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Forschungsstationen in der Antarktis

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Forschungsstationen in der Antarktis und Markierung von Gebietsansprüchen
Staaten mit ganzjährigen (orange) und saisonalen (gelb) Forschungsstationen in der Antarktis

Forschungsstationen in der Antarktis bestehen seit dem Ende der 1940er Jahre, im Jahr 2004 wurde ihre Zahl mit 85 angegeben. Ungefähr die Hälfte der Forschungsstationen ist ganzjährig (mit Winter gekennzeichnet) besetzt, während die übrigen nur im antarktischen Sommer genutzt werden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem „Wettlauf zum Südpol“ im Jahr 1912 sind bereits frühzeitig Walfangstationen und Forschungslager eingerichtet worden. Diese hatten einerseits ein wirtschaftliches und ein tatsächliches wissenschaftliches Interesse, andererseits jedoch Gebietsansprüche der verschiedenen Staaten zu markieren. In den 1930er Jahren gab es auch militärische Operationen im antarktischen Gebiet. Ab den 1950er Jahren setzte weltweit ein starkes Interesse an der Erforschung der Antarktis ein und die wissenschaftlichen Einrichtungen der Länder begannen mit systematischer Arbeit auf dem sechsten Kontinent. So kam es zur Eröffnung immer neuer Forschungsstationen, die nach ihrer Lage auf dem eigentlichen Kontinent (Antarktika) und auf vorgelagerten Inseln unterschieden werden.[1] f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Stationen außerhalb des Antarktischen Kontinents[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese liegen auf Inseln zwischen dem 40. und 60. südlichen Breitengrad.

Stationsname Land Eröffnung Betrieb Ort Bemerkungen
Bird Island Research Station[2] Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1957 ganzjährig 54° 0′ S, 38° 3′ W Bird Island auf der gleichnamigen Insel vor der Westspitze Südgeorgiens
Campbell Island[2] Neuseeland Neuseeland vor 1987 ganzjährig 52° 33′ S, 169° 9′ O
Gough Island Sudafrika Südafrika 1956 ganzjährig 40° 21′ S, 9° 53′ W Auf der Gough-Insel
Marion Sudafrika Südafrika 1947 ganzjährig 46° 53′ S, 37° 52′ O Auf der Marion-Insel, eine Insel der Prinz-Edward-Inseln
Alfred-Faure-Station Frankreich Frankreich 1964 ganzjährig 46° 26′ S, 51° 52′ O[2] Île de la Possession, eine Insel der Crozetinseln
Port-aux-Français (PAF) Frankreich Frankreich 1951 ganzjährig 49° 21′ S, 70° 12′ O[2] Halbinsel Courbet, Kerguelen
Martin-de-Viviès-Station Frankreich Frankreich 1950 ganzjährig 37° 50′ S, 77° 34′ O[2] Amsterdam-Insel
King Edward Point Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1925 ganzjährig 54° 17′ S, 36° 30′ W Cumberland East Bay, Südgeorgien. Zuerst wurde die Einrichtung Base M genannt.[3]
Macquarieinsel Australien Australien vor 1987 ganzjährig 54° 30′ 0″ S, 158° 56′ 0″ O [2]

Stationen in Ostantarktika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten Stationen liegen an oder in der Nähe der Ozeane, nur sehr wenige im Inneren des Kontinents.

Stationen am Atlantischen Ozean[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese liegen zwischen dem Weddellmeer und der Lützow-Holm-Bucht.

Stationsname Land Eröffnung Betrieb Ort Bemerkungen
Belgrano II Argentinien Argentinien 5. Februar 1979 ganzjährig 77° 52′ S, 34° 37′ W[2] Nunatak Bertrab, am Weddellmeer. War als Ersatz für die aufzugebende Station Belgrano I eingerichtet worden.
Aboa Finnland Finnland 1988/89 Sommer 73° 3′ S, 13° 25′ W
Halley (Base Z)[2] Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1956 ganzjährig 75° 35′ S, 26° 40′ W Brunt-Schelfeis am Weddellmeer
Jinnah Antarctic Station Pakistan Pakistan 1991 Sommer 70° 24′ S, 25° 45′ O Königin-Maud-Land
König Baudouin Basis Belgien Belgien 1957–1961,
1964–1967/68
Sommer 70° 26′ S, 25° 45′ O Königin-Maud-Land an der Riiser-Larsen-See, ab 1964 wenige hundert Meter entfernt die Neue König Baudouin Basis
Wasa Schweden Schweden 1988/89 Sommer 73° 3′ S, 13° 25′ W Königin-Maud-Land
Maitree (auch Maitri)[3] Indien Indien 1988 ganzjährig 70° 46′ 40″ S, 11° 44′ 30″ O Schirmacher-Oase. Der Name der Station heißt übersetzt Freundschaft. In der ersten Saison überwinterten hier bereits 26 Personen.
Neumayer III Deutschland Deutschland 2009 ganzjährig 70° 41′ S, 8° 16′ W Ekström-Schelfeis (Atka-Bucht, Weddellmeer);  auf neuartiger Konstruktion, die angehoben werden kann
Nowolasarewskaja Russland Russland 1961 ganzjährig 70° 56′ 0″ S, 11° 50′ 0″ O[2] Schirmacher-Oase, Königin-Maud-Land
Prinzessin-Elisabeth-Station Belgien Belgien 2009 ganzjährig 71° 34′ S, 23° 12′ O Königin-Maud-Land: Utsteinen landeinwärts der Breid Bay. Erste Arbeiten zur Errichtung dieser Station, die jedoch nur zeitweilig benutzt werden konnte, begannen bereits 1958.
SANAE I[2] Sudafrika Südafrika vor 1987 70° 18′ S, 2° 25′ W
SANAE IV Sudafrika Südafrika 1959 ganzjährig 71° 40′ S, 2° 51′ W Vesleskarvet (Ahlmann Ridge)
SANAE E-Base Sudafrika Südafrika 19?? Sommer 70° 18′ S, 2° 24′ W
Svea Schweden Schweden 1990 Sommer 74° 35′ S, 11° 13′ W Im Königin-Maud-Land in der Gebirgskette Heimefrontfjella. Auch 2009 noch in Betrieb.
Tor Norwegen Norwegen 1992 Sommer 71° 53′ 20″ S, 5° 9′ 30″ O Svarthamaren, Königin-Maud-Land
Troll Norwegen Norwegen 1990 seit 2002 ganzjährig 72° 0′ 0″ S, 2° 32′ 0″ O Königin-Maud-Land

