Benutzer:Trollhead/Metal in der arabischen Welt

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Metal in der arabischen Welt gibt es seit Anfang der 1990er Jahre. Es handelt sich dabei um meist härtere Spielarten des Metals, die nicht selten Elemente der arabischen Folklore aufweisen. Während es in manchen Ländern relativ große Underground-Metal-Szenen gibt, existieren in anderen Ländern, aufgrund der oftmals schwierigen politischen Situation, so gut wie gar keine. In vielen arabischen Ländern werden Musiker und Fans von staatlichen Institutionen unterdrückt. Dies stellt viele Bands vor Probleme, zumal sie Hilfe bzw. Förderung hinsichtlich Management und Musikproduktion nur sehr selten erfahren. Behandelt werden sollen in diesem Artikel nicht nur Länder, die im engeren Sinne zur arabischen Welt gehören, sondern auch angrenzende Staaten im Norden und Osten, die überwiegend islamisch geprägt sind.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ursprünge hat der arabische Metal, wie auch der europäische, im Psychedelic Rock der späten 60er und 70er Jahre.[1] Im Laufe der Jahre wurde die Musik zunehmend härter und aus dem Rock entstand nach und nach der Metal. Einen ersten kleinen Boom erlebte der Metal in der arabischen Welt Ende der 80er/Anfang der 90er.[2] Nur kurz darauf folgte aber mit systematischen Verhaftungen von Bands und Fans in Ägypten, Libanon und anderen arabischen Ländern Anfang der 90er Jahre ein großer Einschnitt in die Entwicklung des arabischen Metals.[1] In den Medien wurde eine öffentliche Hetze gegen die Szene betrieben und die Anhänger als Satanisten, Drogenabhängige, Sexbesessene oder als Spione Israels bezeichnet.[1][3] Ab Ende der 90er konnte man wieder einen Aufschwung in der Szene erkennen. Die Popularität dieser Musik stieg seitdem nicht zuletzt duch die vielen Kriege und Konflikte in den arabischen Ländern.[4] Vielen Metal-Fans dient die Musik quasi als „Ventil“, um den oftmals harten Alltag zu verarbeiten.[4]

Afghanistan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als nach wie vor einzige Metal-Band Afghanistans gilt die Death-Doom-Gruppe District Unknown.[5] Insbesondere aufgrund ihres Aussehens werden die Musiker in Afghanisten oft von religiösen Sekten und Parteien bedroht, mit dem Vorwurf, dass die Musiker Teufelsanbeter seien.[5] Nach afghanischem Recht würde dies für die Todesstrafe genügen.[5] Lange Zeit gab es in Afghanistan so gut wie überhaupt keine Musik, da diese durch die Taliban verboten war. Erst mit dem Sturz der Talibanregierung im Jahr 2001 konnte sich langsam eine kleine Musikszene etablieren.[5]

Aserbaidschan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutende ägyptische Bands
Name Genre Heimatstadt Quelle
3,14... Doom Metal Baku [6]

Im vorderasischen Staat Aserbaidschan gibt es nur eine kleine Anhängerschaft von Metal-Fans. Unter diesen sind vor allem der Classic Rock und Heavy Metal mit Bands wie Manowar und Iron Maiden, aber auch vor allem der Black Metal beliebt.[6] Von einer Metal-Szene mit regem Kontakt zwischen Bands und Fans, wie man es von westlichen Staaten kennt, könne in Aserbaidschan nach Aussage der Doom-Metal-Band 3,14… dennoch keine Rede sein.[6] Bemerkenswert ist dennoch der Umstand, dass es selbst für Metal-Bands keine Zensur gibt, sodass Bands ohne Repressalien befürchten zu müssen CDs veröffentlichen und Konzerte spielen können.[6]. Lediglich eine gewisse Skepsis herrscht innerhalb der Bevölkerung gegen Anhänger von Metal-Musik vor, meist auch Vorurteile bezüglich Homosexualität aufgrund langer Haare.[6]

Ägypten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutende ägyptische Bands
Name Genre Heimatstadt Quelle
Massive Scar Era
(auch als Mascara abgekürzt)
Metalcore/Folk Metal Alexandria [4][7]
Scarab Death Metal Kairo [4]
Wyvern Thrash Metal Kairo [4]
Your Prince Harming Screamo Kairo [4]

1997 ereignete sich ein tiefer Einschnitt in die Popularität des Metals in Ägypten. Am 22. Januar dieses Jahres wurden in Kairo rund 70[8]-80[2] Metal-Fans festgenommen und ohne Anklage zum Teil wochenlang eingesperrt.[2][4] Die Polizei hatte dazu nachts die Wohnungen der Verdächtigen, meist Kinder der intellektuellen Elite, gestürmt. Vorangegangen waren Gerüchte über Drogenorgien, die Ausübung von Gruppensex sowie das Schlachten von Katzen, Ratten und anderen Kleinteren in Form satanischer Rituale in der Metal-Szene.[4] Der Auslöser für den Polizeieinsatz war schlussendlich ein weitgehend erfundener und fantasiereicher Artikel in der ägyptischen Boulevardpresse, der diese Gerüchte aufgriff und den Metal zudem als Ausdruck von Satanismus und westlicher Dekadenz dargestellte.[9] Da in Ägypten ein Gesetz existiert, das religiösen Extremismus unter Strafe stellt, forderte der Großmufti von Ägypten, Nasr Farid Wasil, „Reue“ und die „Todesstrafe wegen Religionsablehnung“,[1] nach einem Artikel von Thomas Burkhalter für norient.com und Mark LeVine sogar explizit die Todesstrafe für Metal-Musiker.[10] Eingeschüchtert durch das harte Durchgreifen der Polizei schnitten sich landesweit zahlreiche Metalheads die Haare ab und vermieden das Tragen von szenetypischer Kleidung.[4] In Einzelfällen wanden sich Musiker sogar ihrer Musik ab und zerstörten ihre Instrumente.[4] Zahlreiche aus- und inländische Journalisten mutmaßten, dass die Massenverhaftung durch die Regierung nur durchgeführt wurde, um von den Terroranschlägen von Luxor abzulenken, und Handlungsfähigkeit gegen westlichen Zionismus[4] zu demonstrieren.

Etwa ab den 2000ern verbesserte sich die öffentliche Meinung über die Metal-Szene wieder, sodass diese meist geduldet wurde. Dennoch kam es nach wie vor öfters zu Repressalien und grundlosen Verhaftungen.[2][11] Al-Sharif Marzeban, der Gitarrist der Death-Metal-Band Scarab, berichtete (etwa 2006) dem Soziologen Mark LeVine aus eigener Erfahrung über die Zeit in der Mitte der 2010er:

„[Wir] haben uns in unsere besten Metal-Klamotten geschmissen und sind für ein Promofoto zu den Pyramiden gefahren. […] Als wir uns auf das Foto vorbereiteten, kamen ein paar Polizisten und fingen an, uns zu schikanieren. Als sie herausfanden, dass einer von uns keinen gültigen Ausweis dabeihatte, wurden wir alle verhaftet. Wir wollten nicht mehr, als den Fans weltweit zeigen, dass wir aus Ägypten kommen und stolz darauf sind. Aber die Polizei behandelte uns wie Staatsfeinde. [… Meinem Vater wurde gedroht, seine Söhne würden als Satanisten ins Gefängniss gesteckt werden,] falls er sich nicht kooperativer zeigt. […]Wir [werden] 24 Stunden am Tag beobachtet. […] Wir können nicht mal ins Studio zum Aufnehmen gehen, weil die Polizei eventuell Drogen platziert, um uns zu verhaften.“

Al-Sharif Marzeban[4]

