Lichtenberg (Oberfranken)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 23′ N, 11° 41′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Hof | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Lichtenberg | |
Höhe: | 564 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,47 km2 | |
Einwohner: | 1023 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 108 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 95192 | |
Vorwahl: | 09288 | |
Kfz-Kennzeichen: | HO, MÜB, NAI, REH, SAN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 75 146 | |
Stadtgliederung: | 8 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 16 95192 Lichtenberg | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Elke Beyer (SPD/Freie Wähler) | |
Lage der Stadt Lichtenberg im Landkreis Hof | ||
Lichtenberg ist eine Stadt im oberfränkischen Landkreis Hof und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Lichtenberg. Die Stadt grenzt unmittelbar an die Ruine der Burg Lichtenberg.
Geografie
Geografische Lage
Lichtenberg liegt auf einem Berg hoch über dem Selbitztal. Die Stadt gehört zum Naturpark Frankenwald.
Stadtgliederung
Die politische Gemeinde Lichtenberg besteht offiziell[2] aus den 8 Ortsteilen
- Blechschmidtenhammer
- Dörflas
- Dorschenmühle
- Friedensgrube
- Friedrich-Wilhelm-Stollen
- Höllenthal
- Lichtenberg
- Selbitzmühle
Geschichte
Die Ursprünge der Burg reichen bis 814 zurück. Belegt sind Neubau und Erweiterung im 12. Jahrhundert durch die Herzöge von Meranien. 1248 kamen Ort und Burg durch Erbschaft an die Grafen von Orlamünde. Im Jahr 1337 wurde Lichtenberg erstmals urkundlich erwähnt und als Stadt bezeugt. Im Jahr 1427 ging Lichtenberg durch Kauf durch Caspar von Waldenfels, damals markgräflich-brandenburgischer Hauptmann in Hof, vom Grafen Sigismund von Orlamünde in den Besitz der Freiherren von Waldenfels über, welcher es zu ihrem Familiensitz machte. Im vierten Kreuzzug der Hussiten wurde Lichtenberg unter Caspar von Waldenfels erfolgreich verteidigt. Caspars Söhne Hans und Fritz lösten 1441 die Waldenfelser Fehde aus, in deren Verlauf Lichtenberg 1444 der Belagerung durch ein Nürnberger Heer standhielt und dieses schließlich zum Abzug zwingen konnte. In der weiteren Folge mussten allerdings Hans und Fritz 1446 die brandenburgische Lehenshoheit über Lichtenberg anerkennen. Hans Sohn Heinz erbte 1481 die Herrschaft Lichtenberg. Heinz' Urenkel Hans Rudolf und Christoph verkauften die Herrschaft Lichtenberg 1618 für 160.000 Gulden an den Fürsten Janusz Radziwiłł. Das Waldenfelser Wappen, ein silbernes springendes Einhorn auf blauem Grund, ist noch heute Bestandteil des Lichtenberger Stadtwappens. Vom Spätmittelalter bis 1792 gehörte die Stadt zum zollerschen Fürstentum Brandenburg-Bayreuth. 1792 fiel das ehemalige Kämmereiamt Lichtenberg zusammen mit dem Fürstentum Bayreuth an Preußen. Im Frieden von Tilsit 1807 trat Preußen das Fürstentum Bayreuth an Frankreich unter Napoleon Bonaparte ab und im Jahre 1810 kam das Fürstentum Bayreuth und damit auch die Stadt Lichtenberg zu Bayern. Lichtenberg besitzt seit mehr als 670 Jahren die Stadtrechte. Es ist eine der kleinsten Städte Deutschlands und einwohnermäßig die drittkleinste Stadt Bayerns.
Einwohnerentwicklung
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(Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung)
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat (2008-2014) besteht aus 12 Mitgliedern:
- SPD/Parteifreie Bürger Lichtenbergs PBL 5 Sitze
- CSU/Unabhängige Lichtenberger Bürger 5 Sitze
- Liste 4, Lichtenbergs Freie 2 Sitze
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Musik
In Lichtenberg befindet sich die Internationale Musikbegegnungsstätte Haus Marteau in Trägerschaft des Bezirks Oberfranken. Hier werden ganzjährig Meisterkurse angeboten.
Mittelalterfest
Jedes Jahr im September veranstalten die Burgfreunde Lichtenberg ein Mittelalterfest in der Ruine der Burg.
Bauwerke
Der Friedrich-Wilhelm-Stollen bei Blechschmidtenhammer ist heute ein Besucherbergwerk. In dem bis 1945 genutzten Bahnhof befindet sich das Informationszentrum Blechschmidtenhammer des Naturparks Frankenwald.[3] Die Burgruine dominiert das Stadtbild. Viele Gebäude der Altstadt stammen aus dem Mittelalter und stehen unter Denkmalschutz.
Erholungszentrum am Frankenwaldsee
Südlich von Lichtenberg liegt der Frankenwaldsee. Das Erholungszentrum am Ufer des Sees bot vielfältige Freizeitmöglichkeiten: ein Strandbad mit Restaurant, die Mehrzweckhalle, den Campingplatz und das Feriendorf. Da die Stadt Lichtenberg die Wartungskosten für das Erholungszentrum nicht bestreiten kann, ist es seit dem Jahr 2000 nicht mehr in Betrieb.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
- Die LIROS - Rosenberger Tauwerk GmbH war bis 2011 mit ihrem Firmensitz hier beheimatet. Nach dem Umzug der Hauptproduktion nach Berg verbleibt ein Zweigwerk in Lichtenberg.
- Hans Schmidt Kartonagen und Druck GmbH
- Brauerei Sonnenbräu
- Schreinerei Matthias Quehl
- Firma bootskram.com
- Restaurant Harmonie
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Henri Marteau (1874–1934), Violinist und Komponist
- Otto Freiherr von Waldenfels (1889–1974), Königl. bayr. Rittmeister a. D. , Staatsarchivdirektor a. D.
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?val=1231&attr=590&modus=automat&tempus=20100925/182442&hodie=20100925/182445
- ↑ Infozentrum Blechschmidtenhammer auf naturpark-frankenwald.de, abgerufen am 28. Mai 2012
Weblinks
- Eintrag zum Wappen von Lichtenberg (Oberfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte