„Freudenstadt“ – Versionsunterschied
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Bei der [[Kreisreform]] zum 1. Januar 1973 erhielt der Landkreis Freudenstadt seine heutige Ausdehnung. Er wurde gleichzeitig Teil der neu gegründeten [[Region Nordschwarzwald]], die damals dem neu umschriebenen [[Regierungsbezirk Karlsruhe]] zugeordnet wurde. Damit wurde das ehemals württembergische Freudenstadt nunmehr von der ehemaligen badischen Hauptstadt Karlsruhe aus verwaltet. Im Jahr 1986 überschritt die Einwohnerzahl Freudenstadts die Grenze von 20.000. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur [[Große Kreisstadt|Großen Kreisstadt]], was die baden-württembergische [[Landesregierung]] dann mit Wirkung vom 1. Januar 1988 beschloss. |
Bei der [[Kreisreform]] zum 1. Januar 1973 erhielt der Landkreis Freudenstadt seine heutige Ausdehnung. Er wurde gleichzeitig Teil der neu gegründeten [[Region Nordschwarzwald]], die damals dem neu umschriebenen [[Regierungsbezirk Karlsruhe]] zugeordnet wurde. Damit wurde das ehemals württembergische Freudenstadt nunmehr von der ehemaligen badischen Hauptstadt Karlsruhe aus verwaltet. Im Jahr 1986 überschritt die Einwohnerzahl Freudenstadts die Grenze von 20.000. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur [[Große Kreisstadt|Großen Kreisstadt]], was die baden-württembergische [[Landesregierung]] dann mit Wirkung vom 1. Januar 1988 beschloss. |
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Nachdem am [[04. September]] [[2007]] die Verhaftung dreier Terrorismusverdächtigter durch das [[BKA]] bzw. die [[GSG 9]] bekannt gegeben wurde, und dabei u.a. auch berichtet wurde, dass von den Verdächtigen ein Spregstoffdepot im Schwarzwald angelegt worden war, wurde am [[09. September]] 2007 bekannt, dass die islamistischen Terroristen in einer Garage in der Nähe des Kindergartens in Wittlensweiler bei Freudenstadt den Grundstoff für die von ihnen geplanten Bomben gelagert hatten.[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,504634,00.html SIEGEL Online v. 09.09.2007: TERRORFAHNDUNG IM SCHWARZWALD - Geheimaktion in Wittlensweiler] |
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Version vom 10. September 2007, 13:41 Uhr
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Freudenstadt ist eine Stadt, die 60 km südwestlich von Stuttgart auf einem Hochplateau am Ostrand des Nordschwarzwalds zwischen 591 bis 968 m Höhe liegt. Bekannt ist Freudenstadt als höchstgelegene Mittelstadt Deutschlands sowie als traditionsreicher Fremdenverkehrsort und seine vergleichsweise späte Gründung als Planstadt und beabsichtigte Residenz des Herzogtums Württemberg.
Heute ist Freudenstadt Sitz des Landratsamtes des Landkreises Freudenstadt. Für die umliegenden Gemeinden bildet sie ein Mittelzentrum innerhalb des Oberzentrums Pforzheim. Seit dem 1. Januar 1988 ist Freudenstadt Große Kreisstadt. Mit den Gemeinden Bad Rippoldsau-Schapbach und Seewald hat die Stadt Freudenstadt eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.
Geografie
Freudenstadt liegt im nordöstlichen Schwarzwald am Rande einer nach Osten flach abfallenden schiefen Ebene, die Quellgebiet der zum Neckar fließenden Glatt ist. Gleich westlich des Stadtzentrums fällt das Gelände steil zum tiefeingeschnittenen Tal des Forbachs ab, der zur Murg fließt. Unweit der Stadt und südlich von ihr befindet sich der Kinzigursprung. Das größtenteils waldbedeckte westliche Stadtgebiet steigt zur Passhöhe am Kniebis und weiter bis auf 968 Meter Höhe bei Alexanderschanze an. Südlich des Ortsteils Kniebis entspringt die Wolf.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Freudenstadt. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt.
Baiersbronn, Seewald, Grömbach, Pfalzgrafenweiler, Dornstetten, Glatten, Loßburg und Bad Rippoldsau-Schapbach (alle Landkreis Freudenstadt)
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet von Freudenstadt gliedert sich in einen kompakten Siedlungskern mit der Kernstadt und den Stadtteilen Lauterbad und Wittlensweiler. Nur wenig entfernter liegen Dietersweiler und Grüntal mit Frutenhof. Die weiter entfernten Stadtteile sind Igelsberg, Kniebis, Musbach (mit Obermusbach und Untermusbach) und der Wohnbezirk Zwieselberg. Bei den Stadtteilen handelt es sich in erster Linie um ehemals selbständige Gemeinden. Der Kniebis war vor der Gemeindereform dreigeteilt: in den Baiersbronner und den Freudenstadt Kniebis (beide württembergischer Kniebis) und den Bad Rippoldsau zugehörigen Teil (badischer Kniebis). Heute ist der Kniebis als Stadtteil von Freudenstadt vereint.
In jedem Stadtteil gibt es einen Ortsvorsteher und meist auch eine Verwaltungsstelle, bei welcher man die wichtigsten Verwaltungsangelegenheiten vor Ort erledigen kann.
Darüber hinaus gibt es teilweise noch weitere Wohngebiete oder Wohnplätze, die jedoch meist nur sehr wenige Einwohner haben. Hierzu gehören Christophstal, Langenhardt, Langenwaldsee, Oberer und Unterer Zwieselberg und Oberes Stutztal.
Die Einwohnerzahl Freudenstadts teilt sich wie folgt auf:
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Raumplanung
Freudenstadt ist ein Mittelzentrum innerhalb der Region Nordschwarzwald, in dem Pforzheim als Oberzentrum ausgewiesen ist. Zum Mittelbereich Freudenstadt gehören die Städte und Gemeinden Alpirsbach, Bad Rippoldsau-Schapbach, Baiersbronn, Dornstetten, Glatten, Grömbach, Loßburg, Pfalzgrafenweiler, Schopfloch, Seewald, Waldachtal und Wörnersberg.
Klima
Geschichte
Bereits vor der Stadtgründung wurde in der Umgebung des heutigen Freudenstadt Silber abgebaut. Im Jahr 1599 wurde die Stadt auf Geheiß und in der Absicht, sie zur neuen Residenz Württembergs zu machen, von Herzog Friedrich I. von Württemberg gegründet. Die Verlegung der Residenz von Stuttgart nach Freudenstadt sollte diese näher an die württembergischen linksrheinischen Besitzungen, wie die Grafschaft Mömpelgard und die Grafschaft Horburg mit Reichenweier im Elsass heranrücken.
Baumeister Heinrich Schickhardt entwarf und baute die Stadt. Sie erhielt einen zentralen, quadratischen Platz, auf der eigentlich ein mächtiges Residenzschloss gebaut werden sollte. Es ist die älteste regelmäßige Stadtanlage nördlich der Alpen im Stil der Idealstädte der Spätrenaissance. Um den Platz herum wurden die Straßen wie auf einem Mühlebrett angeordnet. 1608 jedoch, bevor die Pläne vollendet wurden, starb Herzog Friedrich I. von Württemberg. Das Schloss wurde so nie gebaut und der dafür vorgesehene Platz als Marktplatz genutzt.
1601 erfolgte die Grundsteinlegung der Stadtkirche und die Namensgebung „Freudenstadt“. Die Einwohnerzahl wuchs durch Zuwanderung von Glaubensflüchtlingen aus der Steiermark, aus Kärnten und der Krain schnell. 1603 erhielt die junge Stadt ein Wappen, den ersten Bürgermeister und zwei Jahre später ihre Gemarkung. Hierzu wurden Teile des Dornstetter Waldgedings und der Nachbargemeinde Baiersbronn abgetrennt. Freudenstadt wurde Sitz eines kleinen Amtes. 1616 wurde der Weiler Christophstal von Dornstetten eingegliedert.
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Friedrich I. Herzog von Württemberg und Gründer von Freudenstadt
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Freudenstadt als Planstadt-Entwurf mit Festung und zentralem Schloss nach Heinrich Schickhardt
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Freudenstadt auf einem Stich von Merian aus dem Jahr 1643
1737 wurde Freudenstadt Sitz einer kleinen Garnison. 1759 wurde das Amt Freudenstadt zum Oberamt erhoben. Bereits 1833 war das Stadtgebiet Freudenstadts um ca. 2.300 ha Wald des ehemaligen Waldgedings vergrößert worden. Im 19. Jahrhundert wurde Freudenstadt zur Stadt der Handwerker. Dies wurde vor allem auch durch Anschluss an das Eisenbahnnetz ab 1879 begünstigt. Um 1890 setzte der Kurbetrieb ein, infolgedessen Freudenstadt ein beliebter Kurort wurde.
1938 wurde das Oberamt Freudenstadt in den Landkreis Freudenstadt überführt.
Während des Zweiten Weltkrieg war in der Nähe von Freudenstadt bei dem fast 1000 Meter hoch gelegenen Kniebis das Führerhauptquartier Tannenberg. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt zu großen Teilen zerstört, jedoch danach in Anlehnung an die historische Bebauung wieder aufgebaut. Bei der Besetzung durch die französische Armee ereigneten sich zahlreiche Vergewaltigungen, Plünderungen, Brandstiftungen und andere gewalttätige Übergriffe gegen die Zivilbevölkerung. Von 1945 bis 1952 gehörte Freudenstadt zum Land Württemberg-Hohenzollern.
Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 erhielt der Landkreis Freudenstadt seine heutige Ausdehnung. Er wurde gleichzeitig Teil der neu gegründeten Region Nordschwarzwald, die damals dem neu umschriebenen Regierungsbezirk Karlsruhe zugeordnet wurde. Damit wurde das ehemals württembergische Freudenstadt nunmehr von der ehemaligen badischen Hauptstadt Karlsruhe aus verwaltet. Im Jahr 1986 überschritt die Einwohnerzahl Freudenstadts die Grenze von 20.000. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die baden-württembergische Landesregierung dann mit Wirkung vom 1. Januar 1988 beschloss.
Nachdem am 04. September 2007 die Verhaftung dreier Terrorismusverdächtigter durch das BKA bzw. die GSG 9 bekannt gegeben wurde, und dabei u.a. auch berichtet wurde, dass von den Verdächtigen ein Spregstoffdepot im Schwarzwald angelegt worden war, wurde am 09. September 2007 bekannt, dass die islamistischen Terroristen in einer Garage in der Nähe des Kindergartens in Wittlensweiler bei Freudenstadt den Grundstoff für die von ihnen geplanten Bomben gelagert hatten.SIEGEL Online v. 09.09.2007: TERRORFAHNDUNG IM SCHWARZWALD - Geheimaktion in Wittlensweiler
Religionen
Freudenstadt war infolge der württembergischen Gründung von Anfang an eine protestantische Stadt. Zunächst gehörte die junge Gemeinde zum Dekanat bzw. Kirchenbezirk Herrenberg innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. 1672 wurde Freudenstadt Sitz eines eigenen Dekanats (siehe Kirchenbezirk Freudenstadt), das heute das gesamte Freudenstädter Umland umfasst. Zunächst gab es nur die evangelische Stadtkirchengemeinde. 1960 entstand noch die Martinskirche. Beide Kirchen bilden heute mit der Gemeinde Kniebis die Gesamtkirchengemeinde Freudenstadt. In Kniebis stand ursprünglich eine alte Klosterkirche, die 1799 durch die Franzosen niedergebrannt wurde. Auch in den anderen Stadtteilen gibt es jeweils evangelische Kirchen bzw. Kirchengemeinden. Dietersweiler war zunächst eine Filialgemeinde von Glatten. 1901 wurde eine eigene Pfarrei errichtet. Die dortige Kirche ist gotischen Ursprungs und wurde 1745 umgebaut. Grüntal war zunächst eine Filialgemeinde von Dornstetten und wurde aber bereits 1583 eigene Pfarrei. Die Pfarrkirche mit romanischem Turm wurde 1592 von Heinrich Schickhardt errichtet und 1871 erneuert. In Igelsberg gibt es eine evangelische Kirche im ummauerten Friedhof. Die Gemeinde Untermusbach ist eine Filialgemeinde von Grüntal. Wittlensweiler ist seit 1899 Pfarrei. Die alte Kirche wurde 1968 erneuert.
Im 19. Jahrhundert entstand in Freudenstadt eine Gemeinschaftsarbeit, die sich später als Altpietistische Gemeinschaft bezeichnete. Die Teilnehmer der Gemeinschaft bezeichnen sich als Apis und sind Mitglieder der Evangelischen Kirchen von Württemberg.
Ab 1735 entstand auch eine Herrnhuter Brüdergemeine in Freudenstadt, die jedoch heute nicht mehr besteht.
Im 19. Jahrhundert zogen auch Katholiken nach Freudenstadt. Bereits 1859 wurde eine eigene Pfarrei errichtet. Deren Kirche Christi Verklärung (Taborkirche genannt) ist jedoch ein Neubau von 1931. Die Pfarrgemeinde Christi Verklärung Freudenstadt ist auch für die Katholiken des gesamten Umlands zuständig und bildet zusammen mit der katholischen Pfarrgemeinde Alpirsbach eine Seelsorgeeinheit innerhalb des Dekanats Freudenstadt des Bistums Rottenburg-Stuttgart.
Folgende Freikirchen sind in Freudenstadt vertreten: zwei Gemeinden und Teile des Sozialwerks Süd (u. a. die Klinik Hohenfreudenstadt) der Evangelisch-methodistischen Kirche, die Volksmission entschiedener Christen, die Heilsarmee, die Siebenten-Tags-Adventisten, die dem Mülheimer Verband angehörende Christus-Gemeinde, die Vineyard-Gemeinde und die Crossroads International Church, die zur Gemeinde Gottes Deutschland gehört. Eine freie christliche Gemeinde hat sich den Namen GOTOP gegeben.
Eine Gemeinde der Neuapostolischen Kirche, die zum Apostelbereich Tübingen gehört, gibt es ebenfalls in Freudenstadt.
Des Weiteren unterhält der Türkisch-Islamische Kulturverein e. V. die Fatih-Moschee.
Eingemeindungen
Folgende Gemeinden bzw. Gemarkungen wurden nach Freudenstadt eingegliedert:
- 1616: Christophstal (Gemeinde Dornstetten)
- 1926: Zwieselberg (Gemeinde Reinerzau)
- 1. Juli 1971: Igelsberg
- 1. Januar 1972: Grüntal (mit dem Weiler Frutenhof)
- 1. Januar 1975: Erholungsort Dietersweiler (mit dem Weiler Lauterbad), Untermusbach (mit Obermusbach) und Wittlensweiler sowie die zu Baiersbronn und Bad Rippoldsau gehörigen Teile des Weilers Kniebis, dessen weiterer Teil bereits zu Freudenstadt gehörte.
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
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¹ Volkszählungsergebnis
Politik
Bürgermeister
Die Stadt Freudenstadt wurde schon nach ihrer Gründung nach württembergischem Muster verwaltet, das heißt, es gab einen Magistrat mit mehreren Bürgermeistern, die anfangs die Bezeichnung Stadtschultheiß trugen. (Die Bezeichnung „Bürgermeister“ wurde in Württemberg 1930 eingeführt.) Seit Erhebung zur Großen Kreisstadt 1988 trägt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister.
Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister
- 1877–1919: Alfred Hartranft
- 1919–1944: Dr. Ernst Blaicher
- 1945–1948: Friedrich Rothfuß
- 1948–1955: Hermann Saam
- 1956–1963: Walter Bärlin
- 1964–1983: Gerhard Wolf
- 1983–1991: Hans-Hermann Pfeifer
- 1991–heute: Erwin Reichert
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:
CDU | 36,9 % | –0,7 | 11 Sitze | ±0 |
FW | 22,2 % | −21,8 | 7 Sitze | −1 |
SPD | 20,5 % | +2,1 | 6 Sitze | +1 |
BA | 20,4 % | +20,4 | 6 Sitze | ±0 |
Wappen
Das Wappen der Stadt Freudenstadt zeigt in rotem Schild unter goldenem Schildhaupt, darin eine schwarze liegende Hirschstange, zwei voneinander gekehrte silberne Fische (Barben), zwischen ihnen ein goldenes F. Die Stadtflagge ist rot-weiß.
Das Wappen wird bereits seit 1601 geführt. Die Hirschstange symbolisiert das Herzogtum Württemberg, die Barben sind dem Wappen der Grafschaft Mömpelgard entnommen, die damals zu Württemberg gehörte, das „F“ weist auf den Stadtgründer Herzog Friedrich I. von Württemberg hin. Die heutige Blasonierung des Wappens wurde wohl erst um 1926 festgelegt, nachdem das Wappen ursprünglich insgesamt eine rote Feldfarbe hatte. Die Stadtflagge wurde erst 1950 vom Staatsministerium Württemberg-Hohenzollern verliehen.
Städtepartnerschaften
Freudenstadt unterhält seit 1964 eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Courbevoie in Frankreich, ferner bestehen Partnerschaften mit Schöneck/Vogtl. in Sachsen und mit Heide in Schleswig-Holstein. Heide ist die andere Stadt in Deutschland, die den Anspruch erhebt, den größten Marktplatz des Landes zu haben. Welche dabei Recht hat, ist vor allem eine Definitionsfrage und somit unlösbar. Freudenstadt hat Partnerbeziehungen auch mit dem Fremdsprachengymnasium in Lovech (Bulgarien). Jedes Jahr wird ein Schüleraustausch organisiert. Außerdem besteht eine Städtefreundschaft mit Männedorf in der Schweiz.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bekannt ist Freudenstadt vor allem durch den bereits oben erwähnten Marktplatz, der als Wahrzeichen der Stadt gilt. An einer seiner Ecken steht die evangelische Stadtkirche. Der Grundriss dieser Kirche ist L-förmig, wobei sich die Kanzel im Winkel zwischen den beiden Flügeln befindet. Diese Winkelkirche ist eine von nur zwei ursprünglich so geplanten und gebauten Winkelkirchen in Deutschland, die andere steht in Ruhla. Im 19. Jahrhundert wurden die Geschlechter beim Kirchgang getrennt, die Frauen saßen im einen und die Männer im anderen Kirchenschiff. Es bestand kein Blickkontakt zwischen den beiden Schiffen. Nur der Pfarrer konnte vom Altar in beide Kirchenschiffe blicken. Die Kirchenschiffe heißen daher noch heute Frauenschiff und Herrenschiff. Heute ist die Geschlechtertrennung im Gottesdienst jedoch aufgehoben.
An der gegenüberliegenden Ecke des Marktplatzes steht das Rathaus. Ebenfalls auf dem Marktplatz steht das Stadthaus, in dem sich das Heimatmuseum mit den Themen Volkskunde, Stadtgeschichte, Handwerk und Fremdenverkehr sowie die Stadtbücherei befinden. Sehenswert ist auch das historische Silberbergwerk.
Theatervorstellungen finden vor allem im Kurhaus statt. Seit 1998 ist Freudenstadt Spielstätte, seit 2000 auch Gesellschafter der Schwarzwald Musikfestival GmbH. Unter der künstlerischen Leitung von Mark Mast hat sich das Festival zum überregional beachteten Kulturereignis ersten Ranges entwickelt und strahlt weit über die Region hinaus aus.
Die Schwarzwaldhochstraße ist als Teil der heutigen B500 die älteste Ferienstraße Deutschlands und verbindet bekannte Wander- und Skigebiete des Schwarzwaldes mit Freudenstadt und Baden-Baden. Zudem liegt die Stadt an der Deutsche Alleenstraße, welche von Rügen nach Konstanz führt. Auch die Fernwanderstrecken Mittelweg und Ostweg führen durch Freudenstadt.
Freudenstadt liegt an der Sprachgrenze der schwäbischen und alemannischen Dialekten. Innerhalb der Raumgliederung der schwäbischen Mundart befindet sich Freudenstadt im Freudenstädter Raum, der sich von Alpirsbach über Freudenstadt in die Altensteiger Gegend erstreckt. Im Westen grenzt das Baiersbronner Gebiet, im Norden das Obere Enzgebiet und im Osten der Obere Neckarraum an. Im Süden stößt das Oberrheinalemannisch an.
Wirtschaft und Infrastruktur
Straßenverkehr
Durch das Freudenstädter Stadtgebiet führen die Bundesstraßen B 28 (Kehl–Ulm), B 294 (Bretten–Gundelfingen), B 462 (Rastatt–Rottweil) und B 500 (Baden-Baden–Waldshut).
Durch die zentrale Lage im Schwarzwald und das Zusammentreffen von vier Bundesstraßen ergibt sich ein überdurchschnittlich hohes Verkehrsaufkommen, sodass bereits seit vielen Jahren an der Lösung der Problematik gearbeitet wird. Dazu gehört der vierspurige Ausbau der B28 im Freudenstädter Stadtgebiet, der voraussichtlich 2008 in Angriff genommen wird, sowie eine Unterfahrung der Innenstadt mit einem Y-förmigen Tunnel (als vordringlicher Bedarf im Bundesverkehrswegeplan).
