Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – 50 km Gehen (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin 50-km-Gehen
Geschlecht Männer
Teilnehmer 80 Athleten aus 39 Ländern
Wettkampfort Pontal
Wettkampfphase 19. August 2016
Siegerzeit 3:40:58 h
Medaillengewinner
Slowakei Matej Tóth (SVK)
AustralienAustralien Jared Tallent (AUS)
JapanJapan Hirooki Arai (JPN)
2012 2020

Der Wettkampf im 50-km-Gehen der Männer bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 19. August 2016 im Stadtteil Recreio dos Bandeirantes ausgetragen. Achtzig Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Slowake Matej Tóth, der vor dem Australier Jared Tallent gewann. Bronze ging an den Japaner Hirooki Arai.

Für Deutschland nahmen Carl Dohmann und Hagen Pohle teil. Beide mussten den Wettkampf aufgeben.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger Jared Tallent (Australien Australien) 3:36:53 h London 2012
Weltmeister Matej Tóth (Slowakei Slowakei) 3:40:32 h Peking 2015
Europameister Yohann Diniz (Frankreich Frankreich) 3:32:33 h Zürich 2014
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meister Wettbewerb nicht im Meisterschaftsprogramm San Salvador 2015
Südamerika-Meister Ronald Quispe (Bolivien Bolivien) 4:25,02 h Cochabamba 2014
Asienmeister Wettbewerb nicht im Meisterschaftsprogramm

Letzter Asienmeister 50-km-Gehen: Yūki Yamazaki (JPN) 3:41:55 h in Wajima 2008

Nomi 2016
Afrikameister Wettbewerb nicht im Meisterschaftsprogramm Durban 2016
Ozeanienmeister Adelaide 2016

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Yohann Diniz (Frankreich Frankreich) 3:32:33 h Zürich, Schweiz 15. August 2014[1]
Olympischer Rekord Jared Tallent (Australien Australien) 3:36:53 h OS London, Großbritannien 11. August 2012

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Mit seiner Siegerzeit von 3:40:58 h verfehlte der slowakische Olympiasieger Matej Tóth im Wettbewerb am 19. August den Rekord um 4:05 Minuten. Zum Weltrekord fehlten ihm 8:25 Minuten.

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurden drei neue Landesrekorde aufgestellt:

Anmerkung:
Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.

Streckenführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wettkampf wurde im Stadtteil Recreio dos Bandeirantes im Süden von Rio de Janeiro direkt an der Atlantikküste durchgeführt. Start und Ziel lagen bei der Praça do Pontal auf der Avenida Lúcio Costa. Die Strecke führte zu Beginn in nordöstlicher Richtung bis zur Rua Eduardo Pederneiras und dann nach einer Wende zum Start/Ziel zurück. Die Strecke folgte nun dem Straßenverlauf bis zur Kreuzung mit der Avenida Gilka Machado. Weiter ging es nordwestlich auf der Estrada do Pontal. Auf Höhe der Rua Geraldo Irineo Joifily gab es einen Wendepunkt, von dem aus die Route wieder zurück Richtung Start/Ziel führte. Dieser zwei Kilometer lange Rundkurs war insgesamt 25 Mal zu absolvieren.

Ausgangssituation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Favorisiert waren vor allem der slowakische Weltmeister und Vizeeuropameister Matej Tóth, der Olympiasieger von 2012 und Vizeweltmeister Jared Tallent aus Australien sowie der französische Weltrekordhalter und Europameister Yohann Diniz. Die bei den letzten Spielen komplett gedopten russischen Geher waren aufgrund des Ausschlusses von Russland durch die IAAF nicht vertreten.

Resultat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Szene aus dem Wettkampf (v. l. n. r.):
John Nunn, Lukáš Gdula, Mario Alfonso Bran, Nenad Filipović, Pedro Isidro, Rafał Fedaczyński
Olympiasieger: Matej Tóth
Silbermedaillengewinner Jared Tallent
Die Bronzemedaille gab es für Hirooki Arai
Rang vier mit neuem kanadischen Rekord für Evan Dunfee
Robert Heffernan belegte Rang sechs
Håvard Haukenes – Rang sieben
Yohann Diniz kam auf den achten Platz

19. August 2012, 8:00 Uhr

Zwischenzeiten
Marke Zwischenzeit Führende(r) 5-km-Zeit
5 km 22:10 min Yohann Diniz – 28 s vor 9köpfiger Verfolgergruppe 22:10 min
10 km 44:18 min Yohann Diniz – 30 s vor 9köpfiger Verfolgergruppe 22:08 min
15 km 1:05:58 h000 Diniz – Tóth 53 s zurück – 8köpfige Verfolgergruppe 55 s zurück 21:40 min
20 km 1:27:41 h000 Diniz – 9köpfige Verfolgergruppe 1:23 min zurück 21:43 min
25 km 1:49:31 h000 Diniz – 8köpfige Verfolgergruppe 1:40 min zurück 21:50 min
30 km 2:11:29 h000 Diniz – Dunfee 1:28 min zurück – Tóth 1:30 min zurück – Tallent, Heffernan, Arai, Chocho, Yu 1:33 min zurück – Nava 1:47 min zurück 21:58 min
35 km 2:34:39 h000 Dunfee – Diniz 8 s zurück – Tóth, Tallent, Arai, Yu 14 s zurück – Heffernan 16 s zurück – Nava 1:22 min zurück 23:10 min
40 km 2:56:54 h000 Tallent – Arai 4 s zurück / Tóth, Dunfee, Yu 7 s zurück / Heffernan 24 s zurück – Diniz 1:33 min zurück – Nava 3:00 min zurück 22:15 min
45 km 3:18:47 h000 Tallent – Tóth 22 s zurück / Arai 26 s zurück / Dunfee 41 s zurück – Yu 57 s zurück – Heffernan 1:27 min zurück 21:53 min
50 km 3:40:58 h000 Matej Tóth 22:11 min
Platz Name Nation Zeit (h) Verwarnungen Anmerkung
1 Matej Tóth Slowakei Slowakei 3:40:58
2 Jared Tallent Australien Australien 3:41:16
3 Hirooki Arai Japan Japan 3:41:24 Bod
4 Evan Dunfee Kanada Kanada 3:41:38 NR
5 Yu Wei China Volksrepublik Volksrepublik China 3:43:00
6 Robert Heffernan Irland Irland 3:43:55
7 Håvard Haukenes Norwegen Norwegen 3:46:33
8 Yohann Diniz Frankreich Frankreich 3:46:43
9 Caio Bonfim Brasilien Brasilien 3:47:02 NR
10 Chris Erickson Australien Australien 3:48:40
11 Wang Zhendong China Volksrepublik Volksrepublik China 3:48:50
12 Quentin Rew Neuseeland Neuseeland 3:49:32
13 Horacio Nava Mexiko Mexiko 3:50:53 Bod
14 Takayuki Tanii Japan Japan 3:51:00 Bod
15 Adrian Błocki Polen Polen 3:51:31
16 Omar Zepeda Mexiko Mexiko 3:51:35 Bod
17 Jorge Armando Ruiz Kolumbien Kolumbien 3:51:42 Knie
18 Serhij Budza Ukraine Ukraine 3:53:22
19 Brendan Boyce Irland Irland 3:53:59
20 Jesús Ángel García Spanien Spanien 3:54:29
21 Marco De Luca Italien Italien 3:54:40
22 Rafał Augustyn Polen Polen 3:55:01 Knie
23 Jarkko Kinnunen Finnland Finnland 3:55:43
24 Rafał Fedaczyński Polen Polen 3:55:51
25 José Leyver Ojeda Mexiko Mexiko 3:56:07
26 Dušan Majdán Slowakei Slowakei 3:58:25 Knie / Knie
27 Kōichirō Morioka Japan Japan 3:58:59
28 Alexandros Papamichail Griechenland Griechenland 3:59:21
29 Jonathan Rieckmann Brasilien Brasilien 4:01:52 Bod
30 Ronald Quispe Bolivien Bolivien 4:02:00 NR
31 Narcis Stefan Mihaila Rumänien Rumänien 4:02:46
32 Pedro Isidro Portugal Portugal 4:03:43 Bod
33 Tadas Šuškevičius Litauen Litauen 4:04:10
34 Rolando Saquipay Ecuador Ecuador 4:07:29
35 Sandeep Kumar Indien Indien 4:07:55 Bod
36 Miguel Carvalho Portugal Portugal 4:08:16
37 Arnis Rumbenieks Lettland Lettland 4:08:28
38 Marc Mundell Sudafrika Südafrika 4:11:03
39 Iwan Banseruk Ukraine Ukraine 4:11:51
40 Brendon Reading Australien Australien 4:13:02
41 Mario Alfonso Bran Guatemala Guatemala 4:15:14 Knie
42 Vladimir Savanović Serbien Serbien 4:15:53
43 John Nunn Vereinigte Staaten USA 4:16:12
44 Bence Venyercsán Ungarn Ungarn 4:19:15
45 Claudio Villanueva Ecuador Ecuador 4:19:33
46 Nenad Filipović Serbien Serbien 4:25:41 Knie
47 Han Yucheng China Volksrepublik Volksrepublik China 4:32:35 Knie / Knie
48 Pavel Chihuán Peru Peru 4:32:37 Knie
49 Predrag Filipović Serbien Serbien 4:39:48 Knie
DNF Mathieu Bilodeau Kanada Kanada
Luis Henry Campos Peru Peru Knie / Knie
Marius Cocioran Rumänien Rumänien
José Ignacio Díaz Spanien Spanien Knie / Knie
Carl Dohmann Deutschland Deutschland
Matteo Giupponi Italien Italien
Ihor Hlawan Ukraine Ukraine
Kim Hyun-sub Korea Sud Südkorea
Miguel Ángel López Spanien Spanien
Arturas Mastianica Litauen Litauen
José Leonardo Montaña Kolumbien Kolumbien Bod / Knie
Aku Partanen Finnland Finnland
Hagen Pohle Deutschland Deutschland Knie
Sándor Rácz Ungarn Ungarn
Yerenman Salazar Venezuela Venezuela
Mário dos Santos Brasilien Brasilien
Iwan Trozki Belarus Belarus
João Vieira Portugal Portugal
Alex Wright Irland Irland
DSQ Edward Araya Chile Chile Bod / Knie / Knie Weltleichtathletikverband
Regel 230.7a
drei rote Karten
[2]
Teodorico Caporaso Italien Italien Bod / Bod / Bod
Andrés Chocho Ecuador Ecuador Bod / Bod / Bod
Lukáš Gdula Tschechien Tschechien Knie / Knie / Knie
Dominic King Vereinigtes Konigreich Großbritannien Bod / Bod / Bod
Luis López El Salvador El Salvador Bod / Bod / Knie
Aleksi Ojala Finnland Finnland Knie / Knie / Knie
Park Chil-sung Korea Sud Südkorea Bod / Bod / Bod
Jaime Quiyuch Guatemala Guatemala Bod / Knie / Knie
James Rendón Kolumbien Kolumbien Bod / Bod / Bod
Miklós Srp Ungarn Ungarn Bod / Knie / Knie
Martin Tišťan Slowakei Slowakei Knie / Knie / Knie

Wettbewerbsverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn übernahm der Serbe Vladimir Savanović die Führung, wurde aber schon nach einem Kilometer vom französischen Weltrekordhalter und Europameister Yohann Diniz gestellt. Diniz zog gleich an Savanović vorbei und hatte bis Kilometer fünf einen Vorsprung von 28 Sekunden auf eine neunköpfige Verfolgergruppe herausgearbeitet, in der sich neben Vizeweltmeister Jared Tallent und Weltmeister Matej Tóth sieben weitere Geher befanden. Bis Kilometer zehn hatte auch der Japaner Hirooki Arai zur Verfolgergruppe aufgeschlossen. Bei Kilometer fünfzehn war der Vorsprung des Franzosen auf 53 Sekunden angewachsen, die Verfolgergruppe bestand nun aus acht Gehern. Die ersten Überrundungen erfolgten. Nach zwanzig Kilometern lag Diniz mit 1:23 min in Front, das nun wieder neunköpfige Verfolgerfeld hatte auf die Hauptgruppe über zwei Minuten Vorsprung.

Nach 25 Kilometern war Diniz Vorsprung auf 1:40 min angewachsen. Der Kanadier Evan Dunfee versuchte es in der Verfolgergruppe nun mit einem Angriff und konnte den Vorsprung des führenden Franzosen bis Kilometer dreißig auf 1:21 min drücken. Dunfee wurde vom Verfolgerfeld wieder eingeholt, setzte sich aber anschließend gleich wieder ab. Diniz ließ nun deutlich nach, sein Vorsprung wurde immer kleiner. Bei Kilometer 33 blieb der Europameister überraschend bei seinem Trainer stehen. Dunfee erreichte den Franzosen als Erster, der sich nun hinter ihm einreihte. Diniz konnte jedoch das Tempo des Kanadiers nicht mithalten und fiel zurück bis in die Verfolgergruppe, die allerdings nicht mehr geschlossen zusammen war. Tóth, Tallent, Arai und der Chinese Wei Yu waren nun gemeinsam mit Diniz die ersten Verfolger des Kanadiers, dessen Vorsprung allerdings nur circa fünfzehn Sekunden betrug. Der Ire Robert Heffernan lag nur wenige Sekunden dahinter. Horacio Nava aus Mexiko hatte schon einen Rückstand von fast eineinhalb Minuten. Bei einem weiteren Halt brach Diniz zusammen, konnte sich aber ein weiteres Mal erholen und den Wettkampf wieder aufnehmen.

Dunfee wurde bei Kilometer 39 von den Verfolgern eingeholt. Anschließend setzte sich Tallent ein wenig ab. Vier Sekunden hinter ihm folgte Arai. Tóth, Dunfee und Yu lagen sieben Sekunden zurück. Das war der Stand bei Kilometer vierzig. Kurz vor Beginn der letzten Runde schloss Tóth dann zu Tallent auf und zog an ihm vorbei. In der Gruppe dahinter hatte Yu den Anschluss verloren. Arais Vorsprung auf Dunfee wuchs langsam weiter und der Japaner ging als Dritter auf die letzte Runde. Weltmeister Matej Tóth ließ sich nun den Olympiasieg nicht mehr nehmen. Achtzehn Sekunden nach ihm kam Jared Tallent als Silbermedaillengewinner ins Ziel. Hirooki Arai hatte als Dritter nur acht weitere Sekunden Rückstand auf Tallent. Evan Dunfee blieb Vierter vor Yu Wei und Robert Heffernan. Yohan Diniz schaffte es als Achter hinter dem Norweger Håvard Haukenes ins Ziel.

Matej Tóth war der erste slowakische Olympiasieger und Medaillengewinner in dieser Disziplin. Zugleich war er der erste Olympiasieger der Slowakei in der Leichtathletik.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Track and Field Statistics, Men, 50 km Road Walk, trackfield.brinkster.net, abgerufen am 1. Mai 2022
  2. Internationale Wettkampfregeln (Memento des Originals vom 25. September 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leichtathletik.de (PDF; 7143 KB), S. 224, leichtathletik.de, abgerufen am 1. Mai 2022