Wiedlisbach
Wiedlisbach | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Bern (BE) |
Verwaltungskreis: | Oberaargau |
BFS-Nr.: | 0995 |
Postleitzahl: | 4537 |
UN/LOCODE: | CH WBA |
Koordinaten: | 615623 / 233252 |
Höhe: | 465 m ü. M. |
Höhenbereich: | 415–604 m ü. M.[1] |
Fläche: | 7,50 km²[2] |
Einwohner: | 2550 (31. Dezember 2022)[3] |
Einwohnerdichte: | 340 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
17,4 % (31. Dezember 2022)[4] |
Website: | www.wiedlisbach.ch |
Wiedlisbach mit dem Wohnturm | |
Lage der Gemeinde | |
Wiedlisbach ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Oberaargau des Kantons Bern in der Schweiz.
Die Gemeinde besteht aus dem gleichnamigen Städtchen und liegt in der Region Oberaargau am Jurasüdfuss, dem nordöstlichsten Teil des Kantons Bern. Wiedlisbach zeichnet sich durch seinen gut erhaltenen mittelalterlichen Ortskern aus, wofür die Gemeinde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet wurde (1974 Henri-Louis-Wakker-Preis für beispielhafte Ortspflege, 1975 Auszeichnung durch den Europarat).
Angrenzende Gemeinden sind Attiswil im Westen, Rumisberg im Norden, Oberbipp im Osten sowie Wangen an der Aare im Süden.
Geschichte
In der Gegend um Wiedlisbach sind zahlreiche bronzezeitliche, römische und frühmittelalterliche Funde bekannt. Der Ort Wiedlisbach wurde im Jahr 1275 erstmals als Stadt erwähnt. Die Gründung und Stadtrechtsverleihung − vermutlich aufgrund seiner strategisch wichtigen Lage an den Nord−Süd-Handelswegen − dürfte um 1240 zu datieren sein. Das Städtchen liegt an der Strasse von Basel über Solothurn nach Biel und umfasst neben der Hauptgasse eine parallele Nebengasse. Es war mit einer Ringmauer umgeben. In der Nordwestecke steht der Städtliturm (Sitz des frohburgischen Vogts), nahe der Nordostecke die Kapelle. Das Städtchen gehörte kirchlich zur Pfarrei Oberbipp. Zoll und Markt sind seit dem 14. Jahrhundert nachgewiesen.
Nachdem der von den Grafen von Frohburg gegründete Ort als Pfand mehrfach den Besitzer wechselte, kam er 1463 definitiv zum damaligen Staat und jetzigen Kanton Bern. 1487 wurde ein Spital gestiftet. Im 16. Jahrhundert lebten ca. 250 Einwohner im Städtchen, im 18. Jahrhundert rund 500. Mit einem dreitägigen Fest im Juni 2005 feierte Wiedlisbach sein 750-jähriges Bestehen.
Sehenswürdigkeiten
- Kornhaus / Museum − Ehemaliges Kornhaus, mehrheitlich von 1693. Diverse Nutzungen, seit 1955 Ortsmuseum.
- Restaurant Krone − Als Gasthaus zum Rappen im 16. Jahrhundert urkundlich erwähnt, 1800 vollständig niedergebrannt, 1823 als Gasthof Krone wieder aufgebaut.
- Gasthof Schlüssel − Bau- und lokalhistorisch wertvolles Gebäude. Verschwörungsstätte der Grafen von Kyburg gegen die Stadt Solothurn (1382). Hans Roth aus Rumisberg rettet die Stadt. Unterkunft von Kaiser Joseph II.
- Turm / Stadtmauer − Im 13. Jahrhundert erbauter Wohnturm. Diente vom 16. bis 19. Jahrhundert als Kornspeicher, heute wieder Wohnraum. Wahrzeichen von Wiedlisbach.
- Alte Mühle
Verkehr
Wiedlisbach ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Seit 1918 gibt es eine direkte Eisenbahnverbindung nach Solothurn und über Niederbipp nach Langenthal (ehemalige Solothurn-Niederbipp-Bahn). Im Dezember 2012 wurde die Neubaustrecke Niederbipp–Oensingen (wieder-)eröffnet, womit nun direkter Anschluss an das SBB-Fernstreckennetz besteht. Wangen an der Aare und die Berggemeinden Rumisberg und Farnern sind über eine Buslinie erschlossen. Der Anschluss zur Autobahn A1 (Bern–Zürich) ist wenige Minuten vom Ort entfernt.
Bilder
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Gemeinde- und Kantonswappen
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St. Katharinen-Kapelle im Hinterstädtli
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Hinterstädtli
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Haus im Hinterstädtli
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Städtli
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Alte Mühle
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Südansicht vom Städtli
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Bahnhof Wiedlisbach mit neuem "Bipperlisi"
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Wohnturm und Kornhaus-Museum
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Im Hinterstädtli
Literatur
- Adriano Boschetti-Maradi, Martin Portmann: Das Städtchen Wiedlisbach. Bericht über die archäologischen Untersuchungen bis ins Jahr 2000. Rub Media, Bern 2004, ISBN 3-907663-01-2, (Schriftenreihe der Erziehungsdirektion des Kantons Bern).
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Wiedlisbach
- Anne-Marie Dubler: Wiedlisbach. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023