Dieses Beispiel zeigt, wie sehr die Metal-Szene durch staatliche Institutionen unterdrückt wurde. Offizielle, genehmigte Konzerte und Festivals mit Metal-Bands waren daher auch so gut wie inexistent. Als erstes staatlich erlaubtes „extremes“ Metal-Konzert nennt Mark LeVine ein Ende 2008 stattgefundenes Konzert der Screamo-Band Your Prince Harming (in der ein Sohn von Aiman Nur spielt) im El Sawy Culture Wheel (en:El Sawy Culture Wheel), einem Kairoer Kulturzentrum.[10] Bedeutende Veränderungen im Land für die Metal-Szene fanden jedoch erst im Zuge der Revolution in Ägypten 2011 statt, die auch von ausländischen Bands wie der israelischen Gruppe Orphaned Land begrüßt wurde.[12]. So ist es den Metal-Fans nun möglich, sich frei zu kleiden und nicht befürchten zu müssen, aufgrund ihres Aussehens oder Musikgeschmacks verhaftet zu werden.[9] Insbesondere bemerkenswert für ein arabisches Land ist die Metalcore-Band Massive Scar Era. Sie ist die erste (ehemals) „rein weibliche“ Metal-Band Ägyptens (inzwischen mit männlichem Schlagzeuger).[7]

Algerien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Algerien entstand eine Metal-Underground-Szene Anfang der 90er Jahre. Das erste algerische Metal-Album wurde durch die 1996 gegründete Death-Metal-Band Litham veröffentlicht.[13] Gegen Ende der 90er Jahre gab es in der algerischen Szene einen Boom, zur Jahrtausenwende hin aber ging die Popularität des Metals wieder zurück.[14] Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der algerischen Metal-Szene war die Gründung des Print- und Online-Magazins The Lehal im Juni 2003.[14] Es war zur damaligen Zeit das erste und einzige Underground-Magazin, ist inzwischen aber eingestellt worden.

Nicht wirklich als algerische Band, aber als bekannteste Metal-Band mit überwiegend algerischen Wurzeln[15] kann die Pariser Melodic-Death-Metal-Band Arkan bezeichnet werden, die beim französischen Label Season of Mist unter Vertrag ist.

Bahrain[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutende ägyptische Bands
Name Genre Heimatstadt Quelle
The Mushroom Massacre Extreme Metal ? [16]
Qafas Funeral Doom/Black Metal ? [16]

In Bahrain gibt es trotz vieler Schwierigkeiten eine Metal-Szene mit engem Zusammenhalt und „interessanter Musik“.[16] Von einer Szene konnte man spätestens Beginn der 2000er sprechen. 2005 erlebte der Aufschwung des Metals im Land jedoch einen herben Rückschlag.[16] Durch den Journalisten Sheikh Mohammed Khalid wurden in zahlreichen Bahrainer Zeitungen Diffamierungen der Bahrainer Metal-Szene in Form von Anschuldigungen über Drogenmissbrauch, Tieropfer und satanistische Aktivitäten verbreitet.[16] Als Reaktion darauf verlagerte sich das Szenegeschehen wieder mehr in den Untergrund. In den darauffolgenden Jahren hatte die Szene mit weiteren Skandalen zu kämpfen, ausgelöst durch Lügengeschichten.[16] Diese entstanden meistens durch Falschinformationen an Reporter, die diese von der Staatspolizei als Gründe für die von ihnen verbotenen Konzerte genannt wurden.[16] In Einzelfällen kam es auch zu Verhaftungen von Musikern.[16][17]Das wichtigste Medium für die Metal-Szene in Bahrain ist das Internet, maßgeblich E-Zines von Bahrainer Metal-Fans. Gedruckte Fachzeitschriften über die Musik gibt es in Bahrain nicht.[16]

Iran[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hypernova 2008 live bei einem Konzert in San Francisco.
Bedeutende iranische Bands
Name Genre Heimatstadt Quelle
1000 Funerals Funeral Doom Teheran
Ahoora Thrash Metal/Progressive Rock Teheran [4]
Angband Power Metal Teheran [18]
Arthimoth Death Metal Teheran [4]
Confess Groove Metal Teheran, jetzt Harstad [4]
Farzad Golpayegani Progressive Metal Teheran [4]
Hypernova Hard Rock/Indie Rock Teheran, jetzt New York [4]
Tarantist Thrash Metal Teheran, jetzt LA [4]
Tears of Fire Black Doom/Funeral Doom Teheran, jetzt Berlin
The Kaminas Death Metal Teheran [4]

Der Hard Rock und Metal wurde im Iran bereits in den 80er Jahren populär.[19] Insbesondere im ersten Jahrzehnt der islamischen Republik war der Kassetten und CD sehr gefährlich, aber sehr verbreitet unter der Jugend des Landes.[19] In den Folgejahren entspannte sich die Situation etwas, so dass es in den Jahren von 1997-2005 unter der Reierung von Mohammad Chātami, trotz weiterhin strenger Auflagen, den Bands möglich war, „private“ Konzerte in Wohnungen, ausländischen Botschaften und Räumen der Russisch-Orthodoxen Kirche in Teheran zu geben. Zu solchen Konzerten kamen oftmals mehrere Hundert Fans, ohne dass diese Schikanen und Festnahmen durch die iranische Polizei zu befürchten hatten.[19]

Mit der Wahl Mahmud Ahmadineschāds im Jahr 2005 änderte sich dieser recht liberale Kurs wieder vollständig. Seitdem ist es Bands wieder kaum noch möglich irgendwo aufzutreten, da die Polizei selbst in Privatwohnungen eintritt und Metal-Fans und -musiker verhaftet.[19] Nach Teilnahmen an Demonstrationen gegen das vermutlich gefälschte Wahlergebnis bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2009 wurde enormer Druck auf iranische Metal-Musiker ausgeübt. So wurde ein Musiker von Tarantist so schwer verprügelt, dass er nicht mehr laufen konnte, es wurde Tränengas in den Proberaum geworfen und die Band entschloss sich schließlich, das Land zu verlassen.[4] Es folgten weitere Ausreisen von Bands aus dem Iran.[19] Trotz stetig neuer Repressalien, wie dem Abschneiden von Haaren,[20] und dem Verbot aggressiver Texte und der Verwendung von Schlagzeugen in der Musik, wächst die iranische Metal-Szene und gewinnt stetig neue Fans.[19]

Im November 2015 machte die Inhaftierung der Musiker Nikan Khosravi und Arash Ilkhani der Groove-Metal-Band Confess internationale Schlagzeilen, denen aufgrund ihrer als „blasphemisch“ und regierungsfeindlich bewerteten Texte die Todesstrafe drohte.[21] Diesen gelang schließlich über die türkische Grenze die Flucht nach Norwegen.

Sehr selten werden auch unter der Regierung Ahmadineschāds Konzerte genehmigt, meist aber nur an Universitäten (da diese über einen Sonderstatus verfügen) und unter sehr hohen Auflagen, wie z.B. Steh- und Tanzverbot während des Konzertes.[19] Am meisten befürchtet die Regierung die mögliche Beeinflussung des Volkes durch die Texte, so dass der Erwerb und Besitz von instrumentalem Metal sogar geduldet wird.[18] Generell gesehen sind die Musikalben westlicher Interpreten sämtlicher Musikstile jedoch verboten.[18]

Irak[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutende irakische Bands
Name Genre Heimatstadt Quelle
Acrassicauda Thrash Metal Bagdad, jetzt New York [4]