Bahn
Im Jahr 1879 erhielt die Stadt durch den Bau der von Stuttgart über Herrenberg und Eutingen im Gäu nach Freudenstadt führenden Gäubahn Anschluss an die Eisenbahn. Da deren Weiterführung ins Tal der Kinzig damals bereits geplant war (und als Teil der Kinzigtalbahn 1886 ausgeführt wurde), wurde der Hauptbahnhof im Südosten der Stadt, relativ weit vom Zentrum entfernt, angelegt. 1901 wurde der württembergische Teil der Murgtalbahn nach Klosterreichenbach gebaut. Dabei entstand der 60 Meter höher gelegene Stadtbahnhof nördlich des Zentrums. Eine durchgehende Verbindung nach Rastatt (Baden) wurde jedoch erst 1928 eingerichtet.
Somit ist Freudenstadt heute Ausgangspunkt dreier Bahnstrecken:
- Verbindung nach Karlsruhe: Die Murgtalbahn wird durch die Karlsruher Stadtbahn bedient. Die Linien S41 und S31 der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) verbinden Freudenstadt über Rastatt mit Karlsruhe. Dabei fährt die S41 als Straßenbahn stündlich bis in die Karlsruher Innenstadt. Die Eilzug-Linie S31 fährt indes zweistündlich bis zum Karlsruher Hauptbahnhof. Die Haltestellen innerhalb Freudenstadts sind der Hauptbahnhof, die Haltestelle Schulzentrum-Panoramabad und der Stadtbahnhof. 2007 folgt der Haltepunkt Industriegebiet. Alle Freudenstädter Haltepunkte werden tagsüber im Halbstundentakt von Stadtbahnen bedient. Die S41 verkehrt hierbei - für den ländlichen Raum ungewöhnlich - bis in die frühen Morgenstunden.
- Verbindung nach Eutingen und Stuttgart: Auf der Gäubahn besteht ein Zugangebot im Stundentakt mit weiteren Verdichtungen im Schülerverkehr. Seit 2006 fährt die von Karlsruhe kommende S41 alle zwei Stunden über Freudenstadt hinaus bis nach Eutingen, wo Anschluss an den RegionalExpress (RE) Stuttgart–Singen besteht. In den dazwischen liegenden Stunden gibt es mit dem RE Stuttgart–Freudenstadt eine Direktverbindung in die Landeshauptstadt Stuttgart. Wie auf der Murgtalbahn fährt die S41 auch auf der Gäubahn bis früh morgens.
- Verbindung nach Offenburg: Die Kinzigtalbahn wird von Zügen der Ortenau-S-Bahn (OSB) befahren und verbindet Freudenstadt stündlich über Alpirsbach, Schiltach und Hausach mit Offenburg. Dabei verkehren an Wochenenden einige Züge bis Straßburg.
Fernverkehr gibt es in Freudenstadt seit der Jahrtausendwende nicht mehr. In Hausach, Horb, Karlsruhe und Offenburg bestehen Umsteigemöglichkeiten auf IC oder ICE.
Im gesamten Landkreis gelten der Verbundtarif der Verkehrs-Gemeinschaft Landkreis Freudenstadt (VGF) sowie das Ticket-Angebot RegioX des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV). Auf der Kinzigtalbahn hat zudem der Europass der OSB Gültigkeit.
Bus
Der Zentrale Omnibus-Bahnhof (ZOB) mit seinen über 40 Buslinien ist zusammen mit dem unmittelbar angrenzenden Stadtbahnhof mit den Stadtbahnlinien S31 und S41 einer der Hauptverkehrsknoten im Schwarzwald.
Stadtbusse fahren Ziele in der Kernstadt an. Die meisten Gemeinden im Landkreis sind umsteigefrei oder über den Knoten Horb zu erreichen. Ebenso werden touristische Ziele, wie der Mummelsee und der Schliffkopf angefahren und jahreszeitabhängige Angebote wie Skibusse angeboten. Auch gibt es Verbindungen zu Städten in den Nachbarlandkreisen (z.B. Oberndorf, Wolfach, Altensteig und Dornhahn). Überregionale Ziele sind unter anderem Tübingen, Reutlingen und Straßburg.
