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Günther Uecker

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Günther Uecker (2016)
Günther Uecker porträtiert von Oliver Mark, Düsseldorf 2011
Günther Uecker fotografiert von Oliver Mark, Düsseldorf 2011
Günther Uecker auf den Trümmern seines Ateliers an der Oberkasseler Straße, Düsseldorf, um 1965
Foto: Lothar Wolleh
Günther Uecker (undatiert)
Foto: Lothar Wolleh

Günther Uecker (* 13. März 1930 in Wendorf; † 10. Juni 2025 in Düsseldorf)[1] war ein deutscher Maler und Objektkünstler. Bekannt wurde er vor allem mit seinen reliefartigen Nagelbildern. Ein Teil seiner künstlerischen Objekte kann der kinetischen Kunst zugeordnet werden. In späteren Jahren wandte er sich auch der Glaskunst zu und entwarf Kirchenfenster.[2]

Günther Uecker wuchs ab 1936 auf der Halbinsel Wustrow auf, wo sein Vater als Ingenieur auf einem Versuchsflugplatz der Luftfahrtindustrie angestellt war.[3] Dort erlebte er das Ende des Zweiten Weltkriegs.[4] Als die Rote Armee die Halbinsel Wustrow beanspruchte und die deutschen Zivilisten sie verlassen mussten, übernahm sein Vater eine Neubauernstelle in Groß Schwansee.[3] Günther Uecker besuchte die örtliche Diesterweg-Schule im ehemaligen Gutshaus Groß Schwansee.

Nach der Schulzeit machte Uecker in Grevesmühlen eine Anstreicher- und Schreinerlehre.[5] Danach studierte er bis 1953 Malerei, zuerst in Wismar,[6] dann an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Anlässlich der Weltjugendfestspiele 1951 in Ost-Berlin nutzte er die Gelegenheit, erstmals West-Berlin zu besuchen, und kam dort in Kontakt mit Werken der abstrakten Kunst.[7] 1953, nach dem Aufstand des 17. Juni, verließ er die DDR und siedelte nach West-Berlin über. Dort beschäftigte er sich mit Religion und Philosophie, was sein Werk beeinflussen sollte.[8][Anmerkung 1]

Weil Uecker bei seinem Idol Otto Pankok studieren wollte, ging er 1955 nach Westdeutschland. Sein Weg führte über das Notaufnahmelager für männliche jugendliche DDR-Flüchtlinge in Sandbostel, in dem er nach eigenen Angaben wochenlang als vermeintlich von der DDR Eingeschleuster verhört wurde.[4] Im selben Jahr holte er seine Schwester Rotraut aus Groß Schwansee in den Westen.[9]

Günther Uecker setzte von 1955 bis 1957 sein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Otto Pankok fort. 1956/1957 entstanden erstmals die für ihn typischen Nagelbilder: dreidimensionale, weiß bemalte Reliefs aus Nägeln, die durch die Ausrichtung der Nägel und die Wechselwirkung von Licht und Schatten ihre eigene Dynamik erhalten. Ab 1962 versah Uecker Alltagsgegenstände wie Möbel mit Nagelreliefs.

1961 wurde Uecker Mitglied in der von Heinz Mack und Otto Piene gegründeten Künstlergruppe ZERO, woraufhin er sich auch der kinetischen Lichtkunst zuwandte. Gemeinsam mit Gerhard Richter inszenierte er die Demonstration Museen können bewohnbare Orte sein. Die Aufführung des Terrororchesters in der Kunsthalle Baden-Baden, einer lärmenden Installation aus zwanzig Maschinen, Staubsaugern, einer Wäschetrommel sowie Hammer und Sichel, erregte bundesweit Aufsehen. In den 1960er Jahren bewohnte Uecker zeitweise eine alte Scheune in Düsseldorf-Oberkassel für eine Monatsmiete von 50 Mark. Als die Stadt Düsseldorf ihm kündigen wollte, brannte er nach eigenen Angaben das Gebäude nieder, was er 2016 mit den Worten kommentierte: „Ich war immer von dieser radikalen Art.“[10]

Zusammen mit Thomas Lenk, Heinz Mack und Georg Karl Pfahler war Uecker 1970 deutscher Vertreter auf der Biennale von Venedig. Von 1971 bis 1974 folgten Arbeitsaufenthalte in Südamerika, Afrika und Asien sowie von 1984 bis 1985 Aufenthalte in Japan, Sibirien, China, Island und der Mongolei. Seit den 1980er Jahren nahm er in seinen Werken zu politischen Fragen Stellung: So reagierte er auf die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl mit dem Zyklus Aschebilder. Weitere politische Bezüge finden sich in Werken über den Irak, zu Umweltproblemen und anderem.

