„Chanel“ – Versionsunterschied

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Ähnlich wie bei Modeschöpfer-Kollege [[Jean Patou]] bestand bei Chanel der typische Look - im Gegensatz zur konservativ-opulenten, steifen Damenmode jener Zeit - aus schlichten, [[androgyn]]en Schnitten mit fließenden, weichen [[Textilie|Stoffen]] und tiefsitzenden [[Taille]]n, wie es in den [[Goldene Zwanziger|1920er Jahren]] für junge, emanzipierte Frauen der letzte Schrei war. Inspiriert von Sportbekleidung für Damen, dem [[maritim (Adjektiv)|maritimen]] Mode-Stil der Badeorte und der Praktikabilität von Herren-Bekleidung und [[Armee]]-[[Uniform]]en machte sich Chanel mit jugendlichen [[Bluse]]n, eleganten [[Blazer]]n, dreiteiligen [[Kostüm (Damenkleidung)|Kostümen]], weiten [[Hose]]n und [[Paillette]]n-Tops in einfarbig-dezenten Tönen in der Pariser Modewelt rasch einen Namen. Auch ihr bis dahin nur bei Unterwäsche gekannter Einsatz von weichem Baumwoll-[[Jersey (Stoff)|Jersey]] in der Damengarderobe - ursprünglich eine Notwendigkeit aus Kostengründen und wegen der [[Ressource]]nknappheit in der Zeit um den [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] - verhalf ihr bald zu internationaler Anerkennung.<ref>[http://www.zeit.de/online/2008/34/bg-coco-chanel ''Königin der Haute Couture''], Die Zeit, 12. August 2009</ref> 1925 kreierte sie erstmals ein Kostüm mit [[Cardigan]]-Jacke ohne [[Revers (Kleidung)|Revers]] aus [[Tweed (Gewebe)|Tweed]], welches eine Ikone der Chanel-Mode werden sollte und später bspw. als mit [[Bordüre]]n abgesetztes [[Bouclé]]-Kostüm zahlreich variiert wurde. Ab 1926 erregte Coco Chanel mit ihrem Klassiker dem „[[Kleines Schwarzes|kleinen Schwarzen]]“ (frz.: ''petite robe noire''), einem knielangen schwarzen [[Abendkleid]] - in einer Zeit, in der kurze Rocklängen noch immer ungewohnt und die Kleider-Farbe schwarz zumeist den [[Dienstbote]]n vorbehalten war - erneut große Aufmerksamkeit in der Modebranche und erschuf somit eines der bedeutendsten Kleidungsstücke des 20. Jahrhunderts. Bald wurde der Chanel-Stil von allen Seiten kopiert, was allerdings nur noch mehr zum [[Prestige]] des Hauses beitrug. Coco Chanel entwarf auch Schmuckkollektionen - sie gilt als Erfinderin des [[Modeschmuck]]s - wobei sehr häufig lange [[Perle]]n-[[Halskette|Ketten]] zum Einsatz kamen.
Ähnlich wie bei Modeschöpfer-Kollege [[Jean Patou]] bestand bei Chanel der typische Look - im Gegensatz zur konservativ-opulenten, steifen Damenmode jener Zeit - aus schlichten, [[androgyn]]en Schnitten mit fließenden, weichen [[Textilie|Stoffen]] und tiefsitzenden [[Taille]]n, wie es in den [[Goldene Zwanziger|1920er Jahren]] für junge, emanzipierte Frauen der letzte Schrei war. Inspiriert von Sportbekleidung für Damen, dem [[maritim (Adjektiv)|maritimen]] Mode-Stil der Badeorte und der Praktikabilität von Herren-Bekleidung und [[Armee]]-[[Uniform]]en machte sich Chanel mit jugendlichen [[Bluse]]n, eleganten [[Blazer]]n, dreiteiligen [[Kostüm (Damenkleidung)|Kostümen]], weiten [[Hose]]n und [[Paillette]]n-Tops in einfarbig-dezenten Tönen in der Pariser Modewelt rasch einen Namen. Auch ihr bis dahin nur bei Unterwäsche gekannter Einsatz von weichem Baumwoll-[[Jersey (Stoff)|Jersey]] in der Damengarderobe - ursprünglich eine Notwendigkeit aus Kostengründen und wegen der [[Ressource]]nknappheit in der Zeit um den [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] - verhalf ihr bald zu internationaler Anerkennung.<ref>[http://www.zeit.de/online/2008/34/bg-coco-chanel ''Königin der Haute Couture''], Die Zeit, 12. August 2009</ref> 1925 kreierte sie erstmals ein Kostüm mit [[Cardigan]]-Jacke ohne [[Revers (Kleidung)|Revers]] aus [[Tweed (Gewebe)|Tweed]], welches eine Ikone der Chanel-Mode werden sollte und später bspw. als mit [[Bordüre]]n abgesetztes [[Bouclé]]-Kostüm zahlreich variiert wurde. Ab 1926 erregte Coco Chanel mit ihrem [[Klassiker]] dem „[[Kleines Schwarzes|kleinen Schwarzen]]“ (frz.: ''petite robe noire''), einem knielangen schwarzen [[Abendkleid]] - in einer Zeit, in der kurze Rocklängen noch immer ungewohnt und die Kleider-Farbe schwarz zumeist den [[Dienstbote]]n vorbehalten war - erneut große Aufmerksamkeit in der Modebranche und erschuf somit eines der bedeutendsten Kleidungsstücke des 20. Jahrhunderts. Bald wurde der Chanel-Stil von allen Seiten kopiert, was allerdings nur noch mehr zum [[Prestige]] des Hauses beitrug. Coco Chanel entwarf auch Schmuckkollektionen - sie gilt als Erfinderin des [[Modeschmuck]]s - wobei sehr häufig lange [[Perle]]n-[[Halskette|Ketten]] zum Einsatz kamen.


Die Parfümsparte von Chanel wurde 1924 als ''Parfums Chanel'' in [[Neuilly]] offiziell etabliert, nachdem bereits 1922 von Coco Chanel zusammen mit dem [[Chemiker]] Ernest Beaux aus [[Grasse]] das berühmte Parfüm [[Chanel Nº 5]] sowie eine Reihe anderer, später eingestellter Parfüms (Nº&nbsp;11, Nº&nbsp;14, Nº&nbsp;20, Nº&nbsp;21, Nº&nbsp;27, Nº&nbsp;55) [[Lancieren|lanciert]] worden war. Der französische Geschäftsmann Pierre Wertheimer (* 8. Januar 1888; † 24. April 1965) und sein Bruder Paul (* 22. Juni 1883; † ), Eigentümer des international agierenden Kosmetik-Konzerns ''Bourjois'' aus [[Pantin]], brachten die finanziellen Möglichkeiten, die [[Fabrik]]ationsstätten für Parfüm, die kommerzielle [[Expertise]] und die nötigen Geschäftsverbindungen in das Unternehmen mit ein und hielten infolge 70 % an der von der Mode-Sparte des Hauses Chanel getrennt tätigen Firma. Mademoiselle Chanel selbst besaß lediglich 10 % der Anteile und der Gründer der [[Galeries Lafayette]] Théophile Bader - ein [[Elsass|elsässischer]] Freund des Vaters der Wertheimers, welcher die Begegnung mit Coco Chanel 1923 in Deauville initiiert hatte - hielt 20 %. Mit Bader war Chanel über ihren Modesalon und das Parfüm Nº 5 bereits geschäftlich verbunden und befreundet gewesen. 1926 wurde die erste Chanel-Boutique in London eröffnet. Coco Chanel versuchte nach für sowohl die Mode- als auch die Parfüm-Sparte geschäftlich sehr erfolgreichen Jahren in den 1930ern vergebens durch [[Klage]]n, ihre Besitzanteile an ''Parfums Chanel'' zu erhöhen.
Die Parfümsparte von Chanel wurde 1924 als ''Parfums Chanel'' in [[Neuilly]] offiziell etabliert, nachdem bereits 1922 von Coco Chanel zusammen mit dem [[Chemiker]] Ernest Beaux (1881-1961) aus [[Grasse]] das berühmte Parfüm [[Chanel Nº 5]] sowie eine Reihe anderer, später eingestellter Parfüms (Nº&nbsp;11, Nº&nbsp;14, Nº&nbsp;20, Nº&nbsp;21, Nº&nbsp;27, Nº&nbsp;55) [[Lancieren|lanciert]] worden war. Der französische Geschäftsmann Pierre Wertheimer (* 8. Januar 1888; † 24. April 1965) und sein Bruder Paul (* 22. Juni 1883; † ), Eigentümer des international agierenden Kosmetik-Konzerns ''Bourjois'' aus [[Pantin]], brachten die finanziellen Möglichkeiten, die [[Fabrik]]ationsstätten für Parfüm, die kommerzielle [[Expertise]] und die nötigen Geschäftsverbindungen in das Unternehmen mit ein und hielten infolge 70 % an der von der Mode-Sparte des Hauses Chanel getrennt tätigen Firma. Mademoiselle Chanel selbst besaß lediglich 10 % der Anteile und der Gründer der [[Galeries Lafayette]] Théophile Bader - ein [[Elsass|elsässischer]] Freund des Vaters der Wertheimers, welcher die Begegnung mit Coco Chanel 1923 in Deauville initiiert hatte - hielt 20 %. Mit Bader war Chanel über ihren Modesalon und das Parfüm Nº 5 bereits geschäftlich verbunden und befreundet gewesen. 1926 wurde die erste Chanel-Boutique in London eröffnet. Coco Chanel versuchte nach für sowohl die Mode- als auch die Parfüm-Sparte geschäftlich sehr erfolgreichen Jahren in den 1930ern vergebens durch [[Klage]]n, ihre Besitzanteile an ''Parfums Chanel'' zu erhöhen.