Im Irak hatte die Metal-Szene mitunter die größten Probleme mit der Regierung. Schon das allein das Tragen von Bandshirts konnte in den 90ern und den frühen 2000ern für die betreffende Person lebensgefährlich sein – nicht selten ereigneten sich fundamentalistisch begründete Morde an Musikern.[11] Als erste irakische Metal-Band gilt Acrassicauda, die sich 2000 ungeachtet der Skepis ihres sozialen Umfeldes und der irakischen Bevölkerung gründeten. Die Bezeichnung als „erste Metal-Band“ ist jedoch nicht korrekt, da es bereits in den 1990er Jahren kurzzeitig immer wieder Metal-Bands gab, die sich jedoch schnell wieder auflösten.[22] Als Grund für die Entscheidung, eine Metal-Band zu gründen, nannte ein Bandmitglied: „Wenn du vier Kriege in deiner Jugend erlebt hast, bleibt dir nicht viel anderes, als extrem schnelle, harte Musik zu spielen. Wir alle müssten sonst täglich Menschen töten, um nicht verrückt zu werden.“[23] Während ihrer aktiven Zeit im Irak waren sie permanent den Drohungen gegen Künstler, Intellektuelle, Andersdenkende ausgesetzt und beschlossen schließlich, nach dem einzigen in Bagdad gespielten Konzert im Jahr 2006 über Syrien in die Türkei, und später ind die USA zu flüchten.[23] Über das Konzert und die Flucht wurde vom Lifestyle- und Szenemagazin Vice die Dokumentation Heavy Metal in Baghdad gedreht.[22]

Generell wird die Musik der Bands und deren Aktivitäten nicht weiter kontrolliert, solange keine öffentliche Aumerksamkeit erregt wird. Dazu gehört auch, dass religiöse und politische Texte vermieden werden sollten.[22]

Israel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Melechesh live auf dem Hole in the Sky Festival 2007 in Bergen (Norwegen).
Bedeutende israelische Bands
Name Genre Heimatstadt Quelle
Betzefer Metalcore/Thrash Metal Tel Aviv [4]
Bishop of Hexen Black Metal Ramat haScharon [4]
Eternal Decay Melodic Black Metal Haifa [24]
Eternal Gray Technical Death Metal Tel Aviv [4]
Melechesh Black Metal Jerusalem [4][25]
Orphaned Land Folk Metal/Progressive Metal Tel Aviv [4]
Salem Death Metal/Gothic Metal Tel Aviv [4]
The Fading Melodic Death Metal/Thrash Metal Tel Aviv [4]
Whorecore Death Metal/Grindcore Tel Aviv [4]

Metal existiert in Israel seit den 80er Jahren. Die heutzutage größte Metal-Szene in Israel, die Extreme-Metal-Szene, etablierte sich ab Mitte der 80er Jahre.[25] Die nach eigenen Aussagen allererste israelische Metal-Band war die Death-/Gothic-Metal-Band Salem.[26] Zuerst war es der Band nur möglich, in sehr kleinen Clubs zu spielen, erst als sich zeigte, dass die Band erfolg hat, wurde es ihnen möglich, auch in großen Venues aufzutreten.[26] Zentrum der israelischen Metal-Szene ist seitdem die westlich orientierte liberale Küstenstadt Tel Aviv-Jaffa. Wie in fast allen anderen arabischen Ländern auch, beschuldigten die Medien die Anhänger der Metal-Szene in den 90er Jahren, Satanisten, Faschisten und Tierquäler zu sein.[25]

Ein weiteres Problem für die Entwicklung des Metals in Israel waren in den 90er Jahren die aufkommenden nationalistisch/rassistischen Strömungen innerhalb der Black-Metal-Szene (vgl. NSBM). Einige Underground-Labels, besonders in Deutschland und Ost-Europa, weigerten sich zu dieser Zeit, mit israelischen Bands, Labels und Vertrieben zusammenarbeiten. In wenigen Fällen kam es auch zu Drohungen gegen Bands. Der Höhepunkt bei der Hetze gegen israelische Bands war ein Briefbombenanschlag auf Zeev Tennenboim, den Sänger der Band Salem.[25] Der Absender war der bekannte norwegische Rechtsextremist und Black Metaller Varg Vikernes. Da der Brief von der israelischen Polizei aber abgefangen wurde, konnte der Anschlag verhindert werden.[25]

Die Mitglieder der israelischen Metal-Szene werden gleich zweifach marginalisiert. Zum einen im Vergleich zur restlichen inländischen Pop- und Rock-Kultur und zum anderen im Vergleich mit der internationalen Metal-Szene. Nicht selten haben die israelischen Metaller daher eine ablehnende Haltung gegenüber ihrem Land.[25] Von israelischen Metal-Musikern wird diese bis zu Formen des Hasses tendierende ablehnende Haltung aber nur selten in die Songtexte eingebracht, anders hingegen bei Bands mit nichtjüdischen Mitglieder, wie z.B. der Black-Metal-Band Melechesh.[25] Andere Bands versuchen hingegen ihre Akteptanz in der Szene und in Israel zu festigen, indem sie sich bewusst pro-israelisch geben und teilweise auf Hebräisch singen. Dazu gehören z.B. die Bands Azazel, Bishop of Hexen und Orphaned Land.[25] Das bedeutenste israelische Label für Metal-Bands ist Raven Metal (ehemals Raven Music) aus Raʿanana.[26] Trotz der heutzutage weitgehend großen Akzeptanz für Metal-Musik in Israel ist es faktisch unmöglich, im Radio oder Fernsehen gespielt zu werden.[24] Problematisch ist aber auch der Zusammenhalt innerhalb der Szene.[24] Obwohl Israel die vermutlich größte Metal-Szene im Nahen Osten und in allen arabischen Staaten hat, findet sich bei den Bands kaum zusammenhalt.[24] Diese verhalten sich gegenüber eher distanziert bis ablehnend, was bis hin zu Sabotage des Equipments bei Auftritten führen kann.[24] Anders als in westlichen Staaten gibt es in Israel keine Szene- und Fachzeitschriften.[24] Gelegentlich werden Metal-Magazine auf den Markt gebracht, müssen aber bald darauf wieder schließen; so auch der Metal Hammer Israel als vermutlich größtes Metal-Magazin.[24] Es konnte sich nur zwei Jahre am Markt halten.[24]

Jordanien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutende jordanische Bands
Name Genre Heimatstadt Quelle
Bilocate Death Metal/Doom Metal Fuheis [4]
Tyrant Throne Death Metal Amman [4]

Verglichen mit anderen islamischen/arabischen Ländern ist die jordanische Metal-Szene sehr sehr klein. Muhannad Bursheh, einer der aktivsten Metal-Musiker Jordaniens (u.a. Augury, Tyrant Throne, Phex und Bouq) schätzte Ende 2007 in einem Interview des Spiegel Online die Szene auf etwa 700 Mitglieder und zehn Bands.[27]

Die geringe Größe der Szene erklärt sich vor allem durch den enormen politischen Druck seitens des Staates. Gegenüber Spiegel Online untermauert der Musiker Nasser Abu-Hamdan der Thrash-/Black-Metal-Band Infested Mind dies und führt an, „Heavy-Metal-Musiker [zu sein] kann in unserem Land einen Haufen Ärger bedeuten. Hier kann man dafür sogar im Gefängnis landen“.[27] Im Gegensatz zu vielen anderen islamischen Ländern werden in Jordanien Metal-Konzerte durch den Staat generell nicht gestattet und finden daher, wenn überhaupt, illegal auf Privatgrundstücken statt.[27] Die Musiker werden zudem vom Geheimdienst überwacht.[27] Dennoch gewann der Metal in Jordanien in dieser Zeit an Fans. Bursheh erklärte dies durch den Reiz des Verbotenen.[27]

Anstatt dass sich der Staat im Laufe der Zeit liberaler gegenüber dem Metal zeigt, wie es in vielen Nachbarländern geschehen ist, scheint sich die Situation noch weiter verschärft zu haben. In einem Kurz-Interview mit dem deutschen Metal-Magazin Rock Hard beschrieb die Band Bilocate 2010 die jordanische Metal-Szene wie folgt:

„Die Szene ist tot, wir können unsere Musik nicht bewerben, nicht live spielen oder mit langen Haaren in der Öffentlichkeit gesehen werden. Es ist riskant, in einer Band zu spielen, weil wir ständig zu unseren Aktionen befragt werden. Das ist schlimm für unser Leben, aber wir überleben [als Band] seit 2002. ‚Echte‘ Konzerte und Festivals sind von der Regierung verboten, und man hat uns direkt mitgeteilt, dass wir in Jordanien nicht spielen können. Wir stehen in Kontakt mit anderen Bands im Mittleren Osten, aber das Risiko ist sehr hoch, dass Gigs in letzter Sekunde abgesagt werden, weil jedes Land eigene Bestimmungen hat. Weil wir unsere Jobkarrieren nicht aufs Speil setzen wollen, wenden wir uns lieber dem Ausland zu.“