Dabei gilt es zu beachten, dass viele Buslinien - insbesondere zu kleineren Gemeinden - keinen sehr dichten Fahrplan haben.
In Nächten auf Samstag oder Sonn- und Feiertag steht das Nachtbus-Angebot Nachtexpress zur Verfügung, welches den nächtlichen Schienenverkehr ergänzt.
Die im Nahverkehr (außer Nachtexpress) akzeptierten Fahrkarten sind identisch mit den oben erwähnten im Schienenverkehr.
Ansässige Unternehmen
Freudenstadt hat mit etwa 300 Einzelhandelsgeschäften für seine Einwohnerzahl eine hohe Anzahl an Einkaufsmöglichkeiten und bindet in der Region Nordschwarzwald überdurchschnittlich viel Kaufkraft. Der Dienstleistungssektor spielt auch aufgrund des Tourismus, der sich zunehmend zum Tagestourismus entwickelt, eine wichtige Rolle.
Die Stadt kann einen Einpendlerüberschuss von knapp 1.500 Menschen (Stand 2002) pro Werktag aufweisen.
Verarbeitendes Gewerbe ist zum größten Teil im Industriegebiet angesiedelt. Erwähnenswert sind vor allem die schlott gruppe AG, als einer der größten europäischen Tiefdrucker, die Bürkle GmbH (Maschinen zur Oberflächenveredlung), die Gebr. Schmid GmbH & Co. KG (Anlagentechnik) sowie die Firma Oest (Mineralölwerk, Tankstellen, Maschinenbau).
Medien
Als regionale Tageszeitungen berichten sowohl der Schwarzwälder Bote als auch die Neckar Chronik über das Geschehen vorort. Als kostenlose Wochenzeitungen erscheinen WOM und Anzeiger.
Der werbefreie Radiosender Freies Radio Freudenstadt (FRF) auf der UKW-Frequenz 100,1 MHz und 104,1 MHz und der Sender Energy Stuttgart versorgen die Bevölkerung ebenfalls mit Lokalnachrichten.
Gerichte, Behörden und Einrichtungen
Freudenstadt verfügt über ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Rottweil und zum OLG-Bezirk Stuttgart gehört. Ferner gibt es ein Notariat und ein Finanzamt. Die Stadt ist Sitz des Landratsamts des gleichnamigen Landkreises und beherbergt daher den Großteil dessen Verwaltungsbehörden.
Die Stadt ist auch Sitz des Kirchenbezirks Freudenstadt der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Ebenfalls hat der evangelische Schuldekan für die Kirchenbezirke Freudenstadt und Sulz am Neckar seinen Dienstsitz in Freudenstadt. Das römisch-katholische Dekanat Freudenstadt hat seinen Sitz jedoch in Horb am Neckar. Die Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald unterhält eine Geschäftsstelle im Industriegebiet Freudenstadt-Wittlensweiler.
Bildung
Die Schulen in Freudenstadt mit Trägerschaft der Stadt sind:
- Kepler-Gymnasium
- Falken-Realschule
- Kepler-Hauptschule mit Werkrealschule
- Hartranft-Grundschule (mit Außenstelle im Stadtteil Kniebis)
- Theodor-Gerhardt-Grundschule
- Grundschule Dietersweiler
- Grundschule Wittlensweiler
Der Landkreis Freudenstadt ist Träger folgender Freudenstädter Schulen:
- Eduard-Spranger-Schule (Kaufmännische Schule mit wirtschaftswissenschaftlichem Gymnasium)
- Heinrich-Schickhardt-Schule (Gewerblich-technische Schule mit technischem Gymnasium)
- Luise-Büchner-Schule (Hauswirtschaftliche Schule mit ernährungswissenschaftlichem Gymnasium)
- Christophorus-Schule (Förderschule)
Des Weiteren gibt es in Freudenstadt zwei Privatschulen:
- Evangelische Berufsfachschule für Kinderpflege (Oberlinhaus)
- Freie Waldorfschule Freudenstadt
In Freudenstadt gibt es zudem ein Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Grund- und Hauptschulen).
