Liste der neuzeitlich ausgestorbenen Vögel

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Die Rote Liste gefährdeter Arten 2008 der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources listet 134 Vogelarten, die nach dem Jahre 1500 weltweit ausgestorben sind. Darüber hinaus gilt eine unbekannte Anzahl von Vogeltaxa als verschollen oder vermutlich ausgestorben, da sie entweder seit Jahrzehnten nicht mehr nachgewiesen wurden oder ihr Lebensraum so stark zerstört ist, dass ein weiteres Überleben unwahrscheinlich erscheint. Das Jahr 1500 gilt für die IUCN als Schlüsseljahr, da ab diesem Zeitpunkt die Entdeckung und Besiedelung der entlegendsten Erdwinkel durch die Europäer eingeleitet wurde und sowohl die Menschen als auch faunenfremde Tierarten, wie Katzen und Ratten, ein Massenaussterben vieler Vogeltaxa verursachten. In der Wissenschaftszeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlichte Berechnungen ergaben, dass heutzutage rund 12 Prozent aller Vogelarten akut vom Aussterben bedroht und weitere zwölf Prozent gefährdet sind. Aufgrund der Datenlage gehen die Forscher davon aus, dass am Ende des 21. Jahrhunderts mindestens zehn Vogelspezies pro Jahr aussterben werden[1]. Vor allem endemische Arten auf abgelegenen Inseln sind vom Aussterben betroffen. Diese Situation kann beispielhaft in [[Hawaii|HawaiVorlage:Okinai]] gezeigt werden, wo ursprünglich 30 Prozent der heute verschwundenen Arten lebten. Auch der Bestand auf der relativ kleinen Insel Guam wurde durch das Auftreten der Braunen Nachtbaumnatter schwer getroffen. Dennoch werden von Zeit zu Zeit vermeintlich ausgestorbene Vogelarten wiederentdeckt. In Europa ist in historischer Zeit lediglich eine Art ausgestorben, der Riesenalk.

Nach 1500 ausgestorbene Vogelarten

Struthioniformes

Laufvögel

Skelett von Aepyornis maximus
Die Taxonomie der Elefantenvögel ist noch nicht vollständig geklärt, es ist aber fast sicher, dass wenigstens eine Art bis nach 1500 überlebt hat.
  • Waldmoa Megalapteryx didinus (Südinsel, Neuseeland, spätes 15. Jahrhundert)
Im Allgemeinen wird angenommen, dass der Waldmoa um 1500 ausgestorben ist. Dies ist die einzige Moaart, die Erzählungen aus den 1830er Jahren zufolge, bis in spätere Zeiten überlebt haben könnte.
Starb ca. 1805 in der Wildnis aus. Das letzte Exemplar in menschlicher Obhut starb 1822 im Botanischen Garten von Paris, Jardin des Plantes.

Anseriformes

Entenvögel, Gänsevögel und Schwäne.

  • Schopfkasarka, Tadorna cristata (Nordostasien, spätes 20. Jahrhundert?)
Eine urtümliche Halbgans aus Nordostasien. Offiziell als „vom Aussterben bedroht“ gelistet, obwohl der letzte gesicherte Nachweis aus dem Jahre 1964 stammt.
  • Réunion-Gans, Alopochen kervazoi (Réunion, Maskarenen, ca. 1690er Jahre)
  • Mauritius-Gans, Alopochen mauritianus (Mauritius, Maskarenen, ca. 1690er Jahre)
  • Amsterdam-Insel-Ente, Anas marecula (Amsterdam-Insel, südlicher Indischer Ozean, ca. 1800)
  • Mauritiusente, Anas theodori (Mauritius und Réunion, Maskarenen, ca. 1690er Jahre)
Rosenkopfente (Rhodonessa caryophyllacea)
  • Marianenente, Anas oustaleti (Marianen, Westpazifik, 1981)
  • Finschs Ente, Chenonetta finschi aus Neuseeland. Überwiegend nur durch subfossile Knochenfunde bekannt. Ein Fund einer unbekannten Entenart aus dem Jahre 1870 könnte auf diese Art schließen.
  • Rosenkopfente, Rhodonessa caryophyllacea (Ostindien, Bangladesh, nördliches Myanmar, 1945?) – ein Vorschlag, die Art in die Gattung Netta zu stellen, ist nicht allgemein akzeptiert.
Offiziell als kritisch gefährdet gelistet; jüngste Expeditionen zur Wiederentdeckung dieser Art sind bisher fehlgeschlagen
  • Labradorente, Camptorhynchus labradorius (nordöstliches Nordamerika, ca. 1880)
  • Aucklandsäger, Mergus australis (Auckland-Inseln, Südwestpazifik, ca. 1902)

Galliformes

Hühnervögel und Verwandte

Ein Großfußhuhn, das auf der Raoulinsel vorkam, bis die Population durch einen Vulkanausbruch ausgelöscht wurde. Könnte konspezifisch mit dem Tonga-Großfußhuhn (Megapodius pritchardii) gewesen sein.
Offiziell als kritisch gefährdet gelistet. Seit 1876 nicht mehr gesichert nachgewiesen. Im Jahre 2003 gab es im Naini-Tal (Nepal) angebliche (aber unwahrscheinliche) Sichtungen. Ein kaum bekannter einheimischer Name aus dem westlichen Nepal könnte sich auf diesen Vogel beziehen, aber aus verschiedenen Gründen (z. B. wegen der militärischen Lage in Nepal) gab es weder Suchen nach der Hangwachtel in diesem Land, noch wird allgemein angenommen, dass sie dort existiert.

Charadriiformes

Regenpfeiferartige, Möwen und Alkenvögel.

Riesenalk – Gemälde von Heinrich Harder (1916)
  • Java-Kiebitz, Vanellus macropterus (Java, Indonesien, Mitte des 20. Jahrhunderts)
Offiziell nur als "kritisch gefährdet" gelistet, aber da dieser auffällige Vogel seit 1940 nicht mehr gesichert nachgewiesen wurde, ist zu befürchten, dass er ausgestorben ist.
  • Gesellschaftsläufer, Prosobonia leucoptera (Tahiti, Moorea, Gesellschaftsinseln, 19. Jahrhundert)
  • Eskimo-Brachvogel, Numenius borealis (nördliches Nordamerika, Überwinterungsplätze: Südamerika, spätes 20. Jahrhundert?)
Wurde 1963 zuletzt gesichtet; offiziell als "kritisch gefährdet (vermutlich ausgestorben)" gelistet.

Gruiformes

Lord-Howe-Purpurhuhn

Rallenvögel und Verwandte

Offiziell als kritisch gefährdet gelistet, galt zwischen 1904 und 1984 schon einmal als ausgestorben. Interviews mit Bewohnern und eine Suche nach der Art im Jahr 1998 blieben erfolglos.
Aufgrund von unbestätigten Sichtungen in den 1990er Jahren hat die IUCN den Status von „ausgestorben“ auf „kritisch gefährdet“ geändert
Nur durch ein einziges Exemplar bekannt; manche Wissenschaftler stellen sie eine eigene Gattung Edithornis. Da es in jüngerer Zeit immer wieder unbestätigte Sichtungen gab, wird sie von der IUCN als „kritisch gefährdet“ gelistet.

Podicipediformes

Lappentaucher

  • Andentaucher, Podiceps andinus (Im Bereich von Bogotá, Kolumbien, 1977)
  • Delacour-Zwergtaucher, Tachybaptus rufolavatus (Alaotra-See, Madagaskar, späte 1980er Jahre)
Offiziell als kritisch gefährdet gelistet. Diese Art starb höchstwahrscheinlich durch Lebensraumzerstörung und durch Hybridisierung mit dem eingeführten Zwergtaucher aus.

Ciconiiformes

Reiher und Verwandte

Nur durch subfossile Knochen bekannt, aber die Beschreibung eines flugunfähigen Vogels von Ascension durch F. André Thevet passt auf keinen anderen Vogel als auf diese Art.
Nur durch subfossile Knochen bekannt.
  • Réunionibis, Threskiornis solitarius (Réunion, Maskarenen, frühes 18. Jahrhundert)
Diese Art liegt dem angeblichen Réunion-Solitär oder Weißen Dodo zugrunde, einem hypothetischen Verwandten des Dodos und des Rodrigues-Solitärs. Aufgrund der Tatsache, dass auf Réunion keine Dodo-ähnlichen, aber Ibis-ähnliche Knochen gefunden wurden und weil alte Beschreibungen gut auf einen flugunfähigen Heiligen Ibis zutreffen, gilt die Reunion-Solitär-Hypothese inzwischen als widerlegt.

