Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – Marathon (Frauen)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Marathonlauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 156 Athletinnen aus 7) Ländern
Wettkampfort Estádio Nilton Santos
Wettkampfphase 14. August 2016
Medaillengewinnerinnen
Jemima Jelagat (Kenia KEN)
Eunice Kirwa (Bahrain BHR)
Mare Dibaba (Athiopien ETH)

Der Marathonlauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro fand am 14. August 2016 statt. Start und Ziel befand sich am Sambódromo im Zentrum Rio de Janeiros. 156 Athletinnen gingen an den Start, 133 konnten das Rennen beenden.

Olympiasiegerin wurde die Kenianerin Jemima Jelagat, die vor der für Bahrain startenden Eunice Kirwa gewann. Die Äthiopierin Mare Dibaba gewann die Bronzemedaille.

Die Deutsche Anja Scherl kam als 44. ins Ziel, Anna Hahner als 81. und ihre Zwillingsschwester Lisa als 82.

Die Schweizerin Maja Neuenschwander belegte Rang 29, die Österreicherin Andrea Mayr Rang 64.

Läuferinnen aus Liechtenstein nahmen nicht teil.

Die IAAF hatte im April 2015 2:42:00 h als Qualifikationszeit festgelegt, die in einem Wettkampf zwischen dem 1. Januar 2015 und dem 11. Juli 2016 erreicht worden sein musste.

Titelträger

Olympiasiegerin Tiki Gelana (Athiopien Äthiopien) 2:23:07 h London 2012
Weltmeisterin Mare Dibaba (Athiopien Äthiopien) 2:27:35 h Peking 2015
Europameisterin Sara Moreira (Portugal Portugal) 1:10:19 h[1] Amsterdam 2016
Nordamerika-Meisterin - - -
Südamerika-Meisterin Wilma Arizapana (Peru Peru) 2:50:39 h Asunción 2015
Asienmeisterin Kim Hye-gyong (Korea Nord Nordkorea) 2:31:46 h Hongkong 2015
Afrikameisterin - - -
Ozeanienmeister Tarli Bird(Australien Australien) 2:43:58 h Gold Coast 2014

Bestehende Rekorde

Weltrekord Paula Radcliffe (Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich) 2:15:25 h London 13. April 2003[2]
Olympischer Rekord Tiki Gelana (Athiopien Äthiopien) 2:23:07 h London 5. August 2012

Zeichen und Abkürzungen

Abkürzung/
Zeichen
Bedeutung
WR Weltrekord
OR Olympiarekord
NR Landesrekord
CR Kontinentalrekord
DSQ Disqualifikation
DNF Rennen nicht beendet

Anmerkung: Alle Zeitangaben sind UTC-3

Streckenverlauf

Rennszene an einer Verpflegungsstation:
Im Vordergrund Tufa vor Sumgong und Chelimo

Gestartet wurde der Lauf auf dem Sambódromo, einer Tribünenstraße im Stadtteil Cidade Nova. Nach ca. 700 Metern bogen die Läuferinnen rechts in die Avenida Presidente Vargas ein und folgten dem Straßenverlauf bis zur Avenida Rio Bravo. Hier absolvierten die Athletinnen einen ca. 10 km langen Rundkurs, der drei Mal gelaufen wurde. Man bog links in die Avenida Rio Bravo und lief nordwestlich. An der Avenida Rodrigues Alves ging es nach Norden, dort wurde das auf einer Halbinsel gelegene Museu do Amanhã umrundet. Zurück auf der Avenida Rodrigues Alves ging es ostwärts am Ufer entlang bis zur Rua Primeiro de Março. Weiter ging es südwärts bis zum Lago do Praço, wo die Läuferinnen links abbogen, um zur Praça Mal. Âncora zu kommen. Wieder ging es ostwärts am Ufer entlang bis zur Avenida General Justo. Hier machten die Athletinnen einen Bogen nach Süden bis zur Avenida Marechal Câmara. Der Rundkurs bog hier nach Nordwesten ab, in der dritten Runde verliessen die Läuferinnen den Rundkurs. Der Rundkurs führte dann mit mehreren Kurven zurück zum Ausgangspunkt.

