Landkreis Müritz

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Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten (Stand 2011)
Koordinaten: 53° 28′ N, 12° 39′ OKoordinaten: 53° 28′ N, 12° 39′ O
Bestandszeitraum: 1994–2011
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Verwaltungssitz: Waren (Müritz)
Fläche: 1.713 km2
Einwohner: 64.615 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: MÜR
Kreisschlüssel: 13 0 56
Kreisgliederung: 59 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Zum Amtsbrink 2
17192 Waren (Müritz)
Landrätin: Bettina Paetsch (CDU)
Lage des Landkreises Müritz in Mecklenburg-Vorpommern
KarteLandkreis MüritzPolenKönigreich DänemarkSchleswig-HolsteinNiedersachsenBrandenburgSachsen-AnhaltGreifswaldNeubrandenburgRostockSchwerinStralsundWismarLandkreis Bad DoberanLandkreis DemminLandkreis GüstrowLandkreis LudwigslustLandkreis Mecklenburg-StrelitzLandkreis RügenLandkreis NordvorpommernLandkreis OstvorpommernLandkreis Uecker-RandowLandkreis ParchimLandkreis Nordwestmecklenburg
Karte

Der Landkreis Müritz war ein Landkreis in Mecklenburg-Vorpommern, der im Zuge der Kreisgebietsreform 2011 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte aufging.

Geografie

Der Landkreis Müritz war in der südlichen Mitte des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Nachbarkreise waren im Norden der Landkreis Demmin, im Osten der Landkreis Mecklenburg-Strelitz sowie die kreisfreie Stadt Neubrandenburg, im Süden der brandenburgische Landkreis Ostprignitz-Ruppin, im Westen der Landkreis Parchim und im Nordwesten der Landkreis Güstrow.

Der Landkreis Müritz hat seinen Namen vom gleichnamigen Gewässer, der Müritz. Östlich der Müritz hat der Landkreis einen Anteil am Müritz-Nationalpark, im Nordosten am Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide und im Norden am Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See. Der Landkreis Müritz ist sehr dünn besiedelt.

Geschichte

Der Landkreis Müritz entstand am 12. Juni 1994 aus den ehemaligen Kreisen Röbel/Müritz und Waren sowie einzelnen Gemeinden der Kreise Malchin und Neustrelitz (siehe auch Bezirk Neubrandenburg).

Politischen Planungen nach sollte der Landkreis Müritz in einem neu zu gründenden „Landkreis Mecklenburgische Seenplatte“ mit der Kreisstadt Neubrandenburg aufgehen. Nach dem Urteil des Landesverfassungsgerichtes vom 26. Juli 2007 konnte das ursprüngliche Reformgesetz als mit der Verfassung des Landes unvereinbar nicht umgesetzt werden. [1] Im Zuge einer neuen Kreisreform im Jahr 2011 wurde der Landkreis schließlich doch Teil des neuen Landkreises Mecklenburgische Seenplatte.[2]

Religion

Im Landkreis Müritz gibt es evangelisch-lutherische Kirchgemeinden, diese gehören größtenteils zum Kirchenkreis Güstrow und teilweise auch zum Kirchenkreis Stargard der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs. Die katholischen Gemeinden gehören teilweise zum Dekanat Neubrandenburg und teilweise zum Dekanat Güstrow des Erzbistums Hamburg. Im Landkreis gibt es zwei Gemeinden der Neuapostolischen Kirche, sie gehören zum Bezirk Güstrow in der Gebietskirche Mecklenburg-Vorpommern, die dem Apostelbezirk Norddeutschland untersteht.

Politik

Kreistag

Das Landratsamt in Waren (Müritz)

Der Kreistag des Landkreises Müritz besteht aus 47 Abgeordneten. Seit der Wahl vom 7. Juni 2009 setzt er sich wie folgt zusammen:

Partei Sitze
CDU 13 (- 4)
SPD 12 (+ 2)
Die Linke 8 (+ 1)
FDP 4 (+ 1)
Grüne 3 (0)
Bauern 3 (0)
MUG 2 (- 1)
WPL 1 (+ 1)
NPD 1 (0)

Der Landkreis (Wahlkreisnummer 56) besteht aus 104 Wahlbezirken mit 56.505 Wahlberechtigten. Zur Wahl gingen 27.217 die 2.839 ungültige und 76.981 gültige Stimmen abgaben. Dies entspricht einer Wahlbeteiligung von 48,2 % (alle Daten aus 2009).[3]

Näheres zum Wahlverfahren und zu rechtlichen Bestimmungen: Kreistag (Mecklenburg-Vorpommern)

Wappen

Das Wappen wurde am 20. März 1995 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 81 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „Über einem vierfach gezinnten roten Mauerschildfuß mit offenem Tor, darin silbergewelltes blaues Wasser, von Gold und Blau gespalten; vorn ein hersehender schwarzer Stierkopf mit silbernen Hörnern, geschlossenem Maul, ausgeschlagener roter Zunge und goldener Krone, die fünf abwechselnd mit Lilien und Perlen besteckte Zinken zeigt; hinten ein silberner Fischadler mit geschlossenem Flug und einem silbernen Fisch in den Fängen.“

Das Wappen wurde von dem Grafiker Werner Schinko aus Röbel gestaltet.

