Gänserndorf
Stadtgemeinde Gänserndorf
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Gänserndorf | |
Kfz-Kennzeichen: | GF | |
Fläche: | 30,56 km² | |
Koordinaten: | 48° 20′ N, 16° 43′ O | |
Höhe: | 167 m ü. A. | |
Einwohner: | 12.133 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 397 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2230 | |
Vorwahl: | 02282 | |
Gemeindekennziffer: | 3 08 17 | |
NUTS-Region | AT126 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1 2230 Gänserndorf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Annemarie Burghardt (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2005) (33 Mitglieder) |
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Lage von Gänserndorf im Bezirk Gänserndorf | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Gänserndorf ist eine Stadt im Marchfeld, Niederösterreich und Bezirkshauptstadt des gleichnamigen Bezirkes.
Allgemeines
Gänserndorf hat sich in den letzten Jahrzehnten zur Schul- und Einkaufsstadt aber auch zu einem kulturellen Zentrum entwickelt. Fachmarktzentren haben sich angesiedelt, das Weinviertler Klinikum (Medizinisches Zentrum Gänserndorf) ist seit 15. Juli 2002 geöffnet und der Windpark wurde in Betrieb genommen.
Die Stadt ist Ausgangspunkt für Ausflüge in das kulturell sehr interessante Weinviertel mit unzähligen Museen sowie zu den March-Donau-Auen und den wunderschönen Schlössern des Marchfeldes.
Seit Beginn des Jahres 2004 ist Gänserndorf in die Aktion Stadterneuerung des Landes Niederösterreich aufgenommen.
Geografie
Gänserndorf liegt etwa 20 km nordöstlich von Wien im nördlichen Marchfeld. Mit Wien ist es sowohl durch die Angerner Straße B 8 als auch durch die Nordbahn verbunden.
Die Stadt umfasst eine einzige namensgleiche Katastralgemeinde.
Geschichte
1115 wird „Genstribindorf“ erstmals am 10. Februar in einer Urkunde erwähnt. In dieser Urkunde werden auch die Grenzen des Pfarr- und Zehentbezirkes festgelegt. Der Name Genstribindorf - Gänsetreiberdorf dürfte darauf zurückzuführen sein, dass hier erstmals Gänse in großen Scharen gehalten wurden - die sumpfige Weidenbachniederung war dafür ideal -, doch könnte der Name auch auf einen Personen- oder Spitznamen „Gänsetreiber“ hinweisen.
Der Name des Ortes wurde zwischen dem 12. und 18. Jahrhundert in den verschiedensten Schreibweisen erwähnt, da nach dem Gehör die angesagten Namen eingetragen wurden. Unter Maria Theresia wurde der Ort 1741 urkundlich als „Großgänserndorf“ bezeichnet. Ab etwa 1750 wurde der Ort als Unter-Gänserndorf im Marchfeld (im Unterschied zu Ober-Gänserndorf bei Korneuburg) bezeichnet. Nach Einrichtung der Bezirkshauptmannschaft stellte Unter-Gänserndorf den Antrag auf Namensänderung und am 21. März 1904 wurde der Name „Gänserndorf“ kundgemacht.
Der Aufschwung Gänserndorfs begann mit dem Anschluss an die Nordbahn im Jahr 1838. 1853 wurde der Gemeinde das Marktrecht verliehen; zur Stadt erhoben wurde sie durch Beschluss der Niederösterreichischen Landesregierung vom 19. Dezember 1958.
Einwohnerentwicklung
In der Popreg-Datenbank wurden für das Jahr 2009 9902 Einwohner ermittelt. Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 7928 Einwohner. 1991 hatte die Stadtgemeinde 6509 Einwohner, 1981 4916 und im Jahr 1971 4238 Einwohner.
Volkszählung | 1869 | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 | 2009 |
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Einwohner | 1.267 | 4.238 | 4.916 | 6.509 | 7.928 | 9.902 |
Religionen
Größte Religionsgemeinschaft ist die Römisch-katholische Kirche, der 69,1% der Bevölkerung angehören. Dem Islam gehören 3,6% an, evangelisch sind 3,3%, orthodox 1,4%. 20,1% der Bevölkerung sind ohne religiöses Bekenntnis.
Gänserndorf ist Sitz einer römisch-katholischen Pfarre.
Politik
Bürgermeisterin der Stadtgemeinde ist Annemarie Burghardt (SPÖ), Vizebürgermeister ist Robert Pintz (SPÖ) und der Amtsleiter ist Anton Wildmann.
Im Stadtgemeinderat gibt es bei insgesamt 33 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 6. März 2005 folgende Mandatsverteilung: SPÖ 20, ÖVP 9, Grüne 3, FPÖ 1, andere keine Sitze.
Kunst und Kultur
Gänserndorf versteht sich unter anderem auch als Stadt der Säulen. Es gibt verschieden Säulenstandorte die paarweise stehend als Tor bezeichnet werden. Beispiele dafür sind das Schönkirchener Tor, das Prottesser Tor oder die Safaripark Säulen. Im ganzen Stadtgebiet verteilt findet man Säulenkunstwerke wie zum Beispiel die Säulenreihe vor dem Wirtschaftsförderungsinstitut und der Säulenwald bei der Volksschule Gänserndorf.
Ein bekanntes Kulturevent in Gänserndorf ist die Sommerszene. Diese über ein Monat dauernde Sommer-Veranstaltung, die jeweils an den Wochenenden von Juni bis ca. August durchgeführt wird, bietet Musik-Darbietungen und Kulinarisches aus den Gastronomiebetrieben der Stadt.
Das Piefke Denkmal, eine „Klangskulptur aus Cortenstahl“ vor der Stadtbücherei, soll einen Plattenspieler darstellen. Es wurde Johann Gottfried Piefke welcher mit seinem Bruder Rudolf im Juli 1866 ein Musikkorps dirigiert hatte zu ehren gesetzt. Es ist Weltweit das erste und einzige Piefke-Denkmal. Die Stadt will damit den Begriff „Piefke“ richtig stellen und zur Ethnologie beitragen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 428, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 29. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 3808. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 49,62 Prozent.
Öffentliche Einrichtungen
Schulen
- Volksschule
- Hauptschule I
- Hauptschule II
- Polytechnische Schule
- BHAS - Handelsschule
- BHAK - Handelsakademie
- AHS - Konrad Lorenz Gymnasium
Ämter und Behörden
- Bezirkshauptmannschaft
- Bezirksgericht
- Finanzamt
- Vermessungsamt
- Polizeiinspektion
- Bezirkspolizeikommando
- Arbeitsmarktservice (AMS)
- Arbeiterkammer
- Wirtschaftskammer
- Landwirtschaftskammer
- Niederösterreichische Gebietskrankenkasse
Gesundheitseinrichtungen
- Medizinisches Zentrum Gänserndorf
- niedergelassene Ärzte
- Bezirksapotheke
- Stadtapotheke
- Rotes Kreuz Bezirksstelle Gänserndorf
Freizeit
Stadtbücherei
In der modern ausgestatteten und benutzerorientierten Stadtbücherei stehen fast 35.000 Bücher, Zeitschriften, Comics, Tonkassetten, CDs, Videos, DVDs und CD-ROMs für alle Interessierten zur Verfügung. Jeder Nutzer kann im Bestand eigenständig recherchieren. Auch ein PC mit Internetzugang steht den Lesern zur Verfügung. Zusätzlich sind im literatur_network_marchfeld sieben Büchereien des Bezirkes Gänserndorf zusammengeschlossen. Dieses Netzwerk ermöglicht einen direkten und raschen Zugriff auf ca. 60.000 Medien.
Sport
Neben Fußball ist in Gänserndorf vor allem Handball ein großer Blickfang. Denn der Verein UHC Gänserndorf spielt in der höchsten österreichischen Spielklasse.
Kunstturnen ist eine weitere Sportart, in der Gänserndorf eine österreichweite Vormachtstellung innehat. Als die erfolgreichsten können die Geschwister Florian und Tina Ramharter (beide Staatsmeister) genannt werden. Niederösterreichweit sind die Turnerinnen und Turner des SV OMV Volksbank Gymnastics Gänserndorf eine Klasse für sich, national sind Platzierungen unter den ersten 5 seit Jahren Standard.
Weiters sind die Tänzer des UTSS Raika Gänserndorf sehr erfolgreich. Auch sie haben den Niederösterreichischen Titel geholt. Seit 2004 gibt es in Gänserndorf auch einen Beachvolleyballverein der diese junge Sportart verbreitet.
Außerdem befinden sich im Gesamtverein SV OMV Gänserndorf noch weitere sportliche Sektionen wie z.B.: - Kegeln - Tennis - Judo - Minigolf - Tischtennis - Schwimmen
Neben den sportlichen Vereinen, gibt es auch noch zwei weitere für die Liebhaber der Fotografie sowie der Philatelie.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Wilhelm Exner (1840–1931), Präsident des österreichischen Gewerbevereins
Bilder
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Rathaus
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Kirchenplatz
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Bahnstraße, Einkaufsstraße
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Gänserndorf um 1873
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Piefke-Denkmal zu ehren Johann Gottfried Piefke
Weblinks
- 30817 – Gänserndorf. Gemeindedaten der Statistik Austria