1930 stattete Chanel die [[Filmschauspieler|Leinwand-Stars]] von [[United Artists]] aus. 1935 zählte Chanel bereits 4.000 [[Mitarbeiter|Angestellte]] und verkaufte 28.000 Kleidungsstücke, obwohl das Unternehmen die [[Weltwirtschaftskrise]] 1929 besonders auf dem [[USA|amerikanischen Markt]] zu spüren bekommen hatte. Im September 1939, nachdem der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]] begonnen hatte, stellte Coco Chanel die Haute Couture Mode ein und verkaufte vorübergehend nur noch Parfüm und Accessories. 1940 [[Emigration|emigrierte]] die ursprünglich aus dem Elsass stammende, [[Jude|jüdische]] Familie Wertheimer mit deutschen Wurzeln über [[Brasilien]] in die USA; die Anteile an ''Parfums Chanel'' wurden bis zu ihrer Rückkehr nach dem Weltkrieg vom befreundeten Flugzeug-Hersteller Félix Amiot [[pro forma]] übernommen und danach an Pierre Wertheimer zurückgegeben, ohne dass Coco Chanel die Besitzverhältnisse beeinflussen konnte. Mlle. Chanel zog nach Vorwürfen, sie habe mit [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Nazi-Deutschland]] [[Kollaborateur#Frankreich|kollaboriert]], bis 1953 in die [[Schweiz]]. Nach finanziellen Auseinandersetzungen und persönlichen Streitigkeiten mit Pierre Wertheimer einigten sich Coco Chanel und er 1947 auf eine weitere geschäftliche Zusammenarbeit, wobei Wertheimer sich die Rechte an allen Produkten der Marke ''Chanel'' sicherte und Coco Chanel eine Einmalzahlung von umgerechnet 350.000 Dollar sowie eine fortwährende [[Umsatzbeteiligung]] von 2 % (entsprach bis zu einer Million Dollar pro Jahr) zugestand, um einen [[Prozess (Recht)|Gerichtsprozess]] oder einen Alleingang von Mlle. Chanel zu vermeiden. 1954 übernahmen die Wertheimers auch den 20 %-Anteil von Théophil Bader sowie die Modesparte des Unternehmens. Die Haute Couture - inzwischen dominiert von Konkurrenten wie [[Christian Dior (Unternehmen)|Dior]], Fath oder [[Cristobal Balenciaga|Balenciaga]] - wurde unter der Regie der mittlerweile 70-jährigen Coco Chanel im Hause Chanel wiederbelebt. Die Kollektionen waren nach anfänglichen Schwierigkeiten äußerst erfolgreich und beflügelten im Nebeneffekt den Umsatz des Parfüm-Geschäfts.
1930 stattete Chanel die [[Filmschauspieler|Leinwand-Stars]] von [[United Artists]] aus. 1935 zählte Chanel bereits 4.000 [[Mitarbeiter|Angestellte]] und verkaufte 28.000 Kleidungsstücke, obwohl das Unternehmen die [[Weltwirtschaftskrise]] 1929 besonders auf dem [[USA|amerikanischen Markt]] zu spüren bekommen hatte. Im September 1939, nachdem der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]] begonnen hatte, stellte Coco Chanel die Haute Couture Mode ein und verkaufte vorübergehend nur noch Parfüm und Accessories. 1940 [[Emigration|emigrierte]] die ursprünglich aus dem Elsass stammende, [[Jude|jüdische]] Familie Wertheimer mit deutschen Wurzeln über [[Brasilien]] in die USA; die Anteile an ''Parfums Chanel'' wurden bis zu ihrer Rückkehr nach dem Weltkrieg vom befreundeten Flugzeug-Hersteller Félix Amiot [[pro forma]] übernommen und danach an Pierre Wertheimer zurückgegeben, ohne dass Coco Chanel die Besitzverhältnisse beeinflussen konnte. Mlle. Chanel zog nach Vorwürfen, sie habe mit [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Nazi-Deutschland]] [[Kollaborateur#Frankreich|kollaboriert]], bis 1953 in die [[Schweiz]]. Nach finanziellen Auseinandersetzungen und persönlichen Streitigkeiten mit Pierre Wertheimer einigten sich Coco Chanel und er 1947 auf eine weitere geschäftliche Zusammenarbeit, wobei Wertheimer sich die Rechte an allen Produkten der Marke ''Chanel'' sicherte und Coco Chanel eine Einmalzahlung von umgerechnet 350.000 Dollar sowie eine fortwährende [[Umsatzbeteiligung]] von 2 % (entsprach bis zu einer Million Dollar pro Jahr) zugestand, um einen [[Prozess (Recht)|Gerichtsprozess]] oder einen Alleingang von Mlle. Chanel zu vermeiden. 1954 übernahmen die Wertheimers auch den 20 %-Anteil von Théophil Bader sowie die Modesparte des Unternehmens. Die Haute Couture - inzwischen dominiert von Konkurrenten wie [[Christian Dior (Unternehmen)|Dior]], Fath oder [[Cristobal Balenciaga|Balenciaga]] - wurde unter der Regie der mittlerweile 70-jährigen Coco Chanel im Hause Chanel wiederbelebt. Die Kollektionen waren nach anfänglichen Schwierigkeiten äußerst erfolgreich und beflügelten im Nebeneffekt den Umsatz des Parfüm-Geschäfts.


Der erste Herren-Duft des Hauses, ''Chanel pour Monsieur'', wurde 1955 auf den Markt gebracht und ist bis heute erhältlich. Im gleichen Jahr wurde eine abgesteppte Chanel-Handtasche mit Goldkette präsentiert. 1956 wurde die US-amerikanische Niederlassung ''Chanel, Inc.'' in New York gegründet.<ref>[http://investing.businessweek.com/research/stocks/private/snapshot.asp?privcapId=4266252 ''Chanel, Inc.''], Business Week, abgerufen: 19. Oktober 2010</ref> Von [[Marilyn Monroe]] ist bekannt, dass sie "zum Schlafen nur einige Tropfen Chanel No. 5" und sonst nichts trug, und die Fotos der sich in einem [[blut]]verschmiertem Chanel-Kostüm (bzw. je nach Quelle ein pinkfarbenes Kostüm im Chanel-Stil) über ihren [[Attentat auf John F. Kennedy|angeschossenen]] Ehemann beugenden [[Jacqueline Kennedy Onassis|Jacqueline Kennedy]] gingen 1963&nbsp;um die Welt.<ref>[http://www.wdr.de/themen/kultur/stichtag/2006/05/05.jhtml ''Vor 85 Jahren: Chanel No. 5 kommt auf den Markt - Der Duft der Emanzipation''], wdr.de, 5. Mai 2006</ref><ref>[http://www.dailymail.co.uk/femail/article-1203293/The-woman-REALLY-invented-French-dressing-New-movie-reveals-different-Coco-Chanel.html ''The woman who REALLY invented French dressing: New movie reveals a different side to Coco Chanel''], dailymail.co.uk, 31. Juli 2009</ref><ref>[http://en.wikipedia.org/wiki/Pink_Chanel_suit_of_Jacqueline_Bouvier_Kennedy ''Pink Chanel suit of Jacqueline Bouvier Kennedy''], en.wikipedia.org, abgerufen: 6. Juni 2011</ref> 1965 übernahm nach Pierres Tod dessen Sohn Jacques (* 18. August 1911; † 6. Februar 1996), ein begeisterter [[Pferdezucht|Pferdezüchter]], die Leitung des Hauses Chanel. Unter seiner Führung sanken die Umsätze des Parfüm-Geschäfts; Chanel-Parfüm war in den USA mittlerweile sogar zu immer weiter sinkenden Preisen in [[Drogerie]]-Ketten zu kaufen.
Der erste Herren-Duft des Hauses, ''Chanel pour Monsieur'', wurde 1955 auf den Markt gebracht und ist bis heute erhältlich. Im gleichen Jahr wurde eine abgesteppte Chanel-Handtasche mit Goldkette namens ''Chanel 2.55'' (für 'Feruar 1955') präsentiert, die bis heute zu den Klassikern des Unternehmens gehört, siehe Bild unten. 1956 wurde die US-amerikanische Niederlassung ''Chanel, Inc.'' in New York gegründet.<ref>[http://investing.businessweek.com/research/stocks/private/snapshot.asp?privcapId=4266252 ''Chanel, Inc.''], Business Week, abgerufen: 19. Oktober 2010</ref> Von [[Marilyn Monroe]] ist bekannt, dass sie "zum Schlafen nur einige Tropfen Chanel No. 5" und sonst nichts trug, und die Fotos der sich in einem [[blut]]verschmiertem Chanel-Kostüm (bzw. je nach Quelle ein pinkfarbenes Kostüm im Chanel-Stil) über ihren [[Attentat auf John F. Kennedy|angeschossenen]] Ehemann beugenden [[Jacqueline Kennedy Onassis|Jacqueline Kennedy]] gingen 1963&nbsp;um die Welt.<ref>[http://www.wdr.de/themen/kultur/stichtag/2006/05/05.jhtml ''Vor 85 Jahren: Chanel No. 5 kommt auf den Markt - Der Duft der Emanzipation''], wdr.de, 5. Mai 2006</ref><ref>[http://www.dailymail.co.uk/femail/article-1203293/The-woman-REALLY-invented-French-dressing-New-movie-reveals-different-Coco-Chanel.html ''The woman who REALLY invented French dressing: New movie reveals a different side to Coco Chanel''], dailymail.co.uk, 31. Juli 2009</ref><ref>[http://en.wikipedia.org/wiki/Pink_Chanel_suit_of_Jacqueline_Bouvier_Kennedy ''Pink Chanel suit of Jacqueline Bouvier Kennedy''], en.wikipedia.org, abgerufen: 6. Juni 2011</ref> 1965 übernahm nach Pierres Tod dessen Sohn Jacques (* 18. August 1911; † 6. Februar 1996), ein begeisterter [[Pferdezucht|Pferdezüchter]], die Leitung des Hauses Chanel. Unter seiner Führung sanken die Umsätze des Parfüm-Geschäfts; Chanel-Parfüm war in den USA mittlerweile sogar zu immer weiter sinkenden Preisen in [[Drogerie]]-Ketten zu kaufen.


Bis zu ihrem Tod im Alter von 88 Jahren war Coco Chanel für die Kreationen des Hauses verantwortlich. Nach Coco Chanels Tod 1971 nahm Gaston Berthelot, ein Dior-Designer, wenig erfolgreich ihren Platz als Designer der Chanel-Mode ein. 1974 übernahm Pierres Sohn Alain, welcher mit seinem Bruder Gerard bis heute alleiniger Eigentümer von Chanel ist, die Leitung des [[Konzern]]s während sein Vater bis 1978 dem [[Aufsichtsrat]] angehörte. Die erste Prêt-à-porter-Modekollektion von Chanel, ''Chanel Boutique'', wurde 1978 unter der Leitung von Philippe Guibourgé mit mäßigem Erfolg präsentiert.
Bis zu ihrem Tod im Alter von 88 Jahren war Coco Chanel für die Kreationen des Hauses verantwortlich.


=== Karl Lagerfeld ===
=== Karl Lagerfeld ===
{{Hauptartikel|Karl Lagerfeld}}
{{Hauptartikel|Karl Lagerfeld}}
[[Datei:Karl Lagerfeld Berlinale 2008.jpg|miniatur|Karl Lagerfeld mit Sebastien Jondeau im Hintergrund (Februar 2008)]]
[[Datei:Karl Lagerfeld Berlinale 2008.jpg|miniatur|links|Karl Lagerfeld mit Sebastien Jondeau im Hintergrund (Februar 2008)]]
[[Datei:Claudia Schiffer 20091006 Chanel 06.jpg|miniatur|Claudia Schiffer im Chanel-[[Outfit]] als Gast bei der Chanel Prêt-à-porter-Schau F/S&nbsp;2010 (Oktober 2009)]]
[[Datei:Claudia Schiffer 20091006 Chanel 06.jpg|miniatur|Claudia Schiffer im Chanel-[[Outfit]] als Gast bei der Chanel Prêt-à-porter-Schau F/S&nbsp;2010 (Oktober 2009)]]
Nach Coco Chanels Tod 1971 nahm Gaston Berthelot, ein Dior-Designer, wenig erfolgreich ihren Platz als Designer der Chanel-Mode ein. 1974 übernahm Pierres Sohn Alain, welcher mit seinem Bruder Gerard bis heute alleiniger Eigentümer von Chanel ist, die Leitung des [[Konzern]]s während sein Vater bis 1978 dem [[Aufsichtsrat]] angehörte. Die erste Prêt-à-porter-Modekollektion von Chanel, ''Chanel Boutique'', wurde 1978 unter der Leitung von Philippe Guibourgé mit mäßigem Erfolg präsentiert. 1980 stellte Alain Wertheimer die Werbefachfrau Kitty D'Alessio ein, welche wiederum den damaligen Chloé-Designer [[Karl Lagerfeld]] mit Wertheimer bekannt machte. 1983 wurde Lagerfeld zunächst als [[Berater]] für die Haute Couture eingestellt und 1984 zum Chef-Designer der gesamten Mode-Sparte des Hauses ernannt. Lagerfeld verhalf durch moderne Interpretationen des Erbes von Coco Chanel der damals etwas angestaubten Modemarke wieder zu ihrem altem Glanz und trug durch den Ausbau der Kollektionen maßgeblich dazu bei, dass Chanel heute auch bei jungen Frauen zu den tonangebenden Top-Marken in der hochpreisigen Damenmode zählt. Das Atelier von Chanel, und damit der Arbeitsplatz von Karl Lagerfeld, befindet sich bis heute in der Rue Cambon in Paris. 1987 wurden zum ersten Mal [[Armbanduhr]]en von Chanel angeboten.
1980 stellte Alain Wertheimer die Werbefachfrau und spätere ''Chanel Nordamerika'' Chefin Kitty D'Alessio ein, welche wiederum den damaligen Chloé-Designer [[Karl Lagerfeld]] mit Wertheimer bekannt machte. 1983 wurde Lagerfeld zunächst als [[Berater]] für die Haute Couture eingestellt und 1984 zum Chef-Designer der gesamten Mode-Sparte des Hauses ernannt. Lagerfeld verhalf durch moderne, bisweilen unkonventionelle Interpretationen des Erbes von Coco Chanel der damals etwas angestaubten Modemarke für ältere Damen wieder zu ihrem altem Glanz und trug durch den Ausbau der Kollektionen maßgeblich dazu bei, dass Chanel heute auch bei jungen Frauen zu den tonangebenden Top-Marken in der hochpreisigen Damenmode zählt. [[Kritik]]er bemängeln, dass Lagerfeld - wenngleich mit immensem finanziellen Erfolg für das Haus Chanel - lediglich die Ideen von Coco Chanel zeitgemäß umsetzt, statt die Marke mit etwas Eigenem zu bereichern.<ref>[http://www.thedailybeast.com/newsweek/2012/01/29/is-chanel-designer-karl-lagerfeld-spread-too-thin.html Is Chanel Designer Karl Lagerfeld Spread Too Thin?], Newsweek, 30. Januar 2012</ref> Das Atelier von Chanel, und damit der Arbeitsplatz von Karl Lagerfeld, befindet sich bis heute in der Rue Cambon in Paris. Das Chanel-Management lässt Lagerfeld bei seinen Entwürfen - auch im Hinblick auf die [[Budgetierung]] - freie Hand und sieht die vielseitigen Verpflichtungen des Designers bei anderen Modfirmen als kreative Bereicherung für Chanel.<ref>[http://www.welt.de/print/wams/wirtschaft/article12385897/Ich-bin-der-Organisierer.html "Ich bin der Organisierer"], welt.de, 30. Januar 2011</ref><ref>[http://www.capital.de/unternehmen/:Interview-mit-Chanel-Chef-Pavlovsky--Chanel-denkt-nicht-ueber-Nachfolger-fuer-Lagerfeld-nach/100036261.html Chanel denkt nicht über Nachfolger für Lagerfeld nach], capital.de, 16. Februar 2011</ref>


Unter Lagerfeld wurde das französische [[Model]] [[Inès de la Fressange]] ab 1983 medienwirksames Werbe-Gesicht für Chanel, bis Lagerfeld sie 1990 durch das deutsche Model [[Claudia Schiffer]] ersetzte. Schiffer und Lagerfeld gingen 1996 getrennte Wege, arbeiteten aber seit Anfang der 2000er Jahre wieder für die Marke Chanel miteinander. Inès de la Fressange führte Ende 2010 die Haute Couture Modenschau von Chanel als Model an. Ab den 2000er Jahren wurden vermehrt internationale Stars wie [[Vanessa Paradis]], [[Nicole Kidman]], [[Audrey Tautou]], [[Keira Knightley]] oder [[Blake Lively]] als [[Testimonial]]s für Chanel eingesetzt.
Unter Lagerfeld wurde das französische [[Model]] [[Inès de la Fressange]] ab 1983 medienwirksames Werbe-Gesicht für Chanel, bis Lagerfeld sie 1990 durch das deutsche Model [[Claudia Schiffer]] ersetzte. Schiffer und Lagerfeld gingen 1996 getrennte Wege, arbeiteten aber seit Anfang der 2000er Jahre wieder für die Marke Chanel miteinander. Inès de la Fressange führte Ende 2010 die Haute Couture Modenschau von Chanel als Model an. Zu Lagerfelds persönlichen Mitarbeiterinnen bei Chanel gehört seit 1997 die britische Modeberaterin [[Barony by writ|Lady]] Amanda Harlech, die zuvor 12 Jahre lang für [[John Galliano]] gearbeitet hatte, bis dieser zu [[Christian Dior (Unternehmen)|Dior]] wechselte.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/amanda-harlech-ist-karl-lagerfelds-neue-beraterin-die-inkarnation-von-coco-chanel,10810590,9232276.html Amanda Harlech ist Karl Lagerfelds neue Beraterin], berliner-zeitung.de, 29. Januar 1997</ref> Ab den 2000er Jahren wurden vermehrt internationale Stars wie [[Vanessa Paradis]], [[Nicole Kidman]], [[Audrey Tautou]], [[Keira Knightley]] oder [[Blake Lively]] als [[Testimonial]]s für Chanel eingesetzt.