Bilocate[4]

Kuwait[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutende jordanische Bands
Name Genre Heimatstadt Quelle
Black 13 Angelz Metalcore/Screamo
Benevolent
(siehe en:Benevolent)
Death Metal
Divine Disorder Melodic Death Metal
Nocturna Gothic Metal Kuwait-Stadt [28]
Voice of the Soul Melodic Death Metal [29]

Um die Jahrtausenwende stieg auch in Kuwait das Interesse an Metal-Musik. So gab es ab 2006 eine stark frequentierte Metal-Szene, mit mehreren gut besuchten Konzerten jedes Jahr.[30] In den darauffolgenden Jahren begann der Zusammenhalt der örtlichen Szene stark zu bröckeln, dass zeitweise so gut wie gar keine Konzerte mehr veranstaltet worden, und Szenekenner um 2007 von einer „toten Szene“ sprachen,[30] wobei diese Meinung z.B. vom Internet-Portal kuwait-music.com 2011 nicht geteilt wwurde.[31] Einer der Gründe für die negative Entwicklung des Metals in Kuwait war u.A die Abgekapselheit || [4] |} Und auch hier stehen manche auf harte Töne - weitere Infos folgen...

Syrien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutende syrische Bands
Name Genre Heimatstadt Quelle
The Hourglass Heavy Metal Homs [32]
Innzmouth Funeral Doom Damaskus

Bis Mitte der 70er Jahre gab es in Syrien eine blühende Musikszene, insbesondere die Blues-, Jazz- und Rock-Musikszene waren sehr erfolgreich.[33] Mit der verstärkten Einflussnahme des Islams in den 80ern und 90ern war eine entgegengesetzte Entwicklung zu beobachten.[33] War Anfang der 90er Jahre noch so etwas wie eine Blütezeit für Metal in Syrien zu beobachten und Bands wie Savatage, Metallica, Megadeth und Iron Maiden landesweit bei vielen Jugendlichen sehr beliebt, setzte kurz darauf das Ende dieser Phase ein.[32] Bands lösten sich auf, Musikclubs schlossen und die weltliche Musik verlor zunehmend an Bedeutung.[33] Ab den 2000ern änderte sich die Entwicklung wieder.[33] So gibt es heutzutage trotz erheblicher Repressalien durch den Staat[33] wieder neben einer wachsenden Pop-, Hip-Hop- und Rock-Szene auch wieder eine kleine Metal-Szene.[33] Auftrittsmöglichkeiten gibt es in einigen kleinen Theatern des Landes, jedoch gibt es keine speziellen Rock-Clubs oder ähnliches.[32] Zu Rock- oder Metal-Konzerten kamen im Jahr 2008 bis zu 300 Zuschauer, Rawad Abdel Massih, Sänger der Band The Hourglass, berichtete gegenüber dem deutschen Metal Hammer, dass in den frühen 1990er Jahren bis zu 1000 Fans zu solchen Konzerten erschienen.[32] Anders als in vielen anderen arabischen Staaten ist Zensur eher ein geringes Problem, da auch Metal-Alben prinzipiell frei verkauft werden dürfen.[32]

Nach wie vor gibt es aber oft Probleme für Metal-Fans, da das Hören dieser Musik teilweise verfolgt wird wie ein Strafbestand.[33] So stürmten z. B. 2002 Polizisten die Universität von Damaskus und verhafteten mehrere langhaarige, in Leder gekleidete Metal-Fans. Auch private Metal-Partys werden öfters von der Polizei beendet und die Partygäste verhaftet und teilweise psychisch gefoltert.[33] So beschreibt ein 21-jähriger Syrer mit dem Pseudonym „Houssam“ in einem Bericht des politischen Webzines gazette.de seine Verhaftung nach einer Feier folgendermaßen:

„Es ist nicht so, dass die Polizisten einen schlagen. […] Sie lassen einen einfach stundenlang im Licht einer nackten Glühbirne sitzen. Und irgendwann bekommt man richtig Angst. […] Es ist wirklich schwierig, ständig mit der Gesellschaft auf Konfrontation zu sein. Das hält man nicht lange aus.“

Houssam[33]

Um seinen Ausweis wiederzubekommen, musste er sich zudem die Haare schneiden lassen.[33] Diese Verfolgungen von Metal-Fans hängen mit den oft gehegten Vorurteilen zusammen, dass die Metal-Szene aus Homosexuellen, Drogenabhängigen und Satanisten bestehe, was in Syrien schon jeweils für sich eine schwere Straftat darstellt und zudem auch moralisch tabu ist.[32]

Tunesien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutende tunesische Bands
Name Genre Heimatstadt Quelle
Myrath Progressive Metal, Power Metal Ez Zahra
Omination Funeral Doom Tunis

Wie auch in den anderen Nordafrikanischen Ländern spielt sich die Metal-Szene in Tunesien vor allem im Underground ab.[34] Dennoch ist das Land der Metal-Kultur gegenüber sehr offen und liberal eingestellt, so dass sich für Bands und Fans kaum Probleme ergeben.[34] Eine Besonderheit stellt die im nationalen Radio Zanzana wöchentlich stattfindende Metal-Sendung dar.[34] Seit 2004 findet zudem in der tunesischen Hauptstadt Tunis das Festival méditerranéen de la guitare statt, bei dem jedes Jahr neben diversen lokalen Bands und Künstlern auch bereits international erfolgreiche Bands wie Symphony X, Amaranthe, Adagio, Epica, Firewind, After Forever und Haggard auftraten.[34][35] Gleichwohl ist es aber für viele Bands schwer, ihre Musik international bekannt zu machen. Hauptsächlich liegt das am Mangel fähiger Produzenten, Sponsoren und der fehlenden Unterstützung der lokalen Medien.[34] Der Progressive-/Power-Metal-Band Myrath gelang jedoch 2019 mit ihrem Album Shehili der Einstieg in die deutschen Albumcharts.

Türkei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die türkische Band Mezarkabul live auf dem Rock'n Coke 2007
Bedeutende türkische Bands
Name Genre Heimatstadt Quelle
Almora Symphonic/Folk Metal Istanbul [36]
Anlipnes Gothic Metal/Funeral Doom Istanbul
Illusions Play Gothic Metal/Funeral Doom Istanbul
Mezarkabul Thrash/Heavy Metal Istanbul [4]
Moribund Oblivion Black Metal Istanbul [37]
Xoresth Funeral Doom Ankara

Die türkische Rock-Szene kam durch den Anadolu Rock Mitte der 60er Jahre auf. Eine Einschnitt für die Entwicklung der Musik in der Türkei stellte der Militärputsch 1980 dar.[38] In Folge dessen wurden Musikalben zensiert und Konzerte verboten, was zu einem kurzen Moment des Stillstands in fast der ganzen Musikszene führte.[38] Dennoch konnten diese staatlichen Maßnahmen die türkische Bevölkerung nicht davon abhalten, weiterhin Rockmusik zu hören. Zahlreiche Alben westlicher Rock- und Metal-Bands wurden durch türkische Migranten, die mittlerweile im Ausland lebten, an ihre Freunde und Familien in der Türkei geschickt, so dass die Regierung mit der Zeit erkannte, dass die Musikzensur nicht mehr tragbar war.[38]

