Inzell

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Wappen Deutschlandkarte
Inzell
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Inzell hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 46′ N, 12° 45′ OKoordinaten: 47° 46′ N, 12° 45′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Traunstein
Höhe: 693 m ü. NHN
Fläche: 45,35 km2
Einwohner: 4986 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 110 Einwohner je km2
Postleitzahl: 83334
Vorwahl: 08665
Kfz-Kennzeichen: TS, LF
Gemeindeschlüssel: 09 1 89 124
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 5
83334 Inzell
Website: gemeindeverwaltung-
inzell.de
Bürgermeister: Martin Hobmaier (CSU)
Lage der Gemeinde Inzell im Landkreis Traunstein
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Karte

Inzell ist eine Gemeinde und anerkannter Luftkurort im südlichen Landkreis Traunstein, Regierungsbezirk Oberbayern. Er ist bekannt durch das Bundesleistungszentrum für Roll- und Eisschnelllauf, das u.a. Trainingsstätte von Erhard Keller und Anni Friesinger ist.

Geschichte

Eisstadion Inzell, der Nachfolger des Eislaufplatzes am Frillensee (Aufnahme vermutlich aus den 1960/70er Jahren)

Nach Gründung des Klosters St. Zeno bei Reichenhall übergab Erzbischof Conrad von Salzburg am 20. September 1177 „dem hl. Zeno und seinen Klosterbrüdern das Gut und den Wald Inzella“. Schon 1195, nach Erbauung der Kirche St. Michael, wird Inzell durch Abtrennung von Vachendorf selbständige Pfarrei und Hofmark. Der Sitz der Hofmark, das Schloss Inzell fiel der Säkularisation zum Opfer und wurde 1811 abgebrochen. Inzell wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 eine selbständige politische Gemeinde. Wie schon im Wappen zu sehen ist, war der Bergbau und die Verhüttung der Erze eine wichtige Einnahmequelle der Ortschaft Inzell. Zuerst wurde am Stauffen und von 1665 an fast 150 Jahre lang am Inzeller Kienberg, dem Nordabhang des Rauschbergs Blei und Zink abgebaut. Im jetzigen Ortsteil Schmelz wurde das Erz aufgeschmolzen.

1959–1960 wurde am Frillensee ein Eislauf- und Eisschnelllaufplatz errichtet, ehe 1963–1965 durch den Bau des Natureisstadions mit Eisbahn und Eishockeyfeld der sportliche und touristische Winterbetrieb mit Weltruf eingeleitet wurde. 1965 wurde an Stelle des Natureisstadions als zweite Kunsteisbahn in Deutschland das Eisstadion Inzell errichtet.

Im Juni 2008 gab die Internationale Eislaufunion (ISU) bekannt, dass Inzell den Zuschlag zur Ausrichtung der Einzelstrecken-Weltmeisterschaften 2011 erhält. Voraussetzung dafür ist aber die Errichtung einer Eisschnelllauf-Halle, die schon seit mehreren Jahren geplant war. Im Herbst 2009 wurde mit dem Bau der neuen Halle begonnen.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 3007, 1987 3736, 2000 4179 und im Jahr 2007 4.354 Einwohner gezählt.[2]

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister ist Martin Hobmaier (CSU). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Oskar Wimmer (CSU/Freie Wähler).

Wirtschaft und Infrastruktur

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 301 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 635 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1389. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 11 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 74 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1019 ha.

Verkehr

Durch Inzell führt die Bundesstraße 306 und als Teil der Alpenstraße die Bundesstraße 305. Die nächste Autobahnausfahrt ist Traunstein/Siegsdorf (10 km) an der Bundesautobahn 8.

Bildung

Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 150 Kindergartenplätze mit 143 Kindern
  • Volksschulen: 1 mit 19 Lehrern und 372 Schülern

Außerdem gibt es seit 1969 die kommunale "Cajetan-Adlgasser Sing- und Musikschule Inzell".

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Rudolf Lenz (1920–1987), österreichischer Filmschauspieler (Förster vom Silberwald). Grabstätte am Inzeller Friedhof
  • Peter Wirnsberger (* 1958), Skirennläufer
  • Armin Bittner (* 1964), Skirennläufer (verheiratet mit Regine Mösenlechner)

Einzelnachweise

  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Webseite der Gemeinde Inzell
Commons: Inzell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien