Neetze
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 16′ N, 10° 38′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Lüneburg | |
Samtgemeinde: | Ostheide | |
Höhe: | 37 m ü. NHN | |
Fläche: | 26,86 km2 | |
Einwohner: | 2930 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 109 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 21398, 21379 (Neumühlen) | |
Vorwahl: | 05850 | |
Kfz-Kennzeichen: | LG | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 55 026 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Am Katzenberg 16 21398 Neetze | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Heinz Hagemann (SPD) | |
Lage der Gemeinde Neetze im Landkreis Lüneburg | ||
Neetze ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Ostheide im Landkreis Lüneburg in Niedersachsen (Deutschland), gelegen am gleichnamigen Fluss.
Geografie
Geografische Lage
Neetze liegt am Westrand des Naturpark Elbufer-Drawehn an der Neetze (Fluss). Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Ostheide an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Barendorf hat.
Gemeindegliederung
Die Ortsteile der Gemeinde sind:
- Neetze
- Neu-Neetze
- Süttorf
- Neu-Süttorf
- Neumühlen
Zur Kirchengemeinde Neetze gehören neben den Ortsteilen Neetzes zudem die Ortschaften Boltersen und Neu Boltersen.
Geschichte
Das Dorf Neetze wurde 1205 als Netisse erstmals urkundlich erwähnt, als Wilhelm von Lüneburg einen Hof an die Stiftsherren des Lübecker Doms verschenkt. Der Name ist von dem älteren Flussnamen übernommen. Der Wortstamm hat die Bedeutung "nass", "fließen", "Fluss", "Gewässer",Andere Namensformen sind 1238 Netze, 1282 Netesse und 1314 Netessen.
In der Umgebung von Neetze wurden im ausgehenden Mittelalter mehrere Dörfer wüst, so Wentorf, dass vermutlich bereits im 12. Jahrhundert ausgegangen ist und Tewinkel von dem noch 1318 drei Höfe in einer Urkunde des Klosters Lüne erscheinen. Einen Kilometer nördlich von Neetze lag der Ort Niendorf (nicht zu verwechseln mit Niendorf bei Reinstorf). Niendorf hat noch im 14. Jahrhundert bestanden, die letzte Urkunde stammt aus dem Jahr 1383.
1743 am 28. Juli wurden durch eine Feuersbrunst im Ort 12 Wohnhäuser und 19 Nebengebäude eingeäschert. Eine weitere Feuersbrunst entstand am 29. September 1850, der 20 Gebäude zum Opfer fielen, darunter 9 Wohnhäuser. Es wurden 21 Familien obdachlos.
Eingemeindungen
Am 1. März 1974 wurde die Gemeinde Süttorf eingegliedert.[2]
Politik
Die Gemeinde Neetze gehört zum Landtagswahlkreis 48 Elbe und zum Bundestagswahlkreis 38 Lüchow-Dannenberg – Lüneburg.[3][4]
Gemeinderat
Der Gemeinderat aus Neetze setzt sich aus 13 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.
(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Heinz Hagemann wurde am 10. September 2006 gewählt.
Sonstiges
Laut Lokalzeitung erzielte die SPD in der Gemeinde Neetze bei der Kommunalwahl 2006 das beste Ergebnis in ganz Niedersachsen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Musik
- Chor Cantabile
- Posaunenchor Neetze mit Flötengruppen und Jugendorchester
- Schulchor „La Bamba“ (3./4. Schulklasse)
- Kinderkantorei der Kirchengemeinde (Vorschulkinder und 1./2. Schulklasse)
- Zauberland Musik
- Projekt „kreatives Dach“ des Zauberland Musik
Bauwerke
- Spätgotische Willibrord Kirche im Ortszentrum
- Aussichtsturm am Friedhof mit Blick auf Neetze und Umland
Sport
- TUS Neetze
- TC Neetze
Regelmäßige Veranstaltungen
- Jährlicher Frühjahrsmarkt
- Neetzer Einradworkshop (KICK Ostheide)
- Neetzer Weihnachtsmarkt am Samstag vor dem 1. Advent
- Spargelfest des Spargelhofes Strampe an Muttertag
- Kinderferientage der Kirchengemeinde
- Großes Osterfeuer am Grillplatz (Karsamstag)
Kulinarisches
Neetzes Umland ist für verschiedene Kulinarische Leckereien bekannt: zum einen den Heidschnuckenbraten, zum anderen für den Stint, einen kleinen Fisch, der im Frühjahr Saison hat. Eine weitere kulinarische Rarität ist eine regional abweichende, dänisch beeinflusste Variante des Labskaus (Skipperlabskovs, umgangssprachlich auch Gammel danske kaus).
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Bundesstraße 216 Lüneburg - Dannenberg (Elbe) liegt südlich der Gemeinde. Die umliegenden Städte Bleckede und Lüneburg sind mit dem ÖPNV werktags stündlich erreichbar. Die mittlerweile für den Personenverkehr stillgelegte Bahnstrecke Lüneburg-Bleckede, die nur noch von Museumsbahnen sowie für Werkstattfahrten ins Ausbesserungswerk der OHE in Bleckede benutzt werden, führt durch Neetze.
Öffentliche Einrichtungen
Das KICK-Ostheide in Neetze leitet den offenen Jugendtreff, Mädchen- und Jungengruppen und bietet Beratungen für alle Fragen des familiären Zusammenlebens.
Bildung
In Neetze gibt es eine Grundschule, die nach dem Konzept der offenen Eingangsstufe unterrichtet und in den Klassen 3 und 4 zweizügig ist. Zudem gibt es einen Kindergarten und mehrere Einrichtungen für die frühkindliche Betreuung. Die evangelische Jugendbildungsstätte (Jubi) war ein Ort für Fortbildungen, Seminare und Freizeiten. Sie ist seit 2012 geschlossen.
In der Grundschule befindet sich die öffentliche Bücherei der Samtgemeinde Ostheide.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Wilhelm Friedrich Volger (1794–1879), Schulrektor, Pädagoge und Geschichtsschreiber der Stadt Lüneburg
- Werner Vick (1920–2000), Handball-Bundestrainer
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Manfred Roeder (Generalrichter) (1900–1971), Militärrichter zur NS-Zeit
Literatur
- Reinhold Baumgarten, C.-E. Meyer und R. Simmering: Neetze und Umgebung - wie es früher war. Eigenverlag, 1993.
- Egon Behrens: 800 Jahre Neetze : 1205–2005; Beiträge zur Ortsgeschichte. Husum 2004, ISBN 978-3-89876-1734.
- Egon Behrens: Neetze : Boltersen, Breetze, Süttorf; Beiträge zur Geschichte liebenswerter Dörfer. Husum 2008, ISBN 978-3-89876-429-2.
Einzelnachweise
- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 233.