Pelecaniformes

Kormorane und verwandte Vögel

Procellariiformes

Röhrennasen, Sturmtaucher und Sturmvögel

Offiziell als kritisch gefährdet (vermutlich ausgestorben) gelistet. Diese Vermutung wird auch durch das Ergebnis einer umfangreichen, erfolglosen Suche im Jahre 2000 bestätigt.
Manchmal als Unterart des Teufelsturmvogels (Pterodroma hasitata) angesehen. Nach unbestätigten Berichten könnte er noch überleben. Offiziell als kritisch gefährdet (vermutlich ausgestorben) gelistet

Columbiformes

Tauben und Dodos

  • Dysmoropelia dekarchiskos, bisher nur von Pleistozänablagerungen von St. Helena bekannt. Sie könnte aber bis ins 16. Jahrhundert überlebt haben, zumal diese Art noch von der IUCN gelistet wird.
  • Wandertaube, Ectopistes migratorius (östliches Nordamerika, 1914)
Wandertaube (Ectopistes migratorius)
Die Wandertaube galt Anfang des 19. Jahrhunderts als häufigster Vogel der Welt. Ein einzelner Schwarm wurde auf über zwei Milliarden Vögel geschätzt. Allein im Jahre 1879 wurden eine Milliarde Vögel geschossen, meist als Sport aber auch aus Schädlingsbekämpfungsgründen oder um die Nachfrage nach Delikatessen zu befriedigen. Das letzte Exemplar in der Wildnis wurde 1900 geschossen. Das letzte Individuum namens Martha starb 1914 im Zoo von Cincinnati.
Salomonentaube (Microgoura meeki)
Das einzige bekannte Exemplar befindet sich seit 1851 im Merseyside County Museum und wurde von Edward Stanley, 13. Earl of Derby, von einer nicht genannten Pazifikinsel erworben. Es wird vermutet, dass dieser Vogel von Tahiti stammt, da eine einheimische Überlieferung auf einem ähnlichen ausgestorbenen Vogel namens titi basiert. Dies wurde allerdings nie überprüft.
Offiziell als „kritisch gefährdet“ gelistet. Es sind nur zwei Exemplare bekannt, die 1891 gesammelt wurden; es gibt eine Reihe von unbestätigten Sichtungen vom Sulu-Archipel aus dem Jahre 1995. Jedoch geben diese Berichte auch an, dass dieser Vogel plötzlich eine dramatische Abnahme durchgemacht hat und mittlerweile ist der Lebensraum fast vollständig zerstört. Falls diese Art noch nicht ausgestorben ist, müsste sie extrem selten sein. Aber der fortdauernde Bürgerkrieg seitens der Moro islamischen Befreiungsfront verhindert die Suche in dieser Region.
Nur durch Reinhold Forsters Beschreibungen zweier verlorengegangener Exemplare bekannt.
Zuletzt 1927 gesehen; es existieren nur zwei Museumsexemplare. 2005 offiziell für ausgestorben erklärt.
  • Salomonentaube, Microgoura meeki (Choiseul, Salomonen, zuletzt 1904 gesehen)
Dodo (Raphus cucullatus)
Zwei Unterarten existierten, die wenig bekannte Nominatform P. m. mercierii von Nuku Hiva (ausgestorben Mitte oder Ende des 19. Jahrhunderts) und P. m. tristrami von Hiva Oa (Letzter Nachweis: Mitte des 20. Jahrhunderts).
Nur durch einen subfossilen Knochen und einen Reisenbericht von Tafforet aus dem Jahre 1726 bekannt.
Der einzige dokumentierte Nachweis stammt aus dem Jahre 1953, als ein Exemplar gefunden wurde. Die Echtheit dieses Exemplares wurde in Frage gestellt, aber bisher wurde noch keine gute Alternative zum Artstatus dieses Taxons vorgeschlagen. Offiziell als kritisch gefährdet gelistet. Die Art könnte auch auf Panay existiert haben, wurde dort aber nie gefunden. Eine mögliche Sichtung aus dem Jahre 2002 wurde nicht weiterverfolgt.
  • Dodo, Raphus cucullatus (Mauritius, Maskarenen, spätes 17. Jahrhundert)
Wurde von Linné als Didus ineptus bezeichnet. Ein etwa ein Meter großer flugunfähiger Vogel, der nur auf Mauritius vorkam. Sein bewaldeter Lebensraum ging verloren, als holländische Siedler nach Mauritius zogen. Die Vögel wurden massenweise als Proviant auf die Schiffe geladen und die Dodonester wurden von Affen, Schweinen und Katzen zerstört, die die Holländer auf die Insel brachten. Das letzte Exemplar wurde 1681 getötet, nur 80 Jahre nachdem die neuen Räuber eingeführt wurden.
Datei:RodriguesSolitaire.jpg
Rodrigues-Solitär (Pezophaps solitaria)

