Nissan Motor Ibérica

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Nissan Motor Ibérica

Logo
Rechtsform Sociedad Anónima (Aktiengesellschaft)
ISIN ES0164820013
Gründung 1980
Sitz Barcelona, Katalonien
Mitarbeiterzahl 3830 (Stand 2008)
Branche Kraftfahrzeughandel
Automobilproduktion
Nutzfahrzeugherstellung
Website www.nissan.es
Ein für den medizinischen Notfalldienst ausgestatteter Nissan Pathfinder in Tschechien

Die Nissan Motor Ibérica S.A. ist ein Kraftfahrzeughändler sowie Automobil- und Nutzfahrzeughersteller mit Unternehmenshauptsitz im Industriegebiet Zona Franca der katalanischen Stadt Barcelona. Ein weiteres Montagewerk des Unternehmens ist in Ávila in der Region Kastilien und León beheimatet. In Montcada i Reixac in der Provinz Barcelona werden Karosserieteile hergestellt und in Los Corrales de Buelna[1] in der Region Kantabrien Motoren und Getriebe produziert. Stand 2010 betrug die Mitarbeiterzahl von Nissan Motor Ibérica 5200 Arbeitnehmer.[2] Die Produktion lag im Rekordjahr 2008 bei 132.149 Fahrzeugen. Nissan-intern wird für das Unternehmen das Akronym NMISA verwendet.

Entwicklung des Unternehmens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte des Unternehmens geht auf das Jahr 1981 zurück, in dem Nissan seinen Aktienanteil an Ebro auf 55 Prozent ausbaute und somit die Mehrheit erlangte. Mit diesem Schritt wurde die Zusammenarbeit Ebros mit Nissans Konkurrenten Jeep und Alfa Romeo beendet. Lediglich der Markennamen Ebro verblieb noch bis Ende der 1980er Jahre in Verwendung. Die Arbeit begann im Gründungsjahr mit der Massenproduktion der Ebro L-Serie, einem mittelschweren Lastkraftwagen. Mit einer großen Auswahl an Ausstattungsvarianten und verschiedenen Aufbauten für Industriebetriebe wie auch mittelständische Betriebe, schaffte es das Unternehmen sich eine Stammkundschaft aufzubauen. Wenige Jahre darauf konnte bereits der Export in benachbarte Länder aufgenommen werden. Die bislang produzierte Ebro P-Serie wurde eingestellt, während die Ebro F-Serie weiter produziert wurde. Ab 1982 wurde der Datsun Cabstar später Nissan Cabstar produziert, der außerhalb Europas als Nissan Atlas angeboten wurde. 1982 begann mit dem Datsun Prairie schließlich auch die Produktion von Personenkraftwagen, welchem ab Herbst 1982 der Datsun Micra und ab Anfang 1983 der Nissan Patrol folgte. 1986 begann die Produktion des Nissan Vanette C 22 Van und des Nissan Vanette Cargo II C22. 1987 wurde die Ebro F-Serie zum Nissan Ebro Trade, ab 1990 zum Nissan Trade. Dieser stand in diversen Ausführungen für die private wie auch kommerzielle Nutzung zur Wahl. Das Modell war nur in Spanien erhältlich. Die nun Nissan Ebro L-Serie war dafür mittlerweile bis in die Benelux-Staaten über die Vertragshändler Nissans erhältlich. Im Spätjahr 1988 begann die Produktion der neuen Generation des Geländewagens Patrol parallel zur technisch überarbeiteten Vorgängergeneration. Im sogenannten Badge-Engineering wurde letzterer für die Märkte Großbritannien, Australien und Neuseeland parallel dazu als Ford Maverick angeboten. Erhältlich war dieser nur als Linkslenker. Ebenso wurde der Prairie im gleichen Jahr durch eine neue Generation ausgetauscht und trug in Europa fortan den Modellnamen Prairie Pro. Auch die Produktion von Lieferwagenmodellen des Vanette C22 (nur als verglaster Kastenwagen und Kombi) wurde aufgenommen. Mit dem Nissan Terrano etablierte man einen weiteren Geländewagen auf dem europäischen Markt. Anfang der Neunziger war Nissan wegen der zunehmenden Konkurrenz gezwungen die nun technisch veraltete Nissan Ebro L-Serie zu ersetzen und brachte eine überarbeitete Version auf den Markt, die ab 1995 auch bei den deutschen und österreichischen Vertragshändlern zu finden war. Hier war das Modell vorerst als Nissan L-Serie und später als Nissan Eco-T bekannt. 1991 wurde die Produktion aller Vanette C22 Versionen eingestellt, nur noch der Vanette Cargo II C22 wurde bis Ende 1994 produziert. 1992 kam mit dem Serena der zweite Minivan. Zur selben Zeit begann man auch mit der Montage des neuen auf dem Terrano basierenden Nissan Pick-up. In Spanien selbst war er zunächst als Navara bekannt, in manchen anderen Ländern dagegen setzte sich auch der Name Frontier durch. Erst gegen 1997 wurde der Modellname innerhalb Europas auf den Modellnamen Pick-up vereinheitlicht. Gegen 1993 wurde des Weiteren der Export des nun überarbeiteten Nissan Trade nach Deutschland aufgenommen. Im selben Jahr begann auch die Produktion des Terrano II, der in Europa auch als Ford Maverick vertrieben wurde. Im Jahr darauf erschien dann der Vanette E als Lieferwagen Version des Serena. Ab Januar 1995 wurde der Vanette Cargo III HC23 ebenfalls auf Basis des Serena produziert, ab 1996 auch als 5-Sitzer Kleinbus Version. Mitte der neunziger Jahre wurde nun auch der neue Nissan Pathfinder auf einigen Märkten etabliert. Vorwiegend war dieser jedoch nur in Spanien und den nordamerikanischen Ländern angeboten worden. Ab 1997 gab es dann auch noch eine Panel-Van-Version des Terrano II für den spanischen und englischen Markt und eine 8-Sitzer Kleinbus Version des Vanette Cargo HC23. Für das darauf folgende Jahr gab es den Terrano II als Sondermodell Icelander. Dieser war speziell für Offroad-Einsätze konzipiert. Als neues Fahrzeug gab es nun das Nutzfahrzeug Cabstar. Ebenso feierte 1998 der neue Patrol GR seine Premiere. Die letzten Modelle des vorigen Jahrtausend waren 1999 die neuen Generationen des Ford Maverick und des Nissan Pick-up. Die ersten europäischen Nissan-Modelle des 21. Jahrhunderts waren der Almera Tino und der Atleon. Als Nachfolger des Prairie Pro führte man mit dem Almera Tino die Baureihe der Minivans in Europa fort. 2001 wurde die Produktion des beliebteren Serena und des Vanette Cargo HC23 eingestellt. Als Nachfolger für diese Modelle wurde der Primastar eingeführt, welcher bei Nissan Motor Iberica in der Kleinbus Version produziert wurde. Der Vanette E wurde noch bis Ende 2002 produziert. Einen Nachfolger gab es erst ab Sommer 2003 mit dem bei Renault gebauten Nissan Kubistar. Im Februar 2002 begann die Produktion der KleinbusVarianten des Interstar, dieser ersetzte im Modellprogramm den Urvan und den Trade, welcher nur noch als Pritschenwagen bis 2004 für den mitteleuropäischen Markt gebaut wurde. Die Geländewägen Navara und Pathfinder wurden seit Januar 2005 gebaut und bauten die europäische Produktpalette von Nissan aus. Die nächste Generation des Cabstar wurde von 2006 bis 2013 produziert, ebenso wie das Schwestermodell Renault Maxity die weitgehend dem japanischen Nissan Atlas entsprachen. Der überarbeitete Pick-up wurde in Spanien 2008 aufgelegt. Als Nachfolger des Kubistar wird seit 2009 der NV200 produziert und seit 2011 der Evalia, ein Minivan der auf dem NV 200 aufbaut. Der als Nissan NV400 gebadgte Renault Master ersetzte 2010 den Interstar. Der Atleon erhielt Mitte 2013 durch den NT500 einen Nachfolger und wird auch als Renault D-Truck produziert. 2014 wurde der Cabstar durch den NT300/400 ersetzt, welcher auch wieder als Renault Maxity gebaut wird. Die 2. Generation des Primastar wird seither in den Standardvarianten ebenfalls bei Nissan Motor Ibérica produziert.[3] Ebenso wie der in und für Europa entwickelte Pulsar als Nachfolger des Tiida. Im Hafengebiet Barcelonas werden des Weiteren die Umrüstung und das Rebadging (Umplakettieren) der Importfahrzeuge auf die europäischen Vorschriften vorgenommen. So zum Beispiel auch beim Nissan 100NX (Pulsar NX), Nissan 200SX (Silvia), Nissan 280ZX (Fairlady Z), Nissan 300ZX (Fairlady Z), Nissan 350Z (Fairlady Z), Nissan 370Z (Fairlady Z), Nissan Almera (Pulsar), Nissan Bluebird, Nissan Cube, Nissan Laurel, Nissan Maxima QX, Nissan Note (Tone), Nissan Pixo, Nissan Primera, Nissan Stanza (Stanza/Auster), Nissan Sunny und dem Nissan X-Trail.

