Frankenfels

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Marktgemeinde
Frankenfels
Wappen Österreichkarte
Wappen von Frankenfels
Frankenfels (Österreich)
Frankenfels (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: St. Pölten (Land)
Kfz-Kennzeichen: PL
Fläche: 56,14 km²
Koordinaten: 47° 59′ N, 15° 20′ OKoordinaten: 47° 58′ 55″ N, 15° 19′ 31″ O
Höhe: 464 m ü. A.
Einwohner: 1.913 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 34 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3213
Vorwahl: 02725
Gemeindekennziffer: 3 19 06
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Markt 10
3213 Frankenfels
Website: www.frankenfels.at
Politik
Bürgermeister: Franz Größbacher (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010)
(21 Mitglieder)

15 ÖVP, 5 SPÖ, 1 FPÖ

Lage von Frankenfels im Bezirk St. Pölten (Land)Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Frankenfels im Bezirk St. Pölten-Land (anklickbare Karte)AltlengbachAsperhofenBöheimkirchenBrand-LaabenEichgrabenFrankenfelsGablitzGerersdorfHafnerbachHaunoldsteinHerzogenburgHofstetten-GrünauInzersdorf-GetzersdorfKapellnKarlstettenKasten bei BöheimkirchenKirchberg an der PielachKirchstettenLoichMarkersdorf-HaindorfMaria AnzbachMauerbachMichelbachNeidlingNeulengbachNeustift-InnermanzingNußdorf ob der TraisenObritzberg-RustOber-GrafendorfPerschlingPressbaumPrinzersdorfPurkersdorfPyhraRabenstein an der PielachSchwarzenbach an der PielachSt. Margarethen an der SierningSt. PöltenStatzendorfStössingTraismauerTullnerbachWeinburgWilhelmsburgWölblingWolfsgraben
Lage der Gemeinde Frankenfels im Bezirk St. Pölten-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Frankenfels ist eine Marktgemeinde mit 2.188 Einwohnern im Bezirk Sankt Pölten-Land in Niederösterreich.

Geografie

Frankenfels liegt im Mostviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 56,11 Quadratkilometer. 57,34 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Frankenfels ist nur in eine Katastralgemeinde gegliedert, es ist aber neben dem Markt in folgende Gegenden und Rotten unterteilt: Falkensteinrotte, Fischbachmühlrotte, Grasserrotte, Gstettengegend, Hofstadtgegend, Karrotte, Laubenbachgegend, Lehengegend, Markt, Markenschlagrotte, Pernarotte, Pielachleitengegend, Rosenbühelrotte, Ödrotte, Taschlgrabenrotte, Tiefgrabenrotte, Weißenburggegend und Wiesrotte.

Geschichte

Frankenfels um 1908
Mariazellerbahn beim Bahnhof Frankenfels um 1900
Datei:2009-08-02 Burg Weißenburg von der Anna-Kapelle.JPG
Burg Weißenburg, fotografiert vom Annakreuz am 2. August 2009

Im 11. Jahrhundert machten bairische Siedler das Land unter der Enns urbar. In dieser Zeitepoche liegt auch die Besiedelung des Gebietes rund um Frankenfels; die Urbanisierung des Oberen Pielachtales. Die bairischen Kolonialherren trafen damals schon vereinzelt auf slawische Siedler. Einheimische Namen wie Gillus, Zigga, Perna und andere bezeugen diese These.

Um 1300 verkaufte Konrad Sommerauer von Wallsee Landbesitz an Erzherzog Albrecht; und zwar das Land rund um „Franchenvels“ (das heutige Frankenfels). In diesem Dokument sind viele Flurnamen, die heute noch im Katasterplan vermerkt sind, festgehalten.

Ein Großteil der heute noch bewirtschafteten Bauernhöfe fanden im Urbar von Wallsee aus dem Jahr 1449 ihre erste urkundliche Erwähnung.

1596/97 scharte der Puchenstubener Wirt Christian Haller auch viele Bauern aus Frankenfels zum Kampf gegen das Kaiserhaus um sich. Der Aufstand, ausgelöst durch die unerträglich gewordenen Steuerbelastungen, wurde nach schweren Kämpfen niedergeschlagen. Viele mussten dabei ihr Leben lassen.

Im 16. und 17. Jahrhundert gewann Frankenfels, vor allem durch das Wirken der Weißenburger Adelsfamilie Tattenbach, an wirtschaftlicher und sozialer Bedeutung. Die Verleihung des Marktrechtes an Frankenfels im Jahr 1655 krönte dieses Bestreben.

Um 1630 folgte die Einteilung in die heute noch in Verwendung stehende Gliederung in Rotten und Gegenden. Die Hausnummerierung und die ersten Pläne zur Katastermappe (Josefinischer Kataster – nach Josef II. benannt) wurden zwischen 1770 und 1787 erstellt.

Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 2.187 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 2.118 Einwohner, 1981 2.026 und im Jahr 1971 1.989 Einwohner.

Politik

Bürgermeister der Marktgemeinde ist Franz Größbacher, Vizebürgermeister Heinrich Putzenlechner. Im Gemeinderat gibt es bei insgesamt 21 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 14. März 2010 15 Mandate für die ÖVP und fünf für die SPÖ. Die FPÖ erreichte ein Mandat.

Städtepartnerschaften

Frankenfels ist Partnergemeinde von Hollstadt in Unterfranken.

Kultur

Das Schwabeck-Kreuz am 1. Mai 2005
Datei:2009-08-02 Anna-Kapelle (Anna-Kreuz).JPG
Das Annakreuz am 2. August 2009
Die Nixhöhle am 3. August 2008
Die Falkensteinmauer, das Wahrzeichen von Frankenfels, fotografiert vom Gehöft Berg am Frankenfelsberg am 25. August 2009

Wie in vielen kleineren Gemeinden dieser Region herrscht in Frankenfels ein reges Kulturleben, welches von den vielen Vereinen und Organisationen gelebt wird.

Vereine

  • der Heimat- und Trachtenverein Frankenfels
  • der Kameradschaftsbund Frankenfels
  • der ASBÖ Frankenfels
  • die Dorferneuerung Frankenfels
  • der Fischereiverein Frankenfels
  • der Imkerverein
  • die Jungschar Frankenfels
  • das Katholisches Bildungswerk Frankenfels
  • die Naturfreunde Frankenfels
  • die Kinderfreunde Frankenfels
  • der Elternverein Frankenfels
  • der Bauernbund Frankenfels
  • die Landjugend Frankenfels mit 113 Mitgliedern (Stand: 2004)
  • die ARGE Bäuerinnen
  • der Sparverein Falkenstein

Museen

  • das Bergbauernmuseum Hausstein

Musik

  • Trachtenmusikverein Frankenfels mit 48 Musikern und 3 Marketenderinnen
  • Musikverein Ötscherland
  • BlueNote10 - Blues, Soul and Jazzrock from the heart of Austria

Theater

  • Die Landjugend Frankenfels veranstaltet regelmäßig die so genannten Bauerntheater in Frankenfelser Gastronomiebetrieben.

Regelmäßige Veranstaltungen

Es finden alljährlich Bälle, Mittwochsveranstaltungen mit regionalen kulinarischen Spezialitäten und Zeltfeste der Vereine und Ortsorganisationen statt.

Einige Zeltfeste können schon auf eine lange Tradition zurückblicken, wie das Weißenbachler Feuerwehrfest, das Feuerwehrfest Frankenfels, das Sportlerfest oder jeweils zweijährlich das Frühlings- bzw. Oktoberfest.

Regelmäßig finden auch Fußwallfahrten nach Mariazell (über Schwarzenbach an der Pielach) und nach St. Gotthard über das Schwabeck-Kreuz im Weißenbach statt.

Kulinarische Spezialitäten

Tourismus und Freizeitmöglichkeiten

Frankenfels ist ein Wander- und Freizeitparadies in den Voralpen inmitten unberührter Natur in einem reizvollen Landschaftsteil des Mostviertels. Neben zahlreicher markierter Spazier- und Wanderwege gibt es in Frankenfels noch folgende Möglichkeiten:

  • die Klettergärten bei der bis zu 80 m hohen Falkensteinmauer, beim Schrambach, beim Gillus und beim Anglbach
  • die Naturlehrpfade
  • die Mountainbikestrecken
  • die Naturrodelbahnen
  • das Freibad Frankenfels
  • der Beachvolleyballplatz
  • die Wildgehege

Sport

  • der Fußballclub Union Raika Frankenfels, 1980 gegründet, spielberechtigt in der 1. Klasse West/Mitte
  • der Schützenverein Frankenfels, 1965 gegründet, spielberechtigt in der Landesliga
  • der Tennisverein UTC Frankenfels, 1983 gegründet
  • der Hornschlittenclub Frankenfels, 1989 gegründet
  • der Eisschützenverein Frankenfels
  • der Skiclub Union Frankenfels
  • der Skiclub Fischbachgraben
  • der Snowboardclub Sektion Frankenfels
  • der Boding Team

Sehenswürdigkeiten

Die Grassermühle in Frankenfels beim Frankenfelser Feuerwehrfest am 6. September 2009

Wirtschaft und Infrastruktur

Das Steinschalterdörfl am 12. Oktober 2007

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 71, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 162. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1.019. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,87 Prozent.

Sozialwesen

Gesundheit

Es gibt neben einem praktischen Arzt und einem Zahnarzt seit 1961 auch eine Ortsstelle des Arbeiter-Samariter-Bundes. Obmann des ASBÖ Frankenfels-Schwarzenbach ist Manfred Hößl. Daneben gibt es auch die Volkshilfe in Frankenfels.