Psittaciformes

Papageien

  • Diademzierlori, Charmosyna diadema (Neukaledonien, Melanesien, Mitte des 20. Jahrhundert?)
Offiziell als kritisch gefährdet gelistet. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts gab es keine zuverlässigen Berichte mehr, jedoch ist er aufgrund seiner kleinen und unauffälligen Gestalt schwierig zu beobachten.
Dünnschnabelnestor
gemalt von John Gould
  • Dünnschnabelnestor, Nestor productus (Norfolkinsel und Philipinsel, Südwestpazifik, 1851?)
  • Braunkopf-Laufsittich, Cyanoramphus ulietanus (Raiatea, Gesellschaftsinseln, spätes 18. Jahrhundert)
  • Tahiti-Laufsittich, Cyanoramphus zealandicus (Tahiti, Gesellschaftsinseln, ca. 1850)
  • Paradiessittich, Psephotus pulcherrimus (Bereich von Rockhampton, Australien, späte 1920er Jahre)
  • Der Nachtsittich, Pezoporus occidentalis ist eine extrem seltene oder vermutlich ausgestorbene Art. 1991 und 2006 wurden zwei überfahrene Exemplare gefunden. Es ist möglich, dass noch eine kleine Population existiert.
  • Polynesischer Edelpapagei, Eclectus infectus, 2006 anhand von subfossilen Knochen beschrieben, die auf Tonga und Vanuatu gefunden wurden. Er könnte bis zum 18. Jahrhundert überlebt haben, da die Zeichnung eines Vogels, die während einer Malaspina-Expedition auf der tongaischen Insel Vava'u entstanden ist, das Männchen eines Edelpapageis darstellt.
  • Seychellensittich, Psittacula wardi (Seychellen, westlicher Indischer Ozean, 1883)
  • Rodrigues-Sittich, Psittacula exsul (Rodrigues, Maskarenen, ca. 1875)
  • Mauritius-Grausittich, Psittacula bensoni (Mauritius und vermutlich Réunion). Die letzten Berichte gab es in den 1730er-Jahren.
  • Maskarenen-Papagei, Mascarinus mascarinus (Réunion, Maskarenen, 1834?)
Das letzte bekannte Exemplar befand sich in menschlicher Obhut und starb in einem nicht bekannten Jahr vor 1834. Subfossile Knochen, die auf die Art schließen könnten, wurden auf Mauritius gefunden.
Kuba-Ara (Ara tricolor)
Könnte bis ins ins späte 18. Jahrhundert überlebt haben.
  • Rodrigues-Papagei, Necropsittacus rodericanus (Rodrigues, Maskarenen, spätes 18. Jahrhundert)
  • Türkisara, Anodorhynchus glaucus (nördliches Argentinien, frühes 20. Jahrhundert)
wegen der permanenten Gerüchte über wildlebende Exemplare offiziell als "kritisch gefährdet (vermutlich ausgestorben)" gelistet.
Eine Anzahl von verwandten Arten wurde von den Westindischen Inseln beschrieben, die jedoch alle nicht als guter Beleg anerkannt sind. Von einigen prähistorischen Formen ist jedoch bekannt, dass sie in der Region existiert haben.
Schaupräparat vom Karolinasittich im Museum Wiesbaden
  • Karolinasittich, Conuropsis carolinensis (südöstliches Nordamerika, c.1918?)
Obwohl das Sterbedatum des letzten Vogels in menschlicher Obhut im Zoo von Cincinnati allgemein mit 1918 angegeben wird, gibt es angeblich überzeugende Berichte, dass einige wilde Vögel noch ein paar Jahre länger überlebt haben. Zwei Unterarten extistierten: C. c. carolinensis (Osten und Süden der Appalachenkette – ausgestorben 1918, Gerüchten zufolge erst 1930) und C. c. ludovicianus (Louisianasittich, westlich der Appalachenkette – ausgestorben Anfang der 1910er Jahre).
Nur nach Beschreibungen in Reiseberichten von Jean-Baptiste Labat bekannt, doch ist die Existenz der Art biogeographisch plausibel und die beschriebenen Einzelheiten treffen auf keine andere bekannte Art zu.
Die Martinique-Amazone und die Veilchen-Amazone wurden aufgrund alter Reiseberichte beschrieben. Beide werden heutzutage als gültige Arten und als nächste Verwandte der Kaiseramazone (Amazona imperialis) betrachtet.

Cuculiformes

Kuckucksvögel.

nur vom linken Humerus bekannt.

