Rai – Radiotelevisione Italiana

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Rai – Radiotelevisione Italiana S.p.A.

Datei:RAI-logo.svg
Rechtsform Aktiengesellschaft (Italien)
Gründung 1954 in Rom
Sitz Rom, Italien
Leitung Monica Maggioni
Mitarbeiterzahl 12.857
Umsatz 2,594 Mrd. Euro[1]
Branche Medien
Website www.rai.it
Stand: 31. Dezember 2014

Die RAI − Radiotelevisione Italiana S.p.A. (meist nur Rai, früher RAI) ist die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Italiens. Sie ist eine Hörfunk- und Fernsehanstalt. Das Akronym stand ursprünglich für Radio Audizioni Italiane, wurde bei der Umbenennung 1954 jedoch beibehalten.

Geschichte

In Italien wurden die ersten Versuchssendungen des Fernsehens im Jahr 1934 gestartet. Am 3. Januar 1954 begann die RAI mit der Ausstrahlung der ersten regulären Fernsehsendungen in Italien. Zwei Jahre später erreichten die Fernsehsignale das gesamte italienische Staatsterritorium. Auf Grund der hohen Anschaffungskosten für ein Fernsehgerät gab es damals jedoch erst wenige Teilnehmer (360.000). 1961 bzw. 1979 folgten das zweite bzw. dritte Fernsehprogramm der RAI.

1974 wurde vom Verfassungsgerichtshof das bis dahin bestehende Monopol der RAI zugunsten lokalen Privat-Rundfunks aufgehoben. In den Folgejahren fehlte es an gesetzlichen Regelungen, so dass sich de facto mehrere landesweite Privat-Fernsehprogramme etablieren konnten.[2]

Im Zuge einer Restrukturierung der Rai wurden am 18. Mai 2010 Rai Uno in Rai 1, Rai Due in Rai 2, Rai Tre in Rai 3, Rai Sport in Rai Sport 1 und Rai Sport Più in Rai Sport 2 umbenannt. Des Weiteren wurden zwei neue Sender eingeführt: Rai 5 und Rai Storia. Die Logos der Fernsehprogramme wurden ebenfalls verändert.[3]

Institutionen / Unternehmen der RAI
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Rai Way
Ausstrahlungs-Netzwerk für die Verbreitung des Rundfunksignals
Rai International
betreibt den Sender Rai Italia
Rai Sat
betreibt die Satelliten-Kanäle
Rai Click
betreibt die IPTV-Sender
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Giornale Radio
die Radio-Nachrichtenredaktion
Rai Teche
das Rundfunkarchiv
Rai.tv
die Internetpräsenz
Rai Corporation
vertritt die RAI in den USA
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Rai Cinema
Produktionsfirma für Filme
Rai Trade
fördert die Vermarktungsrechte der Produktionen
Orchestra Sinfonica Nazionale
das Rundfunkorchester
Rai Eri
Zeitschriftenverlag
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Rai Fiction
Produktionsfirma für Spielfilme, TV-Filme und Ähnlichem
Rai Educational
betreibt Ereignis- und Dokumentationskanäle
Rai Digitale Terrestre
Plattform, zur Übertragung der digitalen Sender
Rai Quirinale
überträgt Sendungen aus dem Quirinalspalast des Präsidenten
Logo Logo
Rai Vaticano
überträgt Sendungen aus dem Vatikan
Rai Parlamento
betreibt die Kanäle GR Parlamento, Senato della Repubblica und Camera dei deputati

Programme

Derzeit sendet RAI auf 14 terrestrisch übertragenen Fernsehkanälen (Rai 1, Rai 2, Rai 3, Rai 4, Rai 5, Rai Movie, Rai Premium, Rai Gulp, Rai YoYo, Rai News24, Rai Storia, Rai Sport 1, Rai Sport 2, Rai Scuola) und drei landesweiten Radiokanälen in FM (Rai Radio 1, Rai Radio 2, Rai Radio 3). Außer Rai 1, Rai 2, Rai 3 und Rai News24 sind die anderen TV-Sender zum Teil nicht immer landesweit verfügbar. Mit anderen Technologien werden die Radiokanäle Rai Radio 4 Light, Rai Radio 5 Classica, Rai Radio 6 Teca, Rai Radio 7 Live und Rai Radio 8 Opera ausgestrahlt. Der Radiokanal Rai IsoRadio wird nur entlang die Autobahnen und in Rom übertragen. Des Weiteren ist RAI Mitglieder der paneuropäischer Fernsehsender Euronews und überträgt die politisch-orientierten Sender Camera dei deputati bzw. Senato della Repubblica.

In Südtirol strahlt die RAI zwei deutschsprachige Sender, ein Radioprogramm und einen TV-Sender mit Namen Rai Südtirol / Rai Ladinia, aus. Außerdem wird mit der Tagesschau eine tägliche Nachrichtensendung für Südtirol produziert.

Seit 2004 wurden die digitalen Fernsehprogramme der RAI versuchsweise (lokal begrenzt) terrestrisch ausgestrahlt. Der landesweite Ausbau des digitalen Fernsehens wurde im Jahr 2012 geschlossen. Seit 2008 überträgt Rai HD terrestrisch Programme von anderen RAI-Kanälen in HD-Qualität. Weitere in HD übertragenen RAI-Sendern sind nur mit dem Satellitenrundfunk verfügbar.