Stationen am Indischen Ozean südlich von Afrika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese liegen zwischen der Lützow-Holm-Bucht und dem MacKenzie-Meer.

Stationsname Land Eröffnung Betrieb Ort Bemerkungen
Shōwa (Syowa) Japan Japan 1957 ganzjährig 69° 0′ 0″ S, 39° 35′ 0″ O Ost-Ongul-Insel. Dient hauptsächlich der wissenschaftlichen Begleitung des Walfangs.[2]
Molodjoschnaja-Station Russland Russland 1962 ganzjährig 67° 40′ S, 45° 50′ O[2] Enderbyland
Mizuho Japan Japan 1970 Sommer 70° 41′ S, 44° 19′ O Königin-Maud-Land, Grenzbereich zum Enderbyland
Mawson Australien Australien 1954 ganzjährig 67° 36′ S, 62° 52′ O Holme Bay, Mac-Robertson-Land
Sojus Russland Russland 1982 Sommer 70° 21′ S, 68° 28′ O Wilkesland

Stationen am Indischen und Pazifischen Ozean[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese liegen am Indischen Ozean bis zum Pazifischen Ozean in der Nähe der Datumsgrenze am Kap zum Rossmeer.

Stationsname Land Eröffnung Betrieb Ort Bemerkungen
Druschnaja 4 Russland Russland 1. Januar 1987 Sommer 69° 44′ 9″ S, 73° 42′ 6″ O Ingrid-Christensen-Küste, Princess-Elizabeth-Land. Bis zum 18. April 1995 war die Station ganzjährig in Nutzung, seitdem ist sie nur noch im Sommer besetzt.[4]
Ruskaja[2] Russland Russland vor 1987 ganzjährig 74° 46′ S, 136° 51′ O
Progress Russland Russland 1989 ganzjährig 69° 22′ 44″ S, 76° 23′ 13″ O Larsemann Hills, Princess-Elizabeth-Land
Law Base Australien Australien 1986 Sommer 69° 23′ S, 76° 23′ O Larsemann Hills
Zhongshan China Volksrepublik Volksrepublik China 1989 ganzjährig 69° 22′ 16″ S, 76° 22′ 11″ O Halbinsel Broknes, Larsemann Hills
Bharati Indien Indien 2012 ganzjährig 69° 24′ 25″ S, 76° 11′ 43″ O Larsemann Hills
Davis Australien Australien 1957 ganzjährig 68° 35′ S, 77° 58′ O Ingrid-Christensen-Küste, Princess-Elizabeth-Land
Mirny Russland Russland 1956 ganzjährig 66° 33′ S, 93° 1′ O Küste der Davissee
Casey Australien Australien 1959 ganzjährig 66° 17′ S, 110° 32′ O Vincennes Bay auf der Ardery-Insel. Die Forscher untersuchten vor allem die Vogelwelt des Gebietes und hatten dazu auch Biologen aus den Niederlanden zu Gast, die sich speziell mit Studien der Ökologie von Riesensturmvögeln befassten.[5] In der Saison 1986/87 wurde die Station umfassend rekonstruiert.
Law Dome Australien Australien 198? Sommer 66° 53′ S, 113° 15′ O
Law Dome Summit Australien Australien 1986 66° 44′ S, 112° 50′ O (Automatische Wetterstation)
DDU (Dumont d’Urville) Frankreich Frankreich 1956 ganzjährig 66° 40′ S, 140° 1′ O Pétrel-Insel, eine Insel des Géologie-Archipels

