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Martin Held

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Martin Held (rechts) im Thriller Spion für Deutschland (1956), Filmplakat von Helmuth Ellgaard

Martin Erich Fritz Held (* 11. November 1908 in Berlin; † 31. Januar 1992 ebenda) war ein deutscher Theater- und Filmschauspieler.

Der Sohn des Werkmeisters Albert Max Julius Held und seiner Ehefrau Emma, geborene Reimann, absolvierte zunächst eine Feinmechanikerlehre bei Siemens. 1929 wurde er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst aufgenommen, wo er bis 1931 schauspielerisch ausgebildet wurde.

Ehrengrab auf dem Waldfriedhof Zehlendorf in Berlin-Nikolassee

Held gab sein Debüt 1931 in einer Abschlussklassen-Aufführung von Vor Sonnenuntergang. 1931/32 spielte er am Landestheater für Ost- und Westpreußen in Königsberg und Tilsit, 1933/34 am Albert-Theater in Dresden, 1934/35 am Stadttheater Elbing, von 1935 bis 1937 am Stadttheater Bremerhaven und von 1937 bis 1941 am Landestheater Darmstadt. Von 1941 bis 1951 gehörte er zum Ensemble der Städtischen Bühnen Frankfurt.

In Frankfurt spielte Held 1947 den General Harras in der deutschen Erstaufführung von Carl Zuckmayers Des Teufels General. 1951 berief ihn Boleslaw Barlog an die Staatlichen Schauspielbühnen Berlin, wo Held bis zu seinem Tod Mitglied des Ensembles war. Dort spielte er gemeinsam mit Bühnenschauspielern wie Bernhard Minetti, Carl Raddatz, Wilhelm Borchert und Horst Bollmann und unter Regisseuren wie Fritz Kortner und Hans Lietzau.

In Samuel Becketts Inszenierung der deutschsprachigen Erstaufführung seines Stückes Das letzte Band hatte Held die Hauptrolle inne. Aufgrund seiner Zuckerkrankheit musste sich Held, der auch als Hörspielsprecher arbeitete, 1985 vom Theater zurückziehen, trat danach aber noch gelegentlich mit Dichterlesungen auf.

Seine zur Ironie neigende Darstellungsweise, seine wandlungsfähige Mimik sowie seine unverwechselbare Stimme kamen ab 1951 auch bei Film und Fernsehen zur Geltung. In Canaris verkörperte er als Reinhard Heydrich den Gegenspieler des Titelhelden. In Der Hauptmann von Köpenick war er der herrische, aber gegenüber dem falschen Hauptmann überaus devote Bürgermeister Obermüller. Weitere Rollen waren der geschichtlich belastete Staatsanwalt Dr. Schramm in Rosen für den Staatsanwalt wie auch der schlitzohrige Oberlandesgerichtsrat a. D. Zänker in Die Herren mit der weißen Weste.

Als Synchronsprecher lieh er u. a. Pedro Armendáriz (Diane – Kurtisane von Frankreich), E. G. Marshall (Die Caine war ihr Schicksal), Edmond O’Brien (Sexualprotz wider Willen) und Roland Young (Das letzte Wochenende) seine Stimme.

Held war in erster Ehe mit der Schauspielerin Lilo Dietrich verheiratet. Der gemeinsame Sohn Thomas (* 1943) nahm sich 1961 das Leben. 1967 heiratete Held die Schauspielerin Lore Hartling. Aus dieser Beziehung gingen die Söhne Albert (* 1964) und Maximilian (* 1967) hervor. Albert Held arbeitet inzwischen am Volkstheater Wien, Maximilian Held ist ebenfalls Schauspieler.

Martin Held ruht, mit seiner Frau Lore und seinem Sohn Thomas, auf dem Waldfriedhof Zehlendorf in der Abt. XIII-W-525. Seit November 2010 ist es ein Ehrengrab des Landes Berlin.[1]

Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin.[2]

  • 1955: Der Biberpelz
  • 1955: Die Schule der Väter
  • 1957: Ein besserer Herr
  • 1958: Ein Glas Wasser
  • 1962: Der Walzer der Toreros
  • 1963: Endspurt
  • 1964: Spätsommer
  • 1965: Michael Kramer
  • 1965: Die Hose
  • 1966: Gespenster
  • 1967: Die Mission
  • 1969: Der Sturm
  • 1969: Rumpelstilz
  • 1969: Spion unter der Haube
  • 1969: Das letzte Band
  • 1971: Yvonne, Prinzessin von Burgund
  • 1972: Der Kommissar: Die Tote im Park
  • 1972: Flint
  • 1972: Frohe Ostern
  • 1973: Eines langen Tages Reise in die Nacht
  • 1974: Unter einem Dach
  • 1974: Strychnin und saure Drops
  • 1977: Heinrich Zille
  • 1978: Niemandsland
  • 1978: Unsere kleine Welt
  • 1978: Der große Karpfen Ferdinand und andere Weihnachtsgeschichten
  • 1980: Kaninchen im Hut und andere Geschichten mit Martin Held
  • 1981: Der Alte: Der Gärtner
  • 1983: Der Raub der Sabinerinnen
  • 1986: Was zu beweisen war
  • 1987: Derrick: Mordfall Goos
Commons: Martin Held – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. knerger.de: Das Grab von Martin Held
  2. Martin-Held-Archiv Bestandsübersicht auf den Webseiten der Akademie der Künste in Berlin.