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Bad Steben

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Wappen Deutschlandkarte
Bad Steben
Deutschlandkarte, Position des Marktes Bad Steben hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 22′ N, 11° 39′ OKoordinaten: 50° 22′ N, 11° 39′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Hof
Höhe: 578 m ü. NHN
Fläche: 25,84 km2
Einwohner: 3240 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 125 Einwohner je km2
Postleitzahl: 95138
Vorwahl: 09288
Kfz-Kennzeichen: HO, MÜB, NAI, REH, SAN
Gemeindeschlüssel: 09 4 75 112
Marktgliederung: 21 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Hauptstraße 2
95138 Bad Steben
Website: markt-badsteben.de
Erster Bürgermeister: Bert Horn[2] (CSU)
Lage des Marktes Bad Steben im Landkreis Hof
KarteSchwarzenbach an der SaaleZell im FichtelgebirgeWeißdorfTrogen (Oberfranken)TöpenStammbachSparneckSelbitz (Oberfranken)Schwarzenbach am WaldSchauensteinRehauRegnitzlosauOberkotzauNailaMünchbergLichtenberg (Oberfranken)KonradsreuthKöditzIssigauHelmbrechtsGeroldsgrünGattendorf (Oberfranken)FeilitzschDöhlauBerg (Oberfranken)Bad StebenLandkreis KronachHof (Saale)Landkreis Wunsiedel im FichtelgebirgeLandkreis KulmbachLandkreis BayreuthMartinlamitzer Forst-NordGeroldsgrüner ForstForst Schwarzenbach a.WaldSachsenThüringenTschechien
Karte

Bad Steben ist ein Markt im oberfränkischen Landkreis Hof und das nördlichste Staatsbad in Bayern. Vor der Verleihung des Titels Königlich Bayerisches Staatsbad wurde der Ort Steben genannt und war das Zentrum des Bergbaus im Frankenwald. Bad Steben gehört zum Hofer Land.

Der Markt liegt im Naturpark Frankenwald, etwa 20 km westlich von Hof (Saale).[3] Die Gemeinde hat ein föhnfreies Mittelgebirgsklima.

Gemeindegliederung

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Es gibt 21 Gemeindeteile (in Klammern sind der Siedlungstyp und Einwohnerzahlen Stand 31. Dezember 2013 angegeben):[4][5]

Die Einöde Sachsenruhe zählt zum Gemeindeteil Bad Steben, die Einöden Gerlaser Forsthaus und Ziegelhütte zum Gemeindeteil Bobengrün und die Einöde Hölzle zum Gemeindeteil Thierbach.

Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Bad Steben, Bobengrün, Carlsgrün, Gerlaser Forst, Obersteben und Thierbach.[6] Die Gemarkung Bad Steben hat eine Fläche von 5,165 km². Sie ist in 1855 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 2785,51 m² haben.[7] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Mordlau und Oberzeitelwaidt.[8]

Hauptstraße um 1900: hinten Humboldthaus mit Gartenhaus
Kurhaus Bad Steben von 1911
Rathaus

Der Ort wurde am 25. Dezember 1374 als „zu den Steben“ erstmals urkundlich erwähnt. Dem Ortsnamen liegt wahrscheinlich die Pluralform von mhd. stab für ‚Stock‘ oder slawisch stobъ ‚Pfosten, Pfahl‘ vor. Zur Unterscheidung von Obersteben wurde der Ort in der Folgezeit „Untersteben“ genannt.[9] Ab 1898 lautete der amtliche Name des Ortes „Steben“ und ab 1925 „Bad Steben“.[10]

Untersteben gehörte lange zum hohenzollerischen Markgraftum Bayreuth, ab 1500 auch zum Fränkischen Reichskreis.

Zur Realgemeinde Untersteben gehörten Dörflas, Mordlau und Oberzeitelwaidt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Untersteben aus 72 Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit sowie die Dorf- und Gemeindeherrschaft stand dem bayreuthischen Vogteiamt Schauenstein zu. Grundherren waren die Gemeinde (Schule, Schulmeisterwohnung), die Kirchengemeinde (Kirche, Pfarrwohnung) und das Kastenamt Lichtenberg (1 Mühle, 1 Hof, 17 Halbhöfe, 4 Viertelhöfe, 14 Gütlein, 2 Häuser, 18 Tropfhäuser, 12 halbe Tropfhäuser) Die Wehrzollstätte war herrschaftlicher Besitz.[11]

Von 1797 bis 1810 unterstand Untersteben dem preußischen Justiz- und Kammeramt Naila. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde der Ort bayerisch. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde 1812 der Steuerdistrikt Untersteben gebildet.[12] Zu diesem gehörten Carlsgrün, Fichten, Krötenmühle, Lochau, Mordlau, Obersteben, Oberzeitelwaidt, Schleeknock und Untere Zeitelwaidt. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt entstand die Ruralgemeinde Untersteben, zu der Mordlau und Oberzeitelwaidt gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Naila zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Lichtenberg (1919 in Finanzamt Lichtenberg umbenannt, seit 1955 Finanzamt Naila). Ab 1862 gehörte Untersteben zum Bezirksamt Naila (1939 in Landkreis Naila umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Naila (1879 in Amtsgericht Naila umgewandelt). Die Gemeinde Bad Steben hatte 1964 eine Fläche von 5,160 km².[13]

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Gemeinde am 14. April 1945 durch amerikanische Truppen kampflos besetzt. Am 22. April 1952 wurde Bad Steben zum Markt erhoben.

1983 wurde das staatliche Kurhotel für einen Neubau abgebrochen, das Parkschlößchen wurde saniert. Im Jahr 2007 feierte Bad Steben das 175-jährige Jubiläum als Staatsbad mit diversen Veranstaltungen im Biedermeierstil.

Heilquellen und Bergbau

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1444 gab es erste Berichte über die Quellen. 1553 badete Heinrich Reuß von Plauen anlässlich der Belagerung von Lichtenberg im Zweiten Markgräflerkrieg darin. 1690 erschien ein erster wissenschaftlicher Bericht vom Hof- und Stadtmedikus Gottfried von Stein. Bis zur Übernahme der Quellen durch das Königreich Bayern war Steben ein Bergbauort. Der Bergbau im Stebener Gebiet geht bis in das 8. Jahrhundert zurück.

Als das Königreich Preußen 1792 die hohenzollerischen Gebiete in Franken und damit auch das Markgraftum Bayreuth übernahm, forderte der in Bayreuth residierende Staatsminister Karl August von Hardenberg den frischgebackenen Bergassessor Alexander von Humboldt zur Bestandsaufnahme der Gruben und Hütten in den neuen Provinzen an.

Humboldt bezog im Juni 1792 in Steben das heutige Humboldt-Haus. In einem ca. zehn Wochen (Juni bis August 1792) dauernden Kraftakt erstellte der junge Mann einen 150 Seiten langen, umfassenden Bericht der Situation, der in Berlin helle Begeisterung auslöste. Die humboldtschen Ökonomisierungsvorschläge und die detaillierten Meldungen über die reichen Bodenschätze in der Region (u. a. Silber, Kupfer, Zinn, Blei, Eisen und Edelsteine), vor allem aber seine Berichte über die von ihm neuentdeckten Goldflöze kamen der Behörde sehr entgegen.

1793, nach der Verlegung des Bergamtes von Naila nach Steben, errichtete Humboldt in Steben in Eigeninitiative eine königlich-preußische freie Bergschule, um den Bergleuten elementare Berufskenntnisse beizubringen. Der Unterricht umfasste auch Rechnen, Schreiben und Lesen. Von Heinitz hatte ein offenes Ohr für diese Gründung, hatte er doch auch 1777 in Freiberg eine Zeichen- und Rechenschule eröffnet. Als Humboldt die Auslagen für seine Unternehmung zurückerstattet bekommen sollte, schlug er vor, mit dem Betrag eine Krankenkasse und eine Witwenversorgung einzurichten, ein für die damalige Zeit beispielloser Akt sozialer Gesinnung, aber auch Zeugnis der fürsorglichen Haltung des jungen Liberalen. Auch die Kostenfreiheit für den Besuch der Bergschule war dafür ein Hinweis. Mit Tatkraft und Einfallsreichtum brachte es der neue Chef im Revier dazu, dass sich in Jahresfrist die Erträge aus den Bergwerken vervielfachten. Man lobte das Genie des jungen Mannes, dem man die kühnste Karriere voraussagte. Humboldt schied jedoch auf eigenen Wunsch 1795 aus dem Staatsdienst aus, um sich ganz der Naturforschung und der Wissenschaft zu widmen.

Am 8. Juni 1832 wurde Steben der Titel Königlich Bayerisches Staatsbad verliehen. In der Zeit von 1837 bis 1911 wurden die wesentlichen, zum Teil heute noch vorhandenen Gebäude in den Kuranlagen errichtet. Den Abschluss bildete das alte Kurhaus im Jahre 1911[14]. Insbesondere während der Regentschaft Prinzregent Luitpolds von 1886 bis 1912 hatte Steben einen großen Aufschwung. Im Juli 1913 weilte der spätere Schriftsteller und Dichter Bertolt Brecht mit seiner Mutter zur Kur in Bad Steben, wo der junge Brecht Bäder nahm und Stahlwasser trank, wovon man sich eine Besserung seines Herzleidens[15] erhofft hatte.

Eingemeindungen

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Von 1971 bis 1978 kam es im Zuge der Gebietsreform in Bayern zur Eingemeindung der Gemeinden Obersteben (1. Januar 1971), Carlsgrün (1. April 1971), Thierbach (1. Januar 1972)[16] und Bobengrün (1. Januar 1978).[17] Zum 1. Januar 2025 wurde das gemeindefreie Gebiet Gerlaser Forst aufgelöst und in das Gemeindegebiet des Marktes eingegliedert.[18]

Einwohnerentwicklung

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Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 3615 auf 3405 um 210 bzw. um 5,8 %. Am 31. Dezember 1990 hatte Bad Steben 3804 Einwohner.

Gemeinde Bad Steben

Jahr 1819 1840 1852 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1961 1970 1987 2007 2010 2015 2022
Einwohner 603 844 858 904 811 800 796 827 788 874 860 935 1014 1106 1219 1488 1484 1325 2674 2505 2148 2116 3667 3546 3471 3435 3369
Häuser[19] 123 137 126 158 214 214 358 1046 1102 1125
Quelle [12] [10] [10] [20] [21] [22] [23] [24] [25] [26] [10] [27] [10] [28] [10] [29] [10] [10] [10] [30] [13] [31] [32] [33] [33] [33] [34]

Ort Bad Steben

Jahr 1799 1819 1861 1871 1885 1900 1925 1950 1961 1970 1987 2013
Einwohner 436 576 890 770 772 911 1478 2490 2136 2101 1975 1890
Häuser[19] 75 134 155 211 211 355 530
Quelle [35] [12] [20] [22] [25] [27] [29] [30] [13] [31] [32]
Gemeinderatswahl 2020[36]
(in %)
 %
50
40
30
20
10
0
45,57
15,42
14,46
13,15
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−14
−16
−18
+4,75
−16,97
−0,05
+13,15
Aktuelle Sitzverteilung im Gemeinderat Bad Steben (Stand: 15. März 2020)
    
Insgesamt 16 Sitze

Marktgemeinderat

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Der Marktgemeinderat hat 16 Mitglieder. Weiteres Mitglied und Vorsitzender ist der Erste Bürgermeister. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 2920 Stimmberechtigten 2096 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 71,78 % lag.[37]

August Wölfel 1868–1875
Johann Burger 1876–1879
Johann Heinrich Stöcker 1879–1881
Heinrich Karl-Friedrich Ernst 1882–1887
Georg Heinrich Herpich 1888–1893
Martin Rockelmann 1894–1929
Philipp Horn 1930–1933
Heinrich Hagen 1934–1934
Otto Gollwitzer 1934–1939
Karl Gölkel 1939–1943
Erhard Martin Weinrich 1943–1945
Kurt Steinitz 1945
Johann Findeiß 1945
Johannes Schueller 1945
Heinrich Völkel 1945–1969
Gebhardt Steuer 1969–1969
Erhardt Thumser 1969–1972
Hans Brandl 1972–1991
Hellmut Nietner 1991–2001
Bert Horn 2001–

Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde Bert Horn (CSU) mit 56,37 % der Stimmen wiedergewählt.[38]

Seine Vertreter sind in der Legislaturperiode 2020–2026 Zweiter Bürgermeister Wolfgang Gärtner (SPD) und Dritter Bürgermeister Maximilian Stöckl (CSU).[39][40]

Wappen und Flagge

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Wappen
Blasonierung: „In Blau ein silberner Brunnentempel, in dem aus einem goldenen Becken eine silberne, von dem goldenen Großbuchstaben „R“ überhöhte Fontäne emporsteigt.“[41]
Wappenbegründung: Die Farbgebung des Wappens ist an die bayerischen Landesfarben weiß und blau angelehnt. Der Tempel mit Quelle erinnert an die Tempelquelle in Bad Steben. Das „R“ weist darauf hin, dass die Quelle radonhaltig ist, nicht auf den Rennsteig, der im 5 km entfernten Blankenstein (Rosenthal am Rennsteig) beginnt.

Wappenführung seit 19. Jahrhundert.

Flagge

Die Gemeindeflagge ist gelb-blau.[42]

Gemeindepartnerschaften

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Humboldthaus (2020)
Lutherkirche
  • Rathaus Bad Steben
  • Alte Wehrkirche St. Walburga mit Seccomalereien aus der Zeit um 1500; der Ursprung der Kirche geht auf das Jahr 1009 zurück, sie war die Mutterkirche vieler Kirchen und Kapellen im Frankenwald
  • Lutherkirche von 1910 (Jugendstil, Stahlbetonbau mit Sichtbeton)
  • Katholische Kirche Maria Königin des Friedens, am Eingang des Kurparks[43]
  • Alexander-von-Humboldt-Haus (Privatbesitz)
  • Altes Bergamt (Neubau, Privatbesitz)
  • Kurpark mit Säulenwandelhalle (Kolonnaden) und Kurhaus, in dem sich das Grafikmuseum Stiftung Schreiner befindet
  • Klenzebau im Kurpark, 1837 als Badehaus nach Entwürfen von Leo von Klenze erbaut[44]
  • Therme Bad Steben im Kurpark, im Jahre 2004 eröffnet, im Jahr 2007 mit einer Saunaanlage erweitert. 2017 Erneute Erweiterung des Saunabereiches und Ergänzung mit einer Freibadanlage sowie einem Wohnmobilstellplatz.
  • Spielbank Bad Steben
  • Altes Rathaus der ehemaligen Gemeinde Bobengrün
  • Aufgelassener Marmorbruch Horwagen im Gemeindeteil Bobengrün, heute eines der 100 schönsten Geotope Bayerns

Heilwasserquellen

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In Bad Steben gibt es drei Heilwasserquellen für Trink- und Badekuren:

  • Tempel-Quelle (radonhaltiges Wasser), siehe auch Wappen von Bad Steben
  • Wiesen-Quelle (Calcium-Hydrogencarbonat Säuerling)
  • Max-Marien-Quelle (Calcium-Magnesium-Hydrogencarbonat Säuerling) Quellort: Langenau, Gemeinde Geroldsgrün

Die Mineralquellen gehörten anfangs dem Herzog von Andechs-Meranien. Zwischen 1248 und 1407 wurden sie Eigentum der Grafen von Orlamünde und ab 1407 bis 1622 gingen sie in den Besitz der Edlen von Wallenfels über. 1622 kamen sie in den Besitz der Markgrafen von Bayreuth und wurden 1751 der Gemeinde übergeben. Diese verkauften die Mineralquellen für 600 Gulden dem Staat Bayern.[45]

Sport und Freizeit

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Regelmäßige Veranstaltungen

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Ballonglühen beim Heißluftballon-Festival
  • Orgelträume, jeden Freitagnachmittag in der katholischen Kirche Maria Königin des Friedens.
  • Am 6. Januar lädt die CSU zum Dreikönigstreffen nach Bad Steben ein. Hauptredner sind meist Spitzenpolitiker: Edmund Stoiber (2007), Günther Beckstein (2008), Horst Seehofer (2009), Karl-Theodor zu Guttenberg (2010), Markus Söder (2013), Landtagspräsidentin Barbara Stamm (2018) oder Finanzminister Albert Füracker (2020).[47]
  • Am Faschingssonntag veranstaltet die Karnevalsgesellschaft 1968 e. V. Bad Steben einen großen Faschingsumzug. Der Umzug findet alle zwei Jahre mit ungerader Jahreszahl statt.
  • Frühjahrs- und Herbst-Kirchweih: Die beiden Kirchweihfeste (1. Mai und zweiter Sonntag im Oktober) in Bad Steben haben über den Ort hinaus Bedeutung. Im Ort wird jeweils ein Kirchweihmarkt veranstaltet, der sehr gut besucht ist. Die Deutsche Bahn verstärkt deshalb während der Festtage ihre Züge und setzt meist Doppeltriebwagen ein.
  • Jedes Jahr zu Pfingsten findet im Gemeindeteil Bobengrün die Pfingsttagung des CVJM statt.
  • Jährlich im August fand bis 2009 auf den Moorwiesen hinter der Therme Bad Steben das Heißluftballon-Festival (auch Ballonfest genannt) statt.
  • Skisprungwettbewerbe: Auf der Frankenwaldschanze des WSV Bad Steben fanden jährlich bis 2010 bis zu drei Wettbewerbe mit zum Teil internationaler Beteiligung statt. 2010 wurde die Schanze wegen baulicher Mängel gesperrt, der WSV Bad Steben löste sich Anfang 2012 auf.
  • Die Spielbank Bad Steben veranstaltet ein Sommerfest.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Bahnhof Bad Steben

Die Anbindung an das Eisenbahnnetz wird seit 1898 über die Bahnstrecke Bad Steben–Hof hergestellt, heute im Stundentakt.

Örtlicher Nahverkehr

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SMO Kleinbus beim Bahnhof Bad Steben
SMO Kleinbus beim Bahnhof Bad Steben

Seit April 2024 verbindet ein selbstfahrender Kleinbus im Rahmen des Projektes Shuttle Modellregion Oberfranken (SMO)[48] die Rehakliniken mit dem Bahnhof.

Die nächste Verbindung zur Autobahn ist 10 Kilometer östlich die Anschlussstelle 31 Berg/Bad Steben der Bundesautobahn 9. Die Staatsstraße 2196 führt nach Lichtenberg (2,8 km nordöstlich) bzw. nach Thierbach (1,8 km südöstlich). Die Kreisstraße HO 29 führt an Carlsgrün vorbei nach Langenbach (3,5 km westlich). Die Kreisstraße HO 31 führt an Obersteben vorbei nach Steinbach bei Geroldsgrün (3,8 km südwestlich). Die Kreisstraße HO 32 verbindet mit der Staatsstraße 2198 (2,4 km südlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Obersteben (1,4 km östlich), über Schafhof nach Bobengrün zur St 2198 (2,2 km südlich), zur Staatsstraße 2195 bei Hölle (2,9 km östlich) und an Untere Zeitelwaidt vorbei nach Lichtenberg zur St 2195 (3 km nordöstlich).[3]

Der Ort liegt auf dem Radfernweg Euregio Egrensis.