Der Metal etablierte sich dann Mitte der 80er Jahre in den städtischen Bereichen und im Milieu der türkischen Mittelschicht als ein Musikstil, mit dem auch ein anderer Lebensstil einherging.[39] Anfangs entwickelte sich die Szene durch Tape-Trading und selbstimportierte LPs und Kassetten aus dem Ausland sowie deren Weiterverkauf. Wenig später wurden T-Shirts und Zeitschriften erhältlich, zudem öffneten erste Metal-Clubs und -Bars. Ein weiterer wichtiger Schritt zur Etablierung der Szene waren die Metal-Comics von Abdülkadir Elçioğlu, die dieser ab Ende der 80er im landesweit bekannten türkischen Satiremagazin Hibir veröffentlichte.[39] So wurden der Leserschaft der Zeischrift, die in Spitzenzeiten eine Auflage von 100.000 Exemplaren erreichte, das Metal-Genre und die Szene auf eine humoristische, freundliche Art und Weise näher gebracht.[39]

Mit der Privatisierung der Massenmedien zu Beginn der 90er Jahre änderten sich die Zustände im Land schlagartig. Es war wieder möglich, jegliche Art von Musik zu hören und zu beziehen und es folgten die ersten Auftritte ausländischer Rock-Bands.[38] Dies alles trieb die Weiterentwicklung der türkischen Metal-Szene enorm voran und ebnete der Rock- und Metal-Szene den Weg dazu, gesellschaftliche Akzeptanz zu erlangen.[38]

Ein erneuter Einschnitt in diese Entwicklung ereignete sich Ende der 90er Jahre. Die Szene musste sich mit Satanismusanschuldigungen auseinandersetzen. Türkische Medien debattierten in diesem Zusammenhang auch oft über die Ideale der türkischen Gesellschaft, zu denen die „Verwestlichung der Jugend“, „fehlende religiöse Erziehung“ und „Drogenkonsum“ definitiv nicht zählten.[39]

Wie in den anderen islamischen Ländern auch, wurden diese Beschuldigungen und Vorurteile Stück für Stück fallen gelassen und verworfen und den Anhängern der Metal-Szene kam eine gewisse Akzeptanz zu. Dass Metal über Landesgrenzen und politische Ideologien hinweg verbindet, lässt sich gut an einem Beispiel aus der Türkei verdeutlichen. Obwohl es zwischen Griechenland und der Türkei zahlreiche Rivalitäten, (teils rassistisch motivierte) Vorurteile und Anfeindungen gibt, startete 2003 das Izmirer Metal-Magazin Headbangers ein Kooperationsprojekt mit griechischen Bands und veröffentlichte dazu auch ein Sonderheft.[38]

Insbesondere in den türkischen Großstädten findet seit einigen Jahren ein klarer Modernisierungsprozess statt, und immer mehr junge Türkinnen und Türken bekennen sich offen zu anderen Werten als denen eines traditionellen Islams, teilweise auch zur Metal-Szene.[38] Die Liberalität des Landes zeigt sich auch an einem Besipiel der Band Orphaned Land. Die aus Israel stammende Musikgruppe darf aufgrund ihrer Herkunft in vielen arabischen Ländern weder einreisen, noch Konzerte dort spielen.[40] Bedingt durch diesen Umstand finden jedes Jahr zahlreiche Konzerte von Orphaned Land in der Türkei statt, zu denen Fans aus der gesamten arabischen Welt, insbesondere sehr viel Muslime, anreisen.[41]

Landesweit finden jährlich zahlreiche Konzerte und Open Air Festivals statt, die von der inzwischen stark angewachsnenen türkischen Metal-Szene gut besucht werden. Besucherzahlen von 1.500 Personen zu einem Konzert oder 7.000 zahlenden Gästen auf einem Open Air sind in dem Land keine Seltenheit mehr.[37] Möglich ist dies nicht zuletzt durch den sehr liberalen Kurs der Regierung, von der die Musik in der Regel bedingungslos akzeptiert wird. Ein Beispiel hierfür ist die Black-Metal-Band Moribund Oblivion, die trotz ihrer extremen Musik noch nie eine Zensur erlebte und bisher für alle Veröffentlichung die „Erlaubnis und Befürwortung des türkischen Ministeriums für Kunst und Kultur“[37] bekam.

Vereinigte Arabische Emirate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutende Bands aus der VAE
Name Genre Heimatstadt Quelle
Nervecell Death Metal Dubai [4]
Nervecell Gitarrist Rami H. Mustafa

Die Entwicklung einer Metal-Szene konnte man in den Vereinigten arabischen Emiraten ab den frühen 2000ern feststellen.[42] Dabei trug die Band Nervecell entscheidend zum Aufbau der Szene bei.[42][43] So organisierten damals die Musiker zusammen mit anderen Bands die ersten Konzerte in den Universitäten von Dubai und Abu Dhabi. Nachdem die Musik stetig neue Fans gewann, konnten wenig später die ersten Konzerte in Clubs, Bars und Kneipen abgehalten werden. Der Nervecell-Gitarrist Rami H. Mustafa äußerte sich über die Frühphase der Metal-Szenen in der VAE in einem Interview mit dem Webzine dremufuestias.de wie folgt:

„Es war nicht ganz einfach, denn es gab viele Orte, die nicht speziell dem Rock / Metal gewidmet waren, es gab keine Metal-DJs oder Metal-Nächte, aber Promoter und einzelne Leute organisierten dann solche Nächte, und schufen ein wöchentliches oder halb-wöchentliches Event am Wochenende nur für Metal, in denen Metal-Bands auftraten und DJs schweren Shit auflegen konnten! Haha. Es war wie eine Befreiung für so viele Metalheads in Dubai, aber es war lange nicht genug. […] Wenn […] schon mal ein Metal-Gig durchgeführt wurde, war es eine massive Veranstaltung! Vollgepackt mit Menschen.“

Rami H. Mustafa[42]

Einen entscheidenden Aufschwung bekam die Szene im Jahr 2004 mit der erstmaligen Austragung des Festivals Dubai Desert Rock.[42] Metal wurde ab da erstmals als Musikrichtung wahrgenommen[43] und insbesondere die lokalen Medien begannen verstärkt über Metal-Bands und die Szene zu berichten.[42] Des Weiteren wurden CDs und Merchandise zunehmend leichter erhältlich,[42] nachdem diese bis dato verboten gewesen waren.[44]

2009 fand das Dubai Desert Rock zum letzten Mal statt. Als offizieller Grund dafür wurde genannt, das sich die Veranstaltungsfirma Center Stage Management fortan mehr auf den Ausbau des Konzerns und internationale Projekte kümmern wolle.[45]

Ideologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der arabische Metal weist nur selten direkte politische Parolen bzw. das Vertreten einer politischen Ideologie auf,[5] meist aber gesellschaftskritische Elemente.[1][46] Die größten Probleme für Musiker können jedoch religiöse Aussagen schaffen.[46] Insbesondere bei den extremen Bands bedient man sich textlich bei metaphorischen Horrorvisionen. Die alexandrianische Band Odious zum Beispiel spielt in ihrem ethnisch beeinflussten Black Metal vor allem mit negativen Gedanken und Gefühlen, was am folgenden Textausschnitt eines Liedes gut zu erkennen ist: „Verabschieden wir uns von den Philosophen, in unserem Jahrhundert der verdammten Geschichten. In unserem Zeitalter, das faßbare Gegenstände verhöhnt, verachtet und wegspült.“[1]

Für viele Musiker ist der Metal ein Ausdruck von Freiheit, Hoffnung und persönlicher Entfaltung.[19][47] Des Weiteren dient er vielen zum Abbau von Agressionen und zur Bewältigung des Alltagsfrustes.[12][7] Mark LeVine hält den Metal daher für ein Mittel, mit dem ernsthafte politische und soziale Veränderungen angestoßen werden könnten.[10] In seinem Buch Heavy Metal Islam gibt er auch als Beispiele für die (politische) Bedeutung des Metals die Zitate von drei iranischen Metal-Musikern wieder: „Im Unterschied zu anderen Ländern sind wir offensiv; wir führen einen ständigen Kampf darum, Metal am Leben zu halten“. Dennoch geschieht dies meist im Verborgenen, was jedoch durchaus positiv gesehen wird. „Vielleicht hat es etwas Gutes, dass die beste Musik nur im Untergrund gespielt wird. So bleiben wir unverbraucht und stehen ständig unter Strom“. Trotz aller Probleme bemessen die Musiker der Musik eine große Bedeutung zu, und sind davon überzeugt nicht aufzugeben. „Wenn Metal stirbt, stirbt auch der Iran“.[19]