== Chanel-Konzern==
== Chanel-Konzern==
[[Datei:P1030222.JPG|miniatur|Die Chanel-Boutique am [[Rodeo Drive]] (2008)]]
Zur Chanel-Gruppe ([[Holding]]s: ''Pamerco AG'', [[Glarus]] sowie ''New Litor Limited'', [[George Town (Kaimaninseln)|George Town]]) gehörten unter anderem von 1993 bis 1998 eine Beteiligung am defizitären amerikanischen Modelabel ''Isaac Mizrahi'', seit 1993 der Schweizer Uhrenhersteller ''G&F Chatelain'', seit 1996 der britische [[Waffe]]nhersteller ''Holland & Holland'' mit eigener [[Jagd]]modenkollektion, von 1996 bis 2005 als [[Joint Venture]] die [[Friseur]]salon-Kette ''Frédéric Fekkai'', seit 1997 der [[Badebekleidung|Bademodenhersteller]] ''Eres'', seit 1998 eine Beteiligung am Uhrenhersteller ''Bell & Ross'' und seit 2002 die langjährigen Chanel-Zulieferer ''A. Michel et Cie.'' (Hüte), ''Massaro'' (Schuhe), ''Lemarié'' (Federn), ''Desrues'' (Accessoires) und ''Lesage'' (Stickereien) aus Paris.<ref>[http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=9C00E0DA113DF937A15751C0A9649C8B63&sec=&spon=&pagewanted=all ''The Power Behind The Cologne''], The New York Times (engl.), 24. Februar 2002</ref> Konzern-Zahlen werden von Chanel nicht veröffentlicht. Anfang der 2000er Jahre wurde der Jahresumsatz auf über 2&nbsp;Mrd. Dollar geschätzt. Das Familienvermögen von Alain (Konzern-Chef, New York) und Gérard (Europa-Chef, Genf) Wertheimer wurde Mitte der 2000er auf 5&nbsp;Mrd. Euro geschätzt.<ref>[http://www.stern.de/lifestyle/mode/wer-steckt-hinter-dem-chanel-konzern-556622.html ''Wer steckt hinter ... dem Chanel-Konzern?''], stern.de, 25. Februar 2006</ref> Die Familie lebt zurückgezogen und tritt in der Öffentlichkeit nicht in Erscheinung.
Zur Chanel-Gruppe ([[Holding]]s: ''Pamerco AG'', [[Glarus]] sowie ''New Litor Limited'', [[George Town (Kaimaninseln)|George Town]]) gehörten unter anderem von 1993 bis 1998 eine Beteiligung am defizitären amerikanischen Modelabel ''Isaac Mizrahi'', seit 1993 der Schweizer Uhrenhersteller ''G&F Chatelain'', seit 1996 der britische [[Waffe]]nhersteller ''Holland & Holland'' mit eigener [[Jagd]]modenkollektion, von 1996 bis 2005 als [[Joint Venture]] die [[Friseur]]salon-Kette ''Frédéric Fekkai'', seit 1997 der [[Badebekleidung|Bademodenhersteller]] ''Eres'', seit 1998 eine Beteiligung am Uhrenhersteller ''Bell & Ross'' und seit 2002 die langjährigen Chanel-Zulieferer ''A. Michel et Cie.'' (Hüte), ''Massaro'' (Schuhe), ''Lemarié'' (Federn), ''Desrues'' (Accessoires) und ''Lesage'' (Stickereien) aus Paris.<ref>[http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=9C00E0DA113DF937A15751C0A9649C8B63&sec=&spon=&pagewanted=all ''The Power Behind The Cologne''], The New York Times (engl.), 24. Februar 2002</ref> 1987 wurden zum ersten Mal [[Armbanduhr]]en von Chanel angeboten. Konzern-Zahlen werden von Chanel nicht veröffentlicht. Anfang der 2000er Jahre wurde der Jahresumsatz auf über 2&nbsp;Mrd. Dollar geschätzt. Das Familienvermögen von Alain (Konzern-Chef, New York) und Gérard (Europa-Chef, Genf) Wertheimer wurde Mitte der 2000er auf 5&nbsp;Mrd. Euro geschätzt.<ref>[http://www.stern.de/lifestyle/mode/wer-steckt-hinter-dem-chanel-konzern-556622.html ''Wer steckt hinter ... dem Chanel-Konzern?''], stern.de, 25. Februar 2006</ref> Die Familie lebt zurückgezogen und tritt in der Öffentlichkeit nicht in Erscheinung.


== Boutiquen ==
== Boutiquen ==
[[Datei:P1030222.JPG|miniatur|Die Chanel-Boutique am [[Rodeo Drive]] (2008)]]
Chanel-Mode wird nur über die eigenen Boutiquen und wenige ausgewählte Kaufhäuser des gehobenen Genres, in welchen sich meist Chanel Shops-in-Shop befinden, vertrieben. Weltweit gibt es über 200 Chanel Boutiquen, von welchen nicht alle das Komplett-Sortiment führen.<ref>[http://www.fundinguniverse.com/company-histories/Chanel-SA-Company-History.html ''Chanel – Unternehmensgeschichte''], Abruf: 24. Mai 2009 (englischer Artikel)</ref> In Deutschland unterhält Chanel sechs Geschäfte: [[Berlin]] (2x), [[Düsseldorf]], [[Hamburg]], Frankfurt am Main und [[München]]. In der Schweiz sind es die Standorte [[Genf]] (2x), [[St. Moritz]] und [[Zürich]], und in Österreich befindet sich Chanel am [[Kohlmarkt]] in [[Wien]].
Chanel-Mode wird nur über die eigenen Boutiquen und wenige ausgewählte Kaufhäuser des gehobenen Genres, in welchen sich meist Chanel Shops-in-Shop befinden, vertrieben. Weltweit gibt es über 200 Chanel Boutiquen, von welchen nicht alle das Komplett-Sortiment führen.<ref>[http://www.fundinguniverse.com/company-histories/Chanel-SA-Company-History.html ''Chanel – Unternehmensgeschichte''], Abruf: 24. Mai 2009 (englischer Artikel)</ref> In Deutschland unterhält Chanel sechs Geschäfte: [[Berlin]] (2x), [[Düsseldorf]], [[Hamburg]], Frankfurt am Main und [[München]]. In der Schweiz sind es die Standorte [[Genf]] (2x), [[St. Moritz]] und [[Zürich]], und in Österreich befindet sich Chanel am [[Kohlmarkt]] in [[Wien]].


== Kollektionen ==
== Kollektionen ==
[[Datei:Chanel Haute Couture Fall-Winter 2011.jpg|miniatur|Haute Couture Kollektion H/W 2011; präsentiert im Juli 2011 im [[Grand Palais]]]]
[[Datei:Chanel Haute Couture Fall-Winter 2011.jpg|miniatur|Haute Couture Kollektion H/W 2011; präsentiert im Juli 2011 im [[Grand Palais]]]]
[[Datei:Christopher Macsurak Chanel 2009 bw suit.jpg|miniatur|Prêt-à-porter Kollektion F/S 2009; präsentiert im Oktober 2008 im [[Grand Palais]]]]
Chanel bietet ausschließlich Damenmode an. Karl Lagerfeld entwirft für das Haus Chanel acht Kollektionen pro Jahr:<ref>[http://www.manager-magazin.de/lifestyle/wohnen/0,2828,druck-607915,00.html ''Fünf Minuten Lagerfeld''], manager-magazin.de, 17. Februar 2009</ref> vier hochpreisige Prêt-à-porter-Kollektionen, zwei nicht weniger teuere Vor-Kollektionen (ebenso Prêt-à-porter-Mode) sowie zwei Haute Couture Kollektionen im obersten Preissegment. Bei den regulären Prêt-à-porter-Kollektionen gibt es pro Saison je eine modisch-aufwendige [[Laufsteg]]kollektion, welche bereits sechs Monate vor dem Verkauf während der Pariser Modewochen präsentiert wird, sowie eine klassischere Kollektion, welche direkt in den Verkauf geht und zuvor nicht auf dem Laufsteg präsentiert wird. Die ''Croisière/Resort'' Vor-Kollektion wird im späten Frühling (ca. Mai) vorgestellt und geht im darauffolgenden Winter (ca. November) in den Verkauf. Die ''Metiers d'art'' Vor-Kollektion wird im Winter (ca. Dezember) vorgestellt und geht im späten Frühling (ca. Mai) in den Verkauf. Die weltweiten Chanel-Boutiquen werden demnach alle zwei Monate mit neuer Ware aus den Prêt-à-porter- und Vor-Kollektionen beliefert. Die für einen exklusiven Käuferkreis bestimmte Haute Couture Mode wird der zahlungskräftigen internationalen Kundschaft - mit Ausnahme von in größeren Boutiquen wie bspw. in [[New York City|New York]] angebotenen Mustermodellen - vorwiegend im Atelier in der Rue Cambon in Paris angepasst und verkauft.
Chanel bietet ausschließlich Damenmode an. Karl Lagerfeld entwirft für das Haus Chanel acht Kollektionen pro Jahr:<ref>[http://www.manager-magazin.de/lifestyle/wohnen/0,2828,druck-607915,00.html ''Fünf Minuten Lagerfeld''], manager-magazin.de, 17. Februar 2009</ref> vier hochpreisige Prêt-à-porter-Kollektionen, zwei nicht weniger teuere Vor-Kollektionen (ebenso Prêt-à-porter-Mode) sowie zwei Haute Couture Kollektionen im obersten Preissegment. Bei den regulären Prêt-à-porter-Kollektionen gibt es pro Saison je eine modisch-aufwendige [[Laufsteg]]kollektion, welche bereits sechs Monate vor dem Verkauf während der Pariser Modewochen präsentiert wird, sowie eine klassischere Kollektion, welche direkt in den Verkauf geht und zuvor nicht auf dem Laufsteg präsentiert wird. Die ''Croisière/Resort'' Vor-Kollektion wird im späten Frühling (ca. Mai) vorgestellt und geht im darauffolgenden Winter (ca. November) in den Verkauf. Die ''Metiers d'art'' Vor-Kollektion wird im Winter (ca. Dezember) vorgestellt und geht im späten Frühling (ca. Mai) in den Verkauf. Die weltweiten Chanel-Boutiquen werden demnach alle zwei Monate mit neuer Ware aus den Prêt-à-porter- und Vor-Kollektionen beliefert. Die für einen exklusiven Käuferkreis bestimmte Haute Couture Mode wird der zahlungskräftigen internationalen Kundschaft - mit Ausnahme von in größeren Boutiquen wie bspw. in [[New York City|New York]] angebotenen Mustermodellen - vorwiegend im Atelier in der Rue Cambon in Paris angepasst und verkauft.


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** ''Metiers d'art'' - "Pre-Fall" (Herbst-/Wintermode im Sommer)
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Letztere soll seit dem Erwerb der ehemaligen [[Zulieferer]]-[[Werkstatt|Werksstätten]] (Massaro/[[Schuhe]], Lemarié/[[Feder]]n und [[Blüte]]n, Desrues/Accessoires, Michel/Hüte etc.) im Jahr 2002 deren [[kunsthandwerk]]liche Fertigkeiten hervorheben. Die ''Métiers d'art'' (dt.: ''Kunsthandwerke'') Schauen wurden seit 2004 nach [[Metropole]]n benannt (und meist auch dort vorgeführt), welche in irgendeiner Weise mit Coco Chanel in Verbindung stehen: ''Paris-[[Tokio]]'' (Pre-Fall 2005), ''Paris-New York'' (Pre-Fall 2006), ''Paris-[[Monte Carlo]]'' (Pre-Fall 2007), ''Paris-[[London]]'' (Pre-Fall 2008), ''Paris-[[Moskau]]'' (Pre-Fall 2009)<ref>[http://www.amica.de/mode/stars_designer/metiers-dart-kollektion-hommage-an-russland_did_3512.html ''Folkloristische Hommage''], amica.de, abgerufen: 21. März 2011</ref>, ''Paris-[[Shanghai]]'' (Pre-Fall 2010)<ref>[http://www.vogue.de/articles/fashion-shows/fashion-shows/pre-fall-2010/2009/12/07/19186 ''Chanel meets China''], vogue.de, 7. Dezember 2009</ref>, ''Paris-[[Istanbul|Byzanz]]'' (Pre-Fall 2011, in Paris gezeigt)<ref>[http://www.fem.com/fashion/chanel-pre-fall-2011-metiers-dart-line-fuer-koenige-und-kaiser-11141.html ''Chanel Pre-Fall 2011 Métiers d'Art line - Für Könige und Kaiser''], fem.com, 11. Dezember 2010</ref>, ''Paris-[[Bombay]]'' (Pre-Fall 2012, in Paris gezeigt)<ref>[http://blogs.wsj.com/runway/2011/12/06/lagerfelds-india-inspired-looks-for-chanel/ Lagerfeld’s India-Inspired Looks for Chanel], wsj.com, 6. Dezember 2011</ref>.
Letztere soll seit dem Erwerb der ehemaligen [[Zulieferer]]-[[Werkstatt|Werksstätten]] (Massaro/[[Schuhe]], Lemarié/[[Feder]]n und [[Blüte]]n, Desrues/Accessoires, Michel/Hüte etc.) ab Ende der 1990er Jahre deren [[kunsthandwerk]]liche Fertigkeiten hervorheben.<ref>[http://www.brandeins.de/magazin/wer-nichts-will-kriegt-auch-nichts/haute-luxe.html Haute-Luxe], brandeins.de, Dezember 2006</ref> Die ''Métiers d'art'' (dt.: ''Kunsthandwerke'') Schauen wurden seit 2004 nach [[Metropole]]n benannt (und meist auch dort vorgeführt), welche in irgendeiner Weise mit Coco Chanel in Verbindung stehen: ''Paris-[[Tokio]]'' (Pre-Fall 2005), ''Paris-New York'' (Pre-Fall 2006), ''Paris-[[Monte Carlo]]'' (Pre-Fall 2007), ''Paris-[[London]]'' (Pre-Fall 2008), ''Paris-[[Moskau]]'' (Pre-Fall 2009)<ref>[http://www.amica.de/mode/stars_designer/metiers-dart-kollektion-hommage-an-russland_did_3512.html ''Folkloristische Hommage''], amica.de, abgerufen: 21. März 2011</ref>, ''Paris-[[Shanghai]]'' (Pre-Fall 2010)<ref>[http://www.vogue.de/articles/fashion-shows/fashion-shows/pre-fall-2010/2009/12/07/19186 ''Chanel meets China''], vogue.de, 7. Dezember 2009</ref>, ''Paris-[[Istanbul|Byzanz]]'' (Pre-Fall 2011, in Paris gezeigt)<ref>[http://www.fem.com/fashion/chanel-pre-fall-2011-metiers-dart-line-fuer-koenige-und-kaiser-11141.html ''Chanel Pre-Fall 2011 Métiers d'Art line - Für Könige und Kaiser''], fem.com, 11. Dezember 2010</ref>, ''Paris-[[Bombay]]'' (Pre-Fall 2012, in Paris gezeigt)<ref>[http://blogs.wsj.com/runway/2011/12/06/lagerfelds-india-inspired-looks-for-chanel/ Lagerfeld’s India-Inspired Looks for Chanel], wsj.com, 6. Dezember 2011</ref>.


Analog wurden die ''Resort''-Kollektion an besonderen Schauplätzen vorgeführt: [[Passagierschiff|Bootsfahrt]] auf der [[Seine]] (Pre-Spring 2005), [[Omnibus|Busfahrt]] durch Paris (Pre-Spring 2006), New York [[Grand Central Station]] (Pre-Spring 2007), [[Santa Monica]] Airport (Pre-Spring 2008), [[Miami]] (Pre-Spring 2009), [[Lido di Venezia]] (Pre-Spring 2010), [[Saint Tropez]] (Pre-Spring 2011), [[Antibes]] (Pre-Spring 2012), Garten von [[Schloss Versailles]] (Pre-Spring 2013)<ref>[http://www.vogue.de/mode/mode-news/fashion-shows-chanel-cruise-collection-2013 Chanel Cruise Collection 2013], vogue.de, 15. Mai 2012</ref>.
Analog wurden die ''Resort''-Kollektion an besonderen Schauplätzen vorgeführt: [[Passagierschiff|Bootsfahrt]] auf der [[Seine]] (Pre-Spring 2005), [[Omnibus|Busfahrt]] durch Paris (Pre-Spring 2006), New York [[Grand Central Station]] (Pre-Spring 2007), [[Santa Monica]] Airport (Pre-Spring 2008), [[Miami]] (Pre-Spring 2009), [[Lido di Venezia]] (Pre-Spring 2010), [[Saint Tropez]] (Pre-Spring 2011), [[Antibes]] (Pre-Spring 2012), Garten von [[Schloss Versailles]] (Pre-Spring 2013)<ref>[http://www.vogue.de/mode/mode-news/fashion-shows-chanel-cruise-collection-2013 Chanel Cruise Collection 2013], vogue.de, 15. Mai 2012</ref>.


[[Datei:Chanel 2.55.jpg|miniatur|Neuauflage der 1955 lancierten ''Chanel 2.55'' Handtasche (2009)]]
Seit 2006 werden die Prêt-à-porter-Schauen und in den letzten Jahren mitunter auch die Haute Couture Präsentationen von Chanel im Pariser [[Grand Palais]] vorgeführt, welcher zu diesem Zweck jeweils ein besonderes Dekor erhält. Die Chanel-Schauen sind - aufgrund der wohlhabenden Besucher unter hohen Sicherheitsvorkehrungen - aufwendig inszenierte und kostenintensive Veranstaltungen für geladene Gäste und ziehen jedes Mal ein großes Medien-Echo auf sich.
Seit 2006 werden die Prêt-à-porter-Schauen und in den letzten Jahren mitunter auch die Haute Couture Präsentationen von Chanel im Pariser [[Grand Palais]] vorgeführt, welcher zu diesem Zweck jeweils ein besonderes Dekor erhält. Die Chanel-Schauen sind - aufgrund der wohlhabenden Besucher unter hohen Sicherheitsvorkehrungen - aufwendig inszenierte und kostenintensive Veranstaltungen für geladene Gäste und ziehen jedes Mal ein großes Medien-Echo auf sich.


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== Parfüm und Kosmetik ==
== Parfüm und Kosmetik ==
{{Hauptartikel|Chanel Nº 5}}
{{Hauptartikel|Chanel Nº 5}}
Das Unternehmen entwickelte im Laufe der Jahre eine ganze Reihe bis heute erhältlicher hochpreisiger Damen- und Herrendüfte, z.&nbsp;B. ''Pour Monsieur'' (1955), ''Nº&nbsp;19'' (1971), ''Cristalle'' (1974), ''Antaeus'' (1981), ''Coco'' (1984), ''Egoïste'' (1990), ''Platinum Egoïste'' (1993), ''Allure'' / ''Allure Homme'' (1999; und Variationen in den Folgejahren), ''Coco Mademoiselle'' (2001), ''Chance'' (2002; und spätere Variationen), ''Bleu de Chanel'' (2010) und viele weitere. Daneben gibt es die ''Exclusifs de Chanel'', eine Reihe von 12 in den Chanel-Boutiquen erhältliche [[Eau de Toilette|Eaux de Toilette]] in identischen 200ml-Flacons, zu denen neben ''Nº&nbsp;22'' (1922) und ''Sycomore'' (2008) auch ''Gardénia'' (1925), ''Cuir de Russi''e (1927), ''Coromandel'' (2007), ''Nº&nbsp;18'' (2007), ''Beige'' (2008) und weitere zählen. Im Laufe der Jahre wurden allerdings auch einige - besonders die zahlreichen während der 1930er und 1940er Jahre lancierten Düfte (''Ivoire'', ''Glamour'', ''Cynique'' etc.) - wieder eingestellt. Chanel bediente sich bei der Entwicklung der Parfums neuester Erkenntnisse der organischen Chemie und der Duftwissenschaft, langjähriger Parfumeur des Hauses Chanel ist Jacques Polge. Außerdem existieren hochpreisige pflegende und [[Schminke|dekorative Kosmetik]]-Serien aus dem Hause Chanel, welche sowohl über die eigenen Boutiquen als auch über den Parfümerie-Fachhandel vertrieben werden.
Das bekannteste Parfüm aus dem Hause Chanel heißt Chanel N°&nbsp;5 und wurde 1921 in Frankreich auf den Markt gebracht. Das Unternehmen entwickelte im Laufe der Jahre eine ganze Reihe bis heute erhältlicher hochpreisiger Damen- und Herrendüfte, z.&nbsp;B. ''Pour Monsieur'' (1955), ''Nº&nbsp;19'' (1971), ''Cristalle'' (1974), ''Antaeus'' (1981), ''Coco'' (1984), ''Egoïste'' (1990), ''Platinum Egoïste'' (1993), ''Allure'' / ''Allure Homme'' (1999; und Variationen in den Folgejahren), ''Coco Mademoiselle'' (2001), ''Chance'' (2002; und spätere Variationen), ''Bleu de Chanel'' (2010) und viele weitere. Daneben gibt es die ''Exclusifs de Chanel'', eine Reihe von 12 in den Chanel-Boutiquen erhältliche [[Eau de Toilette|Eaux de Toilette]] in identischen 200ml-Flacons, zu denen neben ''Nº&nbsp;22'' (1922) und ''Sycomore'' (2008) auch ''Gardénia'' (1925), ''Cuir de Russi''e (1927), ''Coromandel'' (2007), ''Nº&nbsp;18'' (2007), ''Beige'' (2008) und weitere zählen. Im Laufe der Jahre wurden allerdings auch einige - besonders die zahlreichen während der 1930er und 1940er Jahre lancierten Düfte (''Ivoire'', ''Glamour'', ''Cynique'' etc.) - wieder eingestellt.
Chanel bedient sich bei der Entwicklung der Parfüms neuester Erkenntnisse der organischen Chemie und der Duftwissenschaft. Der Erschaffer des Duftes Chanel N°&nbsp;5, Ernest Beaux, blieb bis 1954 für Chanel tätig, sein Nachfolger wurde bis 1978 Henri Robert (1899-1987). Langjähriger [[Parfümeur]] und damit 'Nase' des Hauses Chanel ist seither der Franzose Jacques Polge (*1943). Neben den Düften existieren hochpreisige pflegende und [[Schminke|dekorative Kosmetik]]-Serien aus dem Hause Chanel, welche sowohl über die eigenen Boutiquen als auch über den Parfümerie-Fachhandel vertrieben werden.

Für Chanel-Parfüms wurden immer wieder prominente weibliche Persönlichkeiten als Werbeträger eingesetzt. Coco Chanel posierte in den 1930er Jahren selbst für Werbekampagnen für Chanel N° 5. In späteren Jahren verkörperten unter anderem die Schauspielerinnen [[Carole Bouquet]], [[Catherine Deneuve]], [[Ali McGraw]], [[Nicole Kidman]], [[Vanessa Paradis]], [[Audrey Tautou]] und [[Estella Warren]] das 'Gesicht' von Chanel N°&nbsp;5. Für 2012 kündigte Chanel an, mit [[Brad Pitt]] erstmals einen Mann für Chanel N°&nbsp;5 werben zu lassen.<ref>[http://www.stern.de/lifestyle/leute/brad-pitt-macht-werbung-fuer-chanel-no-5-der-duftklassiker-bekommt-ein-maennergesicht-1825209.html Brad Pitt macht Werbung für Chanel No. 5], stern.de, 10. Mai 2012</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 6. Juni 2012, 16:31 Uhr

Chanel S.A.S.

Chanel
Rechtsform Société par Actions Simplifiée
Gründung 1913/14
Sitz Paris, Frankreich
Leitung Alain Wertheimer (CEO)
Branche Luxusartikel
Website www.chanel.com
Chanel-Boutique an der Pariser Place Vendôme mit Spiegelung des Hôtel Ritz

Chanel S.A.S. heißt der von Gabrielle Bonheur Chanel, genannt Coco Chanel, 1914 gegründete Modekonzern mit Sitz in Paris. Heute gehört Chanel weltweit zu den größten und bedeutendsten Unternehmen in der Mode- und Kosmetikbranche. Neben der Haute Couture und Prêt-à-porter für Damen produziert Chanel auch Uhren, Schmuck, Brillen, Modeaccessoires, Parfüms und Kosmetik im Luxusgüter-Segment.

Nach Forbes ist Chanel ein privat geführtes Unternehmen, das den Franzosen Alain Wertheimer (*1949) und Gerard Wertheimer (*1950?) gehört, den Enkeln von Pierre Wertheimer (1888-1965), einem einstigen Geschäftspartner von Coco Chanel.[1]

Geschichte

Coco Chanel

Blick in eine Chanel-Boutique in Hong Kong

1909 eröffnete Coco Chanel, eine gelernte Näherin, in Paris ein Hutatelier mit eleganten, schlichten Hüten für wohlhabende Damen. Da sich ihre modernen Hutkreationen in ihrem erweiterten Bekanntenkreis der Pariser High Society rasch größter Beliebtheit erfreuten, erwarb Mademoiselle Chanel 1910 ein Anwesen in der Pariser Rue Cambon 21, gegenüber der Rückseite des Hotel Ritz, in welchem sie ab Mitte der 1930er Jahre eine Suite beziehen sollte. Es folgten 1913 eine Boutique namens Chanel Modes im mondänen Deauville und in den folgenden Jahren ein Couture-Haus im schicken Badeort Biarritz, wo Mademoiselle eine für die Zeit ungewöhnlich sportlich-lässige, dennoch elegante und hochpreisige Damenmode anbot. Das offizielle Gründungsdatum des Unternehmens Chanel wird je nach Quelle mit 1913/1914 angegeben. Gegen 1918 eröffnete die Boutique in der Rue Cambon 31, wo sich bis heute das Haupt-Atelier und eine Flagship-Boutique von Chanel befinden.

Datei:Onassis 1963 pink suit.jpg
Jacqueline Kennedy (1963)

Ähnlich wie bei Modeschöpfer-Kollege Jean Patou bestand bei Chanel der typische Look - im Gegensatz zur konservativ-opulenten, steifen Damenmode jener Zeit - aus schlichten, androgynen Schnitten mit fließenden, weichen Stoffen und tiefsitzenden Taillen, wie es in den 1920er Jahren für junge, emanzipierte Frauen der letzte Schrei war. Inspiriert von Sportbekleidung für Damen, dem maritimen Mode-Stil der Badeorte und der Praktikabilität von Herren-Bekleidung und Armee-Uniformen machte sich Chanel mit jugendlichen Blusen, eleganten Blazern, dreiteiligen Kostümen, weiten Hosen und Pailletten-Tops in einfarbig-dezenten Tönen in der Pariser Modewelt rasch einen Namen. Auch ihr bis dahin nur bei Unterwäsche gekannter Einsatz von weichem Baumwoll-Jersey in der Damengarderobe - ursprünglich eine Notwendigkeit aus Kostengründen und wegen der Ressourcenknappheit in der Zeit um den Ersten Weltkrieg - verhalf ihr bald zu internationaler Anerkennung.[2] 1925 kreierte sie erstmals ein Kostüm mit Cardigan-Jacke ohne Revers aus Tweed, welches eine Ikone der Chanel-Mode werden sollte und später bspw. als mit Bordüren abgesetztes Bouclé-Kostüm zahlreich variiert wurde. Ab 1926 erregte Coco Chanel mit ihrem Klassiker dem „kleinen Schwarzen“ (frz.: petite robe noire), einem knielangen schwarzen Abendkleid - in einer Zeit, in der kurze Rocklängen noch immer ungewohnt und die Kleider-Farbe schwarz zumeist den Dienstboten vorbehalten war - erneut große Aufmerksamkeit in der Modebranche und erschuf somit eines der bedeutendsten Kleidungsstücke des 20. Jahrhunderts. Bald wurde der Chanel-Stil von allen Seiten kopiert, was allerdings nur noch mehr zum Prestige des Hauses beitrug. Coco Chanel entwarf auch Schmuckkollektionen - sie gilt als Erfinderin des Modeschmucks - wobei sehr häufig lange Perlen-Ketten zum Einsatz kamen.

Die Parfümsparte von Chanel wurde 1924 als Parfums Chanel in Neuilly offiziell etabliert, nachdem bereits 1922 von Coco Chanel zusammen mit dem Chemiker Ernest Beaux (1881-1961) aus Grasse das berühmte Parfüm Chanel Nº 5 sowie eine Reihe anderer, später eingestellter Parfüms (Nº 11, Nº 14, Nº 20, Nº 21, Nº 27, Nº 55) lanciert worden war. Der französische Geschäftsmann Pierre Wertheimer (* 8. Januar 1888; † 24. April 1965) und sein Bruder Paul (* 22. Juni 1883; † ), Eigentümer des international agierenden Kosmetik-Konzerns Bourjois aus Pantin, brachten die finanziellen Möglichkeiten, die Fabrikationsstätten für Parfüm, die kommerzielle Expertise und die nötigen Geschäftsverbindungen in das Unternehmen mit ein und hielten infolge 70 % an der von der Mode-Sparte des Hauses Chanel getrennt tätigen Firma. Mademoiselle Chanel selbst besaß lediglich 10 % der Anteile und der Gründer der Galeries Lafayette Théophile Bader - ein elsässischer Freund des Vaters der Wertheimers, welcher die Begegnung mit Coco Chanel 1923 in Deauville initiiert hatte - hielt 20 %. Mit Bader war Chanel über ihren Modesalon und das Parfüm Nº 5 bereits geschäftlich verbunden und befreundet gewesen. 1926 wurde die erste Chanel-Boutique in London eröffnet. Coco Chanel versuchte nach für sowohl die Mode- als auch die Parfüm-Sparte geschäftlich sehr erfolgreichen Jahren in den 1930ern vergebens durch Klagen, ihre Besitzanteile an Parfums Chanel zu erhöhen.

