Nieder-Florstadt
  • Betreuungsschule an der Karl-Weigand-Schule NFl
  • Schülerbetreuung Stammheim

Freizeit- und Sportanlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Weigand (1804–1878), Germanist, Wortführer der historischen Rechtschreibung, geboren in Nieder-Florstadt
  • Anton Lux (1878–1953), Bürgermeister von 1945 bis 1953 und Landtagsabgeordneter, geboren in Nieder-Florstadt

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nieder-Florstadt

  • Nieder-Florstadt, Aus der Geschichte einer Gemeinde in der Wetterau, Dieter Alt, Jürgen Reuss, Florstadt/Norderstedt 2005, ISBN 3-8334-2847-3 (2)
  • Die Geschichte der Pharmazie – Eine Chronik zum 50. Jahrestag der Nidda-Apotheke Nieder-Florstadt, Kurt Leidecker, Walburga Papsch, Florstadt 2002, ISBN 3-00-009005-3 (2)
  • 100 Jahre SPD Niederflorstadt, Horst Neuwert, Florstadt 2003
  • 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Nieder-Florstadt 1905–2005, Hrsg. Artur Fischbach, Robert Nolte, Florstadt 2005

Ober-Florstadt

  • Ober-Florstadt in der Wetterau – Aus der Geschichte eines alten Dorfes – 750 Jahre Laurentiuskapelle, HRSG: Kurt Leidecker, Hist. Archiv der Gemeinde Florstadt im Auftrag der Freiwillige Feuerwehr Ober-Florstadt, Ober-Florstadt 2001, ISBN 3-923907-05-2 (2)

Staden

  • Stadener Erinnerungen in Bildern, Verkehrsverein Staden, Florstadt 1978–79

Stammheim

  • Die Kirche im Dorf, Dokumentation zur 200-Jahr-Feier, Hrsg.: Ev. Kirchengemeinde Stammheim, Red.: Rolf Lutz, Peter Eickmann, Karin Weisswange, Florstadt/Frankfurt 2000, ISBN 3-9805862-1-9 (1)
  • Mein immergrünes Dorf – Vom Schicksal der Juden aus Stammheim in der Wetterau, Hedi Strauss, Johanna Voss, Hrsg. Gemeinde Florstadt, Florstadt 2004, ISBN 3-9805862-4-3 (1) (2)
  • 750 Jahre Stammheim, Chronik von 1244–1994, Hrsg. Gemeinde Florstadt, Red. Rudolf H. Lummitsch, 1994 (2)
  • Kigamenta – Kinderkünstler stellen aus, Hrsg. Ev. Kindergarten Sonnenschein, Florstadt-Stammheim 1998 (1)

Leidhecken

  • Eine Auswahl historischer Texte, ev. Kirchengemeinde Leidhecken, Pfr. J. St. Porter

Florstadt

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands
  3. Zusammenschluß der Gemeinden Nieder-Florstadt und Ober-Florstadt im Landkreis Friedberg zur neuen Gemeinde „Florstadt“ vom 11. Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 26, S. 1300, Punkt 1225 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 7,6 MB]).
  4. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Büdingen und Friedberg (GVBl. II 330-19) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 230, § 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 360–361.
  6. Manfred Niemeyer (Hrsg.): Deutsches Ortsnamenbuch. De Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-018908-7, S. 178.
  7. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  8. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  9. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  10. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006..
  11. Näheres dazu siehe Kathrin Ellwardt: Kirchenbau zwischen evangelischen Idealen und absolutistischer Herrschaft. Die Querkirchen im hessischen Raum vom Reformationsjahrhundert bis zum Siebenjährigen Krieg. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2004, ISBN 3-937251-34-0

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Florstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Florstadt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen