Au (Vorarlberg)
Au
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Bregenz | |
Kfz-Kennzeichen: | B | |
Fläche: | 44,91 km² | |
Koordinaten: | 47° 19′ N, 9° 59′ O | |
Höhe: | 800 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.876 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 42 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6883 | |
Vorwahl: | 05515 | |
Gemeindekennziffer: | 8 02 03 | |
NUTS-Region | AT341 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Argenau 376 6883 Au | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Pius Natter (Auer Liste) | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2010) (18 Mitglieder) |
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Lage von Au im Bezirk Bregenz | ||
Gemeinde Au mit Blick auf die Kanisfluh | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Au ist eine vom Tourismus geprägte Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Bregenz.
Geografie
Au liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz im hinteren Teil des Bregenzerwaldes.
40,0 % der Fläche sind bewaldet und 34,4 % der Fläche Alpen.
Die Ortsteile der Gemeinde Au sind
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Geschichte
Die ersten Bewohner im Gebiet von Au waren ursprünglich Alemannen und kamen meist aus der Vorarlberger Rheintalebene oder dem Bregenzer Gebiet. Eine dauerhafte Besiedlung dürfte schon etwa zwischen 1200 und 1300 erfolgt sein, wurde doch 1372 schon eine Kapelle in Jaghausen eingeweiht.
Das Gebiet der heutigen Gemeinde war in Besitz von König Rudolf von Habsburg, der das Gebiet später den Grafen von Bregenz-Montfort abtrat. Die Grafen von Feldkirch-Montfort erhielten das Gebiet durch Erbteilung und nutzten es für die Jagd. Zu dieser Zeit entstand der Name „Jaghausen in den Owen“, da die Grafen hier ihr Jagdhaus erbaut hatten. Im Jahre 1375 verkaufte Graf Hugo von Montfort das Gebiet an Österreich.
Au war das Zentrum der Auer Zunft, die wesentlich für die Barocke Architektur in Süddeutschland, der Schweiz und dem Elsass verantwortlich war. In Au entwickelten die dort ansässigen Baumeisterfamilien Thumb und Beer im 17. Jahrhundert das barocke Vorarlberger Münsterschema:
- Westfassade mit Turmpaar, wenig vorkragende Seitenschiffe, Kreuzung überkuppelt, mit seitlichen Emporen und Galerien
Im November 1762 ereignete sich ein großer Felssturz am Korbschroffen und veränderte das Landschaftsbild maßgeblich [1].
Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Das alte Schulhaus in Jaghausen wurde 1825 eröffnet und im Jahre 1850 wurde dann in Rehmen ein eigenes Schulhaus gebaut. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Au seit dessen Gründung 1861.
Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Volkszählung | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 | 2006 |
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Einwohner | 1.476 | 1.466 | 1.572 | 1.643 | 1.704 |
Politik
Der Gemeinderat besteht aus 18 Mitgliedern, die alle der Auer Liste (AL) angehören.
Bürgermeister ist Pius Natter.
Die Gemeindeeinnahmen aus Steuern und sonstigen Abgaben lagen 2001 bei 1.685.000 €, die gemeindlichen Ausgaben bei 2.373.480 €. Der Schuldenstand betrug 2001 1.946.722 €.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Leonhard
- Die Pfarrkirche Hl. Leonhard ist im NO von einem ummauerten Friedhof umgeben. Sie wurde anstelle einer Kapelle (stand an dieser Stelle bereits seit 1372) um 1390 im gotischen Stil erbaut. 1788 wurde die Kirche vergrößert und barockisiert. 1981 bis 1983 wurde die Kirche innen und außen restauriert und 2008 wurde die Kirche außen saniert sowie eine neue Turmkugel und ein Turmkreuz installiert.
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Blick zum Altar
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Hochaltar
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Blick zur Empore
- Besonders sehenswert sind die geschnitzte Kanzel (18. Jahrhundert) und die Steinmetzarbeiten beim linken Seitenaltar (1652, aus Auer Marmor). Der Hochaltar wurde um 1890 von Marggraf und Bertle erstellt und das Altarbild „Guter Hirte“ stammt von Wendelin Moosbrugger. Die Kirchentüre trägt ein Vorarlberger Wappen.
- Kuratienkirche St. Josef (in Au/Rehmen)
- Die Kirche wurde 1664 erbaut und Anfang des 18. Jahrhunderts vergrößert. 1717 wurde die Kirche geweiht, 1934 erweitert und im Jahr 1989 restauriert.
- Sehenswert sind der Hochaltar (um 1700) und das Altarbild „Heilige Familie“ des Malers Wendelin Moosbrugger (sein Vater Leopold Moosbrugger war einer der „Käsgrafen“ aus Rehmen) um 1800.
- Wallfahrtskapelle Maria Schnee (in Argen)
- erbaut 1743
- Wallfahrtskapelle Unsere Liebe Frau im Walde (in Berngat)
- Neubau um 1955
Wirtschaft und Infrastruktur
Am Ort gab es im Jahr 2003 58 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 349 Beschäftigten und 38 Lehrlingen.
Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 709. Tourismus und Fremdenverkehr sind wichtig. Im Tourismusjahr 2001/2002 gab es insgesamt 191.173 Übernachtungen.
Ansässige Unternehmen
Stellten im 19. Jahrhundert noch die „Käsgrafen“ aus der Familie Moosbrugger (aus Rehmen) die Auslieferung des Käses in der Monarchie und in der Lombardei sicher, so übernahmen in der Folge die genossenschaftlich organisierte Alma und die Privatkäserei Rupp in Lochau die Vermarktung des Vorarlberger Alp- und Bergkäses.
Bildung
- In Au gibt es einen Kindergarten und (Stand Januar 2003) 333 Schüler (Volks- und Hauptschule). Die Hauptschüler kommen aus Au und den Sprengelgemeinden Schoppernau, Schnepfau, Schröcken und Damüls.
- Das Vorarlberger Kinderdorf wurde 1951 durch Kaplan Hugo Kleinbrod in Au-Rehmen gegründet und Ende der 1970er Jahre nach Bregenz, Kronhalde übersiedelt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Michael Beer (* 1605 in Au; † 1666 ebenda), Baumeister und Begründer der Auer Zunft; Vater von Franz Beer
- Caspar Moosbrugger (* 1656 in Au; † 1723 in Einsiedeln), Auer Zunft
- Franz Beer von Au (* 3. Juli 1659 in Au; † 17. Mai 1722 ebenda), Auer Zunft
- Franz Beer von Bleichten (* 1660 in Au; † 1726 in Bezau, Baumeister der Auer Zunft, Sohn von Michael Beer)
- Natalie Beer (* 1903 in Au; † 1987 in Rankweil), Schriftstellerin
- Herbert Albrecht (Bildhauer) (* 1927 in Au/Rehmen)
- Monika Helfer (* 1947 in Au), Schriftstellerin
Weblinks
- 80203 – Au (Vorarlberg). Gemeindedaten der Statistik Austria