Australische Cricket-Nationalmannschaft
Test-Status erhalten |
1877 |
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Erstes Test- Match |
gegen England in Melbourne, März 1877 |
Erstes ODI | gegen England in Melbourne, 5. Januar 1971 |
Erstes T20I | gegen Neuseeland in Auckland, 17. Februar 2005 |
Kapitän | Steve Smith (Test) |
Coach | Mickey Arthur - Südafrika |
Offizielles ICC Test-Ranking | 2 von 10 |
Offizielles ICC ODI-Ranking | 1 von 12 |
Offizielles ICC T20I-Ranking | 4 von 14 |
World-Cup-Teilnahmen | 11 |
Erster World Cup | 1975 |
Bestes World Cup | Sieger (1987, 1999, 2003, 2007, 2015) |
Champions-Trophy-Teilnahmen | 7 |
Erste Champions Trophy | 1998 |
Bestes Champions-Trophy-Ergebnis | Sieger (2006, 2009) |
T20-World-Cup-Teilnahmen | 5 |
Erster T20 World Cup | 2007 |
Bestes T20 World Cup | Halbfinale (2007) |
Stand von 29. März 2015 |
Die australische Cricket-Nationalmannschaft ist die Nationalmannschaft im Cricket, die Australien auf internationaler Ebene vertritt. Sie ist Vollmitglied im International Cricket Council und damit berechtigt, Tests gegen andere Vollmitglieder auszutragen. Der Mannschaft gelang es in der Vergangenheit, fünf Cricket World Cups und zwei Mal die ICC Champions Trophy zu gewinnen.
Geschichte
Anfänge im 19. Jahrhundert
Den ersten Test überhaupt bestritt das australische gegen das englische Team im Jahr 1877 im Melbourne Cricket Ground. Australien gewann dabei mit 45 Runs.[1][2] Da die Reisen zwischen Australien und England mehrere Wochen in Anspruch nahmen und die beiden Teams zu dieser Zeit die einzigen Mannschaften waren, die Test Matches bestritten, galt die Heimmannschaft jeweils als Favorit. Das änderte sich erst, als Australien die englische Mannschaft im neunten Test Match der beiden Teams im August 1882 im Londoner Oval mit 7 Runs besiegte.[3][4] Daraus resultierte die Ashes Serie, die bis heute bestand hat.
Die 'Golden Age of Cricket’
Die Zeit zwischen der Saison 1890 und dem Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 wird oft als die Goldene Zeit des Crickets bezeichnet.[5] Neben England, das auch weiterhin der Hauptkonkurrent der Australier blieb, kamen ab Ende des 19. Jahrhunderts Neuseeland und Südafrika als Gegner hinzu. Die Ashes-Serien konnten weitestgehend ausgeglichen gestaltet werden und vor allem der Batsman Victor Trumper war Star des australischen Teams.
Zwischen den Weltkriegen
Nach der Beendigung des Ersten Weltkrieges gelang es Australien, in den Ashes die Oberhoheit zu erlangen. In den drei Serien zwischen 1920 und 1925 verloren sie von den 15 gespielten Tests nur einen gegen die englische Mannschaft. Ab 1928 betrat Donald Bradman die Test-Cricket-Bühne, der in seiner Zeit bis 1948 der bis heute statistisch gesehen beste Batsman aller Zeiten geblieben ist. Eine große Rolle spielte dieser auch bei der sogenannten Bodyline Series 1932/33. Auf Grund der Dominanz Bradmans sahen sich die Engländer gezwungen, neue Methoden zu entwickeln, um Wickets zu erzielen.