Saint Antoine l’Abbaye
Saint-Antoine-l’Abbaye | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Auvergne-Rhône-Alpes | |
Département (Nr.) | Isère (38) | |
Arrondissement | Grenoble | |
Kanton | Le Sud Grésivaudan | |
Gemeindeverband | Pays de Saint-Marcellin | |
Koordinaten | 45° 11′ N, 5° 13′ O | |
Höhe | 274–578 m | |
Fläche | 36,22 km² | |
Einwohner | 1.228 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 34 Einw./km² | |
Postleitzahl | 38160 | |
INSEE-Code | 38359 | |
Website | www.saint-antoine-labbaye.fr | |
Portal der Abteikirche |
Saint-Antoine-l’Abbaye ist eine französische Gemeinde mit 1228 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Isère (38) in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehört zum Arrondissement Grenoble und zum Kanton Le Sud Grésivaudan.
Die Kleinstadt, die als eines der Plus beaux villages de France (Schönste Dörfer Frankreichs) klassifiziert ist,[1] liegt in der historischen Landschaft Dauphiné und war ehemals Zentrum des Krankenpflege-Ordens der Antoniter.
Geschichte
Um 1070 kam der lokale Adlige Jocelin nach Konstantinopel und leistete dem oströmischen Kaiser Waffenhilfe. Als Lohn erhielt er Reliquien des Mönchsvaters Antonius, die die Byzantiner beim Einfall der Araber nach Ägypten aus Antiochien mitgenommen hatten. Jocelin nahm sie mit in seine Heimat und deponierte sie in der heimatlichen Kirche von La-motte-aux-bois, die unter Verwaltung eines Priorats der Benediktiner von Montmajour in der Provence stand.
Als sich der Ruf ausbreitete, die Reliquien hätten dazu beigetragen, dass Menschen vom später so genannten Antoniusfeuer geheilt worden seien, setzten Bittwallfahrten ein, die von einigen Männern und Frauen am Ort betreut wurden. Ein domus elemosinariae – ein Haus der Barmherzigkeit – wurde als Hospiz zur Dauerpflege eingerichtet. Der daraus entstandenen Krankenpflege-Bruderschaft wurden Hospitäler in der näheren und weiteren Umgebung anvertraut. Jakobspilger breiteten den Ruf der Reliquien und der Bruderschaft aus.
1232 gab es neue strengere Statuten für das Doppelkloster der Benediktiner und der Antoniter. 1247 wurde ein eigener Convent der Antoniter nach der Regel des Augustinus von Hippo gebildet. Nach Streitigkeiten zwischen beiden Gruppen wurde entschieden, dass sich die Benediktiner aus dem Ort zurückziehen – wobei sie die Reliquien mitnahmen, die im Zuge der französischen Revolution von Montmajour nach Arles (St. Julien) gebracht wurden – und der neue Orden unter dem Patronat des Antonius hier bleiben und in der weiten (europäischen) Welt helfend und heilend wirken sollte. Ausgang des Mittelalters waren etwa 250 Präzeptoreien zwischen Schottland und Jerusalem, zwischen Spanien und dem Baltikum von St. Antoine abhängig. Der Name des Ortes änderte sich in der Folgezeit in Saint Antoine; er blieb Zentrum des Ordens bis zu dessen Eingliederung in den Malteserorden 1774.
Bevölkerungsentwicklung | |||||||
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Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2009 |
Einwohner | 913 | 840 | 766 | 779 | 873 | 907 | 1.000 |
Sehenswürdigkeiten
Zentrum des Städtchens ist die ehemalige gotische Abteikirche Saint-Antoine mit dem Trésor des Chanoines; auf sie führt der Grand Cour hin, an den sich die Klostergebäude anschließen. In ihnen ist unter anderen das Musée Departemental untergebracht. In der Umgebung der Stadt erinnern die Namen zahlreicher Höfe an das Wirken der Antoniter: La Contamine, La Maladière und andere.
Gemeindepartnerschaft
Saint-Antoine pflegt eine Gemeindepartnerschaft mit der Gemeinde Sermoneta in der italienischen Region Latium.
Einzelnachweise
- ↑ Saint-Antoine-l’Abbaye auf Les plus Beaux Villages de France (französisch)