Otter (Niedersachsen)

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Wappen Deutschlandkarte
Otter (Niedersachsen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Otter hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 14′ N, 9° 44′ OKoordinaten: 53° 14′ N, 9° 44′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Harburg
Samtgemeinde: Tostedt
Höhe: 47 m ü. NHN
Fläche: 34,24 km2
Einwohner: 1813 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 21259,
21255 (Riepshof)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahl: 04182
Kfz-Kennzeichen: WL
Gemeindeschlüssel: 03 3 53 027
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Todtshorner Weg 9
21259 Otter
Website: www.otter.de
Bürgermeister: Herbert Busch (CDU)
Lage der Gemeinde Otter im Landkreis Harburg
KarteKönigsmoorOtterWelleTostedtWistedtTostedtHandelohUndelohDohrenHeidenauDohrenKakenstorfDrestedtWenzendorfHalvesbostelRegesbostelMoisburgHollenstedtAppelNeu WulmstorfRosengartenBuchholz in der NordheideEgestorfHanstedtJesteburgAsendorfMarxenHarmstorfBendestorfBrackelSeevetalLandkreis HarburgNiedersachsenLandkreis Rotenburg (Wümme)Landkreis HeidekreisLandkreis LüneburgLandkreis StadeFreie und Hansestadt HamburgSchleswig-HolsteinGödenstorfEyendorfVierhöfenGarlstorfSalzhausenToppenstedtWulfsenGarstedtStelleTespeMarschachtDrageWinsen
Karte
Mittelpunkt der Gemeinde Otter
Dorfladen Schünhoff in Otter

Otter ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Tostedt im Landkreis Harburg und eine Kommune in Niedersachsen.

Geografie

Geografische Lage

Otter liegt südlich von Hamburg im äußersten Nordwesten der Lüneburger Heide. Dort liegt Otter östlich des 101 m hohen Otterbergs und südwestlich der Harburger Berge.

Nachbargemeinden

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Otter gehören die Orte Otter, Groß Todtshorn, Klein Todtshorn und Ottermoor sowie die Gehöfte Wümmegrund, Knick, Riepshof, und Schillingsbostel.

Geschichte

Die Besiedlung der Region um Otter lässt sich durch frühgeschichtliche Funde bis ins zweite vorchristliche Jahrtausend zurückverfolgen.

Die älteste bekannte Urkunde, in der der Name „Otter“ steht erschien 1319. Im Schatzregister von 1497 wird es aus unbekanntem Grund "Otther" geschrieben. In anderen Urkunden heißt es immer Otter.[2]

Eingemeindungen

Die heutige Gemeinde Otter besteht seit dem 1. Juli 1972. Damals schlossen sich die eigenständigen Gemeinden Todtshorn und Otter im Rahmen der niedersächsischen Gebiets- und Verwaltungsreform zusammen.[3]

Der Hauenstein

Der Hauenstein erinnert an die historische Grenze des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg und des Bistums Verden

An der Stelle des historischen Hauensteins (niederdeutsch behaven = behauener Stein) erinnert heute dieser 2007 gesetzte Findling an den Grenzstein, der hier seit dem Mittelalter den umstrittenen Grenzbereich der oberen Wümme zwischen dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg und dem Bistum Verden festigte. 1575 wurde die Grenze endgültig festgelegt und 1580 mit Grenzsteinen markiert, nachdem seit dem 13. Jahrhundert Streitigkeiten um dieses Gebiet herrschten. An diesem Drei-Grenzen-Eck trafen sich das Amt Harburg vom Fürstentum Lüneburg mit seiner Vogtei Tostedt, das Amt Winsen mit seiner Vogtei Amelinghausen sowie von Seiten des Bistums Verden das Amt Rotenburg mit seiner Vogtei Schneverdingen.[4]

Die Buche von Todtshorn

Gedenkstein der Buche von Todtshorn

Die Buche von Todtshorn ist auch bekannt als Tilly-Buche oder Napoleon-Buche. Der Volksmund erzählt, dass an dieser Stelle eine stattliche Buche stand, welche bereits zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges eine imposante Größe gehabt haben soll. Im Gedicht Die Buche von Todtshorn beschreibt Friedrich Freudenthal um 1900: Sie trotzte sowohl Napoleon als auch Tilly, den schwedischen Horden sowie den Kosaken. Vom Gipfel des 100m entfernten, 79m[5] hohen Todtshorner Berges hat man einen strategisch guten Weitblick in die umliegende Landschaft. 1972 wurde die Buche Teil des Wappens der Gemeinde Otter.[6]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat, der am 11. September 2011 gewählt wurde, setzt sich wie folgt zusammen:

(Stand: Kommunalwahl am 11. September 2011)

Bürgermeister

Nach der Kommunalwahl 2001 wurde Peter Luba zum Bürgermeister der Gemeinde gewählt. Im Zuge interner Streitigkeiten trat er jedoch von seinem Posten zurück. Bei der anstehenden Neuwahl des Bürgermeisters traten im Dezember 2004 Herbert Busch von der CDU und Gesa Sasse von der UWO gegeneinander an. Busch, der bereits von 1978 bis 1996 Bürgermeister der Gemeinde war, konnte sich der Unterstützung der Ratsmitglieder von CDU und SPD sicher sein. Sasse, die bisherige stellvertretende Bürgermeisterin unter Peter Luba, wurde von der UWO nominiert. Nachdem Luba offensichtlich seiner Ankündigung, sich bei der geheimen Wahl zu enthalten, auch Taten hatte folgen lassen, kam es zu einer Pattsituation. Durch Losentscheid wurde schließlich der 62-jährige Herbert Busch zum neuen Bürgermeister bestimmt.

Wappen

Blasonierung: Das Wappen der Gemeinde Otter zeigt im Schild in Grün einen erhöhten silbernen Dreiberg, oben belegt mit zwei blauen Wellenbändern, unten mit einer grünen Buche.

Bedeutung: Der Dreiberg soll den Otterberg darstellen. Die Wellenbänder stehen für die beiden Flüsse Oste und Wümme. Das Wahrzeichen des Ortsteils Todtshorn wird durch die Buche (im Volksmund „Napoleonbuche“) symbolisiert.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wümme im Naturschutzgebiet Obere Wümmeniederung
Der Schafstall bei Riepshof

Öffentliche Einrichtungen

Der Kindergarten der Gemeinde Otter besteht aus zwei Gruppen.

Bildung

In der Gemeinde gibt es eine Grundschule

Persönlichkeiten

weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen

Commons: Otter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Chronik geschrieben von Wilhelm Marquardt, Immenbeck 1973
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 229.
  4. Tafel am Hauenstein
  5. OpenStreetMap
  6. Tafel am Gedenkstein