Benutzer:Gloser/Österreichischer Feldzug gegen das Herzogtum Warschau 1809

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Anlässlich der Annexion der Krim 2014 durch Russland äußerte sich Baberowski in der Wochenzeitung Die Zeit 2014, dass die Ukraine ein "Kind stalinistischer Herrschaft"[1] und somit ein künstlicher Staat sei. Dafür wurde er von verschieden Osteuropa-Expertinnen kritisiert, z.B. Anna Veronika Wendland[2], Karl Schlögel[3] oder Politikerinnen wie Marie-Luise Beck.[4] Nach der Ausweitung des Konfliktes zum Russisch-Ukrainischen Krieg im Februar 2022 kritisierte Martin Schulze Wessel Baberowskis Einschätzung, das Verhältnis zwischen Ukraine und Russland könne nur vor dem Hintergrund der gemeinsamen Geschichte und dem Gedanken des sowjetischen Imperiums sowie den komplexen Auswirkungen seines Zerfalls bis hin zu Minderheitenproblemen in den neuen Staaten verstanden werden,[5] als deutschen „Russlandversteher-Kitsch“[6]. wird

[1]Brühl[2][3]Runden Tisches[4]Die Berliner Börse ging auf ein Edikt des Großen Kurfürsten vom 29. Juni 1685 zurück, das den Gewandschneidern und Krämern den Effektenhandel erlaubte. Ihr täglicher Versammlungsort war der bebaute Mühlendamm, der dem kurfürstlichen Amt Mühlenhof unterstand. Kurfürst Friedrich III. ließ im Zuge der Verschönerung der Brücke über dem Portal zur Fischerstraße 1696 einen Börsensaal einrichten. Nachdem König Friedrich Wilhelm I. den Berliner Kaufleuten das Obergeschoss des ehemaligen Lusthauses im Lustgarten neben dem Dom zugewiesen hatte, fand dort am 25. Februar 1739 die erste Börsensitzung statt. An seine Stelle trat im Jahr 1798 ein neues Börsengebäude. Träger der Börse war ab 1803 die Vereinigte Börsenkorporation, ab 1820 die neugegründete Korporation der Kaufmannschaft.

Schloss Bruchsal 1904 „polychrom“ restauriert

Humboldtforum[[7]]

Carl Friedrich Zimmermann (1796–1820)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carl Friedrich Zimmermann (1796–1820), Städel-Mus., DGDB Deutsche Geschichte in Dokumenten und Bildern [5] Nagler bei Brandenburg.museum-digital.

Im Mittelpunkt der Beschäftigung Friedrichs mit den Künsten am „Musenhof“ Schloss Rheinsberg stand die Musik. Er spielte auf „nahezu profesionellem Niveau“ Querflöte und komponierte, unterstützt von seinem Flötenlehrer Johann Joachim Quantz, auf gehobenem Niveau. Zur Rheinsberger Hofkapelle gehörten erstklassige Musiker, wie der Flötenvirtuose Johann Joachim Quantz und der Komponist Carl Heinrich Graun, den späteren preußischen Hofkapellmeister. Nach seiner Thronbesteigung entwickelte Friedrich die Kapelle in Berlin zu einem leistungsfähigen Klangkörper, der zu repräsentativen Anlässen ebenso zur Verfügung stand wie für private musikalische Unternehmungen. Förderung in Staat und Gesellschaft offiziell Königlichen Hofoper Unter den Linden gehört in diesen Zusammenhang. Mit künstlerisch hochstehende Opernaufführungen andere öffentliche Veranstaltungen Redouten oder Hochzeitsfeierlichkeiten erhöhter Glanz einer höfischen Kultur, wie sie in anderen europäischen Städten bereits seit Längerem etabliert war.[8] Auf der anderen Seite Musik in kleinen Zirkeln beinahe im Verborgenen ab. Die legendär gewordenen Kammermusiken auf Schloss Sanssouci, wo der flötespielende König gemeinsam mit Gleichgesinnten sich der Musik und dem Musizieren widmete Quantz und Graun waren wieder mit von der Partie, aber auch Carl Philipp Emanuel Bach. 1747 kam gar der „alte Bach“ aus Leipzig für einige Tage nach Potsdam und Berlin. Für Friedrich waren diese Abende eine Zeit des Eintauchens in eine Welt abseits der großen Politik, der Staats- und Kriegsgeschäfte, in eine Welt des Schönen und Erhabenen. Es ist bezeichnend, dass er sämtliche anfallende Kosten nicht aus der Staatskasse, sondern aus seiner Privatschatulle beglich. Er, der das Flötenspiel offenbar auf einem erstaunlich hohen, „annähernd professionellen Niveau beherrschte“ komponierte nachweislich über 120 Sonaten für Flöte und Cembalo, vier Flötenkonzerte, drei Sinfonien und mehrere Arien. Nach der Mitte des 18. Jahrhunderts fielen Friedrichs Werke hinter den aktuellen Stand des Komponierens zurück. Gegen Ende seines Lebens scheint er ohnehin sein vormals so großes Interesse an der Musik verloren zu haben: Von der Hofoper gehen kaum mehr Impulse aus, Flötenspiel nach Verlust der Zähne kommt zum Erliegen. Leistung Friedrich als Kronprinz wie als König dafür gesorgt, die Musen an Spree und Havel wieder heimisch werden zu lassen.[9] Viele der ihm zugeschriebenen Kompositionen werden noch heute von namhaften Interpreten, wie beispielsweise dem Flötisten Manfred Friedrich und dem Kammerorchester Carl Philipp Emanuel Bach aufgeführt.[10] Später hatte er eine große Vorliebe für die Flötensonaten von Muzio Clementi (1752–1832). Er verfasste das Libretto zur Oper Montezuma, die von Carl Heinrich Graun vertont wurde. Dass die Marcha Real, die spätere spanische Nationalhymne, von Friedrich komponiert wurde, ist allerdings eine Legende.[11] Ebenso ist unbelegt, dass er den Hohenfriedberger Marsch komponierte. Den Mollwitzer Marsch hingegen komponierte er 1741. Im Musikleben in Rheinsberg und Berlin spielten Franz Benda und Johann Gottlieb Graun wichtige Rollen. Der von dem Hofmusiker Carl Philipp Emanuel Bach arrangierte Auftritt Johann Sebastian Bachs im Potsdamer Stadtschloss am 7. Mai 1747 und das dabei von Friedrich vorgetragene „Königliche Thema“ führten zu dessen Verarbeitung in Bachs berühmter Sammlung Das musikalische Opfer.

Panzer WesterplatteII-03 Weindl, Andrea Die Kurbrandenburger im "atlantischen System" (1650-1720)

Freim.

Schweidnitz im Mittelalter

Gedenktafel Huhn erinnert seit dem am 18. September 2018 eine Gedenktafel auf dem Gehweg der Zimmerstraße Ecke Jerusalemer Straße, der Berliner Unterwelten-Verein mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur.Buch „Kein Licht am Ende des Tunnels“.

Baltikum

Rache an Albrecht Höhler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Albrecht Höhler hatte im Januar 1930 an der Spitze einer kommunistischen „Sturmabteilung“ den Berliner SA-Führer Horst Wessel in seiner Wohnung überfallen und in den Kopf geschossen. Daufhin baute die NS-Propaganda Wessel schon in den fünf Wochen seines Sterbens zur ihrer größten Märtyrerfigur auf. Als die Justiz der Republik im September 1930 Höhler wegen Totschlags zu sechs Jahren und einem Monat Haft verurteilte, waren die Anhänger der Nationalsozialisten empört. Die Machtübernahme Hitlers ermöglichte ab Frühjahr 1933 der SA eine brutale Abrechnung mit ihren Gegnern, unter denen Höhler besonders verhasst war.[12] Im August 1933 überführten drei Gestapo-Angehörige, darunter Walter Pohlenz, Höhler aus der Strafanstalt Wohlau nach Berlin in ihre Zentrale unter Rudolf Diels. Höhler sollte zur Vorbereitung eines zweiten Wessel-Prozesses gegen inzwischen identifizierte weitere Beteiligte seiner Sturmabteilung aussagen. Dabei wurde er vermutlich gefoltert. Im September verlangte Höhler gegenüber Diels schriftlich, nach Wohlau zurückverlegt zu werden. Diesen Wunsch nutzten Diels und Ernst, um ihn zu ermorden.