Feuerwehr

In Frankenfels existiert seit 1883 eine Freiwillige Feuerwehr mit aktuell 92 Mitglieder[1], wobei sich auf Grund der großen Gemeindefläche und der dadurch exponierten Lage der landwirtschaftlichen Betriebe seit 1938 ein örtlich abgesetzter Zug bei der Feuerwache Weißenburg mit 33 Mitglieder befindet. Seit 1993 gibt es in Frankenfels auch eine Feuerwehrjugend. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Frankenfels ist Ehrenbrandrat Franz Rußwurm, der bis 30. Oktober 2009 auch Kommandant des Feuerwehrabschnittes Kirchberg an der Pielach war.[2] Kommandant der Feuerwache Weißenburg ist Brandinspektor Günter Tuder.

Verkehr

Eisenbahn

Bahnhof Frankenfels
Bahnhof Schwarzenbach an der Pielach
Bahnhof Laubenbachmühle

Frankenfels liegt an der Mariazellerbahn. Diese Bahnstrecke hält im Gemeindegebiet in den Bahnhöfen Schwarzenbach an der Pielach, Frankenfels und Laubenbachmühle sowie in den Haltestellen Boding und Unterbuchberg. Die Ladestelle Weißenburg wurde eingestellt. Die Strecke wird auf frankenfelser Gemeindegebiet durch mehrere Tunnels und Brücken geführt.

Straßen

An das höherrangige Straßennetz ist Frankenfels durch die B39 (Pielachtal Straße) angebunden. Außerdem führen noch überregional bedeutende Landesstraßen über Weißenburg und Plankenstein nach Texing, sowie über Schwarzenbach an der Pielach und das Pielachtaler Gscheid nach Türnitz. Es gibt auch Verbindungen zum Schlagerboden und nach St. Gotthard.

Persönlichkeiten

Bürgermeister (sortiert nach Amtszeit)

  • Anton Pögner, Kaufmann, 1901–1906
  • Leopold Wieder, Mühlenbesitzer, 1906–1918
  • Josef Schagerl, Landwirt, 1918–1929
  • Josef Niederer, Landwirt, 1929–1938
  • Leopold Friewald, Lehrer, 1938
  • Franz Labner (* 1894), Gutsverwalter, 1938–1945
  • Josef Niederer, Landwirt, 1945
  • Franz Winter, Landwirt, 1945–1946
  • Josef Niederer, Landwirt, 1946–1956
  • Alois Fahrnberger, Landwirt, 1956–1965[3]
  • Franz Größbacher (1916-1999), Gemeindesekretär, 1965–1987
  • Friedrich Griesauer (* 1938), Landwirt, 1987-1999
  • Ernst Langthaler (* 1941), Angestellter, 1999–2009
  • Franz Größbacher (* 1957), Gemeindesekretär, ab 2009

Sonstige Persönlichkeiten (sortiert nach Geburtsjahr)

  • Johannes Fahrngruber (1845–1901), Theologieprofessor, Heimatforscher, Kunsthistoriker und Gründer des St. Pöltner Diözesanmuseums
  • Hugo Jury (1887–1945), Gemeindearzt von 1913 bis 1919 und später nationalsozialistischer Politiker
  • Franz Größbacher (1916–1999), ehemaliger Bürgermeister, Feuerwehrkommandant und Bezirksobmann des Niederösterreichischen Blasmusikverbandes
  • Anton Gollubitsch (1928-1980), Skibob-Sportler
  • Bernhard Gamsjäger (* 1949), Autor mehrerer lokal- und regionalgeschichtlicher Bücher, Theodor Körner-Preisträger 1983 und Kulturpreisträger des Landes NÖ 1987
  • Ernst Langthaler (* 1965), Historiker, Universitätslektor, Kulturpreisträger des Landes NÖ 2004 und 2005
  • Martin Neubauer (* 1973), Schach-Vizestaatsmeister 2005 und ehemaliger österreichischer Bundesjugendschachtrainer

Einzelnachweise

  1. Freiwillige Feuerwehr Frankenfels: Jahresbericht 2009
  2. Bericht des Bezirksfeuerwehrkommandos St. Pölten, abgerufen am 3. November 2009
  3. Bernhard Gamsjäger und Ernst Langthaler (Hrsg.): Das Frankenfelser Buch. Frankenfels 1997, Seite 378

Literatur

  • Bernhard Gamsjäger: Frankenfelser Häuserbuch, Frankenfels 1987.
  • Bernhard Gamsjäger und Ernst Langthaler (Hrsg.): Das Frankenfelser Buch, Frankenfels 1997.
  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, Viertel Ober-Wienerwald (heute etwa Mostviertel), 7. Band: Schwerbach-Gegend (Herrschaft Kirchberg) bis Weissenbach, Wien 1837 (Online-Version).


Weblinks