Junkers Ju 248

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Ju 248 / Me 263
Me 263 V1
Messerschmitt Me 263 V1
Typ Raketenjäger
Entwurfsland

Deutsches Reich NS Deutsches Reich

Hersteller Junkers Flugzeug- und Motorenwerke
Erstflug 8. Februar 1945
Produktionszeit

1944 bis 1945

Stückzahl 3–5

Die Junkers Ju 248 war ein deutsches raketengetriebenes Jagdflugzeug aus dem letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges. Sie war eine Weiterentwicklung der Messerschmitt Me 163.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erprobungsträger Me 163 BV 18

Nach den ersten Einsatzerfahrungen mit der Me 163B folgte die verbesserten Ausführung Me 163C, die das neue Triebwerk HWK 109-509C mit zusätzlicher Marschbrennkammer (als „Marschofen“ bezeichnet) erhalten sollten. Das RLM entschloss sich jedoch zu einer Neukonstruktion. Da die Entwicklungsabteilung von Messerschmitt durch immer neue Projekte im Jägernotprogramm überlastet war, erhielt Junkers den Auftrag. Der neue Raketenjäger war in Rumpf und Kanzel aerodynamisch überarbeitet und besaß wie vorgesehen ein Einziehfahrwerk, das zur Verkürzung der Entwicklungs- und Bauzeit beim Erprobungsträger Me 263 BV 18 noch starr ausgelegt war. Die Tragflächen wurden mit geringen Änderungen von der Me 163B übernommen. Eine Attrappe wurde im Sommer 1944 angefertigt und am 25. September besichtigt. Es folgten zwei Erprobungsträger, die aus Me-163-B-Versuchsmustern umgerüstet und als BV 13 und BV 18 bezeichnet wurden. Das Triebwerk stand schließlich im Herbst 1944 zur Verfügung, sein Schub der Hauptbrennkammer konnte zwischen 400 und 1960 kp geregelt werden, die Marschbrennkammer lieferte zusätzliche 400 kp. Die BV 18 führte mit Hans-Joachim Pancherz am 3. November 1944 in Brandis einen ersten Start unter Verwendung des Triebwerks durch. Ein zweiter erfolgte am 23. Januar 1945 im Schlepp mit einer Bf 110. War die Einsatzhöhe erreicht, wurde die Hauptbrennkammer abgeregelt, wodurch die Flugzeit gegenüber der Me 163 mehr als verdoppelt werden konnte. Die Konstruktion erhielt am 5. Januar die Typenbezeichnung Me 263. Der erste Prototyp Me 263 V1 flog mit Karl Wendt in Dessau erstmals am 8. Februar 1945. Bis zum 19. Februar absolvierten er und Hans-Joachim Pancherz mit ihm 13 Flüge. Dann wurde die Erprobung wegen Treibstoffmangels ausgesetzt. Insgesamt wurden je nach Quelle nur drei bzw. fünf Prototypen fertiggestellt, von denen die V1 bis V3 den US-Truppen in die Hände fielen. Die V2 wurde anschließend gesprengt, eine weitere Me 263 sowie die Attrappe der nachrückenden Roten Armee übergeben. In der Sowjetunion wurde Mikojan-Gurewitsch zu einem ähnlichen Muster, der I-270, inspiriert.

Im Film Stählerner Adler III wurde das Flugzeug ARES der Firma Scaled Composites als Me 263 gezeigt.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zweiseitenansicht der Ju 248
Zweiseitenansicht der Me 163 BV 18
Kenngröße Daten
Besatzung 1
Länge 7,89 m
Spannweite 9,55 m
Höhe 2,70 m
Flügelfläche 17,80 m²
Flügelflächenbelastung Leermasse: 123,6 kg/m²
max. Startmasse: 298,4 kg/m²
Landemasse: 147,5 kg/m²
Flügelstreckung 5,1
Leermasse 2200 kg
max. Startmasse 5312 kg
Landemasse 2626 kg (nach Kraftstoffverbrauch)
Höchstgeschwindigkeit 950 km/h (in 6000 m)
Marschgeschwindigkeit 145 km/h (Gleitflug)
Steigzeit auf 13.000 m 3 min
max. Flughöhe 16.000 m
Reichweite 165 km (aus 11 km im Gleitflug)
Triebwerk ein Raketentriebwerk Walter HWK 109-509C-4 mit bis zu 2355 kp Schub
Bewaffnung zwei 30-mm-Kanonen MK 108

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Horst Lommel: Extremhöhenjäger contra Höhenstürmer. Blohm & Voss Bv 155 & Me 263. (=Luftfahrt History Band 6), Lautec, Siegen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Messerschmitt Me 263 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien