Olympische Sommerspiele 2012/Leichtathletik – 800 m (Männer)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 800-Meter-Lauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 55 Athleten aus 45 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion London
Wettkampfphase 6. August 2012 (Vorrunde)
7. August 2012 (Halbfinale)
9. August 2012 (Finale)
Medaillengewinner
Kenia David Lekuta Rudisha (KEN)
Botswana Nijel Amos (BOT)
Kenia Timothy Kitum (KEN)
2008 2016
Das Olympiastadion von London im Jahr 2015

Der 800-Meter-Lauf der Männer bei den Olympischen Spielen 2012 in London wurde am 6., 7. und 9. August 2012 im Olympiastadion London ausgetragen. 55 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Kenianer David Lekuta Rudisha, der in neuer Weltrekordzeit vor Nijel Amos aus Botswana gewann. Die Bronzemedaille errang der Kenianer Timothy Kitum.

Für Deutschland startete Sören Ludolph, der in der Vorrunde ausschied.

Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

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Olympiasieger Wilfred Bungei (Kenia Kenia) 1:44,65 min Peking 2008
Weltmeister David Lekuta Rudisha (Kenia Kenia) 1:43,91 min Daegu 2011
Europameister Juri Borsakowski (Russland Russland) 1:48,61 min Helsinki 2012
Zentralamerika und Karibik-Meister Andy González (Kuba Kuba) 1:48,15 min Mayagüez 2011
Südamerika-Meister Rafith Rodríguez (Kolumbien Kolumbien) 1:51,38 min Buenos Aires 2011
Asienmeister Mohammad al-Azemi (Kuwait Kuwait) 1:46,14 min Kōbe 2011
Afrikameister Taoufik Makhloufi (Algerien Algerien) 1:43,88 min Porto-Novo 2012
Ozeanienmeister Adrien Kela (Neukaledonien Neukaledonien) 1:55,82 min Cairns 2012
Das Londoner Olympiastadion während der Spiele 2012

Bestehende Rekorde

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Weltrekord David Lekuta Rudisha (Kenia Kenia) 1:41,01 min Rieti, Italien 29. August 2010[1]
Olympischer Rekord Vebjørn Rodal (Norwegen Norwegen) 1:42,58 min Finale OS Atlanta, USA 31. Juli 1996

Rekordverbesserungen

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Im Finale am 9. August verbesserte der kenianische Olympiasieger David Lekuta Rudisha den bestehenden olympischen Rekord um 1,67 auf 1:40,91 min. Damit steigerte er gleichzeitig seinen eigenen Weltrekord um genau eine Zehntelsekunde. Darüber hinaus wurden zwei neue Landesrekorde aufgestellt, beide ebenfalls im Finale am 9. August:

Anmerkung:
Alle Zeiten in diesem Beitrag sind nach Ortszeit London (UTC±0) angegeben.

Der im Vorlauf ausgeschiedene Belarusse Anis Ananenka wurde bei nachträglichen Analysen der Dopingproben von diesen Spielen positiv auf die verbotene Substanz Dehydrochlormethyltestosteron getestet. Sein hier erzieltes Resultat wurde annulliert.[2]

Qualifikationsgrundlagen

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Jedes NOK konnte bis zu drei Athleten nominieren, die die von der IAAF festgesetzte Qualifikationszeit von 1:45,60 Minuten (A-Standard) bei einer während der Qualifikationszeit abgehaltenen Wettkampf liefen. Sollte kein Athlet eines NOKs den A-Standard schaffen, konnte das betreffende NOK einen Athleten nominieren, der den B-Standard von 1:46,30 Minuten erreicht hatte. Unbeachtet der gelaufenen Zeiten konnten die NOKs, deren Athleten weder den A- noch den B-Standard erfüllt hatten, einen Sportler nominieren.

Es wurden sieben Vorläufe durchgeführt. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Athleten (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die drei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Marcin Lewandowski qualifizierte sich in Lauf eins per Schiedsrichterentscheid nachträglich für die nächste Runde, nachdem er durch einen Rempler von Muhamed Al-Azemi, der dafür disqualifiziert wurde, ins Stolpern geraten war.

In Lauf fünf gab der Algerier Taoufik Makhloufi sein Rennen bereits nach 150 Metern vorzeitig auf, woraufhin er von der IAAF für den Rest der Spiele disqualifiziert wurde. Als Begründung wurde angeführt, Makhloufi habe keine Anstrengung unternommen, das Rennen angemessen durchzuführen. Der Athlet legte daraufhin ein ärztliches Attest vor, das ihm Kniebeschwerden bescheinigte. Die Disqualifikation wurde infolgedessen aufgehoben und Makhloufi konnte den 1500-Meter-Lauf bestreiten, in dem er das Finale erreichte.[3]

Mit 1:45,51 min lief der Sudanese Abubaker Kaki in Lauf drei die schnellste Zeit aller Vorläufe. Die langsamste Zeit für das Erreichen des Halbfinals betrug 1:48,27 min durch den Spanier Kevin López in Lauf fünf.

Khadevis Robinson – ausgeschieden als Vierter des ersten Vorlaufs

6. August 2012, 10:50 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Nijel Amos Botswana Botswana 1:45,90
2 Fabiano Pecanha Brasilien Brasilien 1:46,29
3 Luis Alberto Marco Spanien Spanien 1:46,86
4 Khadevis Robinson Vereinigte Staaten USA 1:47,17
5 Marcin Lewandowski Polen Polen 1:47,64 qualifiziert mittels Kampfrichterentscheid nach einer Behinderung
6 Iwan Tuchtatschow Russland Russland 1:49,77
7 Derek Mandell Guam Guam 1:58,94
DSQ Mohammad al-Azemi Kuwait Kuwait IAAF Regel 163.2 – Behinderung[4]

6. August 2012, 10:58 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 David Lekuta Rudisha Kenia Kenia 1:45,90
2 Musaeb Abdulrahman Balla Katar Katar 1:46,37
3 Andrew Osagie Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:46,42
4 Wesley Vázquez Puerto Rico Puerto Rico 1:46,45
5 Jeffrey Riseley Australien Australien 1:46,99
6 Ismail Ahmed Ismail Sudan Sudan 1:48,79
7 Kieng Samorn Kambodscha Kambodscha 1:55,26
DOP Anis Ananenka Belarus Belarus 1:49,61 [2]

6. August 2012, 11:06 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Abubaker Kaki Sudan Sudan 1:45,51
2 Timothy Kitum Kenia Kenia 1:45,72
3 Abdulaziz Ladan Mohammed Saudi-Arabien Saudi-Arabien 1:46,09
4 Andy González Kuba Kuba 1:46,24
5 Gareth Warburton Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:46,97
6 Tamás Kazi Ungarn Ungarn 1:47,10
7 Sören Ludolph Deutschland Deutschland 1:48,57
8 Arnold Sorina Vanuatu Vanuatu 1:54,29
Andreas Bube – ausgeschieden als Sechster des vierten Vorlaufs

6. August 2012, 11:14 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Nick Symmonds Vereinigte Staaten USA 1:45,91
2 Geoff Harris Kanada Kanada 1:45,97
3 Adam Kszczot Polen Polen 1:45,99
4 Pierre-Ambroise Bosse Frankreich Frankreich 1:46,03
5 Juri Borsakowski Russland Russland 1:46,29
6 Andreas Bube Danemark Dänemark 1:46,40
7 Manuel António Angola Angola 1:52,54
DSQ Brice Etès Monaco Monaco IAAF Regel 163.3a – Bahnübertreten[5]

6. August 2012, 11:22 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Hamada Mohamed Agypten Ägypten 1:48,05
2 Sajjad Moradi Iran Iran 1:48,23
3 Kevin López Spanien Spanien 1:48,27
4 Masato Yokota Japan Japan 1:48,48
5 Michael Rimmer Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:49,05
6 Moussa Camara Mali Mali 1:51,36
7 Edgar Cortez Nicaragua Nicaragua 1:58,99
DNF Taoufik Makhloufi Algerien Algerien

6. August 2012, 11:30 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Mohammed Aman Agypten Ägypten 1:47,34
2 Antony Chemut Kenia Kenia 1:47,42
3 Antonio Manuel Reina Spanien Spanien 1:47,44
4 Rafith Rodríguez Kolumbien Kolumbien 1:47,70
5 Adnan Taess Akkar Irak Irak 1:47,83
6 Amine El Manaoui Marokko Marokko 1:48,48
7 Prince Moses Mumba Sambia Sambia 1:49,07
8 Yerzhan Askarov Kirgisistan Kirgisistan 1:59,56
Jakub Holuša – ausgeschieden als Vierter des siebten Vorlaufs

6. August 2012, 11:38 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Duane Solomon Vereinigte Staaten USA 1:46,05
2 Robert Lathouwers Niederlande Niederlande 1:46,06
3 André Olivier Sudafrika Südafrika 1:46,42
4 Jakub Holuša Tschechien Tschechien 1:46,87
5 Julius Mutekanga Uganda Uganda 1:48,41
6 Moise Joseph Haiti Haiti 1:48,46
7 Benjamín Enzema Äquatorialguinea Äquatorialguinea 1:57,47
DNS Kléberson Davide Brasilien Brasilien

Es wurden drei Halbfinalläufe durchgeführt. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten zwei Athleten (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Mohammed Aman aus Äthiopien erreichte in Lauf drei mit 1:44,34 min die schnellste Halbfinalzeit. Um das Finale zu erreichen, musste eine Zeit unter 1:45 Minuten gelaufen werden. Die langsamste dazu ausreichende Zeit waren 1:44,93 min des US-Amerikaners Duane Solomon in Lauf drei.

7. August 2012, 19:55 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Abubaker Kaki Sudan Sudan 1:44,51
2 Nijel Amos Botswana Botswana 1:44,54
3 Adam Kszczot Polen Polen 1:45,34
4 Antony Chemut Kenia Kenia 1:45,63
5 Robert Lathouwers Niederlande Niederlande 1:45,85
6 Luis Alberto Marco Spanien Spanien 1:46,19
7 Fabiano Pecanha Brasilien Brasilien 1:46,29
DSQ Sajjad Moradi Iran Iran IAAF Regel 163.3a – Bahnübertreten[5]
Marcin Lewandowski – ausgeschieden als Vierter des zweiten Halbfinals

7. August 2012, 20:04 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 David Lekuta Rudisha Kenia Kenia 1:44,35
2 Andrew Osagie Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:44,74
3 Nick Symmonds Vereinigte Staaten USA 1:44,87
4 Marcin Lewandowski Polen Polen 1:45,08
5 Juri Borsakowski Russland Russland 1:45,09
6 Kevin López Spanien Spanien 1:46,66
7 Musaeb Abdulrahman Balla Katar Katar 1:47,52
8 Hamada Mohamed Agypten Ägypten 1:48,18
9 Andy González Kuba Kuba 1:53,46

Weitere im zweiten Halbfinale ausgeschiedene Läufer:

7. August 2012, 20:13 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Mohammed Aman Athiopien Äthiopien 1:44,34
2 Timothy Kitum Kenia Kenia 1:44,63
3 Duane Solomon Vereinigte Staaten USA 1:44,93
4 Pierre-Ambroise Bosse Frankreich Frankreich 1:45,10
5 André Olivier Sudafrika Südafrika 1:45,44
6 Antonio Manuel Reina Spanien Spanien 1:45,84
7 Geoff Harris Kanada Kanada 1:46,14
8 Abdulaziz Ladan Mohammed Saudi-Arabien Saudi-Arabien 1:48,98
Szene aus dem Finale:
vorne David Rudisha, dahinter Nijel Amos, Mohammed Aman, Abubaker Kaki und Timothy Kitum, rechts am Bildrand Duane Solomon

9. August 2012, 20:00 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 David Lekuta Rudisha Kenia Kenia 1:40,91 WR
2 Nijel Amos Botswana Botswana 1:41,73 NR/JWR
3 Timothy Kitum Kenia Kenia 1:42,53
4 Duane Solomon Vereinigte Staaten USA 1:42,82
5 Nick Symmonds Vereinigte Staaten USA 1,42,95
6 Mohammed Aman Athiopien Äthiopien 1,43,20 NR
7 Abubaker Kaki Sudan Sudan 1:43,32
8 Andrew Osagie Vereinigtes Konigreich Großbritannien 1:43,77

Im Finale liefen zwei Kenianer und zwei US-Amerikaner gegen je einen Teilnehmer aus Äthiopien, Botswana, Großbritannien und dem Sudan.

Mit seinem Weltrekord war der Sieger David Rudisha der erste Athlet, der die 800 Meter unter 1:41 Minuten lief. Er übernahm von Beginn an die Spitze, führte nach Streckenhälfte mit großem Vorsprung und zog auch in der zweiten Runde sein hohes Tempo durch. Ungefährdet und überlegen wurde er Olympiasieger.

Mit der Silbermedaille gewann der amtierende Juniorenweltmeister Nijel Amos die erste olympische Medaille für Botswana. Dabei verbesserte er nicht nur den botswanischen Landesrekord, er stellte zugleich auch einen neuen Juniorenweltrekord auf.

Das Rennen war das bisher schnellste Olympiafinale. Erstmals liefen alle Finalteilnehmer Zeiten unter 1:44 Minuten. Zudem stellten sieben der acht Läufer persönliche Bestleistungen auf. Alle Finalisten hätten mit den hier erzielten Zeiten 2008 in Peking die Goldmedaille gewonnen.

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Men), 800 m - Men, abgerufen am 16. April 2022
  2. a b IOC sanctions three athletes for failing anti-doping tests at London 2012, olympics.com 29. März 2019 (englisch), abgerufen am 16. April 2022
  3. Taoufik Makhloufi wins Olympic gold 24 hours after disqualification. In: The Guardian 7. August 2012 (englisch), theguardian.com, abgerufen am 16. April 2022
  4. Internationale Wettkampfregeln (Memento des Originals vom 25. September 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leichtathletik.de (PDF; 7143 KB), S. 87f, leichtathletik.de, abgerufen am 16. April 2022
  5. a b Internationale Wettkampfregeln (Memento des Originals vom 25. September 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leichtathletik.de (PDF; 7143 KB), S. 88, leichtathletik.de, abgerufen am 16. April 2022