Otto Fricke (Politiker, 1965)

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Otto Fricke

Otto Fricke (* 21. November 1965 in Krefeld) ist ein deutscher Politiker (FDP). Er war von 2005 bis 2009 Vorsitzender des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags und von 2009 bis 2013 einer von vier Parlamentarischen Geschäftsführern der FDP-Bundestagsfraktion.

Leben und Beruf

Nach dem Abitur 1985 am Gymnasium Fabritianum in Krefeld-Uerdingen leistete Fricke seinen Wehrdienst 1985 bis 1986 in der Luftwaffe ab. Von 1986 bis 1992 studierte er Rechtswissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Nach dem Referendariat unter anderem bei der FDP-Fraktion NRW legte er 1995 sein zweites juristisches Staatsexamen in Düsseldorf ab. Seit 1995 ist er als Rechtsanwalt zugelassen. Von 1996 bis 2002 war er parlamentarischer Berater für Rechtspolitik und Parlamentsrecht der FDP-Bundestagsfraktion.

Anfang Februar 2014 wurde Otto Fricke Partner im Berliner Büro der Unternehmensberatung „CNC – Communications & Network Consulting AG“.[1] Seit Januar 2010 ist er Mitglied im Kuratorium von World Vision Deutschland.[2]

Partei

Seit 1989 ist Fricke Mitglied der FDP. Von 1996 bis 1998 und erneut seit 2002 ist er stellvertretender Vorsitzender des FDP-Kreisverbandes Krefeld. Von 2012 bis 2013 war er Bundesschatzmeister seiner Partei. Im Mai 2015 wurde er Landesschatzmeister der FDP Nordrhein-Westfalen.[3] Seit 2015 ist er Beisitzer im Bundesvorstand der Freien Demokraten.[4]

Abgeordneter

Von 2002 bis 2013 war Fricke Mitglied des Deutschen Bundestages, in den er stets über die Landesliste Nordrhein-Westfalen einzog. Im Bundestag war er von 2005 bis 2009 Vorsitzender des Haushaltsausschusses und eines von zwölf Mitgliedern des Wahlausschusses, der damals die Hälfte der Richter des Bundesverfassungsgerichts noch direkt bestimmte.[5] Am 26. Oktober 2009 wurde Fricke von der Bundestagsfraktion der FDP zu einem von vier Parlamentarischen Geschäftsführern gewählt. Durch das Scheitern seiner Partei an der Fünf-Prozent-Hürde bei der Bundestagswahl 2013 verlor er sein Mandat im Bundestag.

Bei der Bundestagswahl 2017 kandidierte Otto Fricke im Wahlkreis 110 (Krefeld I – Neuss II) und zog über die Landesliste NRW (Listenplatz 7)[6] in den Bundestag ein. Hier ist er Mitglied im Haushaltsausschuss.

Im 19. Deutschen Bundestag ist Otto Fricke ordentliches Mitglied im Bundesfinanzierungsgremium und dem Haushaltsausschuss. Zudem ist er als stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien, sowie im Wahlausschuss vertreten.[7]

Politische Positionen

Ende Mai 2010 sagte Fricke in seiner Eigenschaft als haushaltspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion der „Süddeutschen Zeitung“,[8] er sehe die (kurz nach Regierungsantritt im Herbst 2009 beschlossene) Absenkung der Mehrwertsteuer für Hotels (von 19 % auf 7 %) auf dem Prüfstand.[9]

Mit der Begründung, eine Senkung der Staatsverschuldung zu erzielen, spricht er sich ferner dafür aus, dass Ausgaben des Staates einschließlich der Sozialleistungen in Abhängigkeit von den Einnahmen automatisch gekürzt werden.[10]

Ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone hält Fricke für undramatisch. „Das Gespenst einer ungeordneten Insolvenz hat deswegen seinen Schrecken verloren, weil die Euro-Staaten in den letzten Monaten nichts anderes gemacht haben, als für einen solchen Fall vorzusorgen“, sagte Fricke.[11]

Mitgliedschaften

Er ist Mitglied der Ludwig-Erhard-Stiftung.

Privates

Otto Fricke ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er gehört der Evangelischen Kirche an.[12] Auf einer Skala von „‚gläubig‘ bis ‚evangelikal‘“, sieht sich Fricke „irgendwo am oberen Ende“.[13] Seit seinem Studium gehört er der Akademischen Verbindung Albingia-Schwarzwald-Zaringia im Miltenberger Ring zu Freiburg an. Fricke spricht sehr gut Niederländisch.[14]

Weblinks

Commons: Otto Fricke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Otto Fricke wechselt vom Bundestag in die Wirtschaft. RP Online, abgerufen am 17. Oktober 2014.
  2. Erdbeben in Haiti : World Vision setzt Kuratorium ein. Aktion Deutschland Hilft, abgerufen am 18. Juli 2010.
  3. Otto Fricke neuer FDP-Schatzmeister in NRW. NRW.jetzt, abgerufen am 19. Januar 2016.
  4. FDP Bundesvorstand. FDP, abgerufen am 19. Januar 2016.
  5. Mitglieder des Wahlausschusses. bundestag.de, abgerufen am 26. Mai 2014.
  6. RP ONLINE: Krefeld: FDP setzt Fricke auf guten Platz für Bundestagswahl. Abgerufen am 18. August 2017.
  7. Deutscher Bundestag - Biografien. Abgerufen am 17. Mai 2020.
  8. Steuerdebatte in der FDP Fricke zweifelt an Niedrigsteuersätzen - SZ, 31. Mai 2010.
  9. zeit.de vom 31. Mai 2010: „FDP-Politiker stellt Steuerermäßigung für Hotels infrage“.
  10. inforadio.de – Interview mit Ingo Kahle: Die Macht der Haushälter vom 24. Nov. 2010.
  11. Rückkehr zur Drachme?, auf „Europe Online Magazine“, veröffentlicht und abgerufen am 10. Mai 2012.
  12. otto-fricke.de (Memento vom 5. Januar 2012 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt, abgerufen am 17. August 2014.
  13. Mariam Lau: Evangelikale als eine Macht in der deutschen Politik. Welt Online, 11. August 2009, abgerufen am 20. Januar 2016.
  14. Bellen met de buren: Otto Fricke (niederl.). Radio1, abgerufen am 19. Januar 2016.