1930 stattete Chanel die Leinwand-Stars von United Artists aus. 1935 zählte Chanel bereits 4.000 Angestellte und verkaufte 28.000 Kleidungsstücke, obwohl das Unternehmen die Weltwirtschaftskrise 1929 besonders auf dem amerikanischen Markt zu spüren bekommen hatte. Im September 1939, nachdem der Zweite Weltkrieg begonnen hatte, stellte Coco Chanel die Haute Couture Mode ein und verkaufte vorübergehend nur noch Parfüm und Accessories. 1940 emigrierte die ursprünglich aus dem Elsass stammende, jüdische Familie Wertheimer mit deutschen Wurzeln über Brasilien in die USA; die Anteile an Parfums Chanel wurden bis zu ihrer Rückkehr nach dem Weltkrieg vom befreundeten Flugzeug-Hersteller Félix Amiot pro forma übernommen und danach an Pierre Wertheimer zurückgegeben, ohne dass Coco Chanel die Besitzverhältnisse beeinflussen konnte. Mlle. Chanel zog nach Vorwürfen, sie habe mit Nazi-Deutschland kollaboriert, bis 1953 in die Schweiz. Nach finanziellen Auseinandersetzungen und persönlichen Streitigkeiten mit Pierre Wertheimer einigten sich Coco Chanel und er 1947 auf eine weitere geschäftliche Zusammenarbeit, wobei Wertheimer sich die Rechte an allen Produkten der Marke Chanel sicherte und Coco Chanel eine Einmalzahlung von umgerechnet 350.000 Dollar sowie eine fortwährende Umsatzbeteiligung von 2 % (entsprach bis zu einer Million Dollar pro Jahr) zugestand, um einen Gerichtsprozess oder einen Alleingang von Mlle. Chanel zu vermeiden. 1954 übernahmen die Wertheimers auch den 20 %-Anteil von Théophil Bader sowie die Modesparte des Unternehmens. Die Haute Couture - inzwischen dominiert von Konkurrenten wie Dior, Fath oder Balenciaga - wurde unter der Regie der mittlerweile 70-jährigen Coco Chanel im Hause Chanel wiederbelebt. Die Kollektionen waren nach anfänglichen Schwierigkeiten äußerst erfolgreich und beflügelten im Nebeneffekt den Umsatz des Parfüm-Geschäfts.

Der erste Herren-Duft des Hauses, Chanel pour Monsieur, wurde 1955 auf den Markt gebracht und ist bis heute erhältlich. Im gleichen Jahr wurde eine abgesteppte Chanel-Handtasche mit Goldkette namens Chanel 2.55 (für 'Feruar 1955') präsentiert, die bis heute zu den Klassikern des Unternehmens gehört, siehe Bild unten. 1956 wurde die US-amerikanische Niederlassung Chanel, Inc. in New York gegründet.[3] Von Marilyn Monroe ist bekannt, dass sie "zum Schlafen nur einige Tropfen Chanel No. 5" und sonst nichts trug, und die Fotos der sich in einem blutverschmiertem Chanel-Kostüm (bzw. je nach Quelle ein pinkfarbenes Kostüm im Chanel-Stil) über ihren angeschossenen Ehemann beugenden Jacqueline Kennedy gingen 1963 um die Welt.[4][5][6] 1965 übernahm nach Pierres Tod dessen Sohn Jacques (* 18. August 1911; † 6. Februar 1996), ein begeisterter Pferdezüchter, die Leitung des Hauses Chanel. Unter seiner Führung sanken die Umsätze des Parfüm-Geschäfts; Chanel-Parfüm war in den USA mittlerweile sogar zu immer weiter sinkenden Preisen in Drogerie-Ketten zu kaufen.

Bis zu ihrem Tod im Alter von 88 Jahren war Coco Chanel für die Kreationen des Hauses verantwortlich. Nach Coco Chanels Tod 1971 nahm Gaston Berthelot, ein Dior-Designer, wenig erfolgreich ihren Platz als Designer der Chanel-Mode ein. 1974 übernahm Pierres Sohn Alain, welcher mit seinem Bruder Gerard bis heute alleiniger Eigentümer von Chanel ist, die Leitung des Konzerns während sein Vater bis 1978 dem Aufsichtsrat angehörte. Die erste Prêt-à-porter-Modekollektion von Chanel, Chanel Boutique, wurde 1978 unter der Leitung von Philippe Guibourgé mit mäßigem Erfolg präsentiert.

Karl Lagerfeld

Karl Lagerfeld mit Sebastien Jondeau im Hintergrund (Februar 2008)
Claudia Schiffer im Chanel-Outfit als Gast bei der Chanel Prêt-à-porter-Schau F/S 2010 (Oktober 2009)

1980 stellte Alain Wertheimer die Werbefachfrau und spätere Chanel Nordamerika Chefin Kitty D'Alessio ein, welche wiederum den damaligen Chloé-Designer Karl Lagerfeld mit Wertheimer bekannt machte. 1983 wurde Lagerfeld zunächst als Berater für die Haute Couture eingestellt und 1984 zum Chef-Designer der gesamten Mode-Sparte des Hauses ernannt. Lagerfeld verhalf durch moderne, bisweilen unkonventionelle Interpretationen des Erbes von Coco Chanel der damals etwas angestaubten Modemarke für ältere Damen wieder zu ihrem altem Glanz und trug durch den Ausbau der Kollektionen maßgeblich dazu bei, dass Chanel heute auch bei jungen Frauen zu den tonangebenden Top-Marken in der hochpreisigen Damenmode zählt. Kritiker bemängeln, dass Lagerfeld - wenngleich mit immensem finanziellen Erfolg für das Haus Chanel - lediglich die Ideen von Coco Chanel zeitgemäß umsetzt, statt die Marke mit etwas Eigenem zu bereichern.[7] Das Atelier von Chanel, und damit der Arbeitsplatz von Karl Lagerfeld, befindet sich bis heute in der Rue Cambon in Paris. Das Chanel-Management lässt Lagerfeld bei seinen Entwürfen - auch im Hinblick auf die Budgetierung - freie Hand und sieht die vielseitigen Verpflichtungen des Designers bei anderen Modfirmen als kreative Bereicherung für Chanel.[8][9]

Unter Lagerfeld wurde das französische Model Inès de la Fressange ab 1983 medienwirksames Werbe-Gesicht für Chanel, bis Lagerfeld sie 1990 durch das deutsche Model Claudia Schiffer ersetzte. Schiffer und Lagerfeld gingen 1996 getrennte Wege, arbeiteten aber seit Anfang der 2000er Jahre wieder für die Marke Chanel miteinander. Inès de la Fressange führte Ende 2010 die Haute Couture Modenschau von Chanel als Model an. Zu Lagerfelds persönlichen Mitarbeiterinnen bei Chanel gehört seit 1997 die britische Modeberaterin Lady Amanda Harlech, die zuvor 12 Jahre lang für John Galliano gearbeitet hatte, bis dieser zu Dior wechselte.[10] Ab den 2000er Jahren wurden vermehrt internationale Stars wie Vanessa Paradis, Nicole Kidman, Audrey Tautou, Keira Knightley oder Blake Lively als Testimonials für Chanel eingesetzt.

Chanel-Konzern

Die Chanel-Boutique am Rodeo Drive (2008)

Zur Chanel-Gruppe (Holdings: Pamerco AG, Glarus sowie New Litor Limited, George Town) gehörten unter anderem von 1993 bis 1998 eine Beteiligung am defizitären amerikanischen Modelabel Isaac Mizrahi, seit 1993 der Schweizer Uhrenhersteller G&F Chatelain, seit 1996 der britische Waffenhersteller Holland & Holland mit eigener Jagdmodenkollektion, von 1996 bis 2005 als Joint Venture die Friseursalon-Kette Frédéric Fekkai, seit 1997 der Bademodenhersteller Eres, seit 1998 eine Beteiligung am Uhrenhersteller Bell & Ross und seit 2002 die langjährigen Chanel-Zulieferer A. Michel et Cie. (Hüte), Massaro (Schuhe), Lemarié (Federn), Desrues (Accessoires) und Lesage (Stickereien) aus Paris.[11] 1987 wurden zum ersten Mal Armbanduhren von Chanel angeboten. Konzern-Zahlen werden von Chanel nicht veröffentlicht. Anfang der 2000er Jahre wurde der Jahresumsatz auf über 2 Mrd. Dollar geschätzt. Das Familienvermögen von Alain (Konzern-Chef, New York) und Gérard (Europa-Chef, Genf) Wertheimer wurde Mitte der 2000er auf 5 Mrd. Euro geschätzt.[12] Die Familie lebt zurückgezogen und tritt in der Öffentlichkeit nicht in Erscheinung.

Boutiquen

Chanel-Mode wird nur über die eigenen Boutiquen und wenige ausgewählte Kaufhäuser des gehobenen Genres, in welchen sich meist Chanel Shops-in-Shop befinden, vertrieben. Weltweit gibt es über 200 Chanel Boutiquen, von welchen nicht alle das Komplett-Sortiment führen.[13] In Deutschland unterhält Chanel sechs Geschäfte: Berlin (2x), Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt am Main und München. In der Schweiz sind es die Standorte Genf (2x), St. Moritz und Zürich, und in Österreich befindet sich Chanel am Kohlmarkt in Wien.

