René Adler

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René Adler
René Adler (2011)
Personalia
Geburtstag 15. Januar 1985
Geburtsort LeipzigDDR
Größe 191 cm
Position Tor

René Adler (* 15. Januar 1985 in Leipzig) ist ein deutscher Fußballtorwart, der seit der Saison 2012/13 beim Bundesligisten Hamburger SV unter Vertrag steht.

Karriere

Vereine

Jugend

René Adler begann im Oktober 1991 im Alter von sechs Jahren beim VfB Leipzig mit dem Fußballspielen, nachdem er im Sportunterricht der Meusdorfer „Heinrich-Mann-Schule“ vom Nachwuchschef des Vereins entdeckt worden war.[1] 2000 wechselte er in die Jugend von Bayer 04 Leverkusen und gehörte ab 2002 der Regionalligamannschaft an. Als er mit 15 Jahren nach Leverkusen kam, wohnte er zunächst für vier Jahre bei Torwarttrainer Rüdiger Vollborn und dessen Familie.

Bayer 04 Leverkusen

Zur Saison 2003/04 stieg Adler in den Bundesligakader auf, spielte aber in den ersten drei Jahren nur in der zweiten Mannschaft. Anfang Mai 2006 zog er sich im Training einen Haarriss in der Rippe zu, die in einer Operation durch eine Titanplatte verstärkt wurde und Adler zum Ausschluss vom Spielbetrieb bis Februar 2007 zwang. Kurz nach seiner Genesung gab er sein Bundesliga-Debüt: Aufgrund einer Sperre nach einer Roten Karte von Jörg Butt stand er am 25. Februar 2007 gegen den FC Schalke 04 in der Startelf, obwohl eigentlich Benedikt Fernandez Butts Vertreter war. Er verdrängte daraufhin Butt für den Rest der Saison als Stammtorhüter. Am 8. März 2007 gab Adler auch sein internationales Debüt für den Verein in der UEFA-Cup-Partie beim RC Lens.

In den folgenden Jahren war Adler die Nummer eins im Tor der Leverkusener. Mit Bayer stand er 2009 im DFB-Pokalfinale und wurde 2011 Vizemeister. Als er sich nach der Saison 2010/11 einer Patellasehnenoperation unterzog, verlor er in der Folgesaison während der achtmonatigen Genesungsphase seinen Stammplatz an Bernd Leno. Vor dieser Zeit wollte Bayer den Vertrag mit Adler verlängern, doch dieser hatte abgelehnt. Adler verließ Leverkusen zum Saisonende 2011/12.

Hamburger SV

Zur Saison 2012/13 wechselte Adler ablösefrei zum Ligakonkurrenten Hamburger SV. Er unterschrieb einen Fünfjahresvertrag.[2] Der Transfer galt aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage des HSV als umstritten. Zuvor hatte der Aufsichtsrat lange gezögert, ehe er dem Transfer zustimmte.[3] Zudem war der Verein auf der Torhüterposition gut besetzt: Jaroslav Drobný hatte eine starke Bundesligarückrunde 2011/12 gespielt. Sportdirektor Frank Arnesen nutzte die Gelegenheit, einen deutschen Nationaltorwart ablösefrei zu holen. Adler hatte allerdings seit dem 17. November 2010 (gegen Schweden) kein Länderspiel mehr bestritten.

In seiner ersten Spielzeit für den HSV kam er in 32 Punktspielen zum Einsatz. Über weite Strecken der Spielzeit zeigte er starke Leistungen und geriet wieder in den Kreis der Nationalmannschaft. Am Ende der Saison verpasste man mit dem siebten Tabellenplatz nur knapp die Europa League. In seiner zweiten Saison wurde er 30-mal eingesetzt, und am Ende entging man mit dem Sieg in der Relegation nur knapp dem Abstieg in die 2. Bundesliga. Während der Saison bekam er 63 Tore und machte die meisten Torwartfehler in der Bundesliga, die zu einem Gegentreffer führten.[4]

In der Saison 2014/15 bestritt Adler zunächst zwei Spiele, die verloren wurden. Daraufhin stellte Trainer Mirko Slomka Drobný für ihn auf. Auch nach Slomkas Entlassung blieb Adler unter Josef Zinnbauer zweiter Torwart.[5] Im Oktober 2014 erlitt er eine Kapselverletzung im linken Knie und fiel wochenlang aus.[6] Am 25. Spieltag kehrte Adler nach einer Notbremse von Drobný ins HSV-Tor zurück und zeigte gute Leistungen. Als Zinnbauer ein Spiel darauf entlassen wurde, ernannte sein Nachfolger Peter Knäbel ihn wieder zum Stammtorwart. Am Ende der Saison gelang erneut der Klassenerhalt.

Zur Saison 2015/16 wurde Adler als Stellvertreter des neuen Mannschaftskapitäns Johan Djourou gewählt.[7] Nachdem er die ersten beiden Bundesligapartien von Beginn an absolviert hatte, verletzte er sich im dritten Spiel beim 1. FC Köln in der ersten Halbzeit an der Schulter und musste für Andreas Hirzel ausgewechselt werden. Ab dem neunten Spieltag stand er wieder im Tor und absolvierte – mit Ausnahme des 15. Spieltags – bis zur Winterpause alle Spiele.

Nationalmannschaft

2001 war Adler Stammkeeper bei der U-16-EM in England und 2002 bei der U-17-EM in Dänemark. 2004 nahm er unter Trainer Dieter Eilts an der U-19-EM in der Schweiz teil. 2005 scheiterte er mit der deutschen U-20-Nationalmannschaft im Viertelfinale der WM gegen Brasilien. Betreut wurde das Team dabei vom späteren Leverkusener Trainer Michael Skibbe. Bei beiden Turnieren war Adler die Nummer eins im Tor und auch Kapitän der Nationalmannschaft. Er war danach U-21-Nationalspieler. Er war für die EM 2006 nominiert, verzichtete aufgrund seiner Verletzung jedoch auf die Teilnahme.

Adler wurde neben Jens Lehmann und Robert Enke in den Kader für die EM 2008 berufen und verdrängte damit Timo Hildebrand. Am 11. Oktober 2008 debütierte er in der Nationalmannschaft im Qualifikationsspiel zur WM 2010 gegen die Auswahl Russlands (2:1). Adler galt als großes deutsches Torwarttalent und wurde im März 2010 zum Stammtorhüter für die WM in Südafrika bestimmt. Seine Vertreter waren seinerzeit Manuel Neuer und Tim Wiese. Am 4. Mai 2010 musste er nach einer Rippenverletzung die Teilnahme am Turnier absagen, woraufhin Jörg Butt, ehemaliger Mannschaftskollege aus Leverkusener Zeiten, als dritter Torwart in den Kader aufrückte. Stammtorhüter während der WM wurde Neuer.

Adler stand in der Folgezeit bis Juni 2011 in einigen Spielen – zum Beispiel beim 1:1 in Dortmund gegen Italien – im Kader, wurde dann aber nicht mehr nominiert, dies zum einen wegen seiner Verletzung vor Beginn der Spielzeit 2011/12, zum anderen wegen des Verlustes des Stammplatzes im Verein. Daher wurde er auch nicht in den Kader der deutschen Mannschaft zur EM 2012 berufen. Nachdem er beim Hamburger SV auf sich aufmerksam gemacht hatte, wurde er am 9. November 2012 wieder für die DFB-Auswahl für das Freundschaftsspiel in Amsterdam gegen die Nationalauswahl der Niederlande nominiert. Am 6. Februar 2013 gab Adler beim 2:1-Sieg im Stade de France zu Saint-Denis gegen Frankreich, bei dem er auch in der Anfangself stand, sein Comeback. Danach wurde er für alle weiteren Länderspiele im Jahr 2013 nominiert und ein weiteres Mal gegen Ecuador eingesetzt. Am 19. November 2013 stand er beim 1:0-Sieg im Wembley-Stadion in London gegen England zuletzt im Kader.

Am 8. Mai 2014 wurde er nicht für den vorläufigen Kader zur WM 2014 berücksichtigt. Nachdem er beim Hamburger SV seinen Stammplatz verloren hatte und mit Roman Weidenfeller am 19. November 2013 ein anderer erfahrener Torhüter als Nummer zwei hinter Neuer debütiert hatte, spielte er auch in den Plänen des Nationaltorwarttrainers Andreas Köpke keine Rolle mehr.[8]

Sonstiges

2004 machte Adler sein Abitur am Landrat-Lucas-Gymnasium in Leverkusen. Er teilte sich während seiner Zeit bei Bayer Leverkusen mit seinem Bruder Rico eine Wohnung in Köln.[9] Rico studiert an der Cologne Business School und ist Musiker in der Leipziger Band Who killed Josh?[10]

Seit August 2011 ist Adler mit der Schauspielerin Lilli Hollunder liiert und seit dem 10. Oktober 2016 verheiratet.[11]

Erfolge

im Verein

Bayer 04 Leverkusen Amateure
Bayer 04 Leverkusen

in der Nationalmannschaft

Ehrungen

  • Felix-Preisträger: 2008 (NRW-Newcomer des Jahres)[12]
  • Kicker-Torhüter des Jahres: 2008

Weblinks

Commons: René Adler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Porträt über René Adler, www.leipziger-fußballverband.de vom 13. Oktober 2008
  2. Perfekt: René Adler wechselt zum HSV, hsv.de vom 17. Mai 2012
  3. Arnesen: „Adler ist eine Chance, die man nutzen muss“
  4. Die Patzer-Tabelle der Bundesliga
  5. Die Welt: René Adler akzeptiert Reservistenrolle beim Hamburger SV, 24. September 2014
  6. Adler verletzt sich am Knie. In: Kicker online. 2. Oktober 2014, abgerufen am 7. Oktober 2014
  7. Johan Djourou ist neuer Kapitän des Hamburger SV, sport1.de, abgerufen am 26. Dezember 2015
  8. Sport Bild: Diese 6 Keeper haben Chancen auf die EM, 6. Oktober 2014
  9. Adler: Auch bei den Frauen die Nr. 1
  10. Homepage von Who killed Josh?
  11. Spiegel online abgerufen am 11. Oktober 2016
  12. nrw-sportlerdesjahres.de