Menslage

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Wappen Deutschlandkarte
Menslage
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Menslage hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 41′ N, 7° 49′ OKoordinaten: 52° 41′ N, 7° 49′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Osnabrück
Samtgemeinde: Artland
Höhe: 23 m ü. NHN
Fläche: 65,23 km2
Einwohner: 2511 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner je km2
Postleitzahl: 49637
Vorwahlen: 05437, 05431 (östl. Ortsteile), 05436 (westl. Ortsteile)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: OS, BSB, MEL, WTL
Gemeindeschlüssel: 03 4 59 025
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 14
49637 Menslage
Website: www.menslage.de
Bürgermeister: Jürgen Kruse (SPD)
Lage der Gemeinde Menslage im Landkreis Osnabrück
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Karte
Ortsplan
Kirchwinkel

Menslage ist eine Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Artland im Norden des Landkreises Osnabrück in Niedersachsen und liegt im Artland als Teil des Erholungsgebiets Hasetal.

Zum Kirchspiel Menslage gehören die Bauerschaften Andorf, Borg, Bottorf, Hahlen, Hahnenmoor, Herbergen, Klein Mimmelage, Renslage, Schandorf, Wasserhausen und Wierup.

Geografie

Geografische Lage

Menslage liegt im Norden des Artlands am Übergang zum Oldenburger Münsterland. Die Kleine Hase durchfließt das Gemeindegebiet von Osten nach Westen und ist westlich des Gemeindeteils Menslage als Hahnenmoorkanal kanalisiert.


Nachbargemeinden

Menslage grenzt im Osten an Quakenbrück und Badbergen, im Süden an Nortrup, Kettenkamp, Eggermühlen und Berge, im Westen an Herzlake (Landkreis Emsland) sowie im Norden an Löningen und Essen (Oldenburg) (beide Landkreis Cloppenburg).

Klima

Gemäßigtes Seeklima beeinflusst durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee. Im langjährigen Mittel erreicht die Lufttemperatur in Menslage 8,5° - 9,0 °C und es fallen ca. 700 mm Niederschlag. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 20-25 Sommertagen (klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25 °C übersteigt) gerechnet werden.

Geschichte

Menslage wird 1188 erstmals als Menselage erwähnt. Im Jahr darauf finden sich die Schreibweisen Menkelage oder Mencelaghe und um 1350 Menslaghe; seit 1442 ist die heutige Schreibweise üblich. Die Namensherkunft unterliegt verschiedenen Deutungen. Während man zunächst annahm, Menslage bedeute eine mit Minze bewachsene Niederung, was im feuchten und fruchtbaren Urstromtal der Hase durchaus denkbar wäre, geht man heute davon aus, dass der Name mit dem Meyerhof zu Menslage zu tun hat, der noch heute existiert und vermutlich aus einem um 800 erbauten fränkischen Königs- oder Wehrhof entstanden ist.

Möglicherweise waren die ersten Bewohner „Menken“ oder „Mensken“ – wie früher Mönche genannt wurden – und dass man ihre Behausung Menkelage nannte, woraus sich Menslage entwickelt haben könnte. Nachgewiesen ist jedenfalls, dass zur Zeit Karls des Großen Mönche beim Bau dieses Meyerhofes sowie eines Heerlagers im heutigen Ortsteil Herbergen tätig waren.

Eine weitere Deutung bezieht sich schließlich auf das Ministerialiengeschlecht derer zu Menslage, das zur Dienstmannschaft der Grafen Otto und Johann von Oldenburg gehörte, denen wiederum besagter Meyerhof um 1245 gehörte und die auf dem weitläufigen Grund des Meyerhofs ein Zisterzienserkloster stifteten, das zunächst den Namen „Rosenthal“ trug und 1252 von Menslage in den Börsteler Wald zog und aus dem wiederum das heutige, freiweltliche Damenstift Börstel hervorging. Die erste Kunde über einen Besitzer des Meyerhofes bringt eine Quakenbrücker Urkunde aus dem Jahre 1486, worin ein Meyer tho Menslage genannt wird – eventuell ein Mitglied dieses Ministerialiengeschlechts.