Von 1974 bis 1995 unterrichtete Uecker als Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf. Zu seinen Meisterschülern zählten Halina Jaworski, Klaus Schmitt und Matthias Hintz. 1999 gestaltete er den Andachtsraum im Reichstagsgebäude in Berlin. 2004 konzipierte er das Freilichtbühnenbild für eine Aufführung des Dramas Wilhelm Tell von Friedrich Schiller auf der Rütliwiese in der Schweiz.

Im Dezember 2008 war Uecker Mitbegründer der Stiftung ZERO-Foundation. Weitere Gründer waren die ZERO-Künstler Heinz Mack und Otto Piene sowie die Stiftung museum kunst palast. Die Stiftung hat ihren Sitz im Düsseldorfer Medienhafen; sie hat sich zum Ziel gesetzt, die ZERO-Bewegung zu erhalten, zu präsentieren, zu erforschen und zu fördern.

Uecker lebte und arbeitete überwiegend in Düsseldorf-Oberkassel sowie in St. Gallen. Von 2002 bis 2008 bewohnte er zudem, mit Einverständnis der Kommune, eine Hütte auf der Halbinsel Wustrow, bis ihm dies vom Landratsamt mit Hinweis auf den Naturschutz verboten wurde.[11] In einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit sagte er jedoch im April 2025, er sei der einzige Einwohner der Insel Wustrow und halte sich manchmal dort auf. Weil das Gebiet unter Naturschutz stehe, habe er sein Haus auf hohe Pfähle gestellt.[12] Ein weiteres Atelier Ueckers befindet sich in der Berliner Gartenstadt Atlantic[13] des Architekten Rudolf Fränkel.

Ueckers Hauptwerke, wie seine genagelten Reliefs, werden am Kunstmarkt auf eine halbe Million Euro oder mehr taxiert, so z. B. Spirale I, 1968, bei Sotheby’s (New York) $ 600.000 bis $ 800.000[14] oder Feld/Field, 2012–13, bei Dorotheum (Wien) auf € 400.000 bis 600.000 €[15] Anfang der 1970er Jahre wurden solche Bilder noch zu Preisen um 10.000 € gehandelt. Die städtische Kunstsammlung Bonn erwarb damals ein Nagelbild Ueckers zum Freundschaftspreis von nur 4.000 DM.[16]

Uecker starb im Alter von 95 Jahren in Düsseldorf.

Günther Uecker war der Bruder der Künstlerin Rotraut und Schwager des verstorbenen Künstlers Yves Klein. Uecker war seit 1958 mit Inge Hardung und später in zweiter Ehe mit der gelernten Buchhändlerin und späteren Fernsehansagerin des Westdeutschen Fernsehens Christine Steinfeld verheiratet; sie hatten einen Sohn.[17]

Ehrungen und Auszeichnungen

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Werke (Auswahl)