Stationen am Rossmeer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stationsname Land Eröffnung Betrieb Ort Bemerkungen
Gondwana Deutschland Deutschland 1983 Sommer 74° 38′ S, 164° 13′ O Wurde für spezielle geologische Forschungen des Transatlantischen Gebirges an der Terra-Nova-Bay am Rossmeer eingerichtet und betrieben. Der Stationsname bezieht sich auf den Großkontinent Gondwana, den es bis etwa 180 mya gegeben hat.
Hallett Station[3] Neuseeland Neuseeland vor 1987 72° 19′ 0″ S, 170° 19′ 0″ O
Jang-Bogo Korea Sud Südkorea 10. Februar 2014 ganzjährig 74° 37′ S, 164° 12′ O Liegt in der Terra-Nova-Bay, Viktorialand
Leningradskaja Sowjetunion Sowjetunion,
bei Wiedereröffnung Russland Russland
25. Februar 1971 (bis 1991);
2007
ganzjährig 69° 30′ 0″ S, 159° 23′ 0″ O Liegt an der Oates-Küste, Viktorialand. Die Forscher beschäftigten sich vor allem mit Meteorologie, Ozeanografie, Glaziologie und Magnetismus. Nach der Schließung im Jahr 1991 wurde die Station in der Saison 2007/08 wieder in Betrieb genommen.
Mario Zucchelli Italien Italien 1985 Sommer 74° 41′ 42″ S, 164° 7′ 0″ O Rossmeer-Gebiet, Viktorialand in der Terra Nova Bay.
1985 wurde im Rahmen der zweiten italienischen Antarktisexpedition mit dem Aufbau der Station begonnen, die anfangs nur für den Sommerbetrieb genutzt werden konnte und den Namen Terra-Nova-Station erhielt. Die Station belegt eine Fläche von 650 Quadratmeter und umfasst 12 Einzelcontainer, die für Wohnen, als Magazine, Laboratorien und Versorgungszwecke dienen. Die Forscher absolvierten ein umfassendes Programm von geologischen, vulkanologischen, atmosphärischen und klimatischen Untersuchungen. Des Weiteren beschäftigen sie sich mit Meeresuntersuchungen, Erdmagnetismus und der Tierwelt des Gebietes. Im Dezember 1987 begann der Ausbau für eine ganzjährige Nutzung der Station.[6]
McMurdo Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1956 ganzjährig 77° 51′ S, 166° 40′ O Hut-Point-Halbinsel. Die große etwa 3 km lange Flugzeugpiste aus Schnee und Eis trägt den eigenen Namen Williamsfield Airbase. Sie wird von mehreren Nationen genutzt.[7]
Scott Neuseeland Neuseeland 1957 ganzjährig 77° 51′ S, 166° 45′ O Pram Point, Ross-Insel. Ein längerfristiger Forschungsschwerpunkt waren Pinguine, die Standorte der verschiedenen Tiere wurden exakt bestimmt und entlang der Küsten der Ross Dependencies erfolgte eine Zählung der Adeliepinguine im Rahmen des Internationalen Forschungsprogramms International Survey of Antarctic Seabirds (ISAS) in den Jahren 1981 bis 1987. − Nach 30 Jahren der Nutzung wurden die Hütten 1986/87 von Pioniereinheiten der neuseeländischen Armee modernisiert (Huts restoration project).[8]
Qinling-Station China Volksrepublik Volksrepublik China 2024 ganzjährig 74° 56′ S, 163° 43′ O  

Stationen im Inneren der Antarktis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stationsname Land Eröffnung Betrieb Ort Bemerkungen
Amundsen-Scott
South Pole
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1957 ganzjährig 89° 59′ 51″ S, 139° 16′ 22″ O Südpol
Concordia (Dome C) Frankreich Frankreich / Italien Italien 1997 Sommer 75° 6′ S, 123° 21′ O Dôme C
Dome C Frankreich Frankreich / Italien Italien 2003 ganzjährig 75° 6′ S, 123° 23′ O
Dome Fuji Japan Japan 1995 Sommer 77° 19′ S, 39° 42′ O
Kohnen Deutschland Deutschland 2001 Sommer 75° 0′ S, 0° 4′ O Nach Aufgabe der Filchner-Station mit den geborgenen Wohn- und Arbeitscontainern neu errichtet.
Wostok Russland Russland 1957 ganzjährig 78° 27′ S, 106° 51′ O[2] Hier wurde die tiefste jemals auf der Erde gemessene Temperatur mit −89,2 °C ermittelt (Kältepol). Die Station wird im 21. Jh. gemeinsam von russischen, US-amerikanischen und französischen Forschern genutzt.[9]

Stationen in Westantarktika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Westantarktis weist zum südamerikanischen Kontinent. Ihr Ausläufer, die Antarktische Halbinsel, trennt Atlantik und Pazifik. Wegen der Nähe zu Feuerland und der weiten Ausdehnung nach Norden ist sie am leichtesten zu erreichen. Stationen lassen sich hier mit weniger Aufwand betreiben, weswegen es in dieser Region die meisten und auch die ältesten Stationen gibt.

Stationen auf den Südlichen Orkneyinseln und an der Ostküste der Antarktischen Halbinsel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

am Weddellmeer
Stationsname Land Eröffnung Betrieb Ort Bemerkungen
Drescher Deutschland Deutschland 1989 (etwa) Sommer 72° 50′ S, 19° 2′ O Es handelt sich um ein mobiles Eiscamp.
Esperanza Argentinien Argentinien 1952 Winter 63° 24′ S, 56° 59′ W[2] Punta Foca, bahia Esperanza. 1953 daneben eine militärische Station eröffnet (Destacamento Militar Esperanza), die 1964 in Base de Ejercito Esperanza umbenannt wurde.[10] Im Jahr 1984 wurde der Stationsname erneut geändert, sie heißt seither Base Antartica Esperanza – Fortin Sargento Cabral. Ihr wissenschaftliches Augenmerk liegt auf meteorologischen Untersuchungen.
Mendel Tschechien Tschechien 22. Februar 2008 Sommer 63° 48′ S, 57° 53′ W James-Ross-Insel. Offizieller Name Mendelova polární stanice. Die Station besteht aus einem größeren Gebäude mit 9 Nebengebäuden, die saisonal für bis zu 20 Personen Platz bieten.
Marambio Argentinien Argentinien 25. September 1969 Winter 64° 14′ S, 56° 38′ W Seymour-Insel. Vollständiger Name zuerst Base Aera Vicecomodoro Marambio. Die Station besteht aus 11 größeren Gebäuden, die Platz für bis zu 58 Personen bieten. Hier stehen ständig ein Propellerflugzeug und ein Hubschrauber für Forschungsflüge bereit.
Matienzo Argentinien Argentinien 15. März 1961 Sommer 64° 58′ S, 60° 4′ W Larseninsel. Zuerst als Base Conjunta Teniente (Tte.) Matienzo eröffnet, 1965 umbenannt in Base Antártica Matienzo.
Orcadas del Sur Argentinien Argentinien 1904 Winter 60° 44′ S, 44° 44′ W Ibarguren-Isthmus von Laurie Island, Südliche Orkneyinseln
Petrel-Station Argentinien Argentinien 22. Februar 1967 Winter 63° 28′ S, 56° 12′ W Dundee-Insel, Kap Welchness. Seit 1953 gab es hier gelegentliche Nutzungen einer Schutzhütte. Offiziell wurde die Station mit dem vollständigen Namen Aeronaval Petrel erst 1967 eingeweiht. Bis 1974 diente sie nur als Marinebasisstation (Destacamento Naval Petrel), seit 1980 heißt sie nur noch Petrel. Die Station umfasst 10 Wohn- und Arbeitsgebäude für bis zu 15 Personen.[11]
Signy (Base H) Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1947 Winter;[2] ab 1996 nur noch Sommer 60° 43′ S, 45° 36′ W Borge Bay, Signy Island, Südliche Orkneyinseln

Stationen auf den Südlichen Shetlandinseln (außer King George Island) und an der Westküste der Antarktischen Halbinsel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

an der Bellingshausensee
Stationsname Land Eröffnung Betrieb Ort Bemerkungen
Adelaida Chile Chile 1984 Winter 67° 46′ S, 68° 54′ W Dient hauptsächlich als Stützpunkt der chilenischen Luftwaffe.
Arturo-Prat-Station Chile Chile 1947 Winter 62° 30′ S, 59° 41′ W Greenwich Island, Südliche Shetlandinseln.
Brown, Estacion Cientifica Almirante (Alte.) Argentinien Argentinien 1951 Sommer 64° 53′ S, 62° 52′ W Punta Proa, Bahía Puerto Paraíso. Seit 1955 im argentinischen Antarktisforschungsprojekt. Von Dezember 1960 bis 1964 Umbau von einer Marinestation zur Forschungsstation und mit neuem Namen wieder eröffnet. Im April 1984 durch ein Großfeuer fast vollständig abgebrannt und einige Zeit unbewohnbar.[12]
Camara Argentinien Argentinien 1. April 1953 Sommer 62° 36′ S, 59° 54′ W Livingston-Insel, Südliche Shetlandinseln.
Zunächst als Station Bahia Luna eröffnet, 1955 in Camara umbenannt.[10]
Decepción-Station, Destacamento Naval Argentinien Argentinien 1948 Sommer 62° 59′ S, 60° 43′ W Deception Island, Südliche Shetlandinseln; Marine-Basisstation[10]
Gabriel-de-Castilla-Station Spanien Spanien 1989 Sommer 62° 58′ 51″ S, 60° 41′ 0″ W Deception Island, Südliche Shetlandinseln. Im Rahmen der ersten spanischen Antarktisexpedition errichtet. Die Station bietet Platz für rund 30 Personen, hauptsächlich richten sich die Forschungsarbeiten auf den Fischbesatz, weil es auch um neue Fanggründe für die spanische Fischereiflotte geht.
Juan-Carlos-I.-Station Spanien Spanien 1988 Sommer 62° 39′ S, 60° 23′ W Livingston-Insel, Südliche Shetlandinseln.
Die Komponenten der Station wurden in Finnland gebaut und können rund 30 Überwinterer aufnehmen. Ihre Forschungen umfassen Meteorologie, Biologie, Geologie und Vulkanologie.
Luis Carvajal Villarroel (Teniente ~) Chile Chile 1985 67° 45′ S, 68° 55′ W Adelaide-Insel. Diese Antarktisstation ist eine frühere britische Einrichtung mit dem alten Namen Base T, die von 1961 bis 1977 benutzt wurde. Sie dient als Flugbasis für Einsätze im Inneren des antarktischen Territoriums und wurde inoffiziell bereits 1983 in Betrieb genommen.[13]
Luis Risopatron Chile Chile 19?? Sommer 62° 22′ S, 59° 40′ W Robert Island, Südliche Shetlandinseln
Melchior, Destacamento Naval Argentinien Argentinien 31. März 1947 Sommer 64° 20′ S, 62° 59′ W Gammainsel (Melchior-Inseln), Marinebasisstation[10]
O’Higgins Chile Chile / Deutschland Deutschland 1948 / 1991 seit 2010 ganzjährig 63° 19′ 0″ S, 57° 54′ 0″ W Name der chilenischen Station ist Bernardo O’Higgins. Die deutsche Station wurde 1991 vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) gegründet und wird in enger Kooperation mit Chile betrieben.
Palmer Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1965 Winter 64° 46′ S, 64° 3′ W Anvers-Insel
Pedro Vicente Maldonado Ecuador Ecuador 1990 Sommer 62° 26′ S, 59° 45′ W Greenwich Island, Südliche Shetlandinseln
Primavera Argentinien Argentinien 8. März 1977 Sommer

64° 9′ S, 60° 57′ W

Kap Primavera
Rothera Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1975 Winter 67° 34′ S, 68° 7′ W[2] Rothera Point, Adelaide-Insel
San Martín, General (Gral.) Argentinien Argentinien 1950; 1976 wieder eröffnet Winter 68° 8′ S, 67° 4′ W[2] Barry-Insel, an der Margarethen-Bucht. Am 27. Dezember 1960 geschlossen, 1973/74 und 1974/75 nur im Sommer besetzt.[10]
St.-Kliment-Ohridski-Station Bulgarien Bulgarien 1988 Winter 64° 46′ S, 64° 3′ W Im Rahmen der 33. Sowjetischen Antarktisexpedition waren vier Spezialisten mitgereist, die auf der Livingston-Insel zwei Fertigteilhäuser als erste bulgarische Forschungsstation aufgestellt hatten. Sie erhielt den Namen Hemus. In der folgenden Saison wurde die eigentliche Station auf dem Alexander-I.-Land errichtet. Die Forschungen konzentrierten sich auf geologische Untersuchungen, darüber hinaus wurden auch Aufgaben der Geophysik und Meteorologie wahrgenommen. Die Station wird nicht in jeder Saison besetzt.[14]
St. Kliment-Ochridski Bulgarien Bulgarien 1988 (Schutzhütte),
1993
Sommer 62° 38′ 29″ S, 60° 21′ 53″ W Livingston-Insel, Südliche Shetlandinseln. Dies ist die provisorisch errichtete erste Station.
Videla: GGV
Gabriel González Videla
Chile Chile 1951 Sommer 64° 49′ S, 62° 51′ W
Wernadski Ukraine Ukraine 1996 Sommer 65° 15′ S, 64° 16′ W Ehemalige britische Station Faraday auf der Galíndez-Insel, Antarktische Halbinsel

Stationen auf King George Island[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stationsname Land Eröffnung Betrieb Ort Bemerkungen
Arctowski Polen Polen 1977 Winter 62° 9′ S, 58° 28′ W Admiralty Bay, King George Island. Die polnischen Wissenschaftler richteten auf der Station eine botanische Samenbank ein, in der das genetische Material wertvoller Kulturpflanzen und wildwachsender Pflanzen aus der ganzen Welt tiefgekühlt lagert.
Artigas Uruguay Uruguay 1984 Sommer* 62° 11′ S, 58° 51′ W King George Island, an der östlichen Maxwell Bay. Bei der Inbetriebnahme der Station wurden drei aus Neuseeland gelieferte Containerhütten aufgestellt, von denen zwei miteinander verbunden werden können. Die Station ist ganzjährig mit acht Personen besetzt, im Sommer sind es bis zu 60.[15]
Bellingshausen Russland Russland 1968 Winter 62° 12′ 0″ S, 58° 58′ 0″ W Collins Harbour, King George Island
Dallmann Deutschland Deutschland 1994 Sommer 62° 14′ 16″ S, 58° 39′ 52″ W Annex der argentinischen Carlini-Station auf King George Island
Escudero Chile Chile 1994 Winter 62° 11′ S, 58° 58′ W King George Island, Südliche Shetlandinseln
Comandante Ferraz Brasilien Brasilien 6. Februar 1984 Winter 62° 5′ S, 58° 23′ W King George Island. Sie wurde im Januar 1984 von 12 Militärangehörigen und weiteren Spezialisten im Rahmen der zweiten brasilianischen Antarktisexpedition errichtet. Die Stationsbauten bestehen aus Spezialstahl und können hydraulisch angehoben werden. Die Station belegt eine Gesamtfläche von 2600 m², auf der die Unterkünfte als Module stehen. Sie bietet Platz für 12 Wissenschaftler und einige Hilfskräfte. Die Versorgung erfolgt per Flugzeug über die chilenische Antarktisstation Teniente Marsh.[16] Im März 1985 wurde die Station vorübergehend geschlossen, eine Überwinterung erfolgte erst ab der nächsten Saison. Im Februar 2012 wurde die gesamte Station durch ein Großfeuer vollständig zerstört, bei dem zwei Militärangehörige starben. Die Helfer und Überlebenden sind in der benachbarten chilenischen Station untergebracht worden.[17]
Große Mauer (Chang Cheng) China Volksrepublik Volksrepublik China 15. Februar 1985 Winter 62° 13′ S, 58° 58′ W King George Island. Die Station (chinesische Umschrift Changcheng) wurde mit großem personellen und materiellen Aufwand ganz in der Nähe der polnischen Station (Arctowski), der chilenischen Station (Marsh) und der brasilianischen Station (Ferraz) errichtet. Sie besteht aus zwei Hauptgebäuden mit insgesamt 37 Räumen bei 350 m², einer meteorologischen Beobachtungsstation, vier Nebengebäuden und enthält einen 20 Meter hohen Funkmast sowie einen Hubschrauberlandeplatz. Erster Leiter dieser Station wurde Dr. Guo Kung. Erst ab 1986 erfolgte eine Erweiterung zur Ganzjahresnutzung.[18]
Carlini Argentinien Argentinien 1953 Winter 62° 14′ 0″ S, 58° 40′ 0″ W[2] Potter Cove, King George Island, Südliche Shetlandinseln an der Maxwell Bay. Im Jahr 1953 hatte Argentinien an dieser Stelle eine Schutzhütte aufgebaut, die erst im Jahr 1982 zu einer festen dauerhaft bewohnbaren Forschungsstation wurde. In der Nähe gibt es aber noch immer Schutzhütten unter argentinischer Hoheit (Gurruchaga und Ballve). – Innerhalb eines Briefmarken-Motiv-Kleinbogens der argentinischen Post aus dem Jahr 1986 ist die Station Carlini dargestellt.[19]
König-Sejong-Station Korea Sud Südkorea 17. Februar 1988 Winter 62° 13′ S, 58° 47′ W King George Island. Die Eröffnung der ersten südkoreanischen Antarktisstation wurde mit der Herausgabe einer Sonderbriefmarke am Eröffnungstag gewürdigt.
Machu Picchu Peru Peru 1989 Sommer 62° 5′ S, 58° 28′ W Am Ende der Admiraltybucht
Base Presidente Eduardo Frei Montalva (Teniente Rodolfo Marsh) Chile Chile 7. März 1969 Winter 62° 12′ S, 58° 54′ W Die Station wurde von der Fuerza Aérea de Chile errichtet und am 7. März 1969 vom Namensgeber, dem damaligen chilenischen Staatspräsidenten Eduardo Frei Montalva, eingeweiht. Versorgt wird die Forschungsstation und das Dorf Villa Las Estrellas über den Teniente Rodolfo Marsh Martin Airport.
Villa Las Estrellas Spanien Spanien, übergeben an Chile Chile 1983 Winter (80 Personen); Sommer (120 Personen)

62° 12′ S, 58° 58′ W

Es handelt sich um eine nur für zivile Zwecke eingerichtete Station, die ganz in der Nähe von Tte. Marsh liegt und ganze Familien beherbergt.

Ehemalige Stationen auf Antarktika und den antarktischen Inseln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(alphabetisch)

Stationsname Land von bis Ort Bemerkungen
Asuka[2] Japan Japan 1970 1991 71° 32′ 0″ S, 24° 8′ 0″ O Prinzessin-Ragnhild-Küste, Königin-Maud-Land. Das Asuka Camp war zunächst nur im antarktischen Sommer besetzt, 1986 wurde es für eine ganzjährige Nutzung ausgebaut.
Belgrano-I Argentinien Argentinien 10. März 1955 30. Januar 1980 77° 59′ S, 38° 44′ W Filchner-Ronne-Schelfeis. In der Saison 1964/65 umbenannt in Base de Ejercito Belgrano; musste geschlossen werden, da sie zu tief in das Eis eingesunken war.[10]
Belgrano III Argentinien Argentinien 30. Januar 1980 15. Januar 1984 77° 54′ S, 45° 37′ W Berkner-Insel. War als weiterer Ersatz für die aufzugebende Station Belgrano I eingerichtet worden, musste wegen Verfall des Eises aufgegeben werden.
Biscoe, Campamento Punta ~ Chile Chile 1983 64° 49′ S, 63° 49′ W Ein Forschungsschwerpunkt war Geodäsie und Glaziologie.[20]
Byrd-Station Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1957-01-01 2005 80° 1′ S, 119° 32′ W [21] und ist nach dem US-amerikanischen Polarforscher Richard Evelyn Byrd benannt.[22]
Comodoro Guesalaga Chile Chile 1983 67° 46′ S, 68° 54′ W [20]
Copper Mine Chile Chile 1983 62° 23′ S, 59° 40′ W [20]
Corbeta Uruguay Argentinien Argentinien 1976 20. Juni 1982 59° 27′ S, 27° 19′ W Im Osten der Morrell-Insel, wo 1955 bereits die Sommerstation Refugio Teniente Esquivel errichtet wurde. Im Falklandkrieg von den Briten geräumt.
Druschnaja 1 Sowjetunion Sowjetunion auf A23a[23]
Druschnaja 2 Sowjetunion Sowjetunion
Druschnaja 3 Sowjetunion Sowjetunion
Dakshin Gangotri[2] Indien Indien 1983 1991 (ca.) 70° 5′ 0″ S, 12° 0′ 0″ O 1983 mit einem Team aus 82 Personen südlich der Station Nowolasarewskaja aufgebaut. Zurück blieben 12 Überwinterer, davon 3 Wissenschaftler. Leiter der Station war Oberleutnant S. S. Sharma.[24] Im Sommer 1984 wurde die Station um drei Containerhütten erweitert und es wurden eine automatische Empfangsstation für Satelliten-Wetterdaten und eine HF-Sendeanlage installiert. Im Winter 1984/85 erledigte ein neues Wissenschaftlerteam weitere Arbeiten auf den Gebieten Meteorologie, Biologie, Molekularbiologie, Geologie und Ozeanographie, der neue Leiter war Oberstleutnant Kumaresh.[25]
Ellsworth-Station, Estacion Cientifica Argentinien Argentinien 24. Januar 1957 1962 77° 43′ 0″ S, 41° 8′ 0″ W Von den USA eingerichtet und an Argentinien übergeben.[10]
Filchner Deutschland Deutschland 1982 1999 77° 6′ S, 50° 24′ W Musste 1999 durch Gletscher-Abbruch aufgegeben werden. Die geborgenen Container kamen beim Aufbau der neuen Kohnen-Station wieder zum Einsatz.
Georg Forster Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik 1. Juli 1987 1993 70° 47′ S, 11° 51′ O In der Schirmacher-Oase. Ein Basislaboratorium, das der sowjetischen Nowolasarewskaja-Station angegliedert war, diente bereits seit 1976 als gesonderte Unterkunft für DDR-Wissenschaftler. Es wurde durch die Akademie der Wissenschaften der DDR in eine eigenständige Forschungsstation umgewandelt und mit einem neuen Universalcontainer ausgestattet. Sie erhielt den Namen des deutschen Naturforschers Georg Forster. Es handelte sich zunächst um eine Gruppe von 12 Forschern und Technikern, die als Überwinterer in einem Metallcontainer wohnten und biologische und zoologische Untersuchungen speziell zu Verhaltens- und Bestandsveränderungen durchführten. Nach Aufgabe des Standortes wurden die Stationselemente bis 1996 vollständig abgebaut und abtransportiert.
Komsomolskaja Sowjetunion Sowjetunion 1957 1959 (1962) 74° 6′ S, 94° 30′ O Bis 1959 ganzjährig besetzt; 1962 aufgegeben.[26]
Auf dieser von den Sowjets verlassenen Station sollte im Zeitraum 1965/66 ein Team von neun schweizerischen Forschern im Verbund mit weiteren acht Personen in dem von der Schweizer Gesellschaft der Forscher und Polarfahrer und einer eigens gegründeten Genossenschaft Antarktisexpedition tätig werden. Doch bereits im Vorfeld musste die Genossenschaft im November 1963 Konkurs anmelden, so dass alle Planungen zerronnen.[27]
Leningradskaja Sowjetunion Sowjetunion 1971 1993 69°30' S / 159°23' O
Little America Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1928 1958 78° 12′ S, 162° 12′ W Im Rahmen der ersten großen USA-Antarktisexpedition (Byrd Antarctic Expedition) eingerichtet. Als Geldgeber fungierten vor allem Rockefeller und Henry Ford. Vier Expeditionsschiffe, begleitet von zwei Walfangschiffen, transportierten 82 Expeditionsteilnehmer und die komplette Ausrüstung und Verpflegung sowie drei Flugzeuge und einen Helikopter zur Walfischbucht. Die Station wurde direkt auf der Eisbarriere der Bucht aufgestellt und umfasste 22 einzelne Bauten. Von hier aus erfolgte der erste Überflug des Südpols mit einem Flugzeug − der „Floyd Bennett“ mit dem amerikanischen Polarforscher Richard Evelyn Byrd sowie dem norwegischen Piloten, einem Fotografen und einem Assistenten an Bord. Am 29. November 1929 wurde die amerikanische Flagge direkt über dem Pol abgeworfen.[28] In späteren Jahren (ab 1946) wurden weitere US-amerikanische Stationen in der AA errichtet, die die laufenden Nummern II bis V erhielten.[29]
Maudheim Norwegen Norwegen 15. Februar 1950 1952 71° 3′ S, 10° 56′ W An der Norsel-Bucht gelegen. Die Station entstand durch gemeinsame Vorbereitungen britischer, norwegischer und schwedischer Forscher und Techniker. Sie setzten in diesem Lager Studien zur Meteorologie, Glaziologie, Geologie und Seismik fort, die bereits in den 1930er Jahren von Hjalmar Riiser-Larsen und Finn Lützow-Holm (1890–1950) in der Antarktis begonnen worden waren.[30]
Neumayer I Deutschland Deutschland 1981 1992 70° 37′ S, 8° 22′ W[2] Ekström-Schelfeis (Atka-Bucht, Weddellmeer)
Neumayer II Deutschland Deutschland 1993 2009 70° 39′ S, 8° 15′ W Ekström-Schelfeis (Atka-Bucht, Weddellmeer), unterirdisch, aufgegeben
Norge (Norway) Norwegen Norwegen 1971 70° 30′ S, 2° 52′ W Im Königin-Maud-Land[30]
Oasis Sowjetunion Sowjetunion
ab 1959Polen Polen
15. Oktober 1956 21. Januar 1959 66° 16′ S, 100° 45′ O 1959 übergeben an Polen, die die Forschungsstation unter dem Namen Anton B. Dobrowolski weiter betrieb.[31]
Pionerskaja Sowjetunion Sowjetunion 17. Mai 1956 15. Januar 1959 69° 40′ S, 95° 31′ O [32]
Plateau-Station Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 13. Dezember 1965 29. Januar 1969 79° 15′ S, 40° 34′ O
Pol der Unzugänglichkeit (Полюс недоступности) Sowjetunion Sowjetunion 1956? 26. Dezember 1958 82° 6′ S, 54° 58′ O Es handelte sich um eine einzelne Unterkunft von 24 m² für vier Personen. Bei der Eröffnungsfeier der Station wurde auf einem benachbarten Felsen ein Lenindenkmal aufgestellt. − Lange nach der Aufgabe der Station wurde diese im Dezember 2007 für die Unterkunft von drei englischen Abenteurern genutzt, die den Pol der Unzugänglichkeit auf Skiern und mit Hilfe von Zugdrachen erreicht hatten.[33]
Port-Martin Frankreich Frankreich 20. Januar 1950 24. Januar 1952 66° 49′ S, 141° 24′ O Vorläufer von Dumont d’Urville, beherbergte im Winter 11 (1950) bis 17 (1951) Personen, in der Nacht vom 23. auf 24. Januar 1952 durch Feuer zerstört.
Siple-Station Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1973 1989 75° 55′ S, 83° 57′ W Mit dem Ende der Antarktissaison 1988/89 wurde diese Station geschlossen, da ihre Gebäude immer tiefer im Eis versunken waren.[34]
Eight station[3] Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten vor 1987 75° 14′ 0″ S, 77° 10′ 0″ O
Sobral Argentinien Argentinien 2. April 1965 1972 81° 4′ S, 40° 30′ W Auf dem Filchner-Ronne-Schelfeis in den Pensacola Mountains.

Diese Station mit dem vollständigen Namen Base cientific de Ejercito Sobral war dem Südpol am nächsten gelegen und ganzjährig in Betrieb.

Spring Chile Chile 1983 64° 18′ S, 61° 3′ W [20]
Vanda Station Neuseeland Neuseeland 19. Oktober 1969 1995 77° 31′ S, 161° 40′ O bis 1974 Ganzjahresstation, ab 1976 bis zur Aufgabe Sommerstation
World Park Base[35] (Greenpeace-Station)
Greenpeace
1986/87 1992 77° 38′ S, 166° 25′ O In circa 50 km Abstand zur amerikanischen Station McMurdo, am Cape Evans am Rossmeer.
Die Wohn- und Arbeitsgebäude bestehen aus Holz und sollen damit vorbildhaft biologisch abbaubar sein. Zu den jeweiligen Überwinterungsmannschaften gehören je vier Personen, die Leiter und die Mitarbeiter kommen aus verschiedenen Nationen und Fachrichtungen. Sie spezialisierten sich auf die Untersuchung von Umweltschäden, die durch den langjährigen Betrieb von Forschungsstationen in der Antarktis auftraten und auftreten. Schwerwiegende Umweltschäden wurden an der Station Scott-Base (ungereinigte Abwässer wurden ins Meer geleitet), an McMurdo (eine riesige Müllhalde, auf der auch technische Geräte mit PCB gelagert wurden und es wurde eine Verseuchung der Meeresbucht mit rund 200.000 Liter Treibstoff festgestellt, die aus undichten Tanks herausquollen), an der Station Dumont d’Urville (der Bau einer Landebahn wurde verhindert, die den Lebensraum von 75.000 Pinguinen gefährdet hätte), an der Station Leninsgradskaja (ein Mülllager mit chemischen Abfällen, Glas und Kunststoff wurde öffentlich gemacht) und schließlich wurde am Standort eines früheren Atomreaktors (Nukey Poo) erhöhte Radioaktivität gemessen.
Greenpeace verfolgt mit allen diesen Expeditionen und Aktionen das Ziel, einen Beobachterstatus im Antarktisvertrag zu erhalten, um damit zum Erhalt des antarktischen Ökosystems beizutragen.[36][37]
Wostok 1 Sowjetunion Sowjetunion 16. Dezember 1957 Durch die Station Wostok ersetzt.[38]
Yelcho Chile Chile 1963 1966 64° 52′ S, 63° 35′ W Whalers Bay, Deception Island, Südliche Shetlandinseln. Nach 1966 gelegentlich besetzt, beispielsweise 1983/84.[20]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stand 2004 nach COMNAP
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Koordinaten und weitere Angaben aus der Zeitschrift Polar Record, Cambridge, 1987; Abschrift aus der Staatsbibliothek Ost-Berlin v. Februar 1988: Aufstellung der offiziell registrierten 1987 arbeitenden Überwinterungsstationen in der Antarktis und deren geografische Lage <liegt bei den 44Pinguinen vor>
  3. a b c d Aufstellung weiterer bekannter Dauerstationen in der Antarktis und deren geografische Lage
  4. russische Wiki-Seite zur Station Druschnaja 4
  5. Dieter Querndt: Australisches Antarktisches Territorium und Ross Dependencies. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  6. Dieter Querndt: Zweite italienische Antarktisexpedition 1986–1987 beendet. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  7. Antarktis online vom August 2008 (Archiv); abgerufen am 15. April 2011
  8. Dieter Querndt: Australisches Antarktisches Territorium und Ross Dependencies. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  9. russische Wiki-Seite zur Station Wostok
  10. a b c d e f g Bernd Geyer: Die argentinische Antarktis (Teil 2). Beitrag im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  11. Bernd Geyer: Die argentinische Antarktis (Teil 3). Beitrag im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  12. Bernd Geyer: Neues aus Argentinien und seinen Forschungsstationen. Beitrag im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  13. Bernd Geyer: Aktivitäten südamerikanischer Staaten in der Antarktis (hier: Chile) und Antarktissaison 1984–1985. Beiträge im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  14. Dieter Querndt: Bulgarien plant Forschungen auf dem weißen Kontinent (und) Die bulgarische Erkundungsexpedition 1987/88. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  15. Dieter Querndt: Die Antarktisstationen auf der King-George-Insel (Südshetlands). In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  16. Bernd Geyer: Die zweite brasilianische Antarktisexpedition. Beitrag im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  17. Two die in fire, BBC news vom 26. Februar 2012
  18. Bernd Geyer: Erste chinesische Antarktisexpedition 1984/85. Beitrag im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  19. Dieter Querndt: Die Antarktisstationen auf der King-George-Insel (Südshetlands). In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  20. a b c d e Bernd Geyer: Aktivitäten südamerikanischer Staaten in der Antarktis (2. Teil, 1985). Beitrag im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  21. The Antarctic Sun: Byrd History, June 12, 2009. The Antarctic Sun;
  22. John Stewart: Antarctica – An Encyclopedia. Bd. 1, McFarland & Co., Jefferson und London 2011, ISBN 978-0-7864-3590-6, S. 258 (englisch)
  23. RUSSIANS FIND MISSING POLAR POST (Published 1987). In: nytimes.com. 25. Januar 1987, abgerufen am 3. Februar 2024 (englisch).
  24. Gerhard Höpp: Dritte indische Antarktisexpedition 1983–1984. Beitrag im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  25. Gerhard Höpp: Vierte indische Antarktisexpedition 1984–1985. Beitrag im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  26. russische Wiki-Seite zur Station Komsomolskaja
  27. Dieter Querndt: Erste Schweizerische Antarktisexpedition 1963–1965. Beitrag im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  28. Dieter Querndt. I. Byrd-Antarktisexpedition 1928–1930. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  29. Antarktis online vom August 2008 (Archiv); abgerufen am 15. April 2011
  30. a b Karl-Heinz Schöne (Halle): Norwegens neue Antarktisaktivitäten. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  31. russische Wiki-Seite zur Station Oasis
  32. russische Wiki-Seite zur Station Pionerskaja
  33. russische Wiki-Seite zur Station Полюс недоступности
  34. D. Querndt: Antarktische Meldungen (hier: US-Antarktisstation Siple); Beitrag im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  35. Günter Haaf: Der Streit um die Torte liegt auf Eis. In: Geowissen, Arktis + Antarktis, Nr. 4 vom 5. November 1990; S. 28f
  36. Dieter Querndt: 1. Greenpeace-Antarktisexpedition (GAE) 1985–1986, 2. GAE, 3. GAE 1988, 4. GAE 1988–1989. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  37. Stuart Franklin: Protest im Frost; ausführliche Darstellung der Greenpeace-Aktivitäten 1989/90. In: Geowissen, Arktis + Antarktis, Nr. 4 vom 5. November 1990; S. 62ff
  38. russische Wiki-Seite zur Station Wostok 1