Kollektionen

Haute Couture Kollektion H/W 2011; präsentiert im Juli 2011 im Grand Palais
Datei:Christopher Macsurak Chanel 2009 bw suit.jpg
Prêt-à-porter Kollektion F/S 2009; präsentiert im Oktober 2008 im Grand Palais

Chanel bietet ausschließlich Damenmode an. Karl Lagerfeld entwirft für das Haus Chanel acht Kollektionen pro Jahr:[14] vier hochpreisige Prêt-à-porter-Kollektionen, zwei nicht weniger teuere Vor-Kollektionen (ebenso Prêt-à-porter-Mode) sowie zwei Haute Couture Kollektionen im obersten Preissegment. Bei den regulären Prêt-à-porter-Kollektionen gibt es pro Saison je eine modisch-aufwendige Laufstegkollektion, welche bereits sechs Monate vor dem Verkauf während der Pariser Modewochen präsentiert wird, sowie eine klassischere Kollektion, welche direkt in den Verkauf geht und zuvor nicht auf dem Laufsteg präsentiert wird. Die Croisière/Resort Vor-Kollektion wird im späten Frühling (ca. Mai) vorgestellt und geht im darauffolgenden Winter (ca. November) in den Verkauf. Die Metiers d'art Vor-Kollektion wird im Winter (ca. Dezember) vorgestellt und geht im späten Frühling (ca. Mai) in den Verkauf. Die weltweiten Chanel-Boutiquen werden demnach alle zwei Monate mit neuer Ware aus den Prêt-à-porter- und Vor-Kollektionen beliefert. Die für einen exklusiven Käuferkreis bestimmte Haute Couture Mode wird der zahlungskräftigen internationalen Kundschaft - mit Ausnahme von in größeren Boutiquen wie bspw. in New York angebotenen Mustermodellen - vorwiegend im Atelier in der Rue Cambon in Paris angepasst und verkauft.

  • Haute Couture - Frühjahr/Sommer sowie Herbst/Winter
  • Prêt-à-porter - Frühjahr/Sommer sowie Herbst/Winter (jeweils Laufsteg- und Klassik-Kollektion)
  • Vor-Kollektionen:
    • Croisière/Resort - "Pre-Spring" (Frühjahrs-/Sommermode im Winter)
    • Metiers d'art - "Pre-Fall" (Herbst-/Wintermode im Sommer)

Letztere soll seit dem Erwerb der ehemaligen Zulieferer-Werksstätten (Massaro/Schuhe, Lemarié/Federn und Blüten, Desrues/Accessoires, Michel/Hüte etc.) ab Ende der 1990er Jahre deren kunsthandwerkliche Fertigkeiten hervorheben.[15] Die Métiers d'art (dt.: Kunsthandwerke) Schauen wurden seit 2004 nach Metropolen benannt (und meist auch dort vorgeführt), welche in irgendeiner Weise mit Coco Chanel in Verbindung stehen: Paris-Tokio (Pre-Fall 2005), Paris-New York (Pre-Fall 2006), Paris-Monte Carlo (Pre-Fall 2007), Paris-London (Pre-Fall 2008), Paris-Moskau (Pre-Fall 2009)[16], Paris-Shanghai (Pre-Fall 2010)[17], Paris-Byzanz (Pre-Fall 2011, in Paris gezeigt)[18], Paris-Bombay (Pre-Fall 2012, in Paris gezeigt)[19].

Analog wurden die Resort-Kollektion an besonderen Schauplätzen vorgeführt: Bootsfahrt auf der Seine (Pre-Spring 2005), Busfahrt durch Paris (Pre-Spring 2006), New York Grand Central Station (Pre-Spring 2007), Santa Monica Airport (Pre-Spring 2008), Miami (Pre-Spring 2009), Lido di Venezia (Pre-Spring 2010), Saint Tropez (Pre-Spring 2011), Antibes (Pre-Spring 2012), Garten von Schloss Versailles (Pre-Spring 2013)[20].

Neuauflage der 1955 lancierten Chanel 2.55 Handtasche (2009)

Seit 2006 werden die Prêt-à-porter-Schauen und in den letzten Jahren mitunter auch die Haute Couture Präsentationen von Chanel im Pariser Grand Palais vorgeführt, welcher zu diesem Zweck jeweils ein besonderes Dekor erhält. Die Chanel-Schauen sind - aufgrund der wohlhabenden Besucher unter hohen Sicherheitsvorkehrungen - aufwendig inszenierte und kostenintensive Veranstaltungen für geladene Gäste und ziehen jedes Mal ein großes Medien-Echo auf sich.

In den letzten Jahren tauchten in den Chanel-Modenschauen auch männliche Modelle - vorgeführt von Lagerfelds Lieblingsmodels wie Brad Kroenig, Sebastien Jondeau oder Baptiste Giabiconi - auf, obwohl Chanel keine Bekleidung für Herren herstellt. Lagerfeld erklärte dies mit dem Umstand, dass Coco Chanel sich die Inspiration für ihre Damenkollektionen einst aus der Männermode holte. Mit seinen männlichen Chanel-Modellen (im Grunde für Herren modifizierte Damen-Modelle) wolle Lagerfeld diesen Umstand - zumindest während der Modenschauen - als Hommage an Coco umkehren.

Typische Chanel-Verkaufsfläche für Kosmetik in Hong Kong
Das berühmteste Parfüm von Chanel: N° 5

Parfüm und Kosmetik

Das bekannteste Parfüm aus dem Hause Chanel heißt Chanel N° 5 und wurde 1921 in Frankreich auf den Markt gebracht. Das Unternehmen entwickelte im Laufe der Jahre eine ganze Reihe bis heute erhältlicher hochpreisiger Damen- und Herrendüfte, z. B. Pour Monsieur (1955), Nº 19 (1971), Cristalle (1974), Antaeus (1981), Coco (1984), Egoïste (1990), Platinum Egoïste (1993), Allure / Allure Homme (1999; und Variationen in den Folgejahren), Coco Mademoiselle (2001), Chance (2002; und spätere Variationen), Bleu de Chanel (2010) und viele weitere. Daneben gibt es die Exclusifs de Chanel, eine Reihe von 12 in den Chanel-Boutiquen erhältliche Eaux de Toilette in identischen 200ml-Flacons, zu denen neben Nº 22 (1922) und Sycomore (2008) auch Gardénia (1925), Cuir de Russie (1927), Coromandel (2007), Nº 18 (2007), Beige (2008) und weitere zählen. Im Laufe der Jahre wurden allerdings auch einige - besonders die zahlreichen während der 1930er und 1940er Jahre lancierten Düfte (Ivoire, Glamour, Cynique etc.) - wieder eingestellt.

Chanel bedient sich bei der Entwicklung der Parfüms neuester Erkenntnisse der organischen Chemie und der Duftwissenschaft. Der Erschaffer des Duftes Chanel N° 5, Ernest Beaux, blieb bis 1954 für Chanel tätig, sein Nachfolger wurde bis 1978 Henri Robert (1899-1987). Langjähriger Parfümeur und damit 'Nase' des Hauses Chanel ist seither der Franzose Jacques Polge (*1943). Neben den Düften existieren hochpreisige pflegende und dekorative Kosmetik-Serien aus dem Hause Chanel, welche sowohl über die eigenen Boutiquen als auch über den Parfümerie-Fachhandel vertrieben werden.

Für Chanel-Parfüms wurden immer wieder prominente weibliche Persönlichkeiten als Werbeträger eingesetzt. Coco Chanel posierte in den 1930er Jahren selbst für Werbekampagnen für Chanel N° 5. In späteren Jahren verkörperten unter anderem die Schauspielerinnen Carole Bouquet, Catherine Deneuve, Ali McGraw, Nicole Kidman, Vanessa Paradis, Audrey Tautou und Estella Warren das 'Gesicht' von Chanel N° 5. Für 2012 kündigte Chanel an, mit Brad Pitt erstmals einen Mann für Chanel N° 5 werben zu lassen.[21]

Weblinks

Commons: Chanel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. World's Richest People: Wertheimer, Alain & Gerard, forbes.com, 2005
  2. Königin der Haute Couture, Die Zeit, 12. August 2009
  3. Chanel, Inc., Business Week, abgerufen: 19. Oktober 2010
  4. Vor 85 Jahren: Chanel No. 5 kommt auf den Markt - Der Duft der Emanzipation, wdr.de, 5. Mai 2006
  5. The woman who REALLY invented French dressing: New movie reveals a different side to Coco Chanel, dailymail.co.uk, 31. Juli 2009
  6. Pink Chanel suit of Jacqueline Bouvier Kennedy, en.wikipedia.org, abgerufen: 6. Juni 2011
  7. Is Chanel Designer Karl Lagerfeld Spread Too Thin?, Newsweek, 30. Januar 2012
  8. "Ich bin der Organisierer", welt.de, 30. Januar 2011
  9. Chanel denkt nicht über Nachfolger für Lagerfeld nach, capital.de, 16. Februar 2011
  10. Amanda Harlech ist Karl Lagerfelds neue Beraterin, berliner-zeitung.de, 29. Januar 1997
  11. The Power Behind The Cologne, The New York Times (engl.), 24. Februar 2002
  12. Wer steckt hinter ... dem Chanel-Konzern?, stern.de, 25. Februar 2006
  13. Chanel – Unternehmensgeschichte, Abruf: 24. Mai 2009 (englischer Artikel)
  14. Fünf Minuten Lagerfeld, manager-magazin.de, 17. Februar 2009
  15. Haute-Luxe, brandeins.de, Dezember 2006
  16. Folkloristische Hommage, amica.de, abgerufen: 21. März 2011
  17. Chanel meets China, vogue.de, 7. Dezember 2009
  18. Chanel Pre-Fall 2011 Métiers d'Art line - Für Könige und Kaiser, fem.com, 11. Dezember 2010
  19. Lagerfeld’s India-Inspired Looks for Chanel, wsj.com, 6. Dezember 2011
  20. Chanel Cruise Collection 2013, vogue.de, 15. Mai 2012
  21. Brad Pitt macht Werbung für Chanel No. 5, stern.de, 10. Mai 2012