Ludwigsau

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Wappen Deutschlandkarte
Ludwigsau
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ludwigsau hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 56′ N, 9° 41′ OKoordinaten: 50° 56′ N, 9° 41′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Hersfeld-Rotenburg
Höhe: 285 m ü. NHN
Fläche: 112,05 km2
Einwohner: 5526 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 49 Einwohner je km2
Postleitzahl: 36251
Vorwahlen: 06670, 06621
Kfz-Kennzeichen: HEF, ROF
Gemeindeschlüssel: 06 6 32 012
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schulstraße 1
36251 Ludwigsau
Website: www.gemeinde-ludwigsau.de
Bürgermeister: Patrick Kuhn
Lage der Gemeinde Ludwigsau im Landkreis Hersfeld-Rotenburg
KarteThüringenVogelsbergkreisLandkreis FuldaSchwalm-Eder-KreisWerra-Meißner-KreisAlheimRotenburg an der FuldaCornbergNentershausen (Hessen)BebraBebraWildeckHeringen (Werra)Philippsthal (Werra)Friedewald (Hessen)LudwigsauNeuenstein (Hessen)HohenrodaSchenklengsfeldSchenklengsfeldHauneckHaunetalNiederaulaKirchheim (Hessen)Breitenbach am HerzbergRonshausenBad Hersfeld
Karte

Ludwigsau ist eine Großgemeinde im Nordosten Hessens im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Sie ist mit 112 km² eine der größten Flächengemeinden Hessens.

Geographische Lage

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Die Gemeinde liegt an der Fulda im Städtedreieck Bad Hersfeld, Bebra und Rotenburg an der Fulda. Die Gemeindegemarkung liegt am Rande des Seulingswaldes und erstreckt sich entlang des Rohrbaches und seines linken Zuflusses Endersbach in das östliche Knüllgebirge hinein. Der Rohrbach fließt beim Ortsteil Reilos in die Fulda. Das Rohrbachtal wird auch Besengrund genannt, weil in den vergangenen Jahrhunderten viele Kleinbauern des waldreichen Rohrbachtals auf den Nebenerwerb als Besenbinder oder Korbmacher angewiesen waren.

Nachbargemeinden

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Ludwigsau grenzt im Norden an die Gemeinde Alheim und die Stadt Rotenburg an der Fulda, im Osten an die Stadt Bebra und die Gemeinde Ronshausen, im Südosten an die Gemeinde Friedewald, im Süden an die Stadt Bad Hersfeld sowie im Westen an die Gemeinde Neuenstein (alle im Landkreis Hersfeld-Rotenburg) und die zum Schwalm-Eder-Kreis gehörende Gemeinde Knüllwald.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde besteht aus den 13 Ortsteilen Beenhausen, Biedebach, Ersrode, Friedlos (Sitz der Gemeindeverwaltung), Gerterode, Hainrode, Meckbach, Mecklar, Niederthalhausen, Oberthalhausen, Reilos, Rohrbach und Tann.

Gemeindebildung

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Schloss Ludwigseck

Im Rahmen der hessischen Gebietsreform in Hessen 1971/72 wurden im Fuldatal nördlich von Bad Hersfeld, im Besengrund und angrenzenden Tälern zwei Großgemeinden gegründet. Nach kurzer Zeit wurden diese Gebietskörperschaften und weitere bis dato politisch selbstständige Dörfer zur Großgemeinde Ludwigsau verschmolzen. Die Namensgebung bezieht sich letztlich auf Landgraf Ludwig I. von Hessen, der auf dem heutigen Gebiet der Gemeinde die Errichtung zweier nach ihm benannter Burgen – Schloss Ludwigseck und Burg Ludwigsaue (erbaut 1416) – veranlasste. Von der zuletzt genannten Burg gibt es keine sichtbaren Spuren mehr, sie stand an der Mündung des Rohrbaches in die Fulda.

Mit Wirkung vom 31. Dezember 1971 entstand die Gemeinde Ludwigseck durch den freiwilligen Zusammenschluss der zuvor selbständigen Gemeinden Beenhausen, Ersrode, Hainrode und Oberthalhausen. Am selben Tag entstand die Gemeinde Ludwigsau durch den freiwilligen Zusammenschluss der ehemals selbständigen Gemeinden Biedebach, Friedlos, Gerterode, Mecklar und Tann.[2] Insbesondere Friedlos war daran interessiert, um einer Zwangseingemeindung in die Kreisstadt Bad Hersfeld zu entgehen.

Da sich Niederthalhausen dem Zusammenschluss zur Gemeinde Ludwigseck widersetzte, wurde durch Landesgesetz zum 1. August 1972 die Gemeinde Ludwigseck wieder aufgelöst und die dazugehörigen Gemeinden und Niederthalhausen sowie Meckbach und Rohrbach wurden in die Großgemeinde Ludwigsau zwangseingemeindet.[3][2]

Gemeindevertretung

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Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[4] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[5][6][7]

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
  
Insgesamt 25 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 92,3 23 61,5 16 64,4 16 61,2 19 61,7 19
BFL Bürger für Ludwigsau[8] 37,4 9
FDP Freie Demokratische Partei 7,7 2 1,1 0
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 35,6 9 38,8 12 38,3 12
gesamt 100,0 25 100,0 25 100,0 25 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 58,9 61,0 59,3 61,1 63,6

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Ludwigsau neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und sieben weitere Beigeordnete angehören.[9] Bürgermeister ist seit dem 15. August 2024 der parteiunabhängig angetretene Patrick Kuhn, der bis dahin in der Kommunalpolitik Vorsitzender der Gemeindevertretung war.[10] Er wurde als Nachfolger von Wilfried Hagemann, der nach einer Amtszeit nicht wieder kandidiert hatte,[11] am 3. März 2024 im ersten Wahlgang ohne Gegenkandidaten bei 49,61 Prozent Wahlbeteiligung mit 89,43 Prozent der Stimmen gewählt.[12]

Amtszeiten der Bürgermeister[13]
  • 2024–2030 Patrick Kuhn[10]
  • 2018–2024 Wilfried Hagemann[11]
  • 1994–2018 Thomas Baumann[14]

Blasonierung: „Das Wappen ist mit einer blauen Doppelwellenlinie schräg geteilt. Rechts oben auf Silber eine rote Burg und links unten auf Silber ein rotes Mühlrad“.

Bedeutung: Die 13 Schaufeln des Mühlrades stehen für die Ortsteile der Gemeinde und die Burg stellt das Schloss Ludwigseck dar. Die Doppelwellenlinie steht für die Fulda und den Rohrbach.

Ludwigsau unterhält Partnerschaften mit dem französischen Changé in der Nähe von Le Mans (seit 1997) und mit dem thüringischen Struth-Helmershof (jetzt Teil von Floh-Seligenthal) in der Nähe von Schmalkalden (seit 1990).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Blick über Teile der Gemeinde Ludwigsau vom Giegenberg aus in nördliche Richtung fotografiert

Bauwerke von historischer Bedeutung sind das

Naturdenkmäler in der Umgebung sind das

  • Naturschutzgebiet „Fuldaaue“ mit renaturierter Kiesabgrabung (bei Mecklar), das
  • Landschaftsschutzgebiet Malchustal (bei Ersrode),
  • Landschaftsschutzgebiet Hauksgrund (bei Biedebach) und
  • der Gernkopf (417 m ü. NN, oberhalb von Oberthalhausen).

Wirtschaft und Infrastruktur

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Durch die Ortsteile Mecklar, Reilos und Friedlos führt die Bundesstraße 27. Im Ortsteil Friedlos besteht ein Haltepunkt an der Bahnstrecke Bebra–Fulda, der von Cantus (Linie R5 Kassel – Bebra – Bad Hersfeld – Fulda im NVV) angefahren wird. Der Bahnhof Mecklar, der einen größeren Güterbahnhof umfasste, wurde bereits in den 1980er Jahren geschlossen. Zwischen allen Ortsteilen der Gemeinde Ludwigsau und der Kreisstadt Bad Hersfeld verkehrt regelmäßig die Buslinie 320 der ÜWAG.

Durch die Ortsteile Friedlos und Mecklar folgende Radwanderwege:

Ansässige Unternehmen

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In dem Industriegebiet in der Fuldaaue in Mecklar-Meckbach befindet sich seit 2007 die Firma DHL Supply Chain mit einem eigenen Gebäude. In Mecklar-Meckbach befinden sich vier Ferngasleitungen in der Nähe und ein größeres Umspannwerk liegt in dem Ortsteil. Dadurch entschied sich der Stromkonzern Iberdrola hier ein Gas- und Dampfkraftwerk zu bauen. Im Jahr 2011 verkaufte Ibertrola die Anteile an den dänischen Energiekonzern Dong Energy. Die Bauarbeiten sollten ursprünglich im Jahr 2010 beginnen, allerdings verzögerte sich dies auf derzeit unbestimmte Zeit.[16]

Commons: Ludwigsau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 397.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hersfeld und Rotenburg (GVBl. II 330-13) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 217, § 5 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.}
  5. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  6. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  7. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  8. Hersfelder Zeitung vom 19. Januar 2016: Bürgerliste tritt in Ludwigsau an
  9. Gremien: Gemeindevorstand
  10. a b Osthessen News, 24. Dezember 2023: Patrick Kuhn (33) tritt als unabhängiger Bürgermeisterkandidat an - Gemeinde Ludwigsau, 29. Juli 2024: Amtseinführung des künftigen Bürgermeisters Patrick Kuhn; Amtswechsel am 15. August 2024
  11. a b Osthessen News, 18. Juli 2018: Künftiger Bürgermeister Wilfried Hagemann (57) offiziell ins Amt eingeführt. - HNA, 25. Dezember 2023: Wilfried Hagemann (63) tritt nicht erneut als Bürgermeister von Ludwigsau an
  12. Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Ludwigsau 2024
  13. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Ludwigsau (Memento vom 3. Februar 2021 im Internet Archive); Hinweis: für die Ansicht der archivierten Einzelergebnisse ggf. die Endung index.html aus der Webadresse löschen und diese dann neu laden
  14. SPD Ludwigsau: Beisitzer im Ortsverein Thomas Baumann: „erstmals direkt von der Bürgerschaft gewählter Bürgermeister von 1994 bis 2018 für 4 Wahlperioden“
  15. Fliegergedenkstätte auf gemeinde-ludwigsau.de, abgerufen am 17. Juni 2024.
  16. IBERDROLA baut Mega-Kraftwerk - Genehmigung erteilt - Baubeginn 2010 // Osthessen|News. Abgerufen am 23. März 2021.