Flagge

Die Flagge des Landkreises Müritz besteht aus zwei gleich breiten Längsstreifen. Der obere Streifen ist in eine rote Oberecke und eine goldene (gelbe) Flugseite geteilt. Der untere Streifen zeigt die Farbe Blau. In der Mitte liegt – etwas zur Oberkante des Flaggentuchs hin verschoben – das Wappen des Landkreises. Das Wappen nimmt zwei Drittel der Höhe des Flaggentuchs ein. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.

Partnerschaften

Der Landkreis Müritz unterhält eine Kreispartnerschaft mit dem Kreis Warendorf in Nordrhein-Westfalen, dem Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein sowie dem polnischen Powiat Suwalski in der Woiwodschaft Podlachien.[4]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehrsanbindung

Das Kreisgebiet wird von der Bundesautobahn 19 sowie den Bundesstraßen 108, 192, 193, 194 und 198 durchquert.

Städte und Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2010[5])

Amtsfreie Gemeinden

Ämter mit amtsangehörigen Gemeinden/Städten

* Sitz der Amtsverwaltung

  1. Alt Schwerin (564)
  2. Fünfseen (1157)
  3. Göhren-Lebbin (618)
  4. Malchow, Stadt * (6793)
  5. Nossentiner Hütte (698)
  6. Penkow (288)
  7. Silz (344)
  8. Walow (521)
  9. Zislow (202)
  1. Ankershagen (628)
  2. Krukow (180)
  3. Lapitz (175)
  4. Mallin (373)
  5. Möllenhagen (1681)
  6. Penzlin, Stadt * (3795)
  7. Puchow (143)
  1. Altenhof (379)
  2. Bollewick (672)
  3. Buchholz (137)
  4. Bütow (470)
  5. Fincken (563)
  6. Gotthun (301)
  7. Grabow-Below (118)
  8. Groß Kelle (131)
  9. Kieve (138)
  10. Lärz (558)
  11. Leizen (490)
  12. Ludorf (498)
  13. Massow (226)
  14. Melz (366)
  15. Priborn (377)
  16. Rechlin (2180)
  17. Röbel/Müritz, Stadt * (5261)
  18. Schwarz (383)
  19. Sietow (639)
  20. Stuer (271)
  21. Vipperow (441)
  22. Wredenhagen (502)
  23. Zepkow (217)
  1. Grabowhöfe (998)
  2. Groß Dratow (355)
  3. Groß Gievitz (470)
  4. Groß Plasten (737)
  5. Hinrichshagen (152)
  6. Hohen Wangelin (635)
  7. Jabel (568)
  8. Kargow (731)
  9. Klink (1113)
  10. Klocksin (394)
  11. Lansen-Schönau (459)
  12. Moltzow (332)
  13. Neu Gaarz (115)
  14. Schloen (472)
  15. Schwinkendorf (543)
  16. Torgelow am See (450)
  17. Varchentin (358)
  18. Vielist (490)
  19. Vollrathsruhe (471)

Gebietsänderungen

In den Jahren seit 1994 fanden im Gebiet des Landkreises Müritz wie im gesamten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern umfangreiche Gebietsänderungen statt.

Aus den ursprünglich 7 Ämtern wurden nach Abschluss der Gebietsreform am 1. Januar 2005 4 Ämter. Die Städte Malchow und Röbel/Müritz verloren ihre Amtsfreiheit. Die Anzahl der Gemeinden verringerte sich von 78 auf 67. Durch weitere Eingemeindungen verringerte sich die Zahl der Gemeinden bis zum Januar 2011 auf 59.

Ämterauflösungen, Ämterfusionen

Eingemeindungen, Gemeindeneubildungen

Namensänderungen

Kfz-Kennzeichen

Am 12. Juni 1994 wurde dem Landkreis das Unterscheidungszeichen MÜR zugewiesen. Es wird im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit Ausnahme der Stadt Neubrandenburg durchgängig bis heute ausgegeben.

Weblinks

Commons: Landkreis Müritz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Urteil des Landesverfassungsgerichtes vom 26. Juli 2007 (PDF; 269 kB)
  2. RIWIS: Bemerkung zur Kreisreform in Mecklenburg-Vorpommern
  3. Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar. (Suche in Webarchiven.) @1@2Vorlage:Toter Link/www.landkreis-mueritz.de Wahl des Kreistags am 7. Juni 2009 im Wahlkreis 56 – Endgültiges Ergebnis (PDF-Datei)
  4. Partnerkreise auf www.landkreis-mueritz.de (Memento vom 9. Juli 2010 im Internet Archive)
  5. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB)