„St. Lucia“ – Versionsunterschied

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* Bruttonationaleinkommen 1997 / km²: 664.934 Euro
* Bruttonationaleinkommen 1997 / km²: 664.934 Euro
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Version vom 3. November 2010, 08:56 Uhr

Datei:Coat of arms of Saint Lucia.gif
Flagge Wappen
Wahlspruch: The Land, the People, the Light
Amtssprache Englisch
Hauptstadt Castries
Staatsoberhaupt Königin Elisabeth II.

vertreten durch Generalgouverneurin Pearlette Louisy

Regierungschef Premierminister Stephenson King
Fläche 619,15 km²
Einwohnerzahl 172.884 [1]
Bevölkerungsdichte 270,8 Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt geschätzt (2008)[1] 1,801 Mrd. US$ (185.)
Brutto­inlands­produkt pro Einwohner 11.300 US$ (98.)
Index der menschlichen Entwicklung 0,821 (69.)
Währung 1 Ostkaribischer Dollar = 100 Cents
1 € = 2,9 XCD
1 XCD = 0,35 €
(Stand: 24. Juni 2024)
Unabhängigkeit 22. Februar 1979
National­hymne Sons and Daughters of St. Lucia
Nationalfeiertag Unabhängigkeitstag am 22. Februar
Zeitzone UTC −4 Stunden
Kfz-Kennzeichen WL
Internet-TLD . lc
Telefonvorwahl +1 (758) siehe NANP
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St. Lucia (Landessprache: Saint Lucia [sntˈluːʃə]) ist ein unabhängiger Inselstaat im Bereich der Westindischen Inseln in der Karibik und ist Mitglied im Commonwealth of Nations.

Geografie

Die Insel gehört zu den Inseln über dem Winde, die wiederum zu den Kleinen Antillen gehören. Sie liegt nördlich von St. Vincent und den Grenadinen und 37 km südlich von Martinique. 180 km im Osten befindet sich Barbados.

Hauptstadt und größte Stadt des Landes ist Castries. Der höchste Punkt der Insel ist der Mount Gimie mit 950 Metern. Die Küstenlinie ist 158 Kilometer lang. Auf der Insel gibt es, südlich des Ortes Soufrière, zwei inaktive Vulkane, den Gros Piton und den Petit Piton (auch Twin Pitons genannt). Das Gebiet um die Vulkane ist auf der Liste des UNESCO-Weltnaturerbes.[1] Die wichtigsten Flüsse der Insel sind der Cul de Sac und der Canelles. 27.9% der Fläche ist von Wäldern bedeckt.

Siehe auch: Liste der Orte in St. Lucia

Bevölkerung

Der Großteil der heutigen Inselbevölkerung stammt von Schwarzafrikanern ab, die während der Kolonialzeit als Sklaven auf die Insel gebracht wurden.

Die Amtssprache, Englisch, wird hauptsächlich gesprochen. Daneben wird auch Patois, ein Dialekt der französischen Sprache, gesprochen. Die Lebenserwartung beträgt 76,45 Jahre, das durchschnittliche Alter 29,8 Jahre. 28% der Bevölkerung leben in Städten, die Verstädterungsrate beträgt 1,4% pro Jahr. 82,5% der Bevölkerung sind schwarzhäutig.[1] Etwa 12% der Bevölkerung sind gemischter und 3 % asiatischer (vornehmlich indischer) Abstammung. Der Rest wird von Weißen und anderen Bevölkerungsgruppen gestellt.

Religion

Die am weitesten verbreitete Religion ist der Katholizismus, dem 67,5 % der Bevölkerung angehören. Daneben gehören 8,5 % der Freikirche Siebenten-Tags-Adventisten an, 5,7 % der Pfingstbewegung, 2,1 % Rastafari, 2 % dem Anglikanismus, 2 % der Evangelische Kirche, 5,1 % gehören anderen christlichen Religionen und 1,1 % anderen Religionen an. 4,5 % der Bevölkerung haben keine Religion.[1]

Geschichte

Siehe auch Hauptartikel Geschichte Saint Lucias

Die Ureinwohner von St. Lucia, die Amerindier, nannten ihre Insel Iouanalao, was nach dem amerindianischen Wörterbuch des dominikanischen Missionars Pere Raymond Breton (um 1650) soviel bedeutet wie There where the Iguana is found (= „dort wo der Leguan lebt“). 1663 wurde die Insel an Barbados verkauft.

Der Ursprung des heute gebräuchlichen Namens geht der Legende nach auf französische Seeleute zurück, die am 13. Dezember 1502 Schiffbruch erlitten und die Insel nach der Märtyrerin Lucia von Syrakus Sainte Alousie benannten, der Name wurde später mit leichten Variationen von französischen Chronisten übernommen.

Kolonialzeit

St. Lucia wurde von Christoph Kolumbus, bei seiner dritten Reise, etwa im Jahr 1500 entdeckt. Nachdem erste Ansiedlungsversuche Anfang des 17. Jahrhunderts scheiterten, besiedelten schließlich zuerst die Franzosen gegen 1650 die Insel. Nach Streitigkeiten zwischen dem Vereinigten Königreich und Frankreich über den Besitz der Insel, bei denen dieser insgesamt 14 Mal wechselte, erhielt schließlich ersteres durch den Beschluss des Wiener Kongresses 1814 den Anspruch auf die Insel.

Wie in vielen anderen Kolonien auch, brachten die Briten Menschen aus Afrika auf die Insel, die auf den Zuckerrohrplantagen Sklavenarbeit verrichteten. Auch nach der britischen Sklavenbefreiung von 1834 arbeiteten viele ehemalige Sklaven weiterhin auf den Plantagen als Saisonarbeiter.

Während die Kronkolonie ab 1938 im autokratisch geführten Verwaltungsverbund der Inseln unter dem Winde stand, entwickelte sich bereits ab 1922 ein durch allgemeine und gleiche Wahlen hervorgehendes Parlament. Von 1958 bis 1962 gehörte St. Lucia der Westindischen Föderation an, bis es 1966 den Status eines mit Großbritannien assoziierten, autonomen Staates erhielt.[1][2]

Unabhängigkeit

Im Jahr 1979 wurde St. Lucia eine konstitutionelle Monarchie und Mitglied im Commonwealth, wodurch es die Unabhängigkeit erlangte.

Nach der Regierungszeit der sozialistischen Saint Lucia Labour Party von 1979 bis 1982, regierte seit 1982 die konservativ-liberale Partei United Workers Party mit dem Premierminister John Compton, der das Amt über lange Zeit innehatte. Er setze sich für eine Anlehnung des Landes an den Westen ein.

In den 1950er und 1960er Jahren löste die Banane das Zuckerrohr als meistangebautes Agrarprodukt ab.[2]

Politik

Die Staatsform in St. Lucia ist eine parlamentarische Monarchie im Commonwealth. Das Staatsoberhaupt Königin Elisabeth II. wird durch die Generalgouverneurin Pearlette Louisy vertreten. Der Regierungschef ist der Premierminister Stephenson King.[1] Das Parlament besteht aus dem House of Assembly als Unterhaus und dem Senat als Oberhaus.

Siehe auch: Liste der Generalgouverneure von St. Lucia

Justiz

Im Rechtssystem St. Lucias gibt es die Todesstrafe. Zwischen 1987 und 2001 wurde nach offiziellen Angaben die Todesstrafe insgesamt 18 mal verhängt. Die Zahl der gemeldeten Straftaten lag 2003 bei 13.273, die Aufklärungsquote betrug 29,9 %, die für Mord 50 %.

Militär

St. Lucia hat kein Militär, es gibt aber die Royal Saint Lucia Police Force, welche auch eine Special Service Unit und die Küstenwache umfasst.

Bildung/Gesundheit

Bildung

Nach dem Gesetz ist Schulbildung vom Alter von 5 Jahren bis zum Alter von 15 Jahren kostenlos und verpflichtend.[3] Analphabeten sind in der Minderheit.[4] Öffentliche Bildungsausgaben betrugen 5,8 % des BIP des Zeitraums 2002-2005.[4] Ein Teil der University of the West Indies befindet sich in St. Lucia.[5]

Gesundheit

2004 lagen öffentliche Gesundheitsausgaben bei 3,3 % des BIP, während private 1,8 % betrugen.[4] 2004 lagen die durchschnittlichen Gesundheitsausgaben bei 302 US$ (Kaufkraftparität) pro Kopf.[4] 2005 betrug die Säuglingssterblichkeit 12 pro 100 000 Geburten.[4] In St. Lucia sind zwei öffentliche Krankenhäuser und ein privates vorhanden.

Verwaltungsgliederung

Verwaltungsgliederung von St. Lucias

St. Lucia gliedert sich verwaltungsmäßig in elf Quarters (Distrikte). Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf die Volkszählung aus dem Jahr 2006.[6]

Nr. in Karte Quarter Fläche in km² Einwohnerzahl Einwohner je km²
1 Anse-la-Raye 46,9 8386 178,8
2 Dauphin n.A. n.A. n.A.
3 Castries 79,5 68.211 858
4 Choiseul 31,3 6376 203,7
5 Dennery 69,7 13.459 193,1
6 Praslin n.A. n.A. n.A.
7 Gros Islet 101,5 21.924 216
8 Laborie 37,8 7413 196,1
9 Micoud 77,7 16.791 216,1
10 Soufrière 50,5 8035 159,1
11 Vieux Fort 43,8 15.943 364
St. Lucia 617 158.076 256

Infrastruktur

Die Insel verfügt über zwei Flughäfen.[1] Der größere ist der Hewanorra International Airport (IATA-Flughafencode: UVF), welcher an der südöstlichen Spitze der Insel bei Vieux Fort liegt. Die Hauptautobahn führt vom Norden der Insel bis in den Süden.[7]

Wirtschaft

Kreuzfahrtschiff im Hafen von St.Lucia

Den größten Anteil an der Wirtschaft haben der Tourismus und der Export. Hauptexportmittel sind Bananen sowie Mehl und Reis. Importiert werden bearbeitete Waren, Maschinen und Nahrungsmittel. Im Dienstleistungssektor ist der größte Teil der Bevölkerung (53,6%) beschäftigt, gefolgt vom Industriesektor (24,7%) und Agrarsektor (21,7%). Die Arbeitslosenquote betrug 2003 schätzungsweise 20%.[1]

Weitere wirtschaftliche Daten:

  • Bruttonationaleinkommen 2008 (reales BNE): 1,801 Mrd. US$ (ca. 342,11 Mio. Euro)[1]
  • Bruttonationaleinkommen 2008 / Einwohner: 11.300 EC$ (ca. 3.271 Euro)[1]
  • Bruttonationaleinkommen 1997 / km²: 664.934 Euro
  • Inflationsrate 2008: 1,9 %
  • Netto-Exporte 2002: -108,83 Mio. EC$
  • Bananenexport 2006: 48.160 t (82,25 Mio. EC$)

Tourismus

Der Tourismussektor ist der wichtigste Wirtschaftszweig der Insel. Er macht etwa die Hälfte der Wirtschaftsleistung aus und ist der größte Arbeitgeber.

Export

Trotz der hügeligen Bodenbeschaffenheit, die für einen Anbau von Agrarprodukten hinderlich erscheint, stieg St. Lucia zum größten Bananenexporteur der nördlichen Antillen auf. Durch das im Lomé-Abkommen beschlossene „Bananen-Protokoll“ erhielt die Insel einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz aus Afrika. Bei einer Aufhebung des Abkommens wäre die Exportwirtschaft der Insel stark betroffen, da der Bananenexport über die Hälfte der Wirtschaftsleistung des Gesamtexports ausmacht.[2] In letzter Zeit wurde der Anbau von Bananen durch vermehrte Hurricanes stark getroffen. Der Bananenexport sank von 49.000 Tonnen im Jahr 2002 auf 34.000 Tonnen 2006.[6] Die Wirtschaft St. Lucias ist äußerst empfindlich gegenüber Naturkatastrophen.[1]

Gewerkschaften

In St. Lucia gibt es neun Einzelgewerkschaften mit zunehmender Stärke und Bedeutung.

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 146,7 Mio. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 141,2 Mio. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 0,5 % des BIP.[8]
Die Staatsverschuldung betrug 2003 470 Mio. US-Dollar oder 62,8 % des BIP.[9]

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

Kultur

Gesetzliche Feiertage
Datum Name Deutscher Name Anmerkungen
1. Januar New Year's Day Neujahr
2. Januar New Year's holiday Neujahr
22. Februar Independence Day Unabhängigkeitstag
Verschieden Good Friday Karfreitag
Verschieden Ostersonntag
Verschieden Easter Monday Ostermontag
1. Mai Labour Day Tag der Arbeit
Verschieden Whit Monday Pfingstmontag
Verschieden Corpus Christi Fronleichnam
1. August Emancipation Day Befreiungstag
Erster Montag im Oktober Thanksgiving Day Erntedankfest
13. Dezember National Day Fest des Lichtes und der Erneuerung (St.-Lucia-Tag)
25. Dezember Christmas Day Erster Weihnachtstag
26. Dezember Boxing Day Zweiter Weihnachtstag

Feiertage, die auf einen Sonntag fallen, werden an dem darauffolgenden Montag gefeiert.

Medien

Radio

Presse

  • The Voice (Auflage: ca. 5000)
  • The Star (Auflage: ca. 2500)

Sonstiges

Es gibt keine Sommer- / Winterzeitumstellung in St. Lucia. Die Differenz zu Mitteleuropa beträgt im Winter -5 Stunden und im Sommer -6 Stunden.

Berühmte Lucianer

St. Lucia ist das Geburtsland von zwei Nobelpreisträgern (die beide am 23. Januar geboren wurden). Im Jahr 1979 erhielt der inzwischen verstorbene Sir William Arthur Lewis den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaft und im Jahr 1992 der Schriftsteller Derek Walcott den Nobelpreis für Literatur. Der Lucianer Julian Hunte war 2003 der Präsident der Generalversammlung der Vereinten Nationen.

Wikimedia-Atlas: St. Lucia – geographische und historische Karten
Wiktionary: St. Lucia – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: St. Lucia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. a b c d e f g h i j k l Quelle: CIA World Factbook 2008, Saint Lucia (abgerufen am 23. Juni 2009)
  2. a b c Gabriele Intemann, Brigitte Esser, Michael Venhoff: „Saint Lucia“. In Staaten der Weltgeschichte, Chronik Verlag, 2001.
  3. http://www.dol.gov/ilab/media/reports/iclp/tda2001/saint-lucia.htm
  4. a b c d e Human Development Report 2009: St. Lucia
  5. http://www.university-directory.eu/Saint-Lucia/Saint-Lucia.html
  6. a b Jahresstatistik der St. Lucianischen Regierung von 2006 (PDF-Datei; abgerufen am 23. Juni 2009)
  7. St Lucia Flughafen (abgerufen am 23. Juni 2009)
  8. a b c The World Factbook
  9. This Business of Public Debt
  10. Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4

Koordinaten: 13° 53′ N, 61° 0′ W