Pierce Brosnan

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Pierce Brosnan auf der Berlinale 2014
Pierce Brosnan in Cannes (2002)
Brosnan in Berlin (2010)

Pierce Brendan Brosnan, OBE (* 16. Mai 1953 in Drogheda) ist ein irischer Schauspieler und Filmproduzent. Berühmt wurde er in den 1980er Jahren mit der Fernsehserie Remington Steele und ab 1994 als fünfter Darsteller des James Bond, den er bis 2002 in vier Filmen verkörperte.

Leben

Pierce Brosnan wurde im Saint Mary’s Hospital in Drogheda,[1] Irland geboren. Er ist das einzige Kind von Thomas Brosnan, einem Tischler, und May Smith (geboren 1934).[2] Er lebte zwölf Jahre lang in Navan und bezeichnet diesen Ort auch gern als seine Heimatstadt.[3] Nach der Scheidung seiner Eltern zog Brosnans Mutter nach London, um dort als Krankenschwester zu arbeiten. Ab diesem Zeitpunkt, im Alter von vier Jahren, lebte er bei seinen Großeltern Philip und Kathleen Smith.[4] Nach dem Tod seiner Großeltern lebte er zunächst bei seiner Tante und Onkel, später auch bei anderen Verwandten. Brosnan verließ Irland am 12. August 1964 und zog zu seiner Mutter und ihrem neuen Mann, einem britischen Veteranen des Zweiten Weltkrieges, William Carmichael in das schottische Dorf Longniddry. Brosnan akzeptierte den neuen Mann seiner Mutter schnell als Vaterfigur.[5] Im Alter von elf Jahren zeigte Carmichael ihm das erste Mal einen James Bond-Film, Goldfinger.[5] Später ging er in die Elliott School, eine Mittelschule in Putney (London).

Nachdem er mit 16 die Schule verlassen hatte, arbeitete er als Maler und begann eine Ausbildung am Central Saint Martins College of Art and Design[6][7]. Bei einem Workshop im Oval House Theater im Jahr 1969 sah er einen Feuerschlucker, woraufhin er beschloss, ebenfalls das Feuerschlucken zu lernen. Ein Zirkusmitarbeiter sah ihn als Straßenkünstler und engagierte ihn für drei Jahre[4]. Ab 1973 studierte er am Drama Centre London Theaterwissenschaften. Um seine Ausbildung zu finanzieren, arbeitete er nebenbei als Assistent des Bühnenmanagers am Royal Theatre.

Im selben Jahr wurde der Dramatiker Tennessee Williams auf Brosnan aufmerksam und besetzte ihn für die Uraufführung seines Stücks „Red Devil Battery Sign“. Es folgten Auftritte in „Filumina“ und „Warte, bis es dunkel ist“ sowie kleinere Statistenjobs beim Fernsehen, unter anderem in Guy Hamiltons Agatha-Christie-Verfilmung Mord im Spiegel, wo er in einer Komparsenrolle kurz an der Seite von Elizabeth Taylor erscheint. 1981 spielte Brosnan die männliche Hauptrolle in der TV-Miniserie Die Manions in Amerika.

1982 gelang ihm mit der Krimiserie Remington Steele der internationale Durchbruch. 1986 wurde die Produktion nach vier Staffeln (88 Folgen) eingestellt, da es Probleme mit den Produzenten und auch mit Brosnans Partnerin Stephanie Zimbalist gegeben hatte. Zur selben Zeit befand sich der Produzent Albert Broccoli auf der Suche nach einem Nachfolger für Roger Moore als James-Bond-Darsteller. Brosnan, dem die Rolle als einem der ersten angeboten wurde, musste jedoch ablehnen, da er bei Drehbeginn von Der Hauch des Todes noch bei Remington Steele unter Vertrag stand und die Produzenten ihn nun doch für eine weitere fünfte Staffel haben wollten. Außerdem hatte Broccoli noch Lewis Collins als Ersatz im Auge. Dass von dieser fünften Staffel schließlich nur sechs Folgen gedreht wurden und er somit James Bond schon damals hätte spielen können, führte zum endgültigen Zerwürfnis mit den Remington-Steele-Produzenten. An seiner Stelle wurde die Rolle des James Bond mit Timothy Dalton besetzt.

In der Zwischenzeit war er mit Filmen wie Das vierte Protokoll, Die Täuscher und Mr. Johnson ein Weltstar geworden. 1992 und 1993 hatte er mit Der Rasenmähermann und der Komödie Mrs. Doubtfire auch kommerzielle Erfolge. 1994 erhielt Brosnan doch noch die Rolle des Geheimagenten James Bond. GoldenEye spielte weltweit über 350 Millionen Dollar ein und war der bis dahin erfolgreichste Film dieser Reihe. Es folgten Der Morgen stirbt nie (1997), Die Welt ist nicht genug (1999) und Stirb an einem anderen Tag (2002). Daneben war Brosnan unter anderem auch in Tim Burtons Mars Attacks! und Dante’s Peak zu sehen. Seit 1998 betätigt er sich mit seiner Firma Irish Dreamtime auch im Bereich der Filmproduktion. Einen Erfolg konnte er dabei zum Beispiel mit dem Remake Die Thomas Crown Affäre landen.

2004 kündigte Brosnan an, er werde James Bond in Zukunft nicht mehr verkörpern. Ursprünglich war ein fünfter Film mit Brosnan in der Titelrolle geplant. Im selben Jahr erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. 2008 war er zusammen mit Meryl Streep in der Verfilmung des ABBA-Musicals Mamma Mia! zu sehen.

In der deutschen Synchronisation ist Frank Glaubrecht seine Standardstimme. Im Fernsehmehrteiler In 80 Tagen um die Welt wurde er von Lutz Mackensy synchronisiert.

Familie

1987 erkrankte Brosnans Frau Cassandra Harris, mit der er seit 1980 verheiratet war, an Krebs. Nach ihrem Tod 1991 gründete Brosnan eine Stiftung für die Krebsforschung. Aus der Ehe mit Harris hat Brosnan einen Sohn; außerdem hat er ihre beiden Kinder aus ihrer ersten Ehe adoptiert. Tochter Charlotte Emily verstarb am 28. Juni 2013 mit 41 Jahren ebenfalls an Eierstockkrebs[8]. Cassandra Harris spielte selbst in einem Bond-Film eine Nebenrolle, in In tödlicher Mission von 1981.

Seit 2001 ist Brosnan mit der Journalistin Keely Shaye Smith verheiratet, mit der er zwei Kinder hat. Zusammen mit ihr engagiert er sich stark für den Umweltschutz, für diesen Einsatz wurde er 2007 mit einer Goldenen Kamera geehrt. Zudem ist er Mitglied der Sea Shepherd Conservation Society und unterstützt die Organisation aktiv.[9]

Filmografie (Auswahl)

Synchronsprecher

Auszeichnungen

Weblinks

Commons: Pierce Brosnan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Offizielle Internetseite von Pierce Brosnan, abgerufen am 8. November 2010
  2. Biografie von Pierce Brosnan auf TV.com, abgerufen am 8. November 2010
  3. RTÉ News: Pierce Brosnan von Navan Town geehrt, abgerufen am 8. November 2010
  4. a b Biografie von Pierce Brosnan bei hellomagazine.com, abgerufen am 8. November 2010
  5. a b Brosnan is a true Father Figure... auf Showbiz.ie, abgerufen am 8. November 2010
  6. Central Saint Martins - Alumni (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  7. Pierce Brosnan - Central Saint Martins - University of the Arts London - Drama Centre. Abgerufen am 29. November 2014.
  8. Pierce Brosnans Tochter an Krebs gestorben auf oe3.orf.at, abgerufen am 2. Juli 2013
  9. http://www.activistcash.com/biography.cfm/bid/3375