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White Field, 1964, Tate Gallery of Modern Art
  • 1959: Struktursäule, Holz, Nägel, bemalt, in: Ein Wald der Skulpturen – Sammlung Simon Spierer, Hessisches Landesmuseum Darmstadt
  • 1962: Salon de Lumière, Lichtobjekte
  • 1964: Haar der Nymphen, 150 × 150 cm.
  • 1967: Nagel in einem Metallkäfig und konzeptionelle Gestaltung des Creamcheese, Neubrückstraße 12, Düsseldorf
  • späte 1960er Jahre: Hommage à Paul Scheerbart (Scheerbartwesen), Nägel und weiße Farbe auf Rupfen und Holz, 175 × 176 cm.
  • 1970: Sandmühle, Sand, Holz, Bindfäden und Elektromotor, Durchmesser: 300 cm (Städelmuseum Frankfurt am Main)
  • 1974: Bühnenbildentwürfe für die Beethoven-Oper Fidelio in Bremen.
  • 1977: Wandrelief für das UNO-Gebäude in Genf.
  • 1978: Zum Zeichen der Schrift oder die Sprachlosigkeit – Fotos Lothar Wolleh.
  • 1979: Bühnenbildentwürfe für Lohengrin in Bayreuth
  • 1980: Chichicastenang Nagelboot, entstand anlässlich des Katholikentags, Pax Christi Krefeld
  • 1981: Lichtsäule am Fernmeldeamt 1, Düsseldorf, Graf-Adolf-Platz, 26 m hohe Stahlskulptur mit 294 programmierten Leuchten
  • 1982: Bühnenbildentwürfe für Tristan und Isolde in Stuttgart
  • 1989: Bühnenbildentwürfe für Die Bassariden von Hans Werner Henze, Staatsoper Stuttgart
  • 1986: expressive Aschebilder (als Reaktion auf Tschernobyl)
  • 1999: Andachtsraum im Reichstagsgebäude Berlin
  • 1999: Steinmal in Buchenwald – 1. September 1939 (Skulptur im Keller der ehemaligen Häftlingskantine)
  • 2000: Installation „Verletzungen-Verbindungen, vierzehn gebrochene Kreuze“, aufgestellt in der Marienkirche zu Lübeck 2003
  • 2004: Bühnenbildentwurf für Wilhelm Tell mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar auf dem Rütli
  • 2022: Teile der bereits ab 2017 entworfenen vier neuen Kirchenfenster für den Schweriner Dom wurden eingesetzt[20]

Ausstellungen (Auswahl)

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Filme (Auswahl)

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  • 1989 Wie ein Bauer auf dem Feld (dt./chinesisch), 45 Min. Ein Film von Michael Kluth, Kamera: Hubert Neuerburg. Produktion: Metrovision-Film im Auftrag des WDR
  • 1993 Der geschundene Mensch, Werkstattfilm, 17 Min. Ein Film von Michael Kluth, Kamera: Hubert Neuerburg. Produktion: Metrovision-Film im Auftrag des Instituts für Auslandsbeziehungen
  • 1999 Die Bilderwelt des Günther Uecker, 45 Min. Ein Film von Michael Kluth, Kamera: Uri Adar. Produktion: Metrovision-Film GmbH im Auftrag des ZDF
  • 2001 Günther Uecker in Belgrad (dt./frz.), 14 Min. Ein Film von Michael Kluth, Kamera: Patrick Metzger. Produktion: Metrovision-Film GmbH i. A. des WDR in Zusammenarbeit mit ARTE
  • 2004 Günther Uecker und das Rütli, 15 Min. Ein Film von Michael Kluth, Kamera: Uri Adar. Produktion: Metrovision-Film im Auftrag der Lukas Leuenberger Produktion
  • 2004 Günther Uecker (dt./engl./span./frz.), 44 Min. Ein Film von Michael Kluth, Kamera: Uri Adar. Produktion: Metrovision-Film GmbH im Auftrag für IN-Goethe
  • 2005 Günther Uecker – Poesie der Destruktion, 52 Min. (45 Min. – dt./engl./frz.) Ein Film von Michael Kluth, Kamera: Uri Adar. Produktion: Metrovision-Film i. A. des WDR in Zusammenarbeit mit ARTE
  • 2007 Der geschundene Mensch. Verletzungen/Verbindungen, 28 Min. Ein Film von Michael Kluth, Kamera: Uri Adar. Produktion: Metrovision-Film i. A. des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa)
  • 2009 Poesie der Erinnerung, 45 Min. Ein Film von Michael Kluth, Kamera: Uri Adar. Produktion: Metrovision-Film GmbH.
  • 2014 Der geschundene Mensch, Havanna, 29 Min. Ein Film von Michael Kluth und Henry Schmahlfeldt, Kamera: Henry Schmahlfeldt. Produktion: Metrovision-Film i. A. des IfA und Geuer & Geuer ART GmbH
  • 2013 Verletzung – Verbindung, über Günther Ueckers Ausstellung im TMOCA in Teheran, Iran
  • 2015 Kraftmensch und Poet – Der Weltkünstler Günther Uecker, 45 Min. Ein Film von Michael Kluth und Anke Rebbert. K: Adar/Neuerburg/Schmahlfeldt. Produktion: Metrovision-Film GmbH und WDR
  • 2016 Günther Uecker – Huldigung an Hafez 2, 40 Min. (Langfassung), 12 Min. (Kurzfassung), A: Michael Kluth/Henry Schmahlfeldt, K: H. Schmahlfeldt, T: N. v. Leuchtenberg, S: Lutz Becker, Produktion: Metrovision Film, i. A. Kunstverlag Till Breckner, Düsseldorf.