Dass Metal und Religion sich nicht ausschließen müssen, trifft auch auf die Szene in der arabischen Welt zu. Vielmehr könne das eine sogar Ausdruck des Anderen sein, so LeVine,[11] weshalb auch viele Metal-Fans gläubige Muslime sind.[4][10][27] Andererseits ist innerhalb der arabischen Metal-Szene aber auch inzwischen eine große Säkularisierung zu beobachten.[39] So treffen sich in Großstädten wie Istanbul oftmals Männer und Frauen gemeinsam in Rock-Kneipen, auch Gebetszeiten werden nicht immer eingehalten und Tabus wie voreheliche Beziehungen werden gebrochen.[39]

Ein weiterer auffälliger Aspekt ist die demografische Struktur der Metal-Szene in den arabischen Ländern. Anders als in der westlichen Szene, stammen die Anhänger der arabischen Szene fast ausschließlich aus der oberen Mittel- und Oberschicht der jeweiligen Länder. LeVine begründete diese Eigenschaft wie folgt: „[W]enn es dir finanziell gut geht, aber du in einer unterdrückten Gesellschaft lebst und keine Möglichkeiten hast, dich zu verwirklichen, wirken Härte, Kritik, und jähzornige Bilder sehr verführerisch auf Dich.“[48]

Kriminalisierung und Problematiken mit dem sozialen Umfeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Metal ist in arabischen Ländern sehr verpönt. Oftmals geraten Musiker und Fans aufgrund ihres Musikgeschmackes in Konflikt mit staatlichen Institutionen, oder werden von denen unterdrückt. So ist es z.B. Al Namrood, einer der bekanntesten Metal-Bands aus dem mittleren Osten, unmöglich, offizielle Konzerte in ihrem Heimatland Saudi-Arabien zu geben, ihre CDs zu vertreiben oder das Land für eine Tournee zu verlassen.[49] Einer der häufigsten Verhaftungsgründe für Metaller ist die Unterstellung des Satanismus, der in den meisten arabischen Ländern unter Strafe steht.[19] Weitere Voruteile und Anschuldigungen gegen Metal-Fans waren und sind Dinge wie übermäßig oft vorkommende Alkohol- oder allgemein Drogensucht, häufiger außerehelicher Geschlechtsverkehr, Orgien und sexuell übertragbare Krankheiten, ein hohes Agressionspotential, Tieropferungen sowie und Abkehr vom Islam hin zum Zionismus und Satanismus.[2][27]

In den achtziger Jahren gab es noch deutlich große Akzeptanzprobleme als heute.[38] Die Metal-Fans wurden häufig negativ mit ihrer Umwelt konfrontiert. So kam es durchaus vor, dass junge Menschen aufgrund ihrer äußerlichen Erscheinung auf der Straße angefeindet oder gar verprügelt wurden.[38]

Viele religiöse islamische Führer vertreten die Ansicht, dass jegliche Art von Musik, sofern es nicht das Singen von Koranversen ist, unreligiöß oder gar antireligiöß sei und deshalb verboten sein müsse. Insbesondere gilt dies für extreme Musikarten wie den Metal.[10]

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allgemein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe dazu auch Arabische Musik
Prinzipiell gibt es sehr unterschiedliche Metal-Genres. Am verbreitetsten sind in den arabischen Ländern aber die extremen Spielarten wie Thrash-, Death- und Black Metal.[10][50][51] Nur selten findet man diese Musikstile in Reinform; meist enthalten sie starke Einflüsse der jeweiligen landestypischen Folklore.[2][11] So gibt es z.B. in Marokko zahlreiche Bands, die Elemente des Gnawas oder Chaâbis aufweisen.[52] Die Texte der Bands sind meist auf Englisch, wobei einige Bands auch auf Arabisch singen, wie z.B. Al Namrood aus Saudi-Arabien oder Narjahanam aus Bahrain.[53] Als größte Einflüsse werden vor allem Bands wie Cannibal Corpse, Deicide, Death, Morbid Angel, Napalm Death und Slayer, aber auch Led Zeppelin und Iron Maiden genannt.[4][51] Neben den bei diesen Bands überwiegend verwendetetn Dur-Tonleitern findet man bei vielen arabischen Metal-Bands auch die arabische Tonleiter in den Kompositionen wieder.[53]

Obwohl die Texte vieler „westlicher“ wie arabischer Metal-Bands von Themen wie Tod, Korruption, Verfall, Gewalt und Krieg und Globalisierungsängsten handeln,[11] wurde die Musik genau deshalb in vielen arabischen Ländern so populär, da dies genau die Realität des Lebens dort widerspiegelt.[19][10][54][51] So ist auch z.B. der marokkanische Metal-Musiker Reda Zine dieser Meinung und äußerte sich gegenüber LeVine: „Wenn du in einer Region aufwächst, die von Krieg dominiert wird, wo unterdrückende politische und soziale Systeme vorherrschen, dann wird das Hören von Metal-Musik einer der einzigen Möglichkeiten, um die harte Realität außerhalb deines Hauses zu ertragen.“[19]

Daher lässt sich auch verstehen, warum Metal insbesondere in der Anfangszeit in den 80er und 90er Jahren quasi als Katharsis wirkte und für eine gewisse Zeit eine Art von Gemeinschaft schuf, in der man frei denken, sich frei kleiden und sich frei verhalten konnte.[19] Dass arabischer Metal aber nicht nur Probleme behandelt, zeigt sich z.B. an den Texten von Bands wie Orphaned Land, die auch Zitate aus dem Koran oder der Bibel verwenden.[12] Andere Bands hingegen greifen lyrisch Themen der arabischen Mystik auf oder bedienen sich an philosophischen oder kulturell geprägten Themen.[53]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vielen Bands fehlt die Möglichkeit, professionell Alben aufzunehmen und diese zu veröffentlichen. Wenn überhaupt, geschieht dies meist mit kleinem Budget in Eigenregie.[46] Eines der wenigen Plattenlabels, die sich auf arabischen Metal bzw. Black Metal mit orientalischer Folklore spezialisiert haben, ist das 2007 gegründete kanadische Label Shaytan Productions.[49] Die erste Band, die von Shaytan Productions unter Vertrag genommen wurde, war die saudi-arabische Band Al Namrood.[49] Vetrieben werden können die CDs dieses Labels im arabischen Raum aber nur in Israel, was dort über einen Zwischenhändler geschieht.[55] Ein etwas größeres Independent-Label ist das israelische Label Raven Metal (ehemals Raven Music) aus Raʿanana.[26] Insbesondere viele israelische Bands haben inzwischen weltweit Erfolg, sodass einige auch bei größeren Plattenfirmen unter Vertrag stehen, so z.B. Orphaned Land bei Century Media oder Melechesh bei Nuclear Blast.

Wahrnehmung der Szene in der arabischen Welt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da Metal in den arabischen Ländern nur sehr selten offiziell vermarktet werden darf,[33] geschieht dies meist im Verborgenen, sodass die Popularität dieser Musikrichtung auch nur sehr langsam wächst. Ausländische Alben werden meist selber oder durch Freunde und Familie bei Urlauben importiert.[19] Dennoch ist Metal mit Abstand die beliebteste westliche Musikrichtung unter den Jugendlichen, noch vor Punk und Hip-Hop.[11] Die überwiegende Anzahl der Metal-Fans gehört zudem der gebildeten, bzw. oberen Bevölkerungsschicht an. Nicht wenige sind wohlhabend, haben studiert und üben einen akademischen Beruf aus.[4]

Wie aber auch in Europa und anderen Teilen der Welt ist das Gemeinschaftsgefühl zwischen den Anhängern der Metal-Musik meist sehr stark,[39][43] so dass auch Juden Musik islamischer Bands hören[49] und andersherum.[12][56] Der Soziologe Pierre Hecker äußerte sich zu diesem Ereignis: „die Musikszene sprengt [die] nationalen Grenzen und wirkt weit darüber hinaus.“[38] Die israelische Band Orphaned Land schaffte es im Jahr 2010 daher sogar auf das Titelblatt der iranischen Musikzeitschrift Divan. Dennoch gibt es vereinzelt Rivalisierungen, Neid und Missgunst zwischen einzelnen Bands, die bishin zu Rufmord und Anschwärzungen führen können.[46]

Mitunter am leichtesten haben es Bands im relativ liberalen Dubai.[43] Dort fand von 2004 bis 2009 mit dem Dubai Desert Rock Festival auch das größte und bekannteste Metal-Festival im ganzen arabischen Raum statt.