Die Marienkirche in der Ortsmitte wurde 1247 von den Grafen zu Oldenburg auf Erlaubnis des Abts des Klosters Corvey gegründet. Damit erfolgte die Abpfarrung von der Mutterkirche in Löningen und das Kirchspiel Menslage war entstanden. Die im frühgotischen Stil aus Raseneisenstein erbaute Kirche wurde zunächst ohne Turm errichtet, der erst 1579 nachträglich angebaut wurde und für den Ueffelner Sandstein verwendet wurde. Rund um den an der Nordseite der Kirche gelegenen Friedhof wurden Speicher aus Felssteinen errichtet, die von der Bevölkerung zur Getreidelagerung genutzt wurde. So entstand ein abgeschlossener Platz, der nur durch zwei Eingänge zugänglich war: Die Andorfer und die Herberger Pforte. Bei Kriegsgefahr retteten sich die Einwohner an diesen gesicherten Platz. Mit der Zeit verloren die Speicher ihre Bedeutung, weil die Bauern es vorzogen, das wertvolle Getreide an sicheren Plätzen auf ihren eigenen Höfen zu lagern; einer der alten Speicher wurde zum Ratsspeicher umgebaut, in dem künftig der Kirchenvorstand tagte und aus den anderen entstanden Wohn- und Arbeitsräume, hauptsächlich Werkstätten der Kirchhöfer und Wördener.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung in Menslage seit 1987

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen von Menslage im jeweiligen Gebietsstand und jeweils am 31. Dezember.

Bei den Zahlen handelt es sich um Fortschreibungen des Landesbetriebs für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen [2] auf der Basis der Volkszählung vom 25. Mai 1987.

Bei den Angaben aus den Jahren 1961 (6. Juni) und 1970 (27. Mai) handelt es sich um die jeweiligen Volkszählungsergebnisse.[3]

Jahr Einwohner
1961 2965
1970 2905
1987 2434
1990 2433
1995 2693
2000 2649
2005 2546
2010 2509
2011 2534

Religionen

Die Bevölkerung der Gemeinde ist überwiegend traditionell evangelisch geprägt. Im Zentrum der Gemeinde befindet sich die evangelisch-lutherische Kirche St. Marien.[4]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat gegenwärtig 13 Mitglieder aus vier Parteien oder Gruppen. Bürgermeister ist Jürgen Kruse (SPD).

Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1996.

Rat der Gemeinde Menslage: Wahlergebnisse und Gemeinderäte
CDU SPD GRÜNE FDP Gesamt Wahl-
beteiligung
Wahlperiode % Mandate % Mandate % Mandate % Mandate % Gesamtanzahl der Sitze im Rat %
1996–2001 33,7 5 53,1 8 6,6 0 6,6 0 100 13 69,5
2001–2006 44,0 7 47,5 6 3,6 0 4,9 0 100 13 68,0
2006–2011 47,5 6 43,0 5 5,0 1 4,6 1 100 13 69,3
2011–2016 32,90 4 53,92 7 7,64 1 5,55 1 100 13 65,05
Prozentanteile gerundet.
Quellen: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen[5], Landkreis Osnabrück[6][7].
Bei unterschiedlichen Angaben in den genannten Quellen wurden die Daten des Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie verwendet,
da diese eine insgesamt höhere Plausibilität aufweisen.

Städtepartnerschaften

Gietrzwald, Powiat Olsztyński, Woiwodschaft Ermland-Masuren, Polen

Verkehr

Menslage war von 1904 bis 1952 an die Kleinbahn Lingen–Berge–Quakenbrück angeschlossen.

Die Busse der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück stellen im Stundentakt eine Anbindung her von Menslage nach Quakenbrück zum Bahnhof (mit Zuganschluss nach Osnabrück und Oldenburg) sowie nach Fürstenau.

Der Ort liegt an der Ferienstraße Artland-Route.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Bernhard Möllmann (* 10. September 1832; † 30. Dezember 1897), Politiker, Oberbürgermeister von Osnabrück, Mitglied des Preußischen Herrenhauses
  • Friedrich Wachhorst de Wente (* 23. Februar 1863 in Bottorf; † 16. Februar 1939 in Groß Mimmelage), Politiker DDP bzw. Deutsche Staatspartei.
  • Margarete zur Bentlage (* 24. März 1891; † 16. Februar 1954 in Garmisch-Partenkirchen), Schriftstellerin

Literatur

  • Erich Wobbe: 800 Jahre Menslage im Artland. In: Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land 1988. S. 38 ff.
Commons: Menslage – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Bevölkerungsfortschreibung
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 259.
  4. Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Marien
  5. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Tabelle 5000311
  6. Landkreis Osnabrück, Amtliche Endergebnisse der Kreiswahl am 9. September 2001 (PDF; 528 kB)
  7. Landkreis Osnabrück, Die Kommunalwahl Osnabrücker Land vom 10. September 2006; Amtliche Endergebnisse (PDF; 3,4 MB)