Den nächsten Teil der Strecke nach dem Rundkurs legten die Läuferinnen auf der Avenida Dom Henrique zurück bis zum Stadtteil Botafogo. Auf Höhe der Rua Marquês de Olinda lag der Wendepunkt, die Läuferinnen liefen wieder zurück bis zur Abzweigung des Rundkurses. Beim Ausgangspunkt des Rundkurses bogen die Athletinnen dann nach links in die Avenida Presidente Vargas und kehrten zum Sambódromo zurück ins Ziel.[3]

Zusammenfassung des Rennens

Die Läuferinnen blieben nach dem Start lange zusammen. Erst bei Kilometer 30 hatte sich eine siebenköpfige Spitzengruppe gebildet. Bis fünf Kilometer vor dem Ziel waren zwei weitere Läuferinnen aus der Gruppe gefallen. Die Gruppe bestand nun aus fünf in Afrika geborene Athletinnen: die zwei Äthiopierinnen Mare Dibaba und Tirfi Tsegaye, die Kenianerin Jemima Sumgong sowie die für Bahrain startenden gebürtigen Kenianerinnen Rose Chelimo und Eunice Kirwa. Chelimo war die nächste, die aus der Spitzengruppe herausfiel, dafür kam die Weißrussin Volha Mazuronak immer stärker auf.

Nun zog Sumgong das Tempo an, die ehemalige Geherin Mazuronak und Tesfaye fielen zurück. Auch Dibaba konnte das Tempo nicht mehr mitgehen, hielt sich aber vor Tesfaye und Mazuronak. Kirwa blieb bis zum letzten Kilometer bei Sumgong. Nun konnte Sumgong das Tempo nochmals verschärfen und sich den Sieg vor Kirwa sichern, die neun Sekunden später die Ziellinie überquerte. Dibaba wurde Dritte, Tsegaye Vierte und Mazuronak Fünfte.

Auffallend an dem Rennen war, dass zwei Zwillingspärchen und eine Drillingsgruppe an den Start gingen. Die Zwillinge kamen aus Deutschland (Anna und Lisa Hahner) und Nordkorea (Kim Hye-song und Kim Hye-gyong), die Drillinge aus Estland (Leila, Liina und Lily Luik).

Der Olympiamarathon von Rio hatte das bislang größte Läuferfeld mit 156 Startern. Auch die 133 ins Ziel gekommenen Athletinnen bedeuteten eine neue Bestmarke. Jemima Sumgong schaffte den ersten kenianischen Olympiasieg im Marathon der Frauen. Es war zudem die fünfte Medaille für Kenia insgesamt in dieser Disziplin. Damit ist nun Kenia die erfolgreichste Nation.

Ergebnis

14. August 2016, 9:30 Uhr

Die für den Lauf gemeldete Südafrikanerin Irvette van Zyl trat nicht an.

Platz Name Nation Zeit (h) Anmerkung Bild
1 Jemima Sumgong Kenia Kenia 2:24:04
2 Eunice Kirwa Bahrain Bahrain 2:24:13
3 Mare Dibaba Athiopien Äthiopien 2:24:30
4 Tirfi Tsegaye Athiopien Äthiopien 2:24:47
5 Volha Mazuronak Belarus Belarus 2:24:48
6 Shalane Flanagan Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2:25:26
7 Desiree Linden Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2:26:08
8 Rose Chelimo Bahrain Bahrain 2:27:36
9 Amy Cragg Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2:28:25
10 Kim Hye-song Korea Nord Nordkorea 2:28:36
11 Kim Hye-gyong Korea Nord Nordkorea 2:38:36
12 Jeļena Prokopčuka Lettland Lettland 2:29:32
13 Valeria Straneo Italien Italien 2:29:44
14 Kayoko Fukushi Japan Japan 2:29:53
15 Gladys Tejeda Peru Peru 2:29:55
16 Ana Dulce Félix Portugal Portugal 2:30:39
17 Diana Lobačevskė Litauen Litauen 2:30:48
18 Milly Clark Australien Australien 2:30:53
19 Tomomi Tanaka Japan Japan 2:31:12
20 Fionnuala McCormack Irland Irland 2:31:22
21 Iwona Lewandowska Polen Polen 2:31:41
22 Jessica Trengove Australien Australien 2:31:44
23 Monika Stefanowicz Polen Polen 2:32:49
24 Lanni Marchant Kanada Kanada 2:33:08
25 Catherine Bertone Italien Italien 2:33:29
26 Eva Vrabcová-Nývltová Tschechien Tschechien 2:33:51
27 Lilia Fisikowici Moldau Republik Moldau 2:34:05
28 Alyson Dixon Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 2:34:11
29 Maja Neuenschwander Schweiz Schweiz 2:34:27
30 Sonia Samuels Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 2:34:36
31 Lisa Jane Weightman Australien Australien 2:34:41
32 Madaí Pérez Mexiko Mexiko 2:34:42
33 Olha Kotowska Ukraine Ukraine 2:34:57
34 Azucena Díaz Spanien Spanien 2:35:02
35 Krista DuChene Kanada Kanada 2:35:29
36 Jovana de la Cruz Peru Peru 2:35:49
37 Rasa Drazdauskaitė Litauen Litauen 2:35:50
38 Vaida Žūsinaitė Litauen Litauen 2:35:53
39 Yiu Kit Ching Hongkong Hongkong 2:36:11 NR
40 Jessica Draskau-Petersson Danemark Dänemark 2:36:14
41 Beata Naigambo Namibia Namibia 2:36:32
42 Ahn Seul-ki Korea Sud Südkorea 2:36:50
43 Angie Orjuela Kolumbien Kolumbien 2:37:05
44 Anja Scherl Deutschland Deutschland 2:37:23
45 Maryna Damanzewitsch Belarus Belarus 2:37:34
46 Mai Itō Japan Japan 2:37:37
47 Veerle Dejaeghere Belgien Belgien 2:37:39
48 Margarita Hernández Mexiko Mexiko 2:38:15
49 Kim Kum-ok Korea Nord Nordkorea 2:18:34
50 Kenza Dahmani Algerien Algerien 2:38:37
51 Anne-Mari Hyryläinen Finnland Finnland 2:39:02
52 Zsófia Erdélyi Ungarn Ungarn 2:39:04
53 Yue Chao China Volksrepublik Volksrepublik China 2:39:09
54 Sitora Hamidowa Usbekistan Usbekistan 2:39:45
55 Anna Holm Baumeister Danemark Dänemark 2:39:49
56 Helalia Johannes Namibia Namibia 2:39:55
57 Lizzie Lee Irland Irland 2:39:57
58 Esma Aydemir Turkei Türkei 2:39:59
59 Julija Andrejewa Kirgisistan Kirgisistan 2:40:34
60 Andrea Deelstra Niederlande Niederlande 2:40:49
61 Ilona Marhele Lettland Lettland 2:41:02
62 Wiktoria Poljudina Kirgisistan Kirgisistan 2:41:37
63 Dina Lebo Phalula Sudafrika Südafrika 2:41:46
64 Andrea Mayr Osterreich Österreich 2:41:52
65 Krisztina Papp Ungarn Ungarn 2:42:03
66 Switlana Stanko-Klimenko Ukraine Ukraine 2:42:26
67 Mayada Al-Sayad Palastina Autonomiegebiete Palästina 2:42:28
68 Nyakisi Adero Uganda Uganda 2:42:39
69 Adriana Aparecida da Silva Brasilien Brasilien 2:43:22
70 Lim Kyung-hee Korea Sud Südkorea 2:43:31
71 Beverly Ramos Puerto Rico Puerto Rico 2:43:52
72 Munkhzaya Bayartsogt Mongolei Mongolei 2:43:55
73 Erika Abril Kolumbien Kolumbien 2:44:05
74 Manuela Soccol Belgien Belgien 2:44:18
75 Alina Armas Namibia Namibia 2:44:20
76 Breege Connolly Irland Irland 2:44:41
77 Marina Hmelevskaya Usbekistan Usbekistan 2:45:06
78 Marily dos Santos Brasilien Brasilien 2:45:08
79 Hua Shaoqing China Volksrepublik Volksrepublik China 2:45:09
80 Nebiat Habtemariam Eritrea Eritrea 2:45:21
81 Anna Hahner Deutschland Deutschland 2:45:32
82 Lisa Hahner Deutschland Deutschland 2:45:33
83 Tünde Szabó Ungarn Ungarn 2:45:37
84 Els Rens Belgien Belgien 2:45:52
85 Luvsanlkhündegiin Otgonbayar Mongolei Mongolei 2:45:55
86 Visiline Jepkesho Kenia Kenia 2:46:05
87 Natalija Lehonkowa Ukraine Ukraine 2:45:52
88 Ourania Rebouli Griechenland Griechenland 2:46:32
89 Jaisha Orchatteri Indien Indien 2:47:19
90 Maor Tiyouri Israel Israel 2:47:27
91 Jane Vongvorachoti Thailand Thailand 2:47:27
92 Rutendo Nyahora Simbabwe Simbabwe 2:47:32
93 Yolimar Pineda Venezuela Venezuela 2:47:34
94 Marija Korobizkaja Kirgisistan Kirgisistan 2:47:53
95 Silvia Paredes Ecuador Ecuador 2:48:01
96 Christine Kalmer Sudafrika Südafrika 2:48:24
97 Lily Luik Estland Estland 2:48:29
98 Tereza Master Malawi Malawi 2:48:34 NR
99 María Elena Calle Ecuador Ecuador 2:48:39
100 Rosa Chacha Ecuador Ecuador 2:48:52
101 Paula Todoran Rumänien Rumänien 2:48:54
102 Dailín Belmonte Kuba Kuba 2:48:58
103 Sofia Riga Griechenland Griechenland 2:49:07
104 Matea Matošević Kroatien Kroatien 2:50:00
105 Érika Olivera Chile Chile 2:50:29
106 Ariana Hilborn Lettland Lettland 2:50:51
107 Katarína Berešová Slowakei Slowakei 2:50:54
108 Militsa Mirchewa Bulgarien Bulgarien 2:51:06
109 Chirine Njeim Libanon Libanon 2:51:08
110 Rosa Godoy Argentinien Argentinien 2:52:31
111 Sultan Haydar Turkei Türkei 2:53:57
112 Meryem Erdoğan Turkei Türkei 2:54:04
113 Hsie Chien-ho Chinesisch Taipeh Chinesisch Taipeh 2:54:18
114 Leila Luik Estland Estland 2:54:38
115 Carmen Martínez Paraguay Paraguay 2:56:43
116 Lucia Kimani Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina 2:58:22
117 Rosemary Quispe Bolivien Bolivien 2:58:32
118 Panayiota Vlahaki Griechenland Griechenland 2:59:12
119 Marija Vrajić Kroatien Kroatien 2:59:24
120 Kavita Tungar Indien Indien 2:59:29
121 Sara Ramadhani Tansania Tansania 3:00:03
122 Irina Smolnikowa Kasachstan Kasachstan 3:00:31
123 Natalia Romero Chile Chile 3:01:29
124 Mary Joy Tabal Philippinen Philippinen 3:02:27
125 Viviana Chávez Argentinien Argentinien 3:03:23
126 Claudette Mukasakindi Ruanda Ruanda 3:05:57
127 Chen Yu-hsuan Chinesisch Taipeh Chinesisch Taipeh 3:09:13
128 Graciete Santana Brasilien Brasilien 3:09:15
129 Bogaha Rajasekara Sri Lanka Sri Lanka 3:11:05
130 Natthaya Thanaronnawat Thailand Thailand 3:11:31
131 Neo Jie Shi Singapur Singapur 3:15:18
132 Sarah Attar Saudi-Arabien Saudi-Arabien 3:16:11
133 Nary Ly Kambodscha Kambodscha 3:20:20
- Alessandra Aguilar Spanien Spanien DNF
Souad Aït Salem Algerien Algerien
IKellys Arias Kolumbien Kolumbien
Jéssica Augusto Portugal Portugal
Koutar Boulaid Marokko Marokko
Daniela Cârlan Rumänien Rumänien
Christelle Daunay Frankreich Frankreich
Shitaye Eshete Bahrain Bahrain
Daneja Grandovec Slowenien Slowenien
Anna Incerti Italien Italien
Nastassja Iwanowa Belarus Belarus
Olivera Jevtić Serbien Serbien
Helah Kiprop Kenia Kenia
Lonah Korlima Israel Israel
Katarzyna Kowalska Polen Polen
Liina Luik Estland Estland
Inés Melchor Peru Peru
Sara Moreira Portugal Portugal
Estela Navascués Spanien Spanien
María Peralta Argentinien Argentinien
Slađana Perunović Montenegro Montenegro
Gulschanat Schanatbek Kasachstan Kasachstan
Tigist Tufa Athiopien Äthiopien

Weblinks

Commons: Olympische Sommerspiele 2016 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bei der Europameisterschaft wurde ein Halbmarathon ausgetragen
  2. IAAF Statistics Handbook, Peking 2015 Seite 807 (engl.)
  3. Kursübersicht auf Runner's World (engl.)