Bad Steben hat ein eigenes Internet-Verteilersystem über Fernseh- und Glasfaserkabel-Modems, das von der Fernsehantennen-Gemeinschaft (FAG) Bad Steben verwaltet wird.

Öffentliche Einrichtungen

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Therme Bad Steben

Die größten Unternehmen sind neben der Staatsbad GmbH die Luitpold Apotheke, eine der größten Versandapotheken Deutschlands, sowie die Firmen Sommermann (Damenbekleidung) und therma-Fensterbau (Kunststofffenster) im Gemeindeteil Bobengrün und Brühl & Sippold (Polstermöbel) im Gemeindeteil Carlsgrün. E.ON betreibt ein Umspannwerk zwischen Bad Steben und dem Gemeindeteil Schafhof, das von 110 kV auf 10 kV transformiert. Der Gitarrenverstärkerhersteller Diezel hat dort seinen Produktionssitz. 2016 wurde das Brauhaus Budenschuster in der Friedrichstraße gegründet. Seitdem wird wieder Bier in Bad Steben gebraut.[51]

Das Brauhaus Steben wurde im Jahr 1876 gegründet. Bis 1958 wurde in Bad Steben dann Bier gebraut.[52] Erst nach der Jahrtausendwende setzte das Brauhaus Budenschuster die Stebener Brautradition fort.[53]

Persönlichkeiten, Töchter und Söhne

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  • Ernst Hepp (1878–1968), Jurist und Botaniker, geboren in Untersteben
  • Anita Mally (1948–1999), Schauspielerin, geboren in Bad Steben
  • Kurt Heinze (1886–1979), Oberforstmeister in Bad Steben
  • Alexander von Humboldt (1769–1859), Naturforscher, lebte und wirkte 1792 bis 1795 in Bad Steben.
Commons: Bad Steben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Bad Steben – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. Bürgermeister. Gemeinde Bad Steben, abgerufen am 25. Mai 2020.
  3. a b Topographische Karte 1:50.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 11. April 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. Bad Steben in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 22. März 2021.
  5. Markt Bad Steben, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. Dezember 2021.
  6. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. (zip; 85 kB) Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. April 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  7. Gemarkung Bad Steben (091855). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 10. April 2025.
  8. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. April 2025.
  9. W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon der fränkischen Ortsnamen, S. 33.
  10. a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 152, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  11. M. Körner: Naila, S. 307f.
  12. a b c A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 130 (Digitalisat). Für die Gemeinde Untersteben zuzüglich Mordlau (S. 78) und Zeidelwaid (S. 142).
  13. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 713 (Digitalisat).
  14. Manfred Köhler: Naila: Staat hat große Pläne mit Altem Kurhaus - Naila - Frankenpost. In: frankenpost.de. 21. Oktober 2020, abgerufen am 23. Februar 2024.
  15. Martin Droschke: BertoldBrecht ist 15 Jahre jung […]. In: Franken 2024. Franken-Wissen für das ganze Jahr. Emons Verlag, Köln 2023, ISBN 978-3-7408-1797-8, Blatt 14. Juli.
  16. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 530–531.
  17. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 687 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
  18. Oberfränkisches Amtsblatt Nr. 9/2024. Abgerufen am 1. Januar 2025 (deutsch).
  19. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1799 werden diese als Häuser bezeichnet, von 1871 bis 2022 als Wohngebäude.
  20. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 921–922, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  21. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 144 (Digitalisat).
  22. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1095–1096, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 56 (Digitalisat).
  24. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 161 (Digitalisat).
  25. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1042 (Digitalisat).
  26. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 160 (Digitalisat).
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