Hedeper

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Wappen Deutschlandkarte
Hedeper
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hedeper hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 4′ N, 10° 41′ OKoordinaten: 52° 4′ N, 10° 41′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Wolfenbüttel
Samtgemeinde: Elm-Asse
Höhe: 94 m ü. NHN
Fläche: 15,71 km2
Einwohner: 476 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 30 Einwohner je km2
Postleitzahl: 38322
Vorwahl: 05336
Kfz-Kennzeichen: WF
Gemeindeschlüssel: 03 1 58 017
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Markt 3
38170 Schöppenstedt
Website: www.hedeper.de
Bürgermeister: Andreas Bötel (UWG)
Lage der Gemeinde Hedeper im Landkreis Wolfenbüttel
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Karte

Hedeper ist eine Gemeinde im Harzvorland in Ostniedersachsen mit etwa 600 Einwohnern im Landkreis Wolfenbüttel auf circa 16 km². Sie gehört zur Samtgemeinde Elm-Asse, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Schöppenstedt hat.

Geografie

Der Ort liegt westlich vom Großes Bruch. Die Kreisstadt Wolfenbüttel liegt etwa 15 km (Luftlinie) nordwestlich von Hedeper. Im Südosten liegt der „Klotzeberg“, das zwar kleinste, jedoch erste Naturschutzgebiet des Landkreises.

Sie besteht aus den beiden Ortsteilen Wetzleben (146 Einwohner) und Hedeper (401 Einwohner).

Geschichte

Mittelalter

Die Dörfer Wetzleben und Hedeper wurden schon sehr früh erstmals urkundlich erwähnt, Hedeper im Jahre 1188 und Wetzleben bereits 994.

Im Hochmittelalter gelangten mehrere Hufen aus dem Besitz des Grafen Konrad II. von Wassel im Erbgang an die Grafen von Hallermund.[2] Der Graf von Hallermund verkaufte im Jahr 1212 sechs in Hedeper gelegene Hufen an das Kloster Wöltingerode, nachdem der Herr von Wöltingerode das Kloster bereits 1188 mit zweieinhalb Hufen in Hedeper ausgestattet hatte.[3] Mit Zustimmung der Grafen von Hallermund als Lehnsherren wurde 1242 an das Kloster Marienberg (Helmstedt) eine Hufe Land in Hedeper verkauft. In dem Ort waren auch die Grafen von Dassel durch die Verwandtschaft mit Adelheid von Wassel begütert. 1268 verkauften sie eine Hufe an das Kloster Riddagshausen.[4] Eine Manse in Hedeper, für die Graf Simon von Dassel Lehnsherr war, wurde 1305 an das Marienhospital Braunschweig verkauft.[5]

Das Kloster Riddagshausen besaß 1696 noch zwei Meierhöfe mit je sechs Hufen.[6]

Neuzeit

Der Bahnhof Hedeper lag an der Bahnstrecke Jerxheim–Börßum. Durch die Schaffung einer schnurgeraden Ortsdurchfahrt erfolgte 1983 eine Dorfkernzerstörung.[7]

Ortsname

Die Vorsilbe Hed- stammt vermutlich vom altgermanischen hað- "Neigung, Biegung", die wohl für "am Hang gelegen" steht. [8]. Ähnliche Vorsilben finden sich bei den an einem Hang/Hügel gelegenen Hebborn und Hedemünden.

Das Suffix -per (oder -ber) stammt vom altgermanischen bearo "Hain, Wald", wie in anderen Orten der Region: Iber, Heudeber und Reddeber. [9].

Insgesamt hieße „Hedeper“ damit „Wäldchen am Hügel“, und tatsächlich ist Hedeper einer der höchstgelegenen Orte der Samtgemeinde.

Eingemeindungen

Am 1. März 1974 wurde die Gemeinde Wetzleben eingegliedert.[10]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat, der am 10. September 2006 gewählt wurde, setzte sich wie folgt zusammen:

Am 1. November 2011 begann die Wahlperiode des am 11. September 2011 gewählten neuen Gemeinderates:[11]

  • UWG 5 Sitze
  • SPD 4 Sitze

Wirtschaft

Die Einwohner Hedepers lebten hauptsächlich von der Land- und Forstwirtschaft. Auch wenn der Ort noch heute landwirtschaftlich geprägt ist, liegen doch die Arbeitsplätze der Bewohner hauptsächlich in Wolfenbüttel, Braunschweig, Salzgitter oder Wolfsburg.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Holländer Mühle in der Winterzeit

Mühlen

Als Wahrzeichen des Dorfes Hedeper gilt die am Westrand gelegene Erdholländer-Windmühle, die eine Station der Niedersächsischen Mühlenstraße darstellt. Sie wurde 1900 erbaut und war bis 1956 in Betrieb. Von ihr aus waren früher 20 Windmühlen zu sehen. Heute befinden sich in dem Gebiet zahlreiche Windkraftanlagen aufgestellt worden.

Kirche

Kirche von Süden gesehen

An einen mittelalterlichen vormals profanen Turm wurde 1798 das Kirchenschiff angebaut, das 1994–96 abgerissen wurde.[12] Mit dessen Steinen wurde die neue etwas kleinere Kirche St. Martin rekonstruiert und 1997 geweiht.[13][14] Ihre Gemeinde gehört zur Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig.

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Julius Grote: Die Grafen von Wassel, Vicedomini von Hildesheim, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen, 1856, S. 241
  3. Wolfgang Petke: Die Grafen von Wöltingerode-Wohldenberg, 1971, S. 18
  4. Jahrbücher des Vereins für Meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde, 1838, S. 31
  5. von Arnstedt: Ueber die Herkunft der Magdeburger Erzbischöfe, in: Geschichtsblätter für Stadt und Land Magdeburg, 1870, S. 52
  6. Die Bau- und Kunstdenkmäler des Herzogthums Braunschweig, Band 2, 1900, S. 124
  7. Manfred Sack: Mit Karacho durchs Dorf. In: DIE ZEIT. Oktober 1983. (online S. 43ff.) (PDF; 6,1 MB)
  8. Artikel in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde
  9. Namenkundliche Studien zum Germanenproblem von Jürgen Udolph
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 273.
  11. Wahlergebnisse - Gemeinderatswahl Hedeper 11.09.2011
  12. Historischer Verein für Niedersachsen: Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens, 1965, Bd. 64/65, S. 167
  13. Kirchengemeinde Hedeper
  14. Medio Via: "Auf Gutem Grund" – Die Rekonstruktion einer Kirche
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