Bildergalerie einiger Modelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Modellübersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitleiste der spanischen Nissan-Modelle
Typ 1980er 1990er 2000er 2010er
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2
Kleinwagen Micra (K10) Micra (K10)
Minivans Prairie (M10) Prairie Pro (M11) Almera Tino (V10) Evalia
Serena (C23)
Vanette (C22)
Sport Utility Vehicles Patrol (160) Patrol 4x4 (260)
Patrol GR (Y60) Patrol GR (Y61)
Maverick (Y60)
Terrano (WD21)
Terrano II (R20)
Maverick (R20) Maverick (R20-II)
Pathfinder (R50) Pathfinder (R51)
Terrano II Icelander (R20) X-Trail Columbia (T30)
Pick-ups Frontier / Navara / Pick-up (DW21) Pick-up (D22) Pick-up (NP300)
Navara (D40)
Kleinbusse Trade Combi Trade 100 Combi Interstar Combi
(T35)
Interstar Combi (X70)
Trade Avant Trade 100 Avant Primastar Avantour/Combi
NV200 Combi
Omnibusse Interstar Bus
(T35)
Interstar Bus (X70)
Kastenwagen Trade Furgón Trade 100 Furgón Interstar Furgón
(T35)
Interstar Furgón (X70)
Primastar Furgón
Vanette Cargo (GC22) Vanette E (C23) Vanette Cargo (C23) NV200 Furgón
Terrano II Van (R20)
Lastkraftwagen L-Serie L-Serie Atleon Nissan NT500
Camiones ECO-T
Cabstar (F22) Cabstar (F22) Cabstar II (F23) Cabstar E (F23-II) Cabstar (F24) Nissan NT450
  • Dieses Modell wurde unter doppeltem Markennamen als Nissan Ebro vermarktet.
  • Das Modell wurde in dieser Zeit für die europäischen Märkte unter dem Markennamen Datsun montiert.
  • Fahrzeuge im Auftrag der Ford Motor Company.
  • Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. Nissan Motor Ibérica Standort Cantabria
    2. Nissan Produktionsorte Spanien(Stand 2010) (Memento des Originals vom 24. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nissan-zuerich.ch
    3. Trafic 2014 aus Sandouville, Primastar aus Barcelona (Memento des Originals vom 14. Mai 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.renault.de

    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]