Das Eduard-von-Hallberger-Institut bietet angehenden ausländischen Studenten deutschsprachiger Hochschulen Sprach- und Studienvorbereitungskurse. Außerdem ist Freudenstadt Sitz des Hochschulinstitutes für Psychologie und Seelsorge (IPS) der Gustav-Siewerth-Akademie.
Am Europäischen Theologischen Seminar (ETS) im Stadtteil Kniebis kann Theologie studiert werden.
Freizeit
Freudenstadt bietet eine Vielzahl an Freizeitaktivitäten in unterschiedlichsten Bereichen.
Neben Wanderungen und Nordic Walking bietet sich im Winter der renovierte Skilift am Stokinger-Hang im Stadtteil Lauterbad an. Der Lift wurde im Herbst 2006 vom Verein Wintersport Stokinger e. V. übernommen und wird nun von ihm betrieben.
Über den Landkreis hinaus bekannt ist auch das Hallenbad Panoramabad in der Nordstadt, welches auch über einen modernen Wellnessbereich und eine große Saunalandschaft verfügt. Erreichbar ist das Bad auch mit der Stadtbahn (Haltestelle Schulzentrum-Panoramabad).
Für den Teamsport stehen in der Kernstadt drei Turnhallen, ein Stadion und mehrere Ballsportplätze zur Verfügung. Außerdem gibt es mehrere Tennisplätze und eine Tennishalle in der Nordstadt. Freudenstadt ist zudem Sitz einer bundesweit renommierten Fußballschule.
Die Stadt verfügt über zwei Kinos. Dabei ist das Subiaco nicht-kommerziell und auf Alternativ-Filme ausgerichtet.
Zahlreiche Kneipen in der Loßburger- und Straßburgerstraße, am Marktplatz sowie am Stadtbahnhof sorgen abends für Kurzweil. Äußerst beliebt ist die Freudenstädter Kneipennacht. Die einzige Diskothek der Stadt befindet sich außerhalb des Zentrums in Nähe des Hauptbahnhofes.
Jährlich findet auf einem Parcours rund um den Marktplatz das größte innerstädtische Kartrennen Deutschlands statt - der Große Preis von Freudenstadt. Dazu werden ein großer Teil der Innenstadt für den Autoverkehr gesperrt und temporäre Fußgängerbrücken aufgebaut. Der Marktplatz dient dabei als Start- und Zielpunkt sowie als Boxengasse.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- 1721, 29. Juni, Johannes Ettwein, † 2. Januar 1802 in Bethlehem (USA), Bischof der Herrnhuter Brüdergemeine in Pennsylvania
- 1803, 4. September, Johann Gottfried Küstner, † 22. April 1864 in Stuttgart, Lithograph
Weitere Persönlichkeiten
- 1914, 10. Juni, Friedrich Schlott, geboren in Großbreitenbach, † 21. Dezember 1997 in Freudenstadt, bedeutender Unternehmer und Wohltäter der Stadt
- 1963, 27. Oktober, Mark Mast, geboren in Freudenstadt, aufgewachsen in Mitteltal, Dirigent, Gründer und Künstlerischer Leiter des Schwarzwald Musikfestivals
Literatur
- Erich Keyser (Hrsg.): Württembergisches Städtebuch. Stuttgart 1961 (Band IV Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages)
- Stadtarchiv Freudenstadt (Hrsg.): Freudenstadt – Chronik 1599–1999, Karlsruhe 1999, Braun Verlag, ISBN 3-7650-8219-8, mit Beiträgen von Renate K. Adler, Gerhard Hertel, Jörg Johannsen-Reichert, Klaus Heckmanns, Susanne Quarthal u. a.
- Ruth Schima, Gerhard Hertel, Karl H. Glocker: Freudenstadt zum Kennenlernen. Wissenswertes über die Kurstadt mit Umgebung. Berlin 1991, Ullstein Quadriga, ISBN 3-8836-6160-0
- Hans-Günther Burkhardt et al.: Stadtgestalt und Heimatgefühl. 1988, ISBN 3-7672-1005-3
- Wolfgang Altendorf, Gerhard Hertel: Freudenstadt. Dt./Engl./Franz. 1991, ISBN 3-8836-6165-1
Weblinks
- Internetpräsenz der Stadt Freudenstadt
- Internetpräsenz der Katholischen Kirchengemeinde Freudenstadt
- ↑ Geoklima 2.1