Mit einem von Diels unterzeichneten Entlassungsschein holten am 20. September 1933 Pohlenz und der von Ernst dorthin befohlene SA-Mann Willi Schmidt Höhler vom Polizeipräsidium Alexanderplatz in einem PKW ab. Dem Wagen folgten in zwei weiteren Diels und Ernst, samt Adjutant Walter von Mohrenschildt, sowie etwa acht bewährte Figuren der Berliner SA, die Wessel gekannt hatten, wie Richard Fiedler, Willi Markus und August Wilhelm von Preußen. Auf der Fahrt nach Osten machte die Fahrzeugkolonne an einem Wald bei Müncheberg Halt: Pohlenz und Schmidt, die Höhler an einer Knebelkette führten, wurden von den Anderen zum Waldrand geleitet. Dort hielt Ernst eine kurze Rede, in der er Höhler als „Mörder von Horst Wessel“ zum Tode verurteilte. Daraufhin schossen mehrere der Anwesenden, darunter Ernst, auf Höhler, fügten ihm weitere tödliche Verletzungen zu und verscharrten seine Leiche an Ort und Stelle.

Während Diels dem Wohlauer Gefängnisdirektor mitteilte, Höhler sei in der Haft gestorben, berichtete er gegenüber seinem Dienstherrn Hermann Göring, der Überführungswagen sei von sieben bis acht bewaffneten Männern in SA-Kleidern abgefangen worden. Die Beamten seien unter Androhung von Gewalt zur Herausgabe Höhlers gezwungen worden, den die Männer dann mit unbekanntem Ziel verschleppten. Den Tatort verlegte Diels um über 20 Kilometer südöstlich auf „12 km vor Frankfurt an der Oder“. Göring ließ die Ermittlungen noch 1933 einstellen. Als im August 1934 die Leiche Höhlers gefunden wurde, übergab die Berliner Mordinspektion die Ermittlung der Gestapo, die sie versanden ließ. Ernst und Mohrenschildt waren inzwischen selbst ermordet worden. Die Tatbeteiligten der Ermordung Höhlers konnte erst in den 1960er Jahren die West-Berliner Kriminalpolizei durch die Vernehmungen Willi Schmidts und des Chauffeurs von Karl Ernst ermitteln.

Hertzsch, auch ISBN 9783932906619, S.46

[Landsberger Allee 77]

Friedrich Wachtparade

Max Albert Hugo Eberlein (* 4. Mai 1887 in Saalfeld/Saale; † 16. Oktober 1941 in Moskau war ein deutscher Funktionär der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und der Kommunistischen Internationale (Komintern).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der gelernte technische Zeichner Eberlein schloss sich 1905 der Gewerkschaft und 1906 der SPD an, wo er zum linken Flügel gehörte und als Gegner der Burgfriedenspolitik der Partei während des Ersten Weltkrieges die USPD und den Spartakusbund mit gründete. Er war Ende 1918 Gründungsmitglied der KPD und wurde in deren Zentrale gewählt, der er bis 1929 angehörte. Er vertrat die KPD an der Stelle der ermordeten Rosa Luxemburg auf dem Gründungskongress der Komintern Anfang März 1919 in Moskau. Weil Luxemburg und Leo Jogiches der Zeitpunkt dazu als verfrüht erschienen war, enthielt sich Eberlein der Stimme. Nachdem die Komintern einmal ins Leben gerufen worden war, unterstützte er nach seiner Rückkehr nach Deutschland den Beitritt der KPD und fungierte in den nächsten Jahren als Vertrauensperson der Kominternführung in Deutschland. Eberlein war u. a. für die Entgegennahme von an die KPD gerichteten finanziellen Unterstützungsleistungen zuständig.

Im Mai 1919 war Eberlein nachweislich Geschäftsführer[13] der Zeitung Rote Fahne, dem Zentralorgan der KPD. Von 1921 bis 1933 gehörte er dem Preußischen Landtag an. In der KPD der 1920er Jahre unterstützte er zunächst die Parteiführung um Heinrich Brandler und August Thalheimer und gehörte dann zur „Mittelgruppe“, ab 1927 zu den „Versöhnlern“, wurde deshalb 1929 nach der Wittorf-Affäre und der endgültigen Durchsetzung der Richtung um Ernst Thälmann nicht wieder in die Parteileitung gewählt Eberlein war fortan wie Arthur Ewert und Kurt Sauerland unter der Leitung von Béla Kun im Apparat der Komintern beschäftigt.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 kurz inhaftiert, konnte Eberlein nach Frankreich ins Exil gehen, wo er sich ab 1935 nach dem Kurswechsel der Komintern für das Zustandekommen einer Volksfront zwischen Kommunisten, Sozialdemokraten und bürgerlichen Kräften einsetzte. Nachdem er in Straßburg verhaftet und zeitweise inhaftiert worden war, reiste er 1936 nach einem Zwischenstopp in der Schweiz in die Sowjetunion aus.

Eberlein geriet hier trotz Fürsprache seines Freundes Wilhelm Pieck in den Großen Terror und wurde im Juli 1937 inhaftiert. Wochenlang schwer gefoltert gab Eberlein zu, im Rahmen des „Antikomintern-Blocks“ an einer „terroristischen Organisation“ innerhalb des Komintern-Apparats beteiligt gewesen zu sein. Am 5. Mai 1939 verurteilte ihn das Militärkollegiums des Obersten Gerichts der UdSSR in einer geschlossenen Sitzung zu 15 Jahren Lagerhaft. Er verbrachte sie ab 1. Juni 1939 in Workuta,.[14], nach einer anderen Angabe im UnschLag („Suchobeswodnoje“),[15]) und 1941 in einem Lager 100 km nördlich von Syktywkar in der ASSR der Komi. Nach Deutschlands Überfall auf die Sowjetunion wurde das Urteil am 16. Juli 1941 zwecks erneuter Verhandlung aufgehoben. In das Moskauer Untersuchungsgefängnis Butyrka verlegt, verurteilte ihn am 30. Juli 1941 das Militärkollegium des Obersten Gerichts wegen „Spionage und terroristischer Aktivitäten“ zum Tod durch Erschießen.[16] Eberlein wurde am 16. Oktober 1941 in Moskau erschossen.

Im Zuge der nach dem XX. Parteitag der KPdSU auch in der Deutschen Demokratischen Republik beginnenden Entstalinisierung rehabilitierte die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) als Nachfolgepartei KPD der Eberlein am 15. Oktober 1956 außerhalb der Öffentlichkeit durch einen Beschluss ihrer Zentralen Parteikontrollkommission (ZPKK).[17]

Überarbeitung vom 9. Jan. 2019Diese Information habe ich entfernt:
Erschossen wurde auch sein Bruder. Im Januar 1988 publizierte das SED-Zentralorgan Neues Deutschland dazu eine auf sowjetischen Veröffentlichungen beruhende Nachricht.
Sie sollte belegt werden. Weder in der angegebenen Literatur noch in der Memorial-Liste findet sich ein Bruder in der Sowjetunion oder gar dessen Erschießung dortselbst.

Hugo Eberlein war zweimal verheiratet. Am 3. April 1913 heiratete er Luise Auguste Anna Harms (* 15. Juli 1889, † 11. Januar 1964) in Berlin-Charlottenburg. Aus dieser Ehe entstammt sein Sohn Werner Eberlein, der als SED-Politiker Karriere machte. In zweiter Ehe war er mit Inna Armand getraut, einer Tochter der aus Frankreich stammenden russischen Bolschewikin Inessa Armand; aus dieser Ehe ging ihre Tochter Ines hervor.[14]

Auf dem Grabstein seines Sohnes Werner in der Gräberanlage für die Opfer und Verfolgten des Naziregimes auf dem Berliner Zentralfriedhof Friedrichsfelde wird auch Hugo Eberleins gedacht.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Eberlein wurde in der das Wachregiment „Hugo Eberlein“ benannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jörg Baberowski: Zwischen den Imperien, in: Die Zeit vom 13. März 2014
  2. Anna Veronika Wendland: Hilflos im Dunkeln. „Experten“ in der Ukraine-Krise: eine Polemik, in: Osteuropa, 64. Jg., 9–10/2014, S. 13–33
  3. Karl Schögel: Entscheidung in Kiew. Ukrainische Lektionen, Hanser, München 2015.
  4. Deutscher Bundestag: Baberowski und Beck uneins über den Russland-Ukraine-Konflikt
  5. Jörg Baberowski: Ein Krieg, erfüllt vom Geist der Rache, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 1. März 2022; Interview. Jörg Barberowski über die Demütigungserfahrungen einer ehemaligen Imperialmacht. In: Philosophie Magazin Nr. 3/2022, S. 14–19.
  6. Martin Schulze Wessel: Die Ukraine ist längst eine Nation, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 19. März 2022
  7. Abschlussbericht der Internationalen Expertenkommission Historische Mitte Berlin (PDF).
  8. Zu Friedrich als Musikschaffenden siehe Detlef Giese: Friedrich II. von Preußen. Beitrag in der Reihe Reformation und Musik für der EKD, abgerufen am 18. März 2022.
  9. Sabine Henze-Döhrung: Friedrich der Große. Musiker und Monarch. München 2012, S. 23 ff. Zugeschriebene Kompositionen
  10. Flötenkonzerte und Sinfonien
  11. Wolfgang Neugebauer, Otto Büsch (Hrsg.): Handbuch der preußischen Geschichte. Band 1: Das 17. und 18. Jahrhundert und Große Themen der Geschichte Preußens. De Gruyter, Berlin 2009, ISBN 978-3-11-014091-0, S. 611 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. Zur „Rache der Nationalsozialisten“ für Wessel siehe Daniel Siemens: Horst Wessel. Tod und Verklärung eines Nationalsozialisten]. Siedler, München 2009, ISBN 978-3-88680-926-4, S. 207 f. (allgemein), 211–213 (Tathergang und Vertuschung), 219 (Tatbeteiligung Prinz August Wilhelm), 221 (Überführung Wohlau-Berlin), 222 (Auffinden der Leiche u. Ermittlungen 1934)
  13. III. Beilage der Berliner Börsenzeitung Nr. 226 In: Berliner Börsenzeitung am 19. Mai 1919
  14. a b Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6, S. 170 (Online [abgerufen am 9. August 2011]).
  15. Hugo Eberlein. Lebenslauf, Portal Memorial Deutschland e. V., online auf: www.gulag.memorial.de/...
  16. Zertvy politiceskogo terrora v Sovetskom sojuze. Datenbank der Gesellschaft Memorial. Abgerufen am 18. Februar 2010.
  17. Willi Engels (Autor), Christine Fischer-Defoy (Hrsg.): Kellner, Koch, Kommunist. Erinnerungen (= Band 8 von Schriften der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Reihe B: Quellen und Zeugnisse). Lukas, Berlin 2016, ISBN 978-3-86732-209-6, S. 66.

Ilse Steppat, Falk Harnack u. a.

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Fotothek df pk 0000235 005 Herbst 1946
Fotothek df pk 0000235 008 Herbst 1946
Lustgarten
Ein „Grundriss von Berlin“ aus dem Jahr 1811 zeigt den zentralen Bereich vor seiner Verwandlung in eine „Via triumphalis“ noch ohne Schlossbrücke
Blick vom Portal IV des Schlosses mit Clodts Rossebändigern uber die Schlossbrücke in die Straße Unter den Linden zum Friedrichsdenkmal, Öl auf Karton, Wilhelm Brücke 1852
Der Platz vor dem Zeughaus mit Blick zur Schlossbrücke. Links die Neue Wache mit den Standbildern, rechts das Blücherstandbild, Ölgemälde von Wilhelm Brücke, 1828

Die Schloßbrücke liegt im historischen Zentrum Berlins im Ortsteil Mitte. Sie wurde zwischen 1821 und 1824 nach dem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel errichtet, um die Prachtstraße Unter den Linden mit dem Berliner Schloss auf der Spreeinsel zu verbinden. Sie ist zugleich Monument und Funktionsbau. Zwischen 1951 und 1991 trug sie den Namen Marx-Engels-Brücke. Die Schlossbrücke steht unter Denkmalschutz.

Geschichte der Brücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevor die Schlossbrücke entstand, endete die Straße Unter den Linden am Platz an der Oper. Dieser war über den Grünen Graben hinweg durch die schmale, buckelartig gewölbte Opernbrücke Boumanns mit dem Zeughaus und dem gegenüberliegenden Palais des Königs Friedrich Wilhelms III. verbunden. Von dort führte die hölzerne Hundebrücke über den Spreekanal zum Lustgarten mit Schloss und Dom.

Friedrich Wilhelm, seit 1797 König von Preußen, war mit der wenig erhebenden Umgebung seines Palais unzufrieden. Bereits 1803 veranlasste er Neuplanungen, die mit der Errichtung eines Denkmals für Friedrich den Großen zusammenhingen. Aber erst in der Aufbruchszeit nach den Befreiungskriegen konnten sie in veränderter Form verwirklicht werden. Nun sollte im Zentrum des Berliner Stadtraums mit der Wiederauferstehung Preußens als europäischer Großmacht ein Ort der staatlichen Repräsentation im Stil des Klassizismus entstehen. Mit der Gestaltung beauftragte er den Geheimen Oberbaurat Karl Friedrich Schinkel.

Die Schlossbrücke sollte im Zuge einer am Brandenburger Tor beginnenden Paradestraße mit durchgehender Breite das Forum Fridericianum, an dem sich neben der Oper die Bibliothek und die Universität befanden, das Zeughaus, die Neue Wache und das Königlichen Palais mit dem Schloss, dem Museum und dem Dom verbinden, den Schinkel von 1816–1821 klassizistisch überformte. Das bildhauerische Programm der Neuen Wache und der neu zu erbauenden Schlossbrücke sollte an Guillaume Hulots Trophäenschmuck des Zeughauses und die Masken sterbender Krieger in seinem Hof von Andreas Schlüter anknüpfen.[1]

In den Jahren 1816–1818 errichtete Schinkel nach der Kanalisation des Grünen Grabens die Neue Wache für das königliche Palais an der Stelle der heruntergekommenen, weitgehend funktionslosen Artilleriewache und der Opernplatz verschmolz mit dem Platz vor dem Zeughaus, wodurch der Friedrichswerder seinen Inselcharakter verlor. Die Neue Wache flankierten wenige Jahre später Christian Daniel Rauchs Marmorstandbilder der Heerführer Scharnhorst und Bülow.

Ihre Pflasterung und das Geländer der waren noch nicht vollendet, als die Schlossbrücke anlässlich der Heirat des preußischen Kronprinzen, des späteren Königs Friedrich Wilhelm IV., am 29. November 1823 feierlich eingeweiht werden sollte. Das volksfestartige Ereignis, dessen Höhepunkt in den Abendstunden die Illumination einer 20 Meter hohen Ehrenpforte und die bengalische Beleuchtung der Brücke darstellte, hatte zehntausende Besucher angezogen. Es endete mit dem Tod von über zwanzig Zuschauern in einem Gedränge auf der überlasteten Notbrücke. Symptomatisch für die Zustände im biedermeierlichen Berlin war, dass die Pressezensur eine Berichterstattung verhinderte.[2] Erst im Sommer 1824 erhielt die Schloßbrücke den Klappenmechanismus, Gehwegplatten und das eiserne Geländer. Nun konnte sie für den Verkehr freigegeben werden. Ihr Bau hatte 305.000 Taler gekostet.[3] Bei ihrer Fertigstellung galt sie als die größte Brücke Berlins und sie war so breit, dass „sieben Wagen nebeneinader fahren können.“[4]

Die hölzerne Hundebrücke als Vorläufer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hundebrücke verband das Berliner Schloss mit der Straße "Unter den Linden" (Detail aus dem Plan von Johann Gregor Memhardt von 1652, Norden am linken Kartenrand).
Der Merian-Stich von 1652 zeigt die hölzerne Hundebrücke mit aufklappbarem Mittelstück.

Frühe Stadtpläne von Berlin und Cölln zeigen, dass es schon im 15. Jahrhundert eine Brücke an der heutigen Stelle gab. Sie war erforderlich, um Baumaterial für das Berliner Schloss über den damals Cöllnischer Graben genannten Wasserweg zu transportieren. Die schmale hölzerne, siebenbogige Pfahljochbrücke mit aufklappbarem Mittelstück wurde Hundebrücke genannt, weil sie von Jagdgesellschaften mit ihren Hundemeuten auf dem Weg vom Schloss zum Jagdgebiet im Großen Tiergarten überquert werden musste. Trotz mehrfacher Veränderungen im Zusammenhang mit Bauarbeiten am Schloss und an der Allee Unter den Linden blieb die Hundebrücke bis in die 1730er Jahre erhalten. 1738 wurde die Brücke nach Plänen des Oberbaudirektors Titus de Favre durch den Hofzimmermeister Johann Andreas Adam Büring umgebaut. Seine neuartige Konstruktion war noch im gleichen Jahr fertiggestellt; durch die Verwendung von Gegengewichten ließen sich vier nebeneinander liegende Klappen gleichzeitig öffnen. Am 27. Oktober 1806 zog Napoleon Bonaparte über diese Brücke zum Berliner Schloss.

Das Nachfolgebauwerk − eine steinerne Brücke nach Plänen von Schinkel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schloßbrücke in Schinkels Architektonischen Entwürfen

Der König befahl die Hundebrücke abzureißen und durch einen repräsentativen Neubau zu ersetzen, wofür 1821 eine Notbrücke errichtet wurde.[4] Für die neue Brücke musste das Wasser gestaut, zwölf Meter lange Stützpfähle in den Untergrund gerammt und Spundwände eingesetzt werden. Am 29. Mai 1822 erfolgte die Grundsteinlegung für die Brücke, die aus diesem Anlass die Bezeichnung Schloßbrücke erhielt. In zwei Jahren hatten die zahllosen Arbeiter die nun rund 33 Meter breite und auf drei Flachbögen gelagerte Brücke fertiggestellt.[4] Die Brücke war als Gewölbebrücke aus Sandstein mit drei gleich großen Segmenten konzipiert, die ohne Schiffsdurchlassklappen auskommen sollte. Dafür fehlten jedoch die technischen Voraussetzungen, sodass Schinkel zunächst für die mittlere Öffnung acht eiserne Klappen vorsah, die nacheinander bedient werden konnten. Auch hier kamen wieder Vorrichtungen mit Gegengewichten zum Einsatz, die von einem Mechanikus Hummel soweit verbessert wurden, dass beim Öffnen der Klappen auch das Geländer zur Seite gedreht werden konnte. Dieser Mechanismus war bis zum Umbau der Brücke im Jahr 1900 in Betrieb.[4]

In seinen Architektonischen Entwürfen erklärte Schinkel die Situation dazu:

„Umstände verhinderten die Schiffbarmachung des Landwehrgrabens, und deshalb konnte die Brücke nicht vollkommen nach der auf dem vorliegenden Blatt gegebenen Ansicht ausgeführt werden. Der mittlere Bogen ist bei der Ausführung weggefallen, und statt dessen sind neben den Pfeilern ein Paar massiver Vorlagen gebaut worden […]. Die drei Hauptabtheilungen der Brücke, welche mit Sculpturen auf hohen Fussgestellen bezeichnet sind, haben bei der Ausführung das genaue Maass des ursprünglichen Entwurfes behalten, so dass in künftiger Zeit, bei veränderter Flusspassage, die Anordnung dreier gleich grosser Bögen, wie sie in der hier gegebenen Ansicht erscheint, noch immer zur Ausführung kommen kann, indem der mittlere Bogen eingewölbt wird und die Vorlagen weggenommen werden.“

Als Brückenschmuck hatte Schinkel acht monumentale Figurengruppen vorgesehen, die Motive bezogen sich auf die erfolgreich bestandenen Befreiungskriege. Aus Geldmangel wurde die Anfertigung bereits im Jahr 1820 zurückgestellt, die endgültige Ausführung der Skulpturen konnte erst 1857 abgeschlossen werden. So erlebte der Architekt die Fertigstellung „seiner Brücke“ nicht mehr.

Schloßbrücke um 1900 mit Blick Richtung Berliner Stadtschloss
Schloßbrücke von Süden vor 1912 mit den Vorlagen und eisernen Brückenklappen
Berlin 1946, Maidemonstration, Zug auf Schlossbrücke

1912 wurde der Wasserlauf vertieft, die Klappen im Mittelsegment der Brücke konnten nun entfernt werden, an ihrer Stelle entstand ein Stahlbetongewölbe, dessen Aussehen Schinkels ursprünglichen Plänen entsprach. In den Jahren 1927 und 1938 erfolgten Reparaturarbeiten, die Steingewölbe der seitlichen Segmente wurden durch Stahlbetongewölbe ersetzt. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Figurengruppen ausgelagert und die Schloßbrücke selbst erlitt bei den letzten Kampfhandlungen im April 1945 nur leichte Schäden.

Nach Kriegsende befanden sich die Brücke in Ost-Berlin, dem späteren Herrschaftsbereich der DDR, die Figurengruppen aber in West-Berlin. Zwischen 1950 und 1952 wurde die Brücke umfassend repariert. Nach dem Abriss des Schlosses und der Anlage des Marx-Engels-Platzes erhielt sie am 1. Mai 1951 den Namen Marx-Engels-Brücke.

Im Rahmen des deutsch-deutschen Austausches von Kulturgütern gelangten die Figurengruppen 1981 zurück nach Ostberlin. Sie wurden restauriert und 1983/1984 an ihrem ursprünglichen Standort aufgestellt. Bis August 1989 arbeitete man an verschiedenen Details der Brücke – Kandelaber wurden neu hergestellt, Schmuckelemente an den Postamenten erneuert, das Geländer vervollständigt und Brückenpfeiler repariert. Am 3. Oktober 1991, dem ersten Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung, bekam das Bauwerk den Namen Schloßbrücke zurück.[5] Zwischen 1995 und 1997 wurde eine Generalinstandsetzung vorgenommen.

Der Brückenschmuck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Figurengruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Figurengruppe, Postament mit Medaillon, Granitsockel

Hauptelemente des Brückenschmucks sind die acht von Schinkel projektierten überlebensgroßen Skulpturengruppen, die auf hohen Marmor-Postamenten über den steinernen Brückenpfeilern stehen. Die Postamente ruhen auf roten Granitsockeln, sie sind mit kreisförmigen Medaillons versehen, Arbeiten des Bildhauers Friedrich Wilhelm Wolff, das Bildmotiv ist jeweils ein Adler mit symbolischen Ergänzungen.

In den Architektonischen Entwürfen beschrieb Schinkel seine Vorstellungen von den Brückenfiguren: „In den Gruppen sind Helden und Siegesgöttinnen ganz ideal aufgefaßt; unter den hier gewählten Gegenständen sind folgende: ein junger Held wird von einer Siegesgöttin in den Kampf geführt, ein Held von ihr gekrönt, ein Held im Kampf von ihr unterstützt, ein sterbender Held [liegt] in ihren Armen u. dergl.“ Friedrich August Stüler, 1842 von Friedrich Wilhelm IV. zum Architekten des Königs ernannt, änderte Schinkels Konzept aus formalen Gründen etwas ab. Bei vier Gruppen, den beiden mittleren auf jeder Brückenseite, wurde die geflügelte Siegesgöttin Nike durch die flügellose Göttin Pallas Athene ersetzt, weil man befürchtete, acht Flügelpaare würden ein zu unruhiges Gesamtbild verursachen. Eine weitere Änderung betraf das verwendete Material: Schinkel hatte in Kupfer getriebene Figuren vorgesehen, nun wurde weißer Carrara-Marmor verwendet. Erst 1842 begann nach einem Wettbewerb die Ausführung der Skulpturen, acht Berliner Bildhauer aus den Schulen von Gottfried Schadow und Christian Daniel Rauch waren daran beteiligt. Die letzte Figurengruppe war 1857 fertiggestellt. Bei manchen Zeitgenossen „erregte die Nacktheit der Figuren Anstoß. Die Befürchtung, die guten Sitten der Berliner und der Berlinerinnen könnten durch den Anblick der Statuen gefährdet werden, ließ […] den Kultusminister von Raumer beim Könige beantragen, die Gruppen wieder zu entfernen und im Zeughaus zu verschließen.“[6]

Die Bezeichnungen der einzelnen Skulpturen werden in verschiedenen Quellen unterschiedlich wiedergegeben. Dieser Artikel verwendet die Version aus der Denkmaldatenbank der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Darin wird für die letzte Gruppe nicht Nike, die Siegesgöttin genannt, sondern Iris, als Götterbotin ebenfalls eine Gestalt der griechischen Mythologie. Auf der Brücke sind die Figurengruppen wie folgt angeordnet:

Nike richtet den Verwundeten auf
Nike krönt den Sieger
Südseite, von West nach Ost
Nordseite, von West nach Ost

Pfeiler und Brückengeländer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Hauptfeld des Geländers
Ein Delfin vom Geländer, nach der letzten Sanierung im 21. Jahrhundert als Einzelstück auf der Schlossinsel aufgestellt.

Die insgesamt 44 gusseisernen Geländer zwischen den Sockeln der Figuren zeigen Seepferde und Tritone in ornamentaler Anordnung, die schmalen Zwischenstücke je einen Delfin. Der ausführende Bildhauer hieß Kleemeyer, Hersteller war die Königlich Preußische Eisengießerei in Berlin.

Die Anitschkow-Brücke in Sankt Peterburg im Jahr 2009

Der Neubau der Anitschkow-Brücke in Sankt Peterburg erhielt im Jahre 1843 identische Geländer. Dadurch sollte die in den Befreiungskriegen begründete Freundschaft Preußens mit Russland unterstrichen werden. Das Gegengeschenk für die nun in Lauchhammer hergestellten Stücke waren zwei von Peter Clodt von Jürgensburg geschaffene Duplikate seiner „Rossebändiger“ für die Anitschkow-Brücke. Die Berliner Rossebändiger standen vor dem Portal IV des Schlosses unweit der Brücke. Ihr heutiger Standort ist der Kleistpark.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bogdan Krieger: Berlin im Wandel der Zeit. Eine Wanderung vom Schloß nach Charlottenburg durch 3 Jahrhunderte, Verlagsanstalt Hermann Klemm, Berlin, 1923
  • Peter Springer: Schinkels Schloßbrücke in Berlin. Propyläen Verlag 1981.
  • Eckhard Thiemann, Dieter Deszyk, Horstpeter Metzing: Berlin und seine Brücken, Jaron Verlag, Berlin 2003, Seiten 90–95; ISBN 3-89773-073-1
  • Jörg Friedrich: SCHLOSSBRÜCKE. In: Steinbrücken in Deutschland. Verlag Bau + Technik, 1999, ISBN 3-7640-0389-8, S. 29–36.


Die Vereinigung von KPD und SPD im Jahr 1946 auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) wird auch als Zwangsvereinigung von KPD und SPD bezeichnet.[8] Eine in die Illegalität hineindrängte ostdeutsche Sozialdemokratie gehörte zu den Voraussetzungen der wenig später stattfindenden Spaltung Deutschlands. Im Rahmen der Vereinigung inhaftierte die sowjetische Besatzungsmacht etwa 5000 Vereinigungsgegner in Lagern und Zuchthäusern.[9] In den folgenden Jahren fanden in den von der Sowjetunion militärisch-politisch kontrollierten Staaten Rumänien (27. Februar 1947), Ungarn (14. Juni 1948), Tschechoslowakei (27. Juni 1948), Bulgarien (11. August 1948) und Polen (15. Dezember 1948) ebenfalls Vereinigungen der jeweiligen Arbeiterparteien zur Beseitigung der Sozialdemokratie statt.[10]

Als Memelland beziehungsweise Memelgebiet, litauisch Klaipėdos kraštas, wird im deutschen Sprachraum jener Teil Ostpreußens bezeichnet, den Deutschland nach Artikel 99 des Versailler Vertrags 1919 an die alliierten Mächte abtreten musste. Er umfasste das nördlich der Memel bzw. des Russ gelegene Gebiet sowie den entsprechenden Teil der Kurischen Nehrung.

Das Memelland wurde ohne Volksabstimmung an . Von Anfang 1920 bis Anfang 1923 wurde es von Frankreich als deren Vertreter verwaltet. 1923 wurde es von Litauen militärisch besetzt und annektiert. Am 23. März 1939 gab Litauen das Memelland an Deutschland zurück. Gegen Ende des zweiten Weltkrieges wurde es 1944 von der Sowjetunion annektiert und nach deren Zusammenbruch ist das Gebiet seit 1990 wieder ein Teil Litauens.

Der Begriff wird gnadenlos überhöht:
Der Begriff ist abwertend und hat als solcher ein Jahrhundert lang die Deutsche Geschichtsschreibung geprägt.
Meines Wissens hat ihn die deutsche Geschichtswissenschaft nicht gebraucht.
Auch die Verlinkungen zu den Exoten Friesisch, Limburgisch, Niederdeutsch, Rätoromanisch, Saterfriesisch und Wallonisch lassen Rückschlüsse auf seine Bedeutungslosigkeit zu.
Was sagt uns die Komparatistik zur Türkenzeit auf dem Balkan, zur Russenzeit nach 1945 im östlichen Mitteleuropa, zur Maurenzeit auf der iberischen Halbinsel, zur Normannenzeit in Italien oder zur Römerzeit bei uns?

http://www.tagesspiegel.de/berlin/wegen-verunglimpfung-frueherer-stasi-oberst-wird-zu-geldstrafe-verurteilt/7988976.html


Gröben, Otto Friedrich von der: Guineische Reise-Beschreibung. Nebst einem Anhange der Expedition in Morea. Faksimile der Ausgabe Marienwerder, gedruckt durch Simon Reinigern, Anno 1694. Lpz., Insel o. J. (1906).

Johann Friedrich von der Groeben, Orientalische Reisebeschreibung. Neue Auflage, vermehrt und mit Anmerkungen versehen. Daniel Ludwig Wedel, Danzig 1779.

  • Otto Friedrich von der Groeben, geb. 1656 in der Stadt Rössel. "Bereits im Alter von 17 Jahren erwachten in ihm Abenteuer- und Reiselust - in Begleitung des polnischen Obersten Christoph Meglin brach er zu einer Reise nach Italien und der Insel Malta auf. Auf Malta schloß er sich einer Kaperfahrt gegen die Türken an, im deren Verlauf er verwundet wurde. Es folgten: eine Pilgerfahrt ins Heilige Land, die Reisen nach Zypern und Ägypten sowie die für viele Angehörige des europäischen Adels im 16. und 17. Jahrhundert typische Kavaliersfahrt durch Spanien, Frankreich und England" (ADB 9, S. 706f). - Das Buch erschien erstmals 1694 in Marienwerder, dort auch mit 16 Kupfertafeln versehen. - Der Verfasser beschreibt darin eine Reise über Italien, Malta Rhodos, Zypern bis nach Jerusalem, ferner nach Ägypten und zurück über die Türkei und Italien. Nach der Abreise von Alexandria die Schilderung der Gefangenschaft des Verf. durch maltesische Seeräuber.

Der umstrittene Absatz wurde geändert. Der Hinweis auf den Autor Götz Aly war kein ordentlicher Nachweis. Er enthielt auch keine „These“ Alys, sondern gab die Forderungen der KPD aus ihrer Programmerklärung zur nationalen und sozialen Befreiung des deutschen Volkes. Proklamation des ZK der KPD (24. August 1930) wieder. Der Text des Programms liegt in gedruckter Form vor. Er befindet sich leicht erreichbar im Internet: [6], entnommen der Thälmann-Ausgabe des Marx-Engels-Lenin-Stalin-Instituts beim ZK der SED von 1956. Die Information
Bei der Formulierung mancher Ziele bediente sich die KPD laut Götz Aly einer Terminologie, wie sie auch in nationalistischen Parteien üblich war
verunklarte den Sachverhalt.
Die Information
Im selben Jahr bezeichnete die Partei in einem Papier den Antisemitismus als „kleinbürgerlich“, schrieb jedoch auch: „Jüdisches und nichtjüdisches Kapital sind untrennbar miteinander versippt und verquickt, auf Gedeih und Verderb miteinander verbunden. Jüdisches Geld nährt auch den Faschismus. Faschistische Streikbrecher stehen im Sold jüdischer Industrieller“
war unbelegt und wurde gelöscht. Mit Alys Belegstelle könnte sie wieder in Text zurück.--Gloser (Diskussion) 22:20, 22. Okt. 2012 (CEST)

Auf den Wahlerfolg der NSDAP In ihrer drei Wochen vor den Reichstagswahlen 1930 verabschiedeten „Proklamation zur nationalen und sozialen Befreiung des deutschen Volkes“ erklärte die KPD „feierlich vor allen Völkern der Erde, vor allen Regierungen und Kapitalisten des Auslandes, dass wir im Falle unserer Machtergreifung alle sich aus dem Versailler Frieden ergebenden Verpflichtungen für null und nichtig erklären werden, ... dass wir keine gewaltsame Angliederung eines Volkes oder eines Volksteiles an andere nationale Staatsgebilde, dass wir keine einzige Grenze anerkennen, die ohne Zustimmung der werktätigen Massen und der wirklichen Mehrheit der Bevölkerung gezogen ist ... und denjenigen deutschen Gebieten, die den Wunsch danach äußern werden, die Möglichkeit des Anschlusses an Sowjetdeutschland sichern“.[11] die DNVP und andere Rechtsparteien den Young-Plan und den „Versailler Raubfrieden“ mit den sich daraus ergebenden Verpflichtungen ab. Ferner wurde den „Magnaten des Handelskapitals“ und „Profitmachern“ der Kampf angesagt. Im Frühjahr 1932 forderte die KPD den Austritt aus dem Völkerbund und darüber hinaus die Rückgabe aller nach dem Ersten Weltkrieg verlorenen Landesteile (in diesem Zusammenhang wurde von einer „territorialen Verstümmelung“ gesprochen).

Den Informationen der polnischen Wiki zufolge traten auf polnischer Seite 20 Offiziere, 340 Unteroffiziere und Soldaten mit sechs 76 mm-Geschützen, 24 schweren und 18 leichten MG samt 2 Panzerbüchsen gegen das deutsche XIX. Armeekorps (3 Divisionen, eine Brigade) mit etwa 42.000 Soldaten, 350 Panzern, 657 Mörsern, Kanonen und Granatwerfern und sowie mit Luftunterstüzung an.
Der Urheber war offenbar Robert König, der in Band 2 seiner Deutschen Literaturgeschichte in 2 Bänden. Velhagen & Klasing, Bielefeld/Leipzig 1893 Partey zitierte. Es war die 23., umgearbeitete und vermehrte Auflage dieses damaligen Standardwerkes. Der „Volksmund“ war eine Ausschmückung Arthur Eloessers (Die deutsche Literatur vom Barock bis zur Gegenwart, 2. Band Von der Romantik bis zur Gegenwart, Cassirer, Berlin 1931), der grundsätzlich auf Nachweise verzichtete.
Kein Volksmund bei Gerhard Stenzel (Hrsg.): Die deutschen Romantiker Werke Band I: Einleitung, Aus der romantischen Zeit, Theorie und Anschauung, Die Lyrik der Romantik Band II: Romantische Prosa, Das Bergland Buch, Salzburg o. J. (um 1955)
Georg Friedrich Kersting. Zwischen Romantik und Biedermeier (= 5. Greifswalder Romantik-Konferenz. Wissenschaftliche Zeitschrift der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Gesellschaftswissenschaftliche Reihe, XXXV., 3-4, Greifswald: 1986, S. 33.

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Lützowsche Freikorps nahm zwar an zahlreichen Gefechten und Schlachten teil, blieb aber militärisch nach Einschätzung Werner Hegemanns weitgehend erfolglos.[12] Tatsächlich hatten die Lützower die größte Desertionsquote innerhalb der preußischen Armee: Von der Freiwilligen Infanterie begingen 24,4 Prozent Fahnenflucht, von der Freiwilligen Kavallerie 8,5 Prozent, bei der Jäger-Infanterie 1,1 Prozent, bei der Jäger-Kavallerie 5,7 Prozent. Der Durchschnitt der Desertionsrate im Freikorps Lützow lag bei 15,6 Prozent.[13] Rudolf Ibbeken schreibt dazu: "Die Gründe für diese verhältnismäßig hohen Sätze liegen nahe und sind ein Beweis für die dynastisch-autoritären Kräfte in jener Zeit. In erster Linie verließen Freiwillige aus nicht-preußischen Gebieten auf den Streifzügen des Korps die Fahne. Hier war die Disziplin durch die Freizügigkeit der Bewegung besonders bedroht. Überraschend mag auch der hohe Prozentsatz von Desertionen mit 5,7 % bei einer Elitetruppe wie den Kavallerie-Jägern sein. Bei alledem machte sich die sehr bunte Zusammensetzung des Korps geltend. Ein eindeutig preußischer Korpsgeist konnte sich nicht herausbilden... Es scheint sich dort vor allem die strenge militärische Schule der ehemaligen Soldaten, der Gefreiten und Unteroffiziere gegenüber dem 'Individualismus' der Lützower nicht in dem Grade durchgesetzt zu haben wie in der Hauptbewegung [der Freiwilligen]."[14]

Der Eisatz auf entlegenen Kriegsschauplätzen sowie der Mangel an spektakulären Erfolgen veranlassten Mitglieder des Korps, von sich als „wilder, verlegener Jagd" zu reden.[15] Die in der Literatur gelentlich vertrete Aussage, auch der „zeitgenössische Volksmund“ hätte dies getan, beruht dagegen nicht auf wissenschaftlicher Forschung.[16]

  1. Darauf weist Springer hin (Lit.), S.33–35
  2. Springer (Lit.), S. 50–52
  3. Gabriele Stave, Hans-Joachim Boldt: Berliner Brücken. Brockhaus Miniaturen, F. A. Brockhaus Verlag Leipzig, 1980; S. 12
  4. a b c d Winfried Löschburg: Spree mit Delphinen und Seepferdchen. Zur Entstehung der Schinkelschen Schloßbrücke vor 160 Jahren. Spaziergänge durch die Berliner Geschichte. In: Berliner Zeitung vom 8. November 1983
  5. Info der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung über die Schloßbrücke; abgerufen am 20. März 2009
  6. Krieger: Berlin im Wandel der Zeit…. S. 100
  7. Zu Clodt von Jürgensburg siehe Peter Bloch, Sibylle Einholz und Jutta von Simson (Hrsg.): Ethos und Pathos. Die Berliner Bildhauerschule 1786-1914 Beiträge mit Kurzbiographien Berliner Bildhauer. Gebrüder Mann, Berlin 1990, ISBN 3786115982, S. 434
  8. „Bei einer generellen Beurteilung ist »Zwangsvereinigung« der richtige Begriff. Er macht klar, dass es für die Sozialdemokraten in der SBZ damals keine Alternative gab. Sie befanden sich in einer Zwangssituation, denn unter sowjetischer Besatzung hatten sie keine freie Entscheidung darüber, ob sie dort die SPD fortführen wollten oder nicht.” Hermann Weber, Demokraten im Unrechtsstaat. Das politische System der SBZ/DDR zwischen Zwangsvereinigung und „Nationaler Front“, in: Das politische System der SBZ/DDR zwischen Zwangsvereinigung und Nationaler Front, 2006, S. 26. Auch Heinrich August Winkler schreibt, „daß der Begriff «Zwangsvereinigung» der Wahrheit nahekommt“ (zitiert n. ders., Der lange Weg nach Westen, Bd. 2. Deutsche Geschichte vom „Dritten Reich“ bis zur Wiedervereinigung, C.H. Beck, München, 4. Aufl. 2002, S. 125).
  9. Halb faule Lösung: Die große Koalition verbessert nach heftiger Kritik die Opferpensionen für Verfolgte des DDR-Regimes. Focus 24/2007, S. 51.
  10. Daten in Sandor Rado: Welthandbuch. Internationalerpolitischer und wirtschaftlicher Almanach. Corvina, Budapest 1962, jeweilige Lemmata
  11. Veröffentlicht in Ernst Thälmann: Reden und Aufsätze zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 2. Auswahl aus den Jahren November 1928 bis September 1930, Marx-Engels-Lenin-Stalin-Institut beim ZK der SED, Dietz Verlag, Berlin 1956, S.530ff.
  12. Werner Hegemann: Entlarvte Geschichte. Berlin 1933, S. 188–194, unter Bezug auf Treitschkes Preußische Jahrbücher und die Darstellung Johann Friedrich Gottfried Eiselens
  13. Ibbeken, Rudolf: Preußen 1807–1813. Staat und Volk als Idee und in Wirklichkeit. Berlin 1970, S. 448
  14. Ibbeken, Preußen, S. 426
  15. Gustav Parthey über den Bericht seines Freundes Augustin. Parthey, Gustav: Erinnerungen, Bd.1, zitiert nach Tim Klein: „Die Befreiung 1813, 1814, 1815 – Briefe, Urkunden, Berichte“ (1913), Seite 251
  16. So behauptete Eckart Kleßmann, der Volksmund hätte das Freikorps wegen seines Maulheldentums in dieser Form verspottet: Lützows stille, verlegene Jagd, Die Zeit Nr. 15/71 vom 9. April 1971

[File:Grumbkow friedrich wilhelm von (1678-1739).jpg|thumb|Grumbkow friedrich wilhelm von (1678-1739)] [[File:Angriff auf die Barrikade am Alexanderplatz Berlin 18 März 1848.jpg|thumb|Angriff auf die Barr] [[File:Berlin.Brandenburger Tor.History 003.jpg|thumb|Berlin.Aufbahrung der Märzgefallenen] [[Reiterstandbild Schlüter [[7]

[[File:Fotothek df roe-neg 0006153 038 Sportlerparade auf dem Marx-Engels-Platz (heute-.jpg|thumb|Fotothek df roe-neg 0006153 038 Sportlerparade auf dem Marx-Engels-Platz (heute-] [[File:Fotothek df roe-neg 0006153 027 Sportlerparade auf dem Marx-Engels-Platz (heute-.jpg|thumb|Fotothek df roe-neg 0006153 027 Sportlerparade auf dem Marx-Engels-Platz (heute-] [[Datei:Knötel I, 20.jpg|thumb|Das Leib-Dragoner und das Husaren-Regiment Hessen-Kassels gehörten 1792 zur Koalitionsarmee. Aus dem Uniformwerk von Richard Knötel, 1890] [[File:Vertreibungsgebiet.jpg|thumb|US-Karte Vertreibungsgebiet]

Das Kurfürstentum Brandenburg, Karte von Jacob Paul von Gundling, 1724

Hilfswerk der helfenden Hände, Eckhard Schimpf: Heilig. Die Flucht des Braunschweiger Naziführers auf der Vatikan-Route nach Südamerika. Appelhans, Braunschweig 2005, ISBN 3-937664-31-9, S 86, betreffend die Flucht Heiligs am 10. Dezember 1948 mit dem Nachweis Ernst Klee: Persilscheine und falsche Pässe. wie die Kirchen den Nazis halfen. (= Fischer, 10956/Geschichte). Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt 1992, ISBN 3596109566, ohne Seitenangabe

Wappen Preußens
http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=Commons:Forum&diff=prev&oldid=94439912#Wappen_des_Herzogtums_Preu.C3.9Fen http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c4/Siebmacher007.jpg [8]

Zu Treitschke: http://ww1.heidelberg.de/buergerinfo/vo0050.asp?__kvonr=18830

Mit dem Tod seines Schwiegervaters Albrecht Friedrich, der als letzter fränkischer Hohenzoller Herzog von Preußen war, wurde Johann Sigismund 1618 Herzog in Preußen. Brandenburg und Preußen waren seither in Personalunion verbunden. Der polnischen König von Polen erkannte die Erbfolge der brandenburgischen Hohenzollern an und erneuerte ihnen gegenüber die Belehnung mit dem Herzogtum Preußen.

Dreißigjähriger Krieg (1618–1648)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurfürst Georg Wilhelm

Die neu gewonnenen Nebenterritorien blieben zunächst räumlich, politisch und wirtschaftlich von der Mark Brandenburg als Kernstaat isoliert. Lediglich durch die herrschende Person aus dem Hohenzollern-Geschlecht waren die einzelnen Landesteile miteinander verbunden. Ein gemeinsames Landesbewusstsein oder eine gesamtheitlich betriebene Landespolitik unter Kurfürst Georg Wilhelm gab es nicht. Stattdessen behielten die einzelnen Landesteile ihre eigenen Landesverfassungen, Traditionen, Strukturen und Regionaleliten bei.[1] Die staatliche Führungsspitze Brandenburg-Preußens bestand neben dem calvinistischen Kurfürsten und dem katholischen Kanzler Adam von Schwarzenberg aus vornehmlich lutherischen Räten.

Als 1618 der Dreißigjährige Krieg ausbrach, blieben die Hohenzollernlande zunächst verschont. Der neue Kurfürst Georg Wilhelm, der Ende 1619 Johann Sigismund folgte, war nicht in der Lage von seiner Zentralprovinz aus entschlossen den außenpolitischen Entwicklungen zu trotzen. Ab 1626 wurde die Mark Brandenburg zusehends verheert.

Nachdem Brandenburg-Preußen zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges auf Seiten der aufständischen Böhmen und der protestantischen Reichsstände gestanden hatte, bewirkte Schwarzenberg 1626 den Übergang auf die kaiserliche Seite, was aber nicht die ersehnte Erleichterung von den Kriegslasten brachte. In Zusammenarbeit mit Sachsen versuchte Brandenburg eine dritte Partei, die der Reichsverfassung, auf dem Leipziger Konvent zu bilden, die aber sofort wieder zerbrach, nachdem ein kaiserliches Heer Magdeburg zerstörte. Als das Heer Gustav Adolfs von Schweden nach der Landung auf Usedom neben dem Herzogtum Pommern auch die Kurmark besetzte, wechselte der Kurfürst gemeinsam mit Sachsen nochmals die Seiten. Im Prager Frieden von 1635 wechselte Brandenburg wiederum die Seiten, da sich das Kriegsglück mittlerweile wieder gegen die Schweden gewandt hatte. Dann wurde das Land abermals von den Schweden besetzt. Da die Mark in dieser Zeit abwechselnd von den kaiserlichen Truppen oder den Schweden beherrscht wurde, hielt sich der Kurfürst zum Ende seiner Regierungszeit, unter Zurücklassung eines Statthalters, häufig in Preußen (u. a. von 1627 bis 1630) und in seinen Rheinprovinzen auf. Durch die Machtlosigkeit des Kurfürsten war Brandenburg jeder Willkür durch äußere Mächte preisgegeben. Als 1637 Herzog Bogislaw IX. starb, belehnte Kaiser Ferdinand III. gemäß dem Vertrag von Grimnitz Georg Wilhelm 1638 mit Pommern. Da der Kurfürst über keine nennenswerten Streitkräfte verfügte, und sich außerhalb des Reichs krank in Königsberg (Preußen) befand, war er nicht in der Lage, das Herzogtum in Besitz zu nehmen. Schweden weigerte sich, das Herzogtum an Georg Wilhelm herauszugeben.[2]

Am 1. Dezember 1640 verstarb Kurfürst Georg Wilhelm in Königsberg. Der neue Kurfürst, Friedrich Wilhelm, begann aus dem Flickenteppich durch Etablierung gemeinsamer institutioneller Strukturen einen zentralen Staat zu entwickeln.

Ausbau des Zentralstaates (1640–1701)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter Friedrich Wilhelm (1640–1688)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640–1688)
Kurfürst Friedrich Wilhelm erteilt als Feldheer im Gefecht seinen Generälen Befehle, die Szene datiert etwa in den 1670er Jahren, Historiengemälde, Öl auf Leinwand. 63,5 × 87 cm.

Friedrich Wilhelm reiste im Oktober 1641 nach Warschau, wo ihn der der Lehnsherr von Preußen, König Władysław IV. Wasa von Polen, am 8. Oktober als Herzog in Preußen bestätigte. Daraufhin bereiteten ihm die Königsberger am 31. Oktober 1641 einen prächtigen Empfang.

Brandenburg-Preußen war nun umgeben von übermächtigen Staaten wie der neuen Großmacht Schweden im Norden, die die Mark und das Herzogtum Preußen jederzeit bedrohen konnte, Frankreich, das jederzeit Zugriff auf die westlichen Rheinprovinzen hatte, Polen im Osten, das Lehnsherr des Herzogtums Preußen war, und im Süd-Osten lag die Habsburgermonarchie. Somit waren die Schicksale der einzelnen Landesteile zunehmend aufs engste mit denen der anderen verknüpft, so dass sich die Geschichte der einzelnen Gebiete von da an auf die inneren und lokalen Verhältnisse der jeweiligen Länder beschränkte.

Erst der Westfälische Frieden vereinbarte 1648 eine Teilung Pommerns in einen schwedischen und einen brandenburgischen Teil, der Schweden im Besitz Stettins, der Odermündung, Rügens und Stralsunds beließ. Es bedurfte des Stettiner Grenzrezesses von 1653, bis Schweden im Jahr darauf den brandenburgischen Teil vollständig räumte. Im Westfälischen Frieden, der 1648 den Dreißigjährigen Krieg beendete, konnte der Kurfürst nur Hinterpommern erwerben, wofür ihm als Ausgleich die Anwartschaft auf das Erzstift Magdeburg (Anfall 1680) sowie das Fürstentum Halberstadt und das Fürstentum Minden zufiel, die zusammengenommen einer Fläche von etwa 20.000 km² entsprachen. Trotz dieser Landgewinne verschlechterte sich die Situation für den Kurfürsten, da die Landesteile zum Teil isoliert und weit voneinander entfernt lagen. Darüber hinaus verzögerte Schweden die Übergabe Hinterpommerns bis zum Mai 1653. Die letzten schwedischen Truppen zogen fünf Jahre nach Abschluss des Westfälischen Friedens aus Brandenburg ab und auch das erst, als der Kurfürst den Abzug unter Vermittlung des Kaisers erkauft hatte.


So betrieb Kurfürst Friedrich Wilhelm, später der „Große Kurfürst“ genannt, nach dem Krieg eine vorsichtige Schaukelpolitik zwischen den Großmächten, um seine wirtschaftlich und militärisch schwachen Länder zu entwickeln. Nach anfänglicher Unterstützung der kaiserlichen Politik übernahm der Kurfürst Friedrich Wilhelm 1653 die Führung der Reichstagsopposition. Sein jetzt außenpolitisch hervortretender Minister von Waldeck entwarf den Plan einer antihabsburgischen Union unter Leitung von Kurbrandenburg, die auch Verbindung zu Frankreich suchen sollte. Aber es gelang nur, ein wenig bedeutendes Defensivbündnis mit den welfischen Herzögen und Hessen-Kassel im Juli 1655 abzuschließen.

Der Stettiner Grenzrezess von 1653 Als infolge des Nordischen Kriegs von 1656 bis 1660 Polen-Litauen geschwächt war, konnte der Kurfürst 1657 im Vertrag von Wehlau das Herzogtum Preußen aus der polnischen Oberhoheit lösen. Im Frieden von Oliva von 1660 wurde die Souveränität des Herzogtums endgültig anerkannt. Dies war eine entscheidende Voraussetzung für die spätere Selbstskrönung Friedrichs III., des Sohns des des Großen Kurfürsten, zum König in Preußen. Kurfürst erhielt das vom zunächst zum Lehen, bis 1657 der Vertrag von Wehlau dem brandenburgischen Kurfürsten endgültig die volle Souveränität über das Herzogtum Preußen zubilligte.

Friedrich Wilhelm führte Wirtschaftsreformen durch und baute als Machtgrundlage aus der Kurbrandenburgischen Armee mit zunächst wenigen Tausend Mann ein schlagkräftiges stehendes Heer mit bis zu 30.000 Soldaten auf. Die Landstände wurden zugunsten einer absolutistischen Zentralverwaltung entmachtet, wodurch es ihm zunehmend gelang, die Territorien effektiv miteinander zu verbinden. Der Ausbau des Zentralstaates hing vor allem von einer gesicherten Finanzierung in Form von Steuerbewilligungen ab, von denen der Kurfürst wiederum auf das Einverständnis der Stände angewiesen war. Auf dem Treffen des brandenburgischen Landtages von 1653 gelang es dem Kurfürsten von den Ständen Steuern in Höhe 530.000 Talern genehmigt zu bekommen. Diese Summe war in Raten über fünf Jahre nach der bereits vorher beschlossenen Quotationsregelung zu zahlen, vom Landadel mussten 41 % der Steuern, von den Städten 59 % der Summe aufgebracht werden. Im Gegenzug bestätigte der Kurfürst den Ständen Privilegien, die vor allem zu Lasten der Bauern gingen. Unerträgliche Frondienste, eine Verschärfung der Leibeigenschaft und das Ausplündern und anschließende Aufkaufen von Bauernhöfen waren die Folge.[3]

Daneben trieb er auch den Bau einer kurbrandenburgischen Flotte voran und erwarb die Kolonie Groß Friedrichsburg an der westafrikanischen Goldküste auf dem Gebiet des heutigen Ghana.

Der Geheime Rat, die mächtigste Behörde im Kurfürstentum Brandenburg seit seiner Gründung im Jahr 1604, der im Schloss zu Cölln tagte, wuchs nach 1648 über seine ursprüngliche Funktion als kurbrandenburgische Landesbehörde hinaus und erlangte eine gesamtstaatliche Bedeutung.[4] Nach erhaltenen Akten behandelte der Geheime Rat Landessachen der außerbrandenburgischen Gebiete des Gesamtstaats ab 1654. Damit wurde das oberste brandenburgische Landeskollegium Zentralbehörde Brandenburg-Preußens. Die Landeskollegien der anderen Gebiete wurden stattdessen mehr und mehr dem Geheimen Rat untergeordnet. Der Geheime Rat hatte jedoch zu diesem Zeitpunkt seinen Machtzenit überschritten. So hatte die 1689 gegründete Hofkammer als gesamtstaatliche Behördenorganisation eine größere Bedeutung. Weitere gesamtstaatliche, in Berlin ansässige Behörden waren die Lehnskanzlei, die Geheime Kanzlei und das Kammergericht. Deren Unterhalt wurde jedoch im 17. Jahrhundert weitgehend aus brandenburgischen Mitteln bezahlt, während die Hofstaatskasse bereits aus gesamtstaatlichen Mitteln gespeist wurde.

Als der Große Kurfürst am 9. Mai 1688 starb, hatte er sein Land aus einem in der Außenpolitik hilf- und machtlosen, zerrissenen Staatsgebilde zu einer von allen Großmächten der damaligen Zeit anerkannten Mittelmacht gemacht. Zudem war Brandenburg-Preußen nach der Habsburgermonarchie zum mächtigsten Territorium im Reich aufgestiegen.

1688 betrug die Größe der Hohenzollerlande insgesamt 112.660 km² mit 1,5 Mio. Einwohner (1640: etwa 1 Million Einwohner). Das Steueraufkommen belief sich auf 1,677 Mio. Taler, die Subsidienzahlungen betrugen 1688 1,7 Mio. Taler. Zusammen verfügte der Staat Brandenburg-Preußen also über ein Staatsbudget von 3,4 Mio. Talern, was eine Verdreifachung der Staatseinkünfte im Vergleich zum Amtsantritt des Kurfürsten im Jahre 1640 (insgesamt 1 Mio. Taler, 400.000 Taler aus Steuern) darstellt.

Unter Friedrich III. (1688–1701)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Woche nach dem Tode des Kurfürsten tagte der Geheime Rat zum ersten Male unter dem Vorsitz des neuen Kurfürsten Friedrich III. zwecks Eröffnung des väterlichen Testaments. Unter Verstoß gegen die seit 1473[5] geltenden Hausgesetze der Hohenzollern sollte Brandenburg-Preußen auf die fünf Söhne Friedrich Wilhelms, also auf Friedrich und seine vier Halbbrüder, aufgeteilt werden. Nach langwierigen Verhandlungen und ausführlichen Rechtsgutachten, unter anderem von Eberhard von Danckelman, gelang es dem Thronfolger, sich bis 1692 gegen seine Geschwister durchzusetzen und die Einheit des Landes zu bewahren. Friedrichs Halbbrüder wurden als Markgrafen von Brandenburg-Schwedt abgefunden.

Durch das Gesetz zur Ergänzung der Verfassung vom 26. September 1955, das den „Dienst zum Schutze des Vaterlandes und der Errungenschaften der Werktätigen“ zu einer „ehrenvollen nationalen Pflicht der Bürger der Deutschen Demokratischen Republik erklärt“ hatte,[6] den Kampfauftrag der FDJ und die Verteidigungsgesetzgebung aus dem Jahre 1961 vorbereitet, erfolgte fünf Monate nach Errichtung der Berliner Mauer mit dem Gesetz vom 24. Januar 1962 die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in der DDR. Sie betraf alle männlichen Bürger zwischen dem 18. und dem vollendeten 50. Lebensjahr und konnte durch einen 18-monatigen Grundwehrdienst bei der NVA oder mit Zustimmung des Wehrpflichtigen durch Wehrersatzdienstin den Grenztruppen der DDR, bei den Volkspolizei-Bereitschaften, der Transportpolizei, den Einheiten der Zivilverteidigung der DDR, den Baueinheiten der Nationalen Volksarmee oder, bei vorheriger Verpflichtung zu einer dreijährigen Dienstzeit, im Wachregiment Feliks Dzierzynski des Ministeriums für Staatssicherheit abgeleistet werden. Jeder Wehrpflichtige musste damit rechnen, nach Ableistung des Grundwehrdienstes ein- oder mehrmals zu dreimonatigen Reservistenübungen einberufen zu werden.

Sonderstatus Berlin (bis 1990)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Besetzung Deutschlands war das Gebiet von Groß-Berlin wie ganz Deutschland entmilitarisiert. Auch nach der Teilung Berlins und der Bildung der beiden deutschen Staaten behielten in Berlin die Vier Mächte die Oberste Gewalt.der Viermächtestatus|, der eine vorsah. Die Westalliierten hielte auch nach der Entlassung der Bundesrepublik in die Souveränität der Zeit der unterlagen Bürger von Berlin (West) nicht der Wehrpflicht, da die Wehrgesetzgebung wegen der alliierten Vorbehaltsrechte in der Stadt nicht übernommen worden war (siehe [[]]). Daher zogen zahlreiche Männer aus Westdeutschland nach Berlin, um sich dem Wehrdienst zu entziehen. Zwar waren sie weiterhin wehrpflichtig, aber die westdeutschen Kreiswehrersatzämter konnten ihrer wegen des Sonderstatus der Stadt nicht habhaft werden. Nach Schätzungen haben sich so 50.000 Wehrpflichtige dem Wehrdienst entzogen.[7] Wer sich allerdings erst nach Erhalt des Einberufungsbefehls nach Berlin-West absetzte, wurde in der Regel mit einem Haftbefehl gesucht und der Haftbefehl auch in Berlin-West vollstreckt.[8] Fahnenflüchtige wurden sodann von der Polizei nach Westdeutschland zurückgebracht. Um durch einen Aufenthalt in Berlin-West der Wehrpflicht erfolgreich zu entgehen, war es erforderlich, vor der Wehrerfassung (die nach Vollendung des 17. Lebensjahres begann) nach Berlin-West umzuziehen und bis nach Erreichen der Altersgrenze für die Einberufbarkeit dort wohnen zu bleiben.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ingo Materna, Wolfgang Ribbe, Kurt Adamy: Brandenburgische Geschichte, S. 292.
  2. Gerhard Heitz, Henning Rischer: Geschichte in Daten. Mecklenburg-Vorpommern. Koehler&Amelang, Münster-Berlin 1995, ISBN 3-7338-0195-4, S. 226.
  3. http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/sub_document.cfm?document_id=3541&language=german
  4. Ingo Materna, Wolfgang Ribbe, Kurt Adamy: Brandenburgische Geschichte, S. 326.
  5. Werner Schmidt, S. 85
  6. Gesetz über die allgemeine Wehrpflicht vom 24. Januar 1962. Abgerufen am 4. März 2022.
  7. Stadt der Verweigerer. In: tagesspiegel.de. Abgerufen am 20. September 2011.
  8. Berlin / Wehrflucht: Großer Topf

[9] Richard Seebohm I, [10] Seebohm II