[6] Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg fand zwischen 1938 und 1946 keine Ashes Serie statt und so gelang es den Australiern, die Trophäe von 1934 bis 1950 über sechs Serien hinweg in ihrem Besitz zu halten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang es den Australiern erneut, eine Dominanz aufzubauen. Nicht nur gegen England, sondern auch gegen die neuen Testnationen Indien[7] und Neuseeland[8] konnten Siege erzielt werden. In den 1950er Jahren gab es für die Australier ein auf und ab. Nachdem zwischen 1953 und 1956 drei Ashes Serien in Folge verloren wurden, konnten sie zwischen 1958 und 1968 über sechs Serien hinweg die Trophäe behalten. Im Dezember 1960 war die Mannschaft auch am ersten Unentschieden in der Test-Geschichte beteiligt, als sie im ersten Test gegen die West Indies es nicht schafften, vom ausgeglichenen Spielstand den entscheidenden Run zu erzielen.[9] Auch die 1970er Jahre konnten die Australier erfolgreich für sich gestalten. Im Centenary Test 1977 wurde zum Gedenken des ersten Tests einhundert Jahre zuvor ein Test in Melbourne abgehalten. Diesen gewannen die Australier mit dem gleichen Ergebnis (45 Runs), wie einhundert Jahre zuvor.[10]
Beginn des Limited-Overs Cricket
Ab 1971 trat die australische Mannschaft nicht nur in Tests gegen andere Nationen an, sondern auch in One-Day Internationals. Bei der ersten Weltmeisterschaft 1975 belegten sie den zweiten Platz. Größere Umwälzungen gab es in Australien, als die World Series Cricket sich, im Zuge um Streitigkeiten um die Fernsehrechte, als Konkurrenz zum internationalen Cricket in Australien zwischen 1977 und 1979 etablieren wollte. Dabei wurden zahlreiche Neuerungen eingeführt, die heute noch im Cricket wiederzufinden sind. Es folgte eine Krise im australischen Cricket zu Beginn der 1980er Jahre. Bei den Weltmeisterschaften 1979 und 1983 schied das Team jeweils in der Vorrunde aus und auch die Ashes Serie verlor man zwischen 1977 und 1986 bei fünf von sechs Austragungen.
Beginn einer neuen Dominanz
Australien gelang es, ab 1987 wieder nach oben zu kommen. So wurde die Weltmeisterschaft 1987 zum ersten Mal gewonnen und die Ashes Serie wurde zwischen 1989 und 2002 durchgehend gewonnen. Bis auf das Ausscheiden in der Vorrunde bei der Weltmeisterschaft 1992, wurde danach der Weltmeisterschaftsgewinn für die australische Mannschaft eine Selbstverständlichkeit. Nach einem zweiten Platz 1996 konnten die nächsten drei Austragungen in Folge gewonnen werden. Ende der 1990er Jahre war Australien in Test und ODI-Cricket die dominierende Mannschaft. Maßgeblichen Anteil daran hatten Spieler wie Glenn McGrath, Shane Warne und Steve Waugh.
Das neue Jahrtausend
Während die Mannschaft unter anderem mit Hilfe von Adam Gilchrist und Ricky Ponting bei der Weltmeisterschaft dominierten, begann sich ab 2005 die Dominanz abzuschwächen. Man verlor die erste Ashes Serie gegen England nach fast 20 Jahren. Und auch wenn bei der Austragung 2006/07 die Revanche ohne Niederlage gelang, konnte England es schaffen, sich an die Australier heranzuarbeiten und sogar zu überholen. Nach dem Gewinn von drei Weltmeisterschaften (1999, 2003, 2007), schieden sie 2011 im Viertelfinale aus. Bei der Heimweltmeisterschaft 2015 gewannen sie dann abermals den Titel.
Captains
Test Match Captains
Bisher haben insgesamt 43 Spieler als Kapitän für Australien bei einem Testmatch fungiert.
