„Klimawandelleugnung“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
+ lit
Zeile 25: Zeile 25:
* [[Achim Brunnengräber]]: ''Klimaskeptiker in Deutschland und ihr Kampf gegen die Energiewende.'' IPW Working Paper No. 1/2013, Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien, {{ISSN|1995-7955}} [http://politikwissenschaft.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/inst_politikwiss/IPW_Working_Papers/IPW-WP-1_2013-Achim-Brunnengraeber.pdf PDF] (abgerufen am 16. März 2013)
* [[Achim Brunnengräber]]: ''Klimaskeptiker in Deutschland und ihr Kampf gegen die Energiewende.'' IPW Working Paper No. 1/2013, Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien, {{ISSN|1995-7955}} [http://politikwissenschaft.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/inst_politikwiss/IPW_Working_Papers/IPW-WP-1_2013-Achim-Brunnengraeber.pdf PDF] (abgerufen am 16. März 2013)
* Donald R. Prothero: ''Reality Check: How Science Deniers Threaten Our Future.'' Indiana University Press, 2013, ISBN 978-0253010292, Kap. 5: [http://ncse.com/files/pub/evolution/excerpt--reality.pdf ''Hot Enough for You? The Heated Debate over a Warming Planet.''] (PDF, abgerufen am 2. November 2013)
* Donald R. Prothero: ''Reality Check: How Science Deniers Threaten Our Future.'' Indiana University Press, 2013, ISBN 978-0253010292, Kap. 5: [http://ncse.com/files/pub/evolution/excerpt--reality.pdf ''Hot Enough for You? The Heated Debate over a Warming Planet.''] (PDF, abgerufen am 2. November 2013)
* Stephan Lewandowsky, [[Michael E. Mann]], Linda Bauld, Gerard Hastings, Elizabeth F. Loftus: [http://www.psychologicalscience.org/index.php/publications/observer/2013/november-13/the-subterranean-war-on-science.html ''The Subterranean War on Science'']. In: ''Observer'', Association of Psychological Science, 26 (9), November 2013.
* Stephan Lewandowsky, Gilles E. Gignac, Klaus Oberauer: ''The Role of Conspiracist Ideation and Worldviews in Predicting Rejection of Science.'' In: ''[[PLoS One]]'' 8 (10), 2013, e75637 {{doi|10.1371/journal.pone.0075637}}
* Stephan Lewandowsky, Klaus Oberauer, Gilles E. Gignac: ''NASA faked the moon landing — Therefore (climate) science is a hoax: An anatomy of the motivated rejection of science.'' In: ''Psychological Science'' 24, Mai 2013, S. 622–633, {{doi|10.1177/0956797612457686}}
* Kari Marie Norgaard: ''Living in Denial: Climate Change, Emotions, and Everyday Life.'' [[MIT Press]], 2011, ISBN 978-0262515856
* Kari Marie Norgaard: ''Living in Denial: Climate Change, Emotions, and Everyday Life.'' [[MIT Press]], 2011, ISBN 978-0262515856



Version vom 11. November 2013, 15:47 Uhr

Als Klimaskeptiker oder Klimawandelleugner werden Personen bezeichnet, die in der Kontroverse um die globale Erwärmung einen menschlichen Einfluss auf den Klimawandel bestreiten, nicht für relevant halten oder die Folgen nicht für relevant halten.[1] In diesem Zusammenhang wird daneben zwischen „Ursachen-“ und „Folgenskeptiker“ unterschieden: Ein Ursachenskeptiker zweifelt an der Ursächlichkeit menschlicher Aktivität an der gegenwärtigen globalen Erwärmung, ein Folgenskeptiker zweifelt an den in der Wissenschaft für wahrscheinlich angegebenen Folgen der globalen Erwärmung.[2]

Gesellschaftliche Folgen

Simon Kuper schrieb 2011 anlässlich der UN-Klimakonferenz in Durban, dass die dabei offensichtliche mangelnde Handlungsbereitschaft der Weltgemeinschaft keineswegs durch die wenigen noch verbliebenen klimaskeptischen Stimmen in der Wissenschaft zustandekomme. Es sei ein grundsätzlicher Irrtum, zu glauben, politische Entscheidungen wie über den Umgang mit dem Klimawandel hätten mit wissenschaftlichen Befunden zu tun.[3]

Kuper verweist auf Daniel Sarewitz’ These, wonach politisches Interesse und Gestaltungswillen bei einem Thema wie etwa dem Umweltschutz in den 1970er Jahren deutlich wichtiger gewesen seien als das damals im Vergleich zu heute viel geringere Wissen dazu.[3] Es sei auch bei der Klimapolitik nicht mehr Forschung, sondern mehr politisches Bemühen nötig. Dafür sollten vorhandene politische Interessenkonflikte offener ausgetragen werden, um aus dem derzeit vorhandenen Dilemma herauszukommen.[4]

Dem Soziologen Matthew Nisbet zufolge hat die Haltung zur Klimapolitik und zum Klimawandel, ob skeptisch oder befürwortend, in den USA wie das Waffenrecht, die Steuerpolitik und das Abtreibungsrecht die Rolle einer politischen und sozialen Wegmarke bekommen. Mike Hulme führt ebenso den Hintergrund des Umgangs mit dem Klimawandel und den Skeptizismus nicht auf Wissenschaft, sondern auf unterschiedliche Weltanschauungen und Glaubensvorstellungen zurück.[5] Damit ist aber die Möglichkeit, einander bei solchen Fragen mit wissenschaftlichen Argumenten zu überzeugen, sehr begrenzt.

