Hauptwil-Gottshaus
Hauptwil-Gottshaus | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Thurgau (TG) |
Bezirk: | Weinfelden |
BFS-Nr.: | 4486 |
Postleitzahl: | 9213 |
Koordinaten: | 738196 / 261208 |
Höhe: | 550 m ü. M. |
Höhenbereich: | 470–622 m ü. M.[1] |
Fläche: | 12,49 km²[2] |
Einwohner: | 2084 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 167 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
11,5 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.hauptwil.ch |
Kirche St. Pelagiberg im Ortsteil Gottshaus | |
Lage der Gemeinde | |
Hauptwil-Gottshaus ist eine politische Gemeinde im Bezirk Weinfelden des Kantons Thurgau in der Schweiz. Sie besteht aus den Ortschaften Hauptwil, Wilen (Gottshaus) und St. Pelagiberg[6] und einer Gruppe von dazwischen liegenden Weilern.
Die seit 1996 bestehende Gemeinde ging im Zuge der Thurgauer Gemeindeorganisation aus der Vereinigung der Munizipalgemeinde Hauptwil mit deren Ortsgemeinden Hauptwil und Gottshaus hervor.[7]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Hauptwil-Gottshaus grenzt an die Gemeinden Bischofszell und Zihlschlacht-Sitterdorf im Kanton Thurgau sowie die St. Galler Gemeinden Waldkirch, Muolen und Häggenschwil.
Zwischen der Ortschaft Hauptwil und dem Weiler Wilen sind fünf Weiher, die im 15. Jahrhundert angelegt wurden (siehe unten).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die fünf Weiher von Hauptwil wurden um 1430 für die Fischzucht künstlich angelegt. Später waren sie der Textilindustrie nützlich. Der deutsche Dichter Friedrich Hölderlin war von Januar bis April 1801 in Hauptwil als Hauslehrer tätig.
In der Revolutionszeit am Ende des 18. Jahrhunderts zog sich ein tiefer Graben zwischen den beiden Gemeindeteilen. Während Hauptwil eine treibende Kraft bei der Erreichung bei der Einführung der helvetischen Einheitsverfassung war, kämpfte die Gottshauser Bauernschaft vehement gegen diese Neuerungen. Trotzdem wurden 1803 die beiden Ortsgemeinden Hauptwil und Gottshaus zur Munizipalgemeinde Hauptwil zusammengefasst.[9]
Hauptwil erhielt 1992 den Thurgauer Heimatschutzpreis und 1999 den Wakkerpreis, weil es durch sorgfältige Bauordnungen dafür sorgte, viele Wohn- und Gewerbehäuser der letzten drei Jahrhunderte zu erhalten und sanft den heutigen Gegebenheiten anzupassen.
→ siehe auch Abschnitt Geschichte im Artikel Hauptwil
→ siehe auch Abschnitt Geschichte im Artikel Gottshaus
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: Über gewelltem weissem Schildfuss mit fünf blauen Wellenleisten in Rot heraldisch rechts dreiteiliger weisser Torturm mit schwarzen Dächern, links Brustbild des heiligen Pelagius mit schwarzem Priesterhut, Rock und Palmwedel, Gesicht und Hand weiss.[10]
Mit der 1996 vollzogenen Fusion von Gottshaus und Hauptwil – die Siedlung Stocken/Breite der früheren Ortsgemeinde Gottshaus wurde der Einheitsgemeinde Bischofszell zugeteilt[11] – wurde auch ein neues Gemeindewappen eingeführt. Neben den beiden unverändert übernommenen Symbolen aus den ehemaligen Ortsgemeindewappen wurde auch das Wasser als Symbol für die bekannten Speicherseen von Hauptwil in das neue Wappen einbezogen.[10]
Bevölkerung
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1850 | 1900 | 1950 | 1980 | 1990 | 2000 | 2010 | 2018 | 2023 | |
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Politische Gemeinde | 1914 | 1824 | 1941 | 2069 | |||||
Munizipalgemeinde Hauptwil | 1379 | 1417 | 1617 | 1514 | 1721 |
Von den insgesamt 2069 Einwohnern der Gemeinde Hauptwil-Gottshaus am 31. Dezember 2023 waren 225 bzw. 10,9 % ausländische Staatsbürger. 728 (35,2 %) waren römisch-katholisch und 549 (26,5 %) evangelisch-reformiert.[13]
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Gemeindegebiet sind 63 Industrie- und Gewerbebetriebe und 36 Dienstleistungsbetriebe angesiedelt. Die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe beläuft sich auf 44. Im Jahr 2016 bot Hauptwil-Gottshaus 492 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 20,4 % in der Land- und Forstwirtschaft, 38,5 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 41,2 % im Dienstleistungssektor tätig.[5]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hauptwil ist verbunden durch die Hauptstrasse Gossau SG–Bischofzell. Auf der gleichen Route fährt die S5 der S-Bahn St. Gallen auf den Gleisen der früheren Bischofszellerbahn mit Halt am Bahnhof Hauptwil.
In der Gertau führt die Fähre Gertau–Degenau über die Sitter zur Degenau in der Nachbargemeinde Zihlschlacht-Sitterdorf.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hauptwil ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgeführt.
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]→ siehe Abschnitt Sehenswürdigkeiten im Artikel Hauptwil
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]→ siehe Abschnitt Persönlichkeiten im Artikel Hauptwil
→ siehe Abschnitt Persönlichkeiten im Artikel Gottshaus
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernest Menolfi: Hauptwil-Gottshaus. Geschichte eines Dorfes. Huber, Frauenfeld 2011, ISBN 978-3-7193-1552-8.[14]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ a b Thurgau in Zahlen 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF-Datei; 1,8 MB), abgerufen am 28. April 2020.
- ↑ Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
- ↑ Verena Rothenbühler: Hauptwil-Gottshaus. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Dieser Satz basiert auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht. - ↑ Verena Rothenbühler: Hauptwil. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Ernest Menolfi: Die Geschichte von Hauptwil-Gottshaus. Auf der Webseite der Gemeinde Hauptwil-Gottshaus, Mai 2012
- ↑ a b Gemeindewappen. Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019.
- ↑ Mutation Nr. 32f des Amtlichen Gemeindeverzeichnisses der Schweiz, 1986
- ↑ a b Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000 (Excel-Tabelle; 0,1 MB),
Wohnbevölkerung – Wohnbevölkerung der Gemeinden 1990, 2000, 2010 und 2011 (PDF; 1,3 MB) und
Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019 (Excel-Tabelle; 0,1 MB). Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau, abgerufen am 20. Juni 2022. - ↑ a b Die Ortschaften des Kantons Thurgau und ihre Wohnbevölkerung 2024. Kanton Thurgau, Dienststelle für Statistik, Frauenfeld, 2024, abgerufen am 12. Juni 2024.
- ↑ Ich fand spannende Gegensätze. Gespräch mit dem Autor. In: St. Galler Tagblatt vom 27. August 2011, abgerufen am 29. August 2011.