Großderschau
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
? |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 47′ N, 12° 22′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Havelland | |
Amt: | Rhinow | |
Höhe: | 28 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,15 km2 | |
Einwohner: | 424 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 21 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 16845 | |
Vorwahl: | 033875 | |
Kfz-Kennzeichen: | HVL, NAU, RN | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 63 112 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Lilienthalstraße 3 14728 Rhinow | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Christiane Gernt | |
Lage der Gemeinde Großderschau im Landkreis Havelland | ||
Großderschau (früher: Friedrichsdorf) ist eine Gemeinde im Landkreis Havelland in Brandenburg. Sie gehört zum Amt Rhinow, dessen Verwaltungssitz sich in der Stadt Rhinow befindet.
Geografie
Großderschau liegt im Westen des Landes Brandenburg im Landkreis Havelland ungefähr 24 km nördlich von Rathenow und ungefähr 70 km westlich von Berlin-Spandau an der Dosse und befindet sich im Naturpark Westhavelland.
Gemeindegliederung
Als Ortsteile der Gemeinde sind ausgewiesen:[2]
- Altgarz
- Rübehorst
Wohnplätze der Gemeinde sind:
- Brenkenhof
- Friedrichsbruch
- Friedrichsdorf
- Jühlitz
- Klausiushof
- Kleinderschau
- Neugarz
- Raminsgut
- Wilhelminenaue
Geschichte
1773 bis 1775, nach der Eindeichung der Dosse, wurde die Kolonie Friedrichsdorf mit neun weiteren Dörfern und Weilern auf bestehenden Siedlungsplätzen gegründet: Brenkenhof, Großderschau, Klein-Derschau, Friedrichsbruch, Jülitz, Klausiushof, Wilhelminenaue, Petershagen, Raminsgut. Für die zu Sieversdorf neu angelegten Ortschaften wurde 1785 eine neue Kirche in Friedrichsdorf erbaut, ursprünglich Simultankirche für Lutheraner und Reformierte, da unter den neuen Ansiedlern auch viele reformierten Bekenntnisses waren. Für die Lutheraner wurde der Prediger in Sieversdorf und für die Reformierten der Prediger von Spiegelberg bei Neustadt bestellt, welche bis 1828 abwechselnd alle 14 Tage Gottesdienst zu halten hatten.
Seinen Namen erhielt das Dorf nach dem preußischen Staatsminister Christoph Friedrich von Derschau.
1939 wurden Friedrichsdorf und Großderschau zur Gemeinde Großderschau zusammengeschlossen. 1965 wurde Friedrichsbruch, 1974 Alt Garz und Rüberhorst nach Großderschau eingemeindet.[3]
Bevölkerungsentwicklung
|
|
|
|
Gebietsstand des jeweiligen Jahres[4][5][6], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Großderschau besteht aus 8 Gemeindevertretern und der ehrenamtlichen Bürgermeisterin. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab folgende Sitzverteilung:[7]
- Wählergruppe Bauern 4 Sitze
- Einzelbewerber Roland Specht 1 Sitz
- SPD 1 Sitz
- Einzelbewerber Norbert Lamprecht 1 Sitz
- Einzelbewerberin Ivonne Ratzmer 1 Sitz
Bürgermeisterin
Christiane Gernt wurde als Einzelbewerberin in der Bürgermeisterwahl vom 25. Mai 2014 mit 86,4 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[8] gewählt.[9]
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Großderschau stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.
- Dorfkirche Großderschau, als Kolonistenkirche 1780–1785 im Auftrag Friedrichs II. für die neun Dörfer um das damalige Friedrichsdorf nach dem Vorbild der Potsdamer Garnisonkirche erbaut
- Heimathaus Großderschau mit Butterakademie und Kolonistenhof zur Kolonisierungsgeschichte im Rhinluch und Dossebruch unter Friedrich II. und über das dörfliche Leben zur Kolonistenzeit
- Naturpark Westhavelland
-
Heimathaus
-
Kolonistenhof
-
Freilichtmuseum
Verkehr
Durch den Ort führen die B 102 zwischen Neustadt (Dosse) und Rhinow sowie die Landesstraße L 14 nach Kyritz.
Der Haltepunkt Großderschau lag an der Bahnstrecke Neustadt (Dosse)–Rathenow. 2003 wurde die Strecke stillgelegt.
Private Motorisierung | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Nichtgewerblich zugelassene PKW (zum 1.1.)[10] | 288 | 302 | 303 | 293 | 285 | 293 | 294 | 300 |
Nichtgewerbliche PKW je 1.000 Einwohner (31.12. des Vorjahres) | 555 | 573 | 588 | 596 | 610 | 631 | 649 | 668 |
Vergleichswert Land Brandenburg | 475 | 479 | 486 | 493 | 506 | 508 | 510 | 512 |
Persönlichkeiten
- Wilhelm Hengst, Heimat- und Mundartdichter, wirkte in den 1920er Jahren im Ort
- Adolf Rautmann (1863–1937), als Berliner Original Onkel Pelle genannt, in Brenkenhof geboren
- Heinz-Peter Schlüter (1949–2015), Unternehmer, in Rübehorst geboren
Literatur
- G. W. Schinkel: Geschichte von Sieversdorf bei Neustadt a. D., 1875.
- Johannes Schultze: Die Hofbesitzer in den Dörfern des Landes Ruppin 1491 bis 1700, 1937.
- Johannes Schultze: Die Herrschaft Ruppin und ihre Bevölkerung nach dem 30jährigen Kriege, 1925.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Havelland. S. 26
- ↑ Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil II, Ruppin. 327 S., Weimar 1972 (S.40-41)
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Havelland. S. 14-17
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
- ↑ § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014
- ↑ Kraftfahrt-Bundesamt Statistik Fz3