Durch die diversen Gesetzgebungen in den Ländern kann es auch zu regelrechten Kuriositäten kommen. So ist eine weit verbreitete Form von „Bandcontests“ im Iran, dass sich mehrere Musiker in einem öffentlichen Park zusamenfinden und dort per Mobiltelefon die eigenen Lieder abspielen.[19] Dies hat gegenüber einer Live-Show den Vorteil, dass die Musiker schnell verschwinden können, wenn Polizei auftaucht.[19] Oftmals fällt die Diffamierung der Metal-Szene in den arabischen Ländern aber noch härter aus. Ein gutes Beispiel hierfür ist die syrische Ramadan-Fernsehserie Hajez al Samat („Die stille Grenze“), die der Öffentlichkeit übertrieben aufzeigte, welche „gravierenden Schäden“[33] Metal-Musik bei den Hörern hinterlässt: Eine der Figuren schließt sich der Heavy-Metal-Szene an, beginnt daraufhin Alkohol zu trinken und nimmt sich nach einem langen, tragischen Abstieg das Leben. Die Botschaft der Serie war unmissverständlich: Rock führt unweigerlich zum Verfall jeglicher Sitten und schließlich zum Tod.[33]

Anas al-Moumin, Gittarist der Damaszener Band Zoudiac, sieht aber das Problem nicht nur bei der breiten Öffentlichkeit, sondern vor allem bei den Fans. So berichtet er von seinem letzten Konzert „Schon nach den ersten paar Akkorden sind die Leute ausgerastet. Sie fingen mit Headbanging an, gingen dann dazu über, sich die Köpfe einzuschlagen und haben danach die Toiletten zertrümmert. Das Publikum geriet völlig außer Kontrolle, das Konzert wurde nach einem halben Song abgebrochen. […] Am nächsten Tag haben alle Zeitungen darüber geschrieben. Die haben es nicht einmal hinbekommen, unseren Bandnamen richtig zu schreiben, aber beschimpften uns als Satanisten. Seither ist kein Heavy-Metal-Konzert mehr in Damaskus vorstellbar.“[33] Der Musiker Obeida Habal merkt zudem an: „Hier [in Syrine] denken viele Leute, dass, wer Heavy Metal hört, auch Orgien feiert und Säuglinge opfert.“[33] Wie auch viele andere Musiker ist er der Meinung, dass Metal einfach die beste Art von Musik sei, um den harten Alltag zu verarbeiten, und vergleicht es mit einem Theater. „Es ist tragisch, grausam, manchmal komisch. Und das Stück, das gegeben wird, ist immer das Leben. Zarte Melodien können der Kraft extremer Gefühle, Wut oder Trauer, nicht gerecht werden. Es ist Musik, die ihre Zuhörer ernstnimmt, nicht wie das kommerzielle Zeug, das die Leute wie Puppen stupide tanzen lässt: Ich liebe dich und du liebst mich, das ist alles, was Pop zu sagen hat.“[33]

Wahrnehmung der Szene in der westlichen Welt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den letzten Jahren wurde die arabische Metal-Szene langsam bekannter und populärer. Die bekanntesten Bands sind die israelischen Gruppen Orphaned Land und Melechesh, sowie die Dubaier Death-Metal-Combo Nervecell. Einen gewissen Bekanntheitsgrad konnte zudem die ursprünglich irakische Band Acrassicauda durch den Film Heavy Metal in Baghdad erlangen, der von der Geschichte und Entwicklung der Band handelt.

Darüberhinaus gibt es auch einige wenige Bands, die ohne kulturellen Bezug zum arabischen/islamischen Raum Elemente aus dessen Musik mit Metal kombinieren. Die bekannteste davon ist die US-amerikanische Band Nile, die Technical Death Metal mit Einflüsse ägyptischer Folklore verbindet.[15] Auch beeinflusst die Mesopotamische Religion und Mysthik, die im Nahen Osten auch das heutige Kulturgut stark mitgeprägt hat, diverse Metal-Bands wie Septic Flesh[57] bei deren Songtexten, oder in Bezug auf Namensgebungen. So ist z.B. die schwedische Black-Metal-Band Marduk nach dem Gott Marduk benannt, und auch Adam Darski mit dem Künstlernamen „Nergal“ (Behemoth) sowie die Bands Absu und Tiamat ließen sich durch mesopotamische Gottheiten (Nergal, Apsu und Tiamat) bei der Namensgebung beeinflussen.

Gelegentlich werden auch negative Äußerungen über arabische Metal-Bands laut, in der Regel aber nur aus dem rechtsextremen/rassistischem Spektrum wie der NSBM-Szene. Ein Beispiel hierfür ist die Äußerung der französischen Band Amazarak, die 2004 zur algerischen Metal-Band Litham schrieb: „What??? Black metal in algeria???? FUCK OFF!!!!! No contact with your fucking country & islamist religion!!! DIE with the most extreme suffer!!!!“[sic!].[14] Ähnlich erging es auch der libanesischen Black-Metal-Band Ayat, die von einigen norwegischen und schwedischen Black-Metal-Bands als „Sand-Neger“ bezeichnet wurden.[58] Derartige Reaktionen bilden aber die strike Ausnahme.

Wahrnehmung der Szene in der westlichen Welt durch Muslime[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Metal-Szene ist für muslimische Jugendliche in Deutschland selten relevant.[59] Dies liegt zum einen an den teilweise christlich verwurzelten satanischen Symbolwelten, anderseits an der sozialen Stigmatisierung, die viele der Jugendlichen aufgrund ihrer Herkunft oder religiösen Zugehörigkeit erleben, und die durch die Zugehörigkeit zu einer „aggressiven“ und in ihrer Ästhetik extrem wirkenden Jugendkultur nicht noch verstärkt werden soll.[59] Dennoch gibt es auch in Deutschland türkische Metal-Bands und Fans dieser Musikszene mit ihren Subgenres.[59]

Einer der bekanntesten muslimischen Metal-Fans ist der deutsch-türkische Comedian Bülent Ceylan.[60] In einem Interview gegenüber dem Legacy-Magazin bezeichnet er sich selber als Rocker und Metaller und bekräftigt auch, so wahrgenommen werden zu wollen. Den Eindruck, dass es unter türkischstämmigen Deutschen nur sehr wenige Metal-Fans gebe, bestätigt er, merkt aber an, dass er auch einige deutsch-türkische Metal-Fans als Freunde habe.[60]

Kleidung und Mode[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das „typische“ Auftreten der Metal-Fans unterscheidet sich in der arabischen Welt kaum von dem im Rest der Welt. Je nach unterschiedlichem Subgenre dominieren insbesondere lange Haare, Bandshirts, Nietenaccesoires, lange schwarze Hosen, u. U. auch aus Leder und Camouflagehosen sowie Sneaker oder schwere Stiefel das Aussehen vieler Metal-Fans.[39] Dazu können noch z.B. bei Konzerten von Black-Metal-Bands Corpsepaint und Nagelarmbänder kommen.