Falconiformes

Greifvögel.

Strigiformes

Eulen.

Weißwangenkauz (Sceloglaux albifacies)
  • Réunion-Kauz, Mascarenotus grucheti (Réunion, Maskarenen, spätes 17. Jahrhundert?)
  • Mauritius-Kauz, Mascarenotus sauzieri (Mauritus, Maskarenen, c.1850)
  • Rodrigues-Kauz, Mascarenotus murivorus (Rodrigues, Maskarenen, Mitte des 18. Jahrhunderts)
Die beiden erstgenannten Arten wurden wechselnd in die Gattungen Bubo, Athene, „Scops“ (=Otus), Strix, und Tyto platziert, bevor man ihre wahre Verwandtschaft feststellte.
Zwei Unterarten existierten, S. a. albifacies (Südinsel und Stewart Island, ausgestorben 1914?) and S. a. rufifacies (Nordinsel, ausgestorben ca. 1870er Jahre?)

Caprimulgiformes

Schwalmartige und Verwandte.

Berichte über unidentifizierbare Nachtschwalben im Lebensraum von S. americana lassen die Vermutung zu, dass diese kryptische Art noch existieren könnte. Nachforschungen werden derzeit durchgeführt. Bis auf Weiteres wird die Art als kritisch gefährdet (vermutlich ausgestorben) eingestuft.
1985 nach subfossilen Knochen beschrieben.
Nur nach einem einzigen, 1929 in Xinjiang, China gesammelten Exemplar bekannt und seitdem nie wieder gefunden. Nach heutiger Forschermeinung könnte es sich auch um eine zweifelhafte Art handeln, da bei späteren Expeditionen nur Exemplare der Ziegenmelker-Unterart C. europaeus plumipes im Lebensraum von C. centralasicus gefunden wurden.

Apodiformes

Seglervögel und Kolibris.

  • Kupferfadenelfe, Discosura letitiae (sehr unklar mit Nordost-Bolivien angeben)
Lediglich durch zwei Exemplare unbekannter Herkunft aus dem Handel bekannt.
Ein kryptischer Vogel, der nur durch ein einzelnes Exemplar bekannt ist, das in Bogotá erworben wurden. Diese Kolibri-Art könnte eine Hypride sein (obwohl sich das Exemplar stark von anderen Kolibris unterscheidet) oder sie könnte noch existieren.
nach unbestätigten Sichtungen in den 1970er Jahren offiziell als kritisch gefährdet gelistet. Lediglich von sechs Exemplaren aus dem 19. Jahrhundert bekannt. Der einzig bekannte Lebensraum ist zerstört, jedoch bleibt das genaue Verbreitungsgebiet dieses Vogels unklar.

Coraciiformes, Alcediniformes, Upupiformes

Rackenvögel, Hopfartige, Eisvögel und Verwandte

Stellt nach heutiger Forschermeinung eine Unterart des Zimtliestes Todiramphus cinnamomina dar. Er wurde nur einmal von Wissenschaftlern im Jahre 1887 nachgewiesen, das vorhandene Museumsexemplar ist etwas beschädigt und macht deshalb eine Molekularanalyse schwierig.

Piciformes

Spechtvögel und Verwandte

Kaiserspecht (Campephilus imperialis)
als Schaupräparat im Museum Wiesbaden
  • Kaiserspecht, Campephilus imperialis (Mexiko, Ende der 1950er Jahre?)
Dieser 60 Zentimeter große Specht ist offiziell als kritisch gelistet, nachdem es immer wieder unbestätigte Sichtungen (die letzte im Jahre 2005 im Copper Canyon) gab.
  • Nach einer angeblichen Sichtung im Jahre 2004, sind die Hoffnungen geschwunden, dass der nordamerikanische Elfenbeinspecht (Campephilus principalis principalis) tatsächlich im White River National Wildlife Refuge von Arkansas wiederentdeckt wurde. Der Kubanische Elfenbeinspecht (Campephilus principalis bairdii) wurde zuletzt im Jahre 1987 gesehen und wird allgemein als ausgestorben betrachtet, auch wenn noch wenige Flächen seines Lebensraumes existieren, wo noch nicht nach ihm gesucht wurde.

Passeriformes

Sperlingsvögel

Formicariidae

Ameisenpittas und Ameisendrosseln

offiziell als kritisch gefährdet geführt. Die Art wurde seit 1956 nicht mehr gesehen und obwohl noch einiges von ihrem Lebensraum erhalten ist, wurde sie während intensiver Suchen in den 1990er Jahren nicht gefunden.
Der berühmte Stephenschlüpfer, Opfer von verwilderten Katzen

Acanthisittidae

Maorischlüpfer

Von dieser Art wurde in berühmter (aber in einer nicht ganz richtigen) Form behauptet, dass sie von einer einzigen Katze namens „Tibbles“ ausgerottet wurde. Tatsächlich waren mehrere Umstände am Aussterben dieser Art beteiligt.
Drei Unterarten existierten: X. l. stokesi – Nordinsel, ausgestorben 1955; X. l. longipes – Südinsel, ausgetorben 1968; X. l. variabilis – Stewart Island, ausgestorben 1972.

† Mohoidae

Die fünf Vertreter dieser Familie wurden lange für Honigfresser gehalten, da man annahm, dass sie von australasiatischen Honigfressern abstammen. Nach neuen genetischen Erkenntnissen sind sie vermutlich näher mit den Seidenschwänzen der Neuen Welt verwandt. Daher wurde 2008 die neue Familie Mohoidae geschaffen.

Meliphagidae

Honigfresser

Wird manchmal als Unterart des Maori-Glockenhonigfressers (Anthornis melanura) betrachtet. Unbestätigte Sichtungen existierten von Anfang bis Mitte der 1950er Jahre.

Acanthizidae

Südseegrasmücken

Monarchidae

Monarchen und Verwandte

Corvidae

Raben und Krähen und Echte Elstern

Offiziell als kritisch gefährdet gelistet. Sie ist lediglich von zwei Exemplaren bekannt, die auf einer nicht spezifizierten Insel im späten 19. Jahrhundert, wahrscheinlich 1884 oder 1885 gesammelt wurden. Unbestätigte Sichtungen soll es 1981 und 1991 gegeben haben, aber keine zweifelsfreien aktuellen Nachweise. Das Ausmaß der Lebensraumzerstörung lässt befürchten, dass sie ausgestorben ist.

Malaconotidae

Buschwürger

Nach dem Nachweis von einem Exemplar im Jahre 1988, wird dieser Vogel von BirdLife International als vom Aussterben bedroht gelistet, da er noch existieren könnte. Suchen nach weiteren Exemplaren im Jahre 1989 schlugen fehl und seit Beginn des Bürgerkriegs in Somalia, sind Expeditionen in die Region nicht mehr möglich.

Vangidae

Vangawürger

ein kryptischerr Vogel, der von zwei flügge gewordenen Jungvögeln bekannt ist, die im Jahre 1931 gesammelt wurden. Während einer umfangreichen Suche im Jahre 1995 wurde er nicht nachgewiesen.

Turnagridae

Piopios, früher als Neuseeland-Drosseln bezeichnet

seit 1900 nicht mehr zuverlässig nachgewiesen, letzte unbestätigte Sichtung 1955.
Zwei Unterarten existierten: T. c. minor von Stephens Island (ausgestorben ca. 1897) und die Nominatform T. c. capensis vom Festland der Südinsel (letztes Exemplar gesammelt im Jahre 1902, letzte unbestätigte Sichtung im Jahre 1963)
Huia Männchen (Vordergrund) und Weibchen (Hintergrund)

Callaeidae

Lappenvögel

  • Huia, Heteralocha acutirostris (Nordinsel, Neuseeland, frühes 20. Jahrhundert)

Estrildidae

Prachtfinken

ein mysteriöser Astrild, der 1950 zuletzt gesehen wurde. Da Teile seines Lebensraumes im Upemba National Park liegen, könnte er noch überleben.

Parulidae

Waldsänger

Gelbstirnwaldsänger – Männchen (oben) und Weibchen (unten)
offiziell als kritisch gefährdet gelistet.

Icteridae

Grackeln

Fringillidae

Finken

  • Bonin-Kernbeißer, Chaunoproctus ferreorostris (Chichi-jima, Ogasawara-Inseln, 1830er Jahre?)

Drepanidinae

Palmers Papageischnäbler (Rhodacanthus palmeri)

Kleidervögel

Offiziell als "kritisch gefährdet (vermutlich ausgestorben)" gelistet. Dies war einst die am weitesten verbreitete Art der hawaiischen Kleidervögel. Seit 1987 oder 1989 gibt keine zuverlässigen Nachweise mehr.
Die Unterart von OVorlage:Okinaahu (H. l. lucidus) ist seit dem späten 19. Jahrhundert ausgestorben, die von KauaVorlage:Okinai (H. l. hanapepe) höchstwahrscheinlich seit den späten 1990er Jahren und die von Maui (H. l. affinis) wurde seit 1995 nicht mehr zuverlässig nachgewiesen. Diese Art ist gegenwärtig als "kritisch gefährdet (vermutlich ausgestorben)" gelistet.
Offiziell als "kritisch gefährdet (vermutlich ausgestorben)" gelistet. Letzter Nachweis war im Jahre 1985, die letzte unbestätigte Sichtung im Jahre 1990.
Die jüngste ausgestorbene Art auf dieser Liste. Der letzte bekannte Vogel starb am 28. November 2004 in Gefangenschaft. Zwei weitere Vögel, die man vorher noch auf Maui nachweisen konnte, sind spurlos verschwunden.

Emberizidae

Ammern, Tangaren, Kardinäle

Offiziell als "kritisch gefährdet (vermutlich ausgestorben)" gelistet. Es ist nur von einem einzigen Männchen bekannt, das 1823 gefunden wurde. Es wurde wechselnd als anomales Gelbbauchpfäffchen oder als Hybride betrachtet.

Ploceidae

Webervögel

  • Réunion-Weber (Foudia delloni) (Réunion, spätes 17. Jahrhundert). Jüngste Untersuchungen (Cheke, Hume 2008) gehen davon aus, dass bereits vor der kryptischen Form Foudia bruante eine valide Webervogelart auf Réunion existierte und im späten 17. Jahrhundert ausgestorben ist.


Hirundinidae

Schwalben

Offiziell als kritisch gefährdet gelistet, diese mysteriöse Art ist nur durch Zugvögel bekannt und wurde zuletzt 1980 an ihren ehemaligen Schlafplätzen gesehen. Ein unbestätigte Sichtung soll es 1986 in Thailand gegeben haben. Jüngste unbestätigte Sichtungen lassen vermuten, dass sie noch in Kambodscha vorkommen könnte.
Bekannt von einem einzigen Exemplar, könnte diese mysteriöse Art heute noch existieren. Aber das Ausbleiben von jüngeren Berichten spricht dagegen.

Sylviidae

Grasmückenartige

Häufig in die Gattung Megalurus platziert, aber dies basiert auf einer unvollständigen Betrachtung der Belege.

Cisticolidae

Halmsängerartige und Verwandte

Ein rätselhafter Vogel, der zu verschiedenen Zeiten in kleiner Anzahl im Stromgebiet des Tana-Flusses in Kenia beobachtet wurde, aber seit 1972 nicht mehr gefunden wurde. Wird von einigen Forschern als zweifelhafes Taxon betrachtet, die die sieben bekannt gewordenen Exemplare für anomale Exemplare des Graucistensängers oder für Hybride halten.

Zosteropidae

Brillenvögel

Timaliidae

Timalien

Bekannt von einem einzigen Exemplar, das Mitte des 19. Jahrhunderts gefunden wurde. Diese Art könnte ausgestorben sein oder noch existieren. Wenn das Label des Typusexemplares, gewöhnlich wegen der Herkunftsangabe Java als fehlerhaft betrachtet, korrekt ist, könnte sie schon viel früher ausgestorben sein.

Muscicapidae

Fliegenschnäpper

Ein mysteriöser Vogel, der nur von vier Exemplaren bekannt ist. 1918 wurde er zuletzt gefunden. Offiziell als kritisch gefährdet gelistet, da er noch im nordöstlichen Indochina existieren könnte. Manche Wissenschaftler sehen ihn als Unterart des Hainan-Blauschnäppers an.

Turdidae

Drosseln

Offiziell als „kritisch gefährdet (vermutlich ausgestorben)“ gelistet, weil es auf Molokai noch Plätze gibt, die noch nicht erkundet wurden. Unterarten sind bekannt von LānaVorlage:Okinai (M. l. lanaiensis, ausgestorben Anfang der 1930er Jahre) und Molokai (M. l. rutha, von der die letzten Nachweise aus den 1980er Jahren stammen).

Sturnidae

Stare

Zwei Unterarten existierten, A. f. fuscaNorfolk-Star (ausgestorben ca. 1923); A. fusca hullianaLord-Howe-Star (ausgestorben ca. 1919).
Die letzten zuverlässigen Nachweise stammen aus den Jahren 1956 und 1995, ein weiteres Überleben dieser Art wird ernsthaft angezweifelt.
Gewöhnlich wird noch die Bezeichnung „Ulieta-Drossel (Turdus ulietensis)“ verwendet. Er ist ein kryptischer Vogel von Ra'iatea, der nur durch eine alte Zeichnung von Johann Reinhold Forster und von Beschreibungen eines verlorengegangenen Exemplares bekannt ist. Seine alphataxonomische Stellung kann bis heute nicht geklärt werden. Aus biogeografischen Gründen und wegen der erhaltenen Beschreibung wurde angeregt, ihn in die Familie der Honigfresser zu stellen. Jedoch scheint es mit der Entdeckung von Fossilien des prähistorischen Stares Aplonis diluvialis von der Nachbarinsel Huahine denkbar, dass er eher in die Familie der Stare gehört.
  • Hopfstar, Fregilupus varius (Réunion, Maskarenen, 1850er Jahre)
  • Rodrigues-Star, Necropsar rodericanus (Rodrigues, Maskarenen, spätes 18. Jahrhundert?)
Dieser Vogel wurde wechselnd als Testudophaga bicolor, Necropsar leguati oder Orphanopsar leguati beschrieben, die alle drei als identisch mit N. rodericanus betrachtet werden. Testudophaga bicolor ist in einem Reisebericht aus dem Jahre 1726 erwähnt, Orphanopsar leguati ist nur durch Knochenfunde bekannt und Necropsar leguati befand sich im World Museum Liverpool. Letztere Art konnte jedoch in der Zwischenzeit aufgrund einer DNA-Analyse als missgedeutetes teilweise albinotisches Exemplar der Martinique-Spottdrossel (Cinclocerthia gutturalis) identifiziert werden.

Nach 1500 ausgestorbene Unterarten

Struthioniformes

Laufvögel

  • Arabischer Strauß (Struthio camelus syriacus), Arabische Halbinsel, 1966
  • Tasmanischer Emu (Dromaius novaehollandiae diemenensis), Tasmanien, Mitte des 19. Jahrhunderts
  • Apteryx owenii iredalei (Nordinsel, Neuseeland, spätes 19. Jahrhundert)

Tinamiformes

Steißhühner

  • Tinamus osgoodi hershkovitzi (Kolumbien, seit 1976 nicht mehr nachgewiesen)
  • Magdalenentinamu, Crypturellus erythropus saltuarius (Kolumbien, spätes 20. Jahrhundert)
Unterart des Rotfußtinamus. Früher als eigenständige Art klassifiziert. Von diesem Vogel ist nur das Typusexemplar von 1943 bekannt. Jüngste Nachforschungen geben Anlass zur Vermutung, dass er heute noch existieren könnte.

Anseriformes

Entenvögel, Gänsevögel und Schwäne.

  • Branta hutchinsii asiatica (Kommandeurinseln und Kurilen, Nordpazifik, 1914 oder 1929 (unbestätigt) zuletzt nachgewiesen)
  • Anas strepera couesi (Teraina, Kiribati, spätes 19. Jahrhundert), wird von manchen Forschern als Hybride angesehen.
  • Anas gibberifrons remissa (Rennell, Salomonen, 1959 zuletzt nachgewiesen)
  • Anas georgica niceforoi (Kolumbien, 1950er Jahre)
  • Anas cyanoptera borreroi (Kolumbien, spätes 20. Jahrhundert)

Galliformes

Hühnervögel und Verwandte

  • Perdix perdix italica (Italien, 1980er Jahre)
  • Francolinus francolinus billypayni (Südtürkei, 1960er Jahre)
  • Francolinus francolinus ssp. (Sizilien, Mittelmeer, ca. 1869)
  • Heidehuhn (Tympanuchus cupido cupido), (Martha's Vineyard, 1932)
  • Tympanuchus phasianellus hueyi (New Mexico, Nordamerika, 1954)
  • Numida meleagris sabyi (Marokko, ca. 1950)


Siehe auch

Quellen

  1. http://www.wissenschaft.de/wissen/news/267161.html 12 Prozent aller Vogelarten von Ausrottung bedroht

Literatur

  • Dieter Luther: Die ausgestorbenen Vögel der Welt, 1986, Westarp Wissenschaften, ISBN 3-89432-213-6
  • Edwin Antonius: Lexikon ausgerotteter Vögel und Säugetiere, 2003, Natur und Tier Verlag, Münster, ISBN 3-931587-76-2
  • Hans E. Wolters: Die Vogelarten der Erde. Paul Parey, Hamburg und Berlin, 1982
  • Anthony Cheke, Julian Hume: Lost Land of the Dodo, Poyser, 2008, ISBN 0-7136-6544-0

Weblinks