Literatur (Auswahl)

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  • Mack, Piene, Uecker, O – Zero, mit einer Einführung von Wieland Schmied. Ausstellungskatalog zur Ausstellung 7. 1964/1965 der Kestner-Gesellschaft, Hannover.
  • Dieter Honisch / Museum Folkwang Essen (Hrsg.): lenk mack pfahler uecker, XXXV biennale di venezia padiglione tedesco, Essen und Stuttgart 1970. Ausstellungskatalog des deutschen Pavillons der XXXV. Biennale Venedig 1970, darin 4 Einzelhefte mit Textbeiträgen von Dieter Honisch, Thomas Lenk, Heinz Mack, Georg Karl Pfahler und Günther Uecker, darin 4 Einzelhefte mit Originalgrafiken, Atelier- und Ausstellungsfotos.
  • Günther Uecker: Schriften. Gedichte, Projektbeschreibungen, Reflexionen. Hrsg. von Stephan von Wiese. Erker-Verlag, St. Gallen 1979
  • Günther Uecker. Schatten. Schein. In: Dokumente unserer Zeit. Band IV, Mit Texten von Dorothea van der Koelen, Siegfried Salzmann, Günther Uecker (deutsch, engl.) 84 S., 99 Abb., davon 23 farbig, Mainz 1987, ISBN 3-926663-04-9.
  • Günther Uecker. Römersteine 1987. In: Dokumente unserer Zeit. Band X, Mit Texten von Karl-Viktor Decker, Dorothea van der Koelen, Günther Uecker (deutsch, engl.) 72 S., 67 Abb., davon 50 farbig, Mainz 1989, ISBN 3-926663-10-3.
  • Dieter Honisch: Uecker – Werkverzeichnis. Klett-Cotta, Stuttgart 1983 und 1989, ISBN 978-3-608-76150-4.
  • Heinz-Norbert Jocks: Archäologie des Reisens. Ein anderer Blick auf Günther Uecker. Dumont, Köln 1997, ISBN 978-3-8321-3944-5.
  • Heinz-Norbert Jocks: Das Ohr am Tatort, Heinz-Norbert Jocks im Gespräch mit Gotthard Graubner, Heinz Mack, Roman Opalka, Otto Piene und Günther Uecker. Hatje Cantz, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7757-2509-5.
  • Bettina Gräfin von Pfeil: Günther Uecker. Korrelationen, 160 S., ca. 250 farb. Abb., Mainz 2000, ISBN 3-931876-30-6.
  • Wolfgang Urban (Bearb.): Günther Uecker [Ill.] – Aschebilder und Grafiken. Ausstellung im Diözesanmuseum Rottenburg 2001. [Katalog zur Ausstellung Günther Uecker: Aschebilder und Grafiken / Katalog bearbeitet von Wolfgang Urban. Texte von Michael Kessler ...] (= Veröffentlichung des Diözesanmuseums Rottenburg, Nr. 9). Diözesanmuseum, Rottenburg 2001, ISBN 3-88294-315-7.
  • Christoph Brockhaus: Günther Uecker. GRAPHEIN, Schreiben. Malen. Zeichnen, 72 S., Mainz 2002, ISBN 3-931876-46-2.
  • Klaus Gereon Beuckers: Günther Uecker. Die Aktionen. Imhof Verlag, Petersberg 2004.
  • Hanns-Josef Ortheil: Günther Uecker. Wasser Venezia, Accqua luminosa; Aquarelle von Günther Uecker, Mainz 2005, ISBN 3-931876-45-4.
  • Günther Uecker, Alexander Tolnay: Günther Uecker. Hatje Cantz Verlag, 2005, ISBN 3-7757-1584-3.
  • Günther Uecker. Zwanzig Kapitel. Mit Beiträgen von Wulf Herzogenrath, Dieter Honisch, Britta Schmitz, Alexander Tolnay, Stephan von Wiese und Kazuhiro Yamamoto. Neuer Berliner Kunstverein/Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2005, ISBN 3-7757-1584-3.
