Sibratsgfäll

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Sibratsgfäll
Wappen Österreichkarte
Wappen von Sibratsgfäll
Sibratsgfäll (Österreich)
Sibratsgfäll (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Vorarlberg
Politischer Bezirk: Bregenz
Kfz-Kennzeichen: B
Fläche: 29,20 km²
Koordinaten: 47° 26′ N, 10° 2′ OKoordinaten: 47° 25′ 36″ N, 10° 2′ 17″ O
Höhe: 929 m ü. A.
Einwohner: 458 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 16 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6952
Vorwahl: 05513
Gemeindekennziffer: 8 02 37
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorf 18
6952 Sibratsgfäll
Website: www.sibra.at
Politik
Bürgermeister: Martin Bereuter
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020)
(9 Mitglieder)
9
Insgesamt 9 Sitze
Lage von Sibratsgfäll im Bezirk Bregenz
Lage der Gemeinde Sibratsgfäll im Bezirk Bregenz (anklickbare Karte)AlberschwendeAndelsbuchAuBezauBildsteinBizauBregenzBuchDamülsDorenEggEichenbergFußachGaißauHardHittisauHöchstHörbranzHohenweilerKennelbachKrumbachLangen bei BregenzLangeneggLauterachLingenauLochauMellauMittelbergMöggersReutheRiefensbergSchnepfauSchoppernauSchröckenSchwarzachSchwarzenbergSibratsgfällSulzbergWarthWolfurtVorarlberg
Lage der Gemeinde Sibratsgfäll im Bezirk Bregenz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Sibratsgfäll, Blick vom Krähenberg
Sibratsgfäll, Blick vom Krähenberg
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Sibratsgfäll ist eine vom Tourismus geprägte Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Bregenz mit 458 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sibratsgfäll liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz südlich des Bodensees auf einer Seehöhe von 929 Metern Höhe. 46,0 % der Fläche sind bewaldet, 34,2 % der Fläche sind gebirgig (Alpen). Die Gemeinde liegt direkt an der Grenze zu Deutschland. Sibratsgfäll ist Mitglied des deutsch-österreichischen Gemeinschaftsprojekts Naturpark Nagelfluhkette. Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Sibratsgfäll.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Sibratsgfäll grenzt an zwei österreichische und zwei deutsche Gemeinden.

Hittisau
Egg Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Balderschwang (Bayern, Oberallgäu)
Oberstdorf (Bayern, Oberallgäu)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung von Sibratsgfäll stammt aus dem Jahr 1511. Darin wird beschrieben, dass ein Teil von Syfridtsgefäll als Vorsäß genutzt wurde. In einer Urkunde von 1515 wird die heute noch bestehende Parzelle Krähenberg als Vorsäß genannt.

In der Mitte des 17. Jahrhunderts begannen Bauern aus der Umgebung im heutigen Gemeindegebiet Holz zu schlagen und zu roden. Dazu wurden Tiroler Holzfäller, die sogenannten Schwozer, beschäftigt. Durch Erbteilung der Bauern aus der Umgebung und durch Einwanderung der Holzfäller begann die ganzjährige Besiedlung. Deren Anwesenheit bezeugen die in dieser Zeit in den Steuerbüchern auftauchenden Namen wie Marxgut und Scheuring, sowie die heute noch üblichen Bezeichnung Schwozermus und das Flötzerwerkzeug Schwozerhaken.

Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Sibratsgfäll seit der Gründung 1861.

Die Land- und Forstwirtschaft blieb auch weiterhin der Haupterwerb. Um das geschlägerte Holz zu transportieren, wurde in der Auenalpe die Subersach gestaut. Nachdem die Stämme im Staubecken waren, wurden sie mit der großen Wassermenge ins Tal geschwemmt. Von der 1902 eröffneten Bregenzerwaldbahn profitierte auch Sibratsgfäll, wobei deren Bahnhof Lingenau-Hittisau als sogenannte Einbruchsstation für den Ort diente.[1]

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Sibratsgfäll zur Aufbaugemeinde erklärt. Es wurden eine Wassergenossenschaft, eine Viehzuchtgenossenschaft und ein Stickereibetrieb gegründet, was zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führte.[2]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 4,5 Prozent.

Pfarrkirche Sibratsgfäll
Kapelle Maria Hilf

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Sibratsgfäll

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftssektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 28 26 18 16
Produktion 9 9 30 30
Dienstleistung 32 21 55 37

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Quellen:[3][4][5]

Berufspendler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 218 Erwerbstätigen, die 2011 in Sibratsgfäll lebten, arbeitete etwa ein Drittel in der Gemeinde, zwei Drittel pendelten aus, blieben aber überwiegend im Bezirk.[6]

Fremdenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tourismus und Fremdenverkehr sind bedeutende Wirtschaftszweige des Ortes. Sibratsgfäll verfügt über einen Schlepplift für den Wintertourismus (mit angeschlossenem Baby-Lift).

Im Jahr 2019 gab es 22.545 Übernachtungen.[7]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Ort gibt es (Stand: 2020/21) 17 Schüler an der Volksschule.[8] In Sibratsgfäll gibt es einen Kindergarten und eine Volksschule. Die Hauptschule wird zusammen mit den Gemeinden Hittisau und Riefensberg betrieben.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindeamt in Sibratsgfäll

Gemeinderat, Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeindevertretung von Sibratsgfäll besteht aus 9 Mitgliedern, die nach der Gemeindevertretungswahl 2020 alle der Bürgerliste Sibratsgfäll angehören. Bürgermeister der Gemeinde ist Martin Bereuter.

Gemeindewappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindewappen entstand im Jahre 1969 nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold.[9]

Partnergemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sibratsgfäll – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karl Blodig: Die Bregenzerwaldbahn. In: Heinrich Hess (Red.): Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, Nr. 12/1902 (XXVIII. Jahrgang), München/Wien 1902, S. 143 f.
  2. Gemeinde Sibratsgfäll | Geschichte – Gemeinde Sibratsgfäll. Abgerufen am 30. Januar 2021.
  3. Ein Blick auf die Gemeinde Sibratsgfäll, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Januar 2021.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Sibratsgfäll, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Januar 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Sibratsgfäll, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Januar 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Sibratsgfäll, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Januar 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Sibratsgfäll, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Januar 2021.
  8. Schulstatistik 2020/21. Land Vorarlberg, abgerufen am 10. Juli 2022.
  9. Gemeinde Sibratsgfäll | Allgemeine Informationen – Gemeinde Sibratsgfäll. Abgerufen am 30. Januar 2021.
  10. Gemeinde Sibratsgfäll | Partnergemeinde – Gemeinde Sibratsgfäll. Abgerufen am 30. Januar 2021.