Kuper betont zudem, dass zwar die Anhänger des menschengemachten Klimawandels deutlich zahlreicher als die Skeptiker seien. Wesentlich für die globale Untätigkeit in Klimafragen sei aber schlicht die mangelnde Handlungsbereitschaft der Mehrheit, die Regierungen eingeschlossen.[3]

Maßnahmen und Aktionen gegen Klimaskepsis und Klimaskeptiker

Eine Broschüre[6] des deutschen Umweltbundesamtes enthält auch ein Kapitel über Publizisten in Deutschland, die Ursachen und Folgen des Klimawandels bestreiten. Vorgestellt werden Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning; Dirk Maxeiner und Michael Miersch, Günter Ederer und das „Europäische Institut für Klima und Energie (EIKE)“. Henryk M. Broder sah in dieser Veröffentlichung ein Anprangern und staatlichen Eingriff in die Pressefreiheit, die ihn an die Reichskulturkammer erinnerten.[7]

ClimateNameChange ist eine Initiative in Kooperation mit der Organisation 350.org, die die Offenlegung der Namen von Politikern, die den Klimawandel bezweifeln, zum Inhalt hat.[8] Die Initiative veröffentlichte Ende August 2013 ein humoristisches Video, in dem vorgeschlagen wird, Wirbelstürme nach bekannten Klimawandelleugnern zu benennen. Namentlich benannt werden die US-Politiker Michele Bachmann, John Boehner, Paul Broun, James Inhofe, Darrell Issa, Rick Perry, Collin Peterson, Marco Rubio, Paul Ryan, Jeff Sessions, Lamar Smith und David Vitter. Auf der Homepage werden zusätzlich Martha Roby, Mo Brooks, Robert Aderholt, Spencer Bachus, Richard Shelby, Don Young, Trent Franks, Paul Gosar, Rick Crawford, Timothy Griffin, John Boozman, Ken Calvert, Jeff Denham, Devin Nunes, Dana Rohrabacher, John Campbell, Mario Diaz-Balart, Rand Paul, Steve Scalise, Bill Cassidy, Mary Landrieu, Fred Upton, Joe Heck, Michael Grimm, Tim Scott, Joe Barton, Ted Poe, und Morgan Griffith genannt.[9] Das Video wurde bis Ende September 2013 über zwei Millionen Mal abgerufen.[10] Der Journalist Andrew Revkin merkte in der New York Times kritisch an, dass er das Video trotz guter Absichten als problematisch ansehe, weil der Zusammenhang zwischen der globalen Erwärmung und zunehmenden Wirbelstürmen noch nicht eindeutig erwiesen sei.[11]

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Beispiele der Verwendung durch Süddeutsche, Berliner Morgenpost, Tagesspiegel, Vorlage:Tagesschau, Focus und online Die Welt
  2. Stefan Rahmstorf, H. J. Schellnhuber: Der Klimawandel. C. H. Beck, 6. Auflage 2007, S. 42 ff
  3. a b c Simon Kuper: Squabbling while the world burns. FT, 25. November 2011
  4. Daniel Sarewitz: The Trouble With Climate Science : More research makes the controversy worse. Slate, 10. März 2010
  5. Mike Hulme: Why We Disagree About Climate Change, Understanding Controversy, Inaction and Opportunity. Cambridge University Press, 2009, ISBN 978-0-52172-732-7
  6. Und sie erwärmt sich doch – Was steckt hinter der Debatte um den Klimawandel? (PDF; 3,4 MB)
  7. Henryk M. Broder: Eine Behörde erklärt die Klimadebatte für beendet, DIE WELT vom 19. Mai 2013
  8. Satire of climate skeptics becomes viral hit. Auf philly.com, 10. September 2013, abgerufen am 7. Oktober 2013.
  9. Climate Name Change (mit Video, 2 min 38 sek) auf climatenamechange.org, abgerufen am 7. Oktober 2013.
  10. 2 Climate Change Efforts Hope To Impact Policy, Public Auf: Media Post, 27. September 2013, abgerufen am 7. Oktober 2013.
  11. Andrew Revkin: '‘Hurricane Marco Rubio’ – A Winning Climate Campaign?' In: The New York Times, 30. August 2013, abgerufen am 7. Oktober 2013.