  • Britta Julia Dombrowe: Redepflicht und Schweigefluss. Zur Gestalt, Bedeutung und Funktion von Günther Ueckers Bibliophilen Werken. Dissertation, Universität zu Köln, Mainz 2006, ISBN 978-3-931876-62-3.
  • Günther Uecker: letter to China; works on paper. Geuer und Breckner, Düsseldorf 2006, ISBN 3-939452-01-7.
  • Dorothea van der Koelen und Martin van der Koelen (Hrsg.): Günther Uecker. Opus Liber. Verzeichnis der Bibliophilen Bücher und Werke 1960–2005 (mit einem Vorwort von Günther Uecker). Chorus-Verlag für Kunst und Wissenschaft, Mainz 2007, ISBN 978-3-931876-66-1.
  • Günther Uecker: Handlungen. Geuer & Breckner, Düsseldorf 2010, ISBN 978-3-939452-11-9.
  • Eckhard Hollmann, Jürgen Krieger (Hrsg.): Günther Uecker: Geschriebene Bilder. JOVIS Verlag Berlin 2011, ISBN 978-3-86859-178-1.
  • Dorothea van der Koelen (Hrsg.) und Günther Uecker: Günther Uecker – Lebenslinien (Editionen 1986–2012). Chorus-Verlag, Mainz 2015, ISBN 978-3-931876-92-0.
  • Günther Uecker: Poesie der Destruktion – Im Dialog mit Michael Kluth, 1988–2018. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2018, ISBN 978-3-96311-038-2.
  • Nick Böhnke: Berührung im Entzug. Struktur, Temporalität und Haptik des malerischen Handelns an den frühen Strukturreliefs Günther Ueckers (= Notizen zu Uecker. Band 3). Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 2024.
  • Literatur von und über Günther Uecker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Günther Uecker 1961: „Wenn Sie meine Arbeiten sehen, werden Sie bemerken, daß diese durch das Licht ihre Wirklichkeit erhalten. Ihre Intensität ist durch das einwirkende Licht wandelbar und vom Standort des Betrachters veränderlich. Diese Objekte fordern Ihre Aktivität heraus und erhalten dadurch ihre Lebendigkeit.“[26]
  • Günther Uecker 1961: „Den Ablauf einer Bewegung sichtbar zu machen, als Zustand einer Lebendigkeit, an der der Mensch teilnimmt in schöpferischer Wiederholung, in Monotonie, ist in der Tat eine erregende Aktion, die wie ein Gebet geistig erlebt werden kann. Meine Objekte sind eine räumliche Realität, eine Zone des Lichtes. Ich benutze mechanische Mittel, um die subjektive Geste zu überwinden, zu objektivieren, eine Situation der Freiheit zu schaffen.“[27]
  • Günther Uecker 1969: „Der heutige Künstler produziert und realisiert Ideen, die als Beispiel für eine neue Umwelt dienen können. Die Idee wird im Gegenstand als Produkt realisiert. Diese realen Gegenstände sind Verdeutlichungen einer neuen Betrachtungsweise. Diese Gegenstände haben keinen Objektwert, sie haben ihren Zweck in dem Augenblick erfüllt, wo sie ins Bewußtsein aufgenommen werden.“[28]
Commons: Günther Uecker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Die Angaben hierzu gehen auseinander. Einige Quellen geben 1953 an, so zum Beispiel die Berliner Zeitung (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive). Unter anderem in einem Interview mit der Welt wird 1955 vertreten. Die Seite der Bundeszentrale für politische Bildung (Memento vom 4. Juli 2015 im Internet Archive) ordnet seinen Weggang nach 1954 ein.

Einzelnachweise

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  1. Nagelkünstler Günther Uecker gestorben. In: tagesschau.de. 11. Juni 2025, abgerufen am 11. Juni 2025.
  2. Jörg Wingertszahn: Günther Ueckers Lichtbogen im Goethemuseum in Düsseldorf. In: Saarbrücker Zeitung vom 3./4. Februar 2024. S.B6
  3. a b Manfred Rohde: Günther Uecker und Rotraut Klein-Moquay. Zwei Künstler von Weltrang und ihre Jugend in Groß Schwansee. In: Moin! Magazin für Kunst und Kultur in Nordwestmecklenburg, Heft 1/2019, S. 68–71, hier S. 68.
  4. a b Cornelius Tittel: Günther Uecker – mit Nägeln gegen die Russen. In: Die Welt, 31. Mai 2012 (Interview).
  5. Günther Uecker. In: Café Deutschland. Im Gespräch mit der ersten Kunstszene der BRD, 31. März 2016, abgerufen am 29. Juli 2020.
  6. Max-Stefan Koslik: Günther Uecker. Das Ziel der Sehnsucht ist Heimkehr. In: Land zum Leben. Menschen in Mecklenburg-Vorpommern. 25 Porträts. Hinstorff, Rostock 2015, ISBN 978-3-356-01892-9, S. 100–105.
  7. Vita bei Guggenheim-Museum (Memento vom 16. Dezember 2013 im Internet Archive)
  8. Vita bei Guggenheim
  9. Manfred Rohde: Günther Uecker und Rotraut Klein-Moquay. Zwei Künstler von Weltrang und ihre Jugend in Groß Schwansee In: Moin! Magazin für Kunst und Kultur in Nordwestmecklenburg, Heft 1/2019, S. 68–71, hier S. 70.
  10. WDR: Nachruf auf Günther Uecker, 10.06.2025.
  11. Die verbotene Halbinsel Wustrow. In: Schweriner Volkszeitung, 20. August 2015, online (Memento vom 18. März 2017 im Internet Archive).
  12. Tanzen tu ich auch gern, Die Zeit, Nr. 17, Feuilleton-Sonderausgabe, 24. April 2025, S. 14.
  13. Gartenstadt Atlantic (Memento vom 22. März 2006 im Internet Archive)
  14. Spirale I. Abgerufen am 21. November 2018.
  15. Feld/Field. Abgerufen am 21. November 2018.
  16. Gottfried Sello: Über Preise spricht man nicht. Was deutsche Museen im Jahre 1970 kauften. In: Die Zeit vom 19. März 1971, abgerufen am 29. Juli 2020.
  17. RP ONLINE: Lebensdaten: Der Ritt auf dem Kamel durch die Kunstakademie. 6. Februar 2015, abgerufen am 11. Juni 2025.
  18. Kulturportal Deutschland - Archiv: Nachrichten aus der Kulturpolitik vom 18. Oktober 2001 (Memento vom 9. Juni 2015 im Internet Archive), abgerufen am 8. Oktober 2012.
  19. Landesbibliothek erhält den Namen Günther Uecker. Pressemeldung. Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, 3. März 2015, archiviert vom Original am 18. August 2017; abgerufen am 19. August 2015.
  20. Schweriner Dom bekommt Kirchenfenster von Günther Uecker. (Memento vom 7. September 2022 im Internet Archive) NDR, Kultur online vom 7. September 2022, abgerufen am 14. September 2023.
  21. Jörg Wingertszahn: Das Ziel der Sehnsucht ist die Heimkehr. Interview mit Guenther Uecker. In: Saarbrücker Zeitung. 3/4. Februar 2024. S. B6.
  22. Schirn-Magazin: Die schleifende Zeit, www.schirn-magazin.de, 7. September 2011, abgerufen am 11. Juni 2025.
  23. Rose-Maria Gropp: Die Schönheit der Zumutung und der Wille zur Weltverbesserung. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. April 2015.
  24. GÜNTHER UECKER. Abgerufen am 31. Juli 2017.
  25. Günther Ueckers „Lichtbogen“ im Goethe-Museum Düsseldorf.
  26. zitiert nach Dieter Honisch / Museum Folkwang Essen (Hrsg.): lenk mack pfahler uecker, XXXV biennale di venezia padiglione tedesco, Essen und Stuttgart 1970, Heft "uecker" S. 4.
  27. zitiert nach: ZERO. Die internationale Kunstbewegung der 50er und 60er Jahre, Ausst.-Kat. Martin-Gropius-Bau, Berlin 2015, S. 488.
  28. zitiert nach Dieter Honisch / Museum Folkwang Essen (Hrsg.): lenk mack pfahler uecker, XXXV biennale di venezia padiglione tedesco, Essen und Stuttgart 1970, Heft "uecker" S. 4.