Da dieses Erscheinungsbild aber in der Öffentlichkeit in einem wesentlich höheren Maße für Konflikte sorgen kann als z.B. in Europa oder den USA, verzichten viele Metaller auch auf die genretypische Kleidung und kleiden sich ganz gewöhnlich.[33][39][7] Insbesondere lange Haare gelten in vielen arabischen Ländern als eindeutiges Zeichen von Weiblichkeit: „Männer mit langen Haaren sind keine richtigen Männer“[39] bzw. als Merkmal von Homosexuellen, Transvestiten oder Kommunisten.[38]

Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

+ Global Metal – Dokumentarfilm für die Metal-Subkultur in unterschiedlichen Ländern und Kulturkreisen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutschsprachig[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pierre Hecker: Transnationale soziale Räume und kulturelle Identität. Death und Black Metal als deterritorialisierte Formen kollektiver Identität. In: Hyacinthe Ondoa (Hrsg.): Identität und interkulturelle Beziehungen. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2005, ISBN 3-86583-084-6 (Eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Englischsprachig[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Keith Daniel Kahn-Harris: ‘How Diverse Should Metal Be? The Case of Jewish Metal,Overt and Covert Jewishness’. In: Niall W. R. Scott, Imke von Helden (Hrsg.): The Metal Void: First Gatherings. Inter-Disciplinary Press, Oxford 2010, ISBN 978-1-904710-87-5 (PDF, 2,33 MB).
  • Keith Daniel Kahn-Harris: ‘I Hate This Fucking Country’: Dealing with the Global and the Local in the Israeli Extreme Metal Scene’. In: Richard Young (Hrsg.): Critical Studies 19: Music, Popular Culture. Editions Rodopi B.V., Amsterdam 2002, ISBN 978-90-420-1249-3 (Eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Mark LeVine: Heavy Metal Islam: Rock, Resistance, and the Struggle for the Soul of Islam. Three Rivers Press, New York 2008, ISBN 0-307-35339-7.
  • Mark LeVine: Headbanging against repressive regimes - Censorship of heavy metal in the Middle East, North Africa, Southeast Asia and China. Freemuse, Kopenhagen 2010, ISBN 978-87-988163-3-1 (PDF, 1,21 MB).
  • Pierre Hecker: Heavy Metal in the Middle East: New Urban Spaces in a Translocal Underground. In: Linda Herrera, Asef Bayat (Hrsg.): Being Young and Muslim: New Cultural Politics in the Global South and North (Religion and Global Politics). Oxford University Press, New York 2010, ISBN 0-19-536920-3.
  • Pierre Hecker: Heavy Metal in a Muslim Context: The Rise of the Turkish Metal Underground. In: ISIM-Review 16. 2005 (PDF, 191 KB).
  • Pierre Hecker: Taking a Trip to the Middle Eastern Metal Scene. In: NORD-SÜD aktuell. Nr. 1/2005 (PDF, 320 KB).

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Thomas Burkhalter: Im Rhythmus der Revolution. (HTML) In: norient.com. 23. März 2011, abgerufen am 3. August 2011 (deutsch).
  2. a b c d e f Jano Charbel: The ongoing demonization of Egyptian Metalheads. (HTML) In: almasryalyoum.com. 23. April 2010, abgerufen am 5. September 2011 (englisch).
  3. Arian Fariborz: Echo der Revolte. (HTML) In: qantara.de. 2011, abgerufen am 12. August 2011 (deutsch).
  4. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al Holger Stratmann: Special: Oriental Metal. In: Rock Hard. 28. Jahrgang, Nr. 274, März 2010, S. 37–49.
  5. a b c d e Jocke Wedholm: Vier gegen alle. In: profil. 42. Jahrgang, Nr. 22, 30. Mai 2011, S. 80–82.
  6. a b c d e Simone Bösch: Weltspiegel: 3,14... (Aserbaidschan). In: Metal Hammer. 26. Jahrgang, September 2009, S. 136.
  7. a b c d Kristin Jankowski: Raue Klänge gegen Stereotype und Klischees. (HTML) In: qantara.de. 9. August 2011, abgerufen am 12. Januar 2012 (deutsch).
  8. Nick Joyce: Middel East dispatch - Highway to hell. (HTML) In: guardian.co.uk. 2. Juni 2003, abgerufen am 29. November 2011 (englisch).
  9. a b Andy Morgan: From fear to fury: how the Arab world found its voice. (HTML) In: The Guardian. 27. Februar 2011, abgerufen am 28. August 2011 (englisch).
  10. a b c d e f g Mark LeVine: Muslim metal. (HTML) In: newhumanist.org.uk. Abgerufen am 28. November 2011 (englisch).
  11. a b c d e f Nick Joyce: Heavy Metal ist das al-Jazeera der muslimischen Jugend. (HTML) In: bazonline.ch. 18. Januar 2009, abgerufen am 24. August 2011 (deutsch).
  12. a b c d Israeli heavy metal rockers Orphaned Land. (HTML) In: theworld.org. 3. Februar 2011, abgerufen am 5. September 2011 (englisch).
  13. Felix Schoonen: Arabic Metal on the Rise. (HTML) In: archaic-magazine.com. 6. November 2004, abgerufen am 5. September 2011 (englisch).
  14. a b c Litham Interview. (HTML) In: angelfire.com. Oktober 2004, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  15. a b Interview - Arkan. (HTML) In: metal.de. 2. Juli 2008, abgerufen am 29. November 2011 (deutsch).
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  17. The Mushroom Massacre Gitarrist in Bahrain wegen Shirt verhaftet. (HTML) In: metal-hammer.de. 5. Mai 2009, abgerufen am 25. November 2012 (deutsch).
  18. a b c Simone Bösch: Weltspiegel - Angband - Iran. In: Metal Hammer. 27. Jahrgang, Mai 2010, S. 136.
  19. a b c d e f g h i j k l m n o p Mark LeVine (Aus dem Englischen von Anna Latz): Die Protestform im Iran: Heavy Metal. (HTML) In: evangelisch.de. 9. Juni 2010, abgerufen am 4. August 2011 (deutsch).
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  21. https://www.welt.de/politik/ausland/article152456908/Metal-Band-droht-im-Iran-das-Todesurteil.html
  22. a b c Simone Bösch: Weltspiegel - Acrassicauda - Irak. In: Metal Hammer. 25. Jahrgang, November 2008, S. 136.
  23. a b Jasna Zajcek: Irak - Musik - „An was sollen wir sonst noch glauben?“ (HTML) In: goethe.de. Februar 2008, abgerufen am 5. März 2012 (deutsch).
  24. a b c d e f g h Simone Bösch: Weltspiegel - Eternal Decay - Israel. In: Metal Hammer. 26. Jahrgang, Mai 2009, S. 136.
  25. a b c d e f g h Keith Harris (aus dem Englischen von Martin Büsser): Ein verwaistes Land? - Israel und die Extreme Metal-Szene. In: Testcard - Pop und Krieg. Nr. 9, 2000, S. 74–81., ISBN: 3-931555-08-9
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  28. Simone Bösch: Weltspiegel - Nocturna - Kuwait. In: Metal Hammer. 27. Jahrgang, April 2010, S. 136.
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  32. a b c d e f Detlef Dengler: Weltspiegel - The Hourglass - Syrien. In: Metal Hammer. 25. Jahrgang, Oktober 2008, S. 144.
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  53. a b c Peter Ganzlin: Middle Eastern Metal: A Growing Force? (HTML) In: grampspantheon.wordpress.com. 13. März 2010, abgerufen am 6. März 2012 (englisch).
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  57. Michael Schäfer: Septic Flesh - Liebe zur Mythologie. In: Metal Hammer. 20. Jahrgang, März 2003, S. 123.
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  59. a b c Claudia Lübcke: Jugendkulturen junger MuslimInnen in Deutschland. (HTML) In: migration-boell.de. Oktober 2010, abgerufen am 27. August 2011 (deutsch).
  60. a b Rebecca Böhning: Bound to Metal - Bülent Ceylan. In: Legacy #71, 02-2011, S. 66