Onano

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Onano
Onano (Italien)
Onano (Italien)
Staat Italien
Region Latium
Provinz Viterbo (VT)
Koordinaten 42° 42′ N, 11° 49′ OKoordinaten: 42° 41′ 32″ N, 11° 49′ 1″ O
Höhe 510 m s.l.m.
Fläche 25 km²
Einwohner 912 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 01010
Vorwahl 0763
ISTAT-Nummer 056040
Bezeichnung der Bewohner onanesi
Schutzpatron San Trifone (10. November)
Website Onano

Panorama von Onano

Onano ist eine Gemeinde in der Provinz Viterbo in der italienischen Region Latium mit 912 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt ca. 100 Kilometer nordwestlich der Regional- und Staatshauptstadt Rom und ca. 35 Kilometer nordwestlich der Provinzhauptstadt Viterbo. Onano liegt in den Monti Volsini zwischen dem Bolsenasee und der Grenze zur Toskana. Der Ort liegt in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone E, 2 325 GG.[2]

Die Nachbargemeinden sind Acquapendente, Gradoli, Grotte di Castro, Latera und Sorano (GR).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Onano gehörte wie einige andere Gemeinden der Umgebung im Spätmittelalter zum Besitz der aus Orvieto stammenden Familie der Monaldeschi della Cervara. Von diesen ging es im frühen 15. Jahrhundert an die Sforza, Grafen von Santa Fiora, über, von denen Mario II. im Jahre 1612 erster Herzog von Onano wurde. Mit dem Tode von Federico Sforza, dem vierten Herzog, endete dieser Titel. In späterer Zeit fand Onano als Heimatort der Familie Pacelli, der Papst Pius XII. (1939–1958) entstammte, Beachtung: Sein Großvater Marcantonio war vatikanischer Diplomat unter Papst Pius IX. (1846–1878), sein Vater Filippo Dekan der Auditoren der päpstlichen Sacra Rota, und sein älterer Bruder Francesco handelte 1929 die Lateranverträge mit Italien aus, die dem Vatikan die staatliche Souveränität zurückgaben; deshalb wurde er 1929/1931 päpstlicher und italienischer Marchese, seine drei Söhne Carlo, Marcantonio und Giulio erhielten während des Pontifikates ihres Onkels 1942 den italienischen Fürstentitel.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Castello Monaldeschi (Palazzo Madama)
Die Kirche Santa Croce
Santa Maria dell’Immacolata Concezione
  • Castello Monaldeschi, auch Palazzo Madama genannt, mit vier Ecktürmen als Sitz der ehemaligen Ortsherren. Entstand in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts durch die Monaldeschi della Cervara.[3]
  • Santa Croce, Kirche an der Piazza Pio XII. Das Gebäude stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde im Juni 1944 bei einem Bombenangriff stark beschädigt. 1956 wurde die Kirche wieder aufgebaut. Der Campanile blieb in seiner ursprünglichen Form erhalten.[3]
  • Santa Maria dell’Immacolata Concezione, auch Chiesa dei Frati genannte Kirche in der Via Cavour, die 1784 errichtet wurde.[3]
  • Madonna del Carmine, auch Madonna del Bargello genannte Kirche. Die erste Kirche entstand 1668 und wurde 1964 durch das heutige Bauwerk wenige Meter entfernt ersetzt.[4]
  • Madonna delle Grazie, romanische Kirche. Enthält das dem Sano di Pietro zugeschriebene Gemälde Vergine col Bambino.[4]
  • Madonna del Piano, 1493 entstandene Kirche. Enthält ein Madonnenfresko von Antonio del Massaro (Il Pastura genannt, ca. 1450–1516).[4]
  • Madonna del Soccorso, auch Madonna della Fontana genannte Kirche, die 1454 errichtet wurde.[4]
  • Santissima Trinità, auch Chiesa dell’Acqua Santa genannte Kirche, die 1668 entstand.[4]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 25. Mai 2014 wurde Giovanni Giuliani (Lista Civica) zum neuen Bürgermeister gewählt; er wurde am 26. Mai 2019 wiedergewählt.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Bevölkerung[5]
1871 2530
1901 2950
1921 2826
1951 2661
1971 1783
1991 1278
2001 1169

Kulinarische Spezialitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Onano ist berühmt für seine Linsensorte, die nur im Gebiet von Onano angebaut wird und früher an den Hof des Papstes geliefert wurde. Die Lenticchie di Onano wurden von Slow Food in die Arche des Geschmacks aufgenommen.[6] Im August findet die Sagra delle Lenticchie, das Linsenfest, statt.

Söhne und Töchter des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prospero Caterini (1795–1881), Kardinal der römisch-katholischen Kirche.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Onano – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile (ENEA), abgerufen am 1. Juli 2018 (italienisch) (PDF; 330 kB)
  3. a b c Pro Loco der Gemeinde Onano zu den Bauwerken, abgerufen am 5. Juli 2018 (italienisch)
  4. a b c d e Offizielle Webseite der Gemeinde Onano zu den Bauwerken, abgerufen am 5. Juli 2018 (italienisch)
  5. ISTAT
  6. Fondazione Slow Food zur Antica lenticchia di Onano, abgerufen am 5. Juli 2018 (italienisch)