Die RAI betreibt den Auslandsdienst Rai Com, der Programme namens Rai Italia (Rai Italia America, Rai Italia Asia, Rai Italia Africa, Rai Italia Australia und Rai World Premium) weltweit über Satellit ausstrahlt. Ein Radioprogramm wird per Livestream über das Internet verbreitet unter dem Namen Rai Internazionale das Hörfunkprogramm. Daneben wird für Europa abends auf Mittelwelle gesendet. Die Sendungen auf Kurzwelle wurden am 30. September 2007 eingestellt. Der Schwerpunkt der Sendungen liegt auf Nachrichten und Sportberichten. Gesendet wird auf Italienisch und 26 weiteren Fremdsprachen.

Übersicht der Programme
TV-Programme der RAI
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Rai 1 Rai 2 Rai 3 Rai 4 Rai 5 Rai Movie
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Rai Premium Rai Gulp Rai YoYo Rai News 24 Rai Storia Rai Sport 1
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Rai Sport 2 Rai Scuola Rai Südtirol Rai Ladinia Senato della Repubblica
(Senato TV)
Camera dei deputati
Logo Logo
Rai HD Rai Italia
Radio-Programme der RAI
Datei:4 light.jpg Datei:Radio 5n classica.png
Rai Radio 1 Rai Radio 2 Rai Radio 3 Rai Radio 4 Light Rai Radio 5 Classica
Logo Logo
Rai Radio 6 Teca Rai Radio 7 Live Rai Radio 8 Opera Rai Südtirol Radio Rai Italia Radio
Logo
Rai GR Parlamento Isoradio
IPTV-Programme der RAI Click
Logo
Rai Click Oggi Rai Click Fiction Rai Click Cinema Rai Click Junior Rai Click News e Sport Rai Click Culture Rai Click Spettacolo
Ehemalige TV-Programme der RAI
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Rai Sat Album Rai Sat Art Rai Sat Fiction Rai Sat Smash Rai Sat Smash Girls Rai Sat Show
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Rai Sat Ragazzi Rai Sat Gambero Rosso Channel Rai Sat Cinema World Rai Sat Yoyo Rai Sat Extra Rai Sat Premium
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Rai Sat Cinema Rai Futura Rai Doc Rai Edu 1 Rai Edu 2 Rai Edu Storia
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Rai Edu Lab Rai Edu Lab1 Rai Edu Lab2 Rai Olimpia Rai Utile Rai Edu Scuola
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Rai Nettuno Sat Due Rai Sport Rai Sport piu Rai Edu Rai Test HD Rai Extra
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Rai Med
(Rai Mediterraneo)
Yes Italia Nettuno Sat Uno
Ehemalige Radio-Programme der RAI
Logo Logo Logo
Rai Satelradio Notturno Italiano Radio Rai Sport

Präsidenten

Richtfunkanlage der RAI in Mailand
Erstes Logo der RAI von 1983 bis 2000
Zweites Logo der RAI
(von 2000 bis 18. Mai 2010)
Name Amtsantritt Amtsende
Arturo Carlo Jemolo 20. April 1945 9. August 1946
Giuseppe Spataro 9. August 1946 17. Mai 1951
Cristiano Ridomi 17. Mai 1951 11. März 1954
Antonio Carrelli 3. Juni 1954 4. Januar 1961
Novello Papafava 4. Januar 1961 25. März 1964
Pietro Quaroni 29. Mai 1964 12. April 1969
Aldo Sandulli 23. April 1969 18. Februar 1970
Umberto delle Fave 24. März 1970 22. April 1975
Beniamino Finocchiaro 23. Mai 1975 20. Januar 1977
Paolo Grassi 20. Januar 1977 12. Juni 1980
Sergio Zavoli 12. Juni 1980 23. Oktober 1986
Enrico Manca 23. Oktober 1986 19. Februar 1992
Walter Pedullà 19. Februar 1992 13. Juli 1993
Claudio Demattè 13. Juli 1993 12. Juli 1994
Letizia Moratti 12. Juli 1994 24. April 1996
Giuseppe Morello 24. April 1996 10. Juli 1996
Vincenzo Siciliano 10. Juli 1996 21. Januar 1998
Roberto Zaccaria 3. Februar 1998 16. Februar 2002
Vittorio Emiliani 16. Februar 2002 22. Februar 2002
Antonio Baldassarre 5. März 2002 26. Februar 2003
Paolo Mieli 7. März 2003 13. März 2003
Lucia Annunziata 13. März 2003 4. Mai 2004
Francesco Alberoni 5. Mai 2004 31. Mai 2005
Sandro Curzi 1. Juni 2005 30. Juli 2005
Claudio Petruccioli 31. Juli 2005 25. März 2009
Paolo Garimberti 26. März 2009 12. Juli 2012
Anna Maria Tarantola 12. Juli 2012 8. Mai 2015
Monica Maggioni 8. Mai 2015

Kontroverse mit der Regierung Berlusconi

Die damalige Präsidentin der RAI, Lucia Annunziata, trat am 4. Mai 2004 von ihrem Amt zurück. Die Journalistin, die Oppositionskreisen nahesteht, protestierte damit gegen den „allmächtigen Einfluss“ der Regierung Berlusconi auf die RAI. Sie kündigte, nachdem der Aufsichtsrat der Fernsehanstalt mehrere regierungsnahe Manager für die Leitung von Tochtergesellschaften der RAI vorgeschlagen hatte.

Sendeanlagen

Weblinks

Commons: RAI - Radiotelevisione Italiana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Financials Rai 2014. (PDF; 675 kB) Consolidated Financials as at 31 December 2014. In: rai.it. 8. Mai 2015, abgerufen am 27. Januar 2016 (englisch).
  2. Martin Geppert: Europäischer Rundfunkraum und nationale Rundfunkaufsicht. 1993, S. 21 f.
  3. Rai Digitale Terrestre (Memento vom 22. Mai 2010 im Internet Archive)