Nr. | Name | Zeitraum[11] |
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1 | Dave Gregory | 1876–1879 |
2 | Billy Murdoch | 1880–1890 |
3 | Tom Horan | 1884–1885 |
4 | Hugh Massie | 1884–1885 |
5 | Jack Blackham | 1884–1895 |
6 | Tup Scott | 1886 |
7 | Percy McDonnell | 1886–1888 |
8 | George Giffen | 1894–1895 |
9 | Harry Trott | 1896–1898 |
10 | Joe Darling | 1899–1905 |
11 | Hugh Trumble | 1901–1902 |
12 | Monty Noble | 1903–1909 |
13 | Clem Hill | 1910–1912 |
14 | Syd Gregory | 1912 |
15 | Warwick Armstrong | 1920–1921 |
16 | Herbie Collins | 1921–1926 |
17 | Warren Bardsley | 1926 |
18 | Jack Ryder | 1928–1929 |
19 | Bill Woodfull | 1930–1934 |
20 | Vic Richardson | 1935–1936 |
21 | Don Bradman | 1936–1948 |
22 | Bill Brown | 1945–1946 |
23 | Lindsay Hassett | 1949–1953 |
24 | Arthur Morris | 1951–1955 |
25 | Ian Johnson | 1954–1957 |
26 | Ray Lindwall | 1956–1957 |
27 | Ian Craig | 1957–1958 |
28 | Richie Benaud | 1958–1964 |
29 | Neil Harvey | 1961 |
30 | Bob Simpson | 1964–1978 |
31 | Brian Booth | 1965–1966 |
32 | Bill Lawry | 1967–1971 |
33 | Barry Jarman | 1968 |
34 | Ian Chappell | 1970–1975 |
35 | Greg Chappell | 1975–1983 |
36 | Graham Yallop | 1978–1979 |
37 | Kim Hughes | 1978–1985 |
38 | Allan Border | 1984–1994 |
39 | Mark Taylor | 1994–1999 |
40 | Steve Waugh | 1998–2004 |
41 | Adam Gilchrist | 2000–2005 |
42 | Ricky Ponting | 2003–2010 |
43 | Michael Clarke | 2010–2015 |
44 | Shane Watson | 2013 |
45 | Steve Smith | 2015–heute |
Stadien
Die australische Mannschaft hat bisher auf heimischen Boden 9 Stadien für die Austragung von Testspielen verwendet:
Nr. | Stadion | Stadt | Erstnutzung |
---|---|---|---|
1 | Melbourne Cricket Ground (MCG) | Melbourne | 15. März 1877 |
2 | Sydney Cricket Ground (SCG) | Sydney | 17. Februar 1882 |
3 | Adelaide Oval | Adelaide | 12. Dezember 1884 |
4 | Exhibition Ground (The Ekka) | Brisbane | 30. November 1928 |
5 | Brisbane Cricket Ground (The Gabba) | Brisbane | 27. November 1931 |
6 | Western Australian Cricket Association Ground (The WACA) | Perth | 11. Dezember 1970 |
7 | Bellerive Oval | Hobart | 16. Dezember 1989 |
8 | Marrara Stadium | Darwin | 18. Juli 2003 |
9 | Bundaberg Rum Stadium (Cazaly’s Stadium) | Cairns | 25. Juli 2003 |
Internationale Turniere
Cricket-Weltmeisterschaft
- 1975 2. Platz
- 1979 Vorrunde
- 1983 Vorrunde
- 1987 Sieger
- 1992 Vorrunde
- 1996 2. Platz
- 1999 Sieger
- 2003 Sieger
- 2007 Sieger
- 2011 Viertelfinale
- 2015 Sieger
Champions Trophy
- 1998 Viertelfinale
- 2000 Viertelfinale
- 2002 Halbfinale
- 2004 Halbfinale
- 2006 Sieger
- 2009 Sieger
- 2013 Vorrunde
World Twenty20
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Martin Williamson: Australia v England 1876–77. Cricinfo, abgerufen am 15. November 2011 (englisch).
- ↑ England in Australia Test Series – 1st Test. Cricinfo, abgerufen am 15. November 2011 (englisch).
- ↑ England v Australia 1882. Cricinfo, abgerufen am 15. November 2011 (englisch).
- ↑ Australia in England Test Match. Cricinfo, abgerufen am 15. November 2011 (englisch).
- ↑ David Frith: The golden age. Cricinfo, 20. Februar 2010, abgerufen am 16. November 2011 (englisch).
- ↑ A brief history of Bodyline. Cricinfo, abgerufen am 21. Januar 2012 (englisch).
- ↑ India in Australia Test Series, 1947/48. Cricinfo, abgerufen am 21. Januar 2012 (englisch).
- ↑ Australia in New Zealand Test Match, 1945/46. Cricinfo, abgerufen am 21. Januar 2012 (englisch).
- ↑ First test, Australia v West Indies 1960–61. Cricinfo, abgerufen am 21. Januar 2012 (englisch).
- ↑ Australia v England 1976–77. Cricinfo, abgerufen am 21. Januar 2012 (englisch).
- ↑ Die Zeitraumsangabe bezieht sich auf die entsprechende Cricket-Saison, in dem das erste bzw. letzte Spiel der Zeit als Kapitän stattfand