Pielenhofen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Pielenhofen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Pielenhofen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 4′ N, 11° 57′ OKoordinaten: 49° 4′ N, 11° 57′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Regensburg
Verwaltungs­gemeinschaft: Pielenhofen-Wolfsegg
Höhe: 340 m ü. NHN
Fläche: 14,52 km2
Einwohner: 1658 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 114 Einwohner je km2
Postleitzahl: 93188
Vorwahl: 09409
Kfz-Kennzeichen: R
Gemeindeschlüssel: 09 3 75 184
Gemeindegliederung: 10 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Judenberger Straße 4
93195 Wolfsegg
Website: www.pielenhofen.de
Erster Bürgermeister: Rudolf Gruber (FW)
Lage der Gemeinde Pielenhofen im Landkreis Regensburg
KarteLandkreis Amberg-SulzbachLandkreis ChamLandkreis Dingolfing-LandauLandkreis EichstättLandkreis KelheimLandkreis LandshutLandkreis Neumarkt in der OberpfalzLandkreis Pfaffenhofen an der IlmLandkreis SchwandorfStraubingLandkreis Straubing-BogenRegensburgForstmühler ForstKreuther ForstBrunn (Oberpfalz)AlteglofsheimAltenthannAufhausenBach an der DonauBarbingBeratzhausenBernhardswaldBernhardswaldBrennbergBrunn (Oberpfalz)DeuerlingDonaustaufDuggendorfHagelstadtHemauHolzheim am ForstKallmünzKöferingLaaberLappersdorfMintrachingMötzingNeutraublingNittendorfObertraublingPentlingPettendorfPfakofenPfatterPielenhofenRiekofenRegenstaufSchierling (Oberpfalz)SinzingSünchingTegernheimThalmassingWenzenbachWiesent (Gemeinde)Wörth an der DonauWolfsegg (Oberpfalz)Zeitlarn
Karte
Pielenhofen (2023)

Pielenhofen ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Regensburg in Bayern. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Pielenhofen-Wolfsegg. Bekannt ist der Ort auch durch das Kloster Pielenhofen und die ehemalige Grundschule der Regensburger Domspatzen.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pielenhofen liegt in der Region Regensburg im Naabtal, umrahmt von steil abfallenden Jurafelsen.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt zehn Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Pielenhofen, Pielenhofer Wald l.d.Naab und Schwaighauser Forst (nur Gemarkungsteil 3).[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zum 19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pielenhofen gehörte zum Reichsstift Kaisheim. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern, bildete aber eine geschlossene Hofmark des Kaisheimischen Subpriorates Kloster Pielenhofen. Das Kloster wurde 1803 säkularisiert und 1838 von den Salesianerinnen gekauft, die ein Institut für höhere Töchter einrichteten.

Ab dem 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen der Gemeindegebietsreform war zunächst 1971 eine Verwaltungsgemeinschaft mit Pettendorf und Wolfsegg vorgesehen. Dazu kam es jedoch zunächst nicht. Im Jahre 1975 wurde diese Planung von der Regierung wieder aufgenommen und realisiert. Am 1. Mai 1978 wurde die Verwaltungsgemeinschaft Pettendorf, bestehend aus Pielenhofen, Pettendorf und Wolfsegg mit Sitz in Pettendorf, gegründet. Am 1. Januar 2002 wurde Pettendorf aus dieser Verwaltungsgemeinschaft entlassen und bildet seither eine Einheitsgemeinde. Der Verwaltungssitz der verbliebenen Gemeinschaft Pielenhofen-Wolfsegg wurde nach Wolfsegg verlegt.[5]

Zum 1. Oktober 2009 wurde eine 1.251.554 Quadratmeter große Teilfläche des aufgelösten gemeindefreien Gebiets Schwaighauser Forst eingegliedert.[6]

In der Klosterkirche hing jahrzehntelang ein Bild des als Kriegsverbrecher zum Tode verurteilten Josef Kollmer in SS-Uniform.[7][8]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Pielenhofen hatte

  • 1861: 883 Einwohner (342 Gebäude in zehn Orten)[9]
  • 1871: 890 Einwohner (334 Gebäude, 150 Wohngebäude in zehn Orten)[10]
  • 1900: 816 Einwohner (146 Wohngebäude)[11]
  • 1925: 863 Einwohner (143 Wohngebäude)[12]
  • 1950: 1116 Einwohner (148 Wohngebäude)[13]
  • 1961: 995 Einwohner (177 Wohngebäude in zehn Orten)[14]
  • 1970: 1051 Einwohner
  • 1987: 1060 Einwohner (250 Gebäude mit Wohnraum, 346 Wohnungen)[15]
  • 1991: 1090 Einwohner
  • 1995: 1062 Einwohner
  • 2000: 1145 Einwohner
  • 2005: 1362 Einwohner
  • 2010: 1414 Einwohner
  • 2015: 1534 Einwohner

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1058 auf 1563 um 505 Einwohner bzw. um 47,7 %.

Der Ort Pielenhofen hatte

  • 1861: 551 Einwohner, 197 Gebäude[9]
  • 1871: 606 Einwohner, 203 Gebäude[10]
  • 1900: 557 Einwohner, 95 Wohngebäude[11]
  • 1925: 591 Einwohner, 95 Wohngebäude[12]
  • 1950: 790 Einwohner, 97 Wohngebäude[13]
  • 1961: 739 Einwohner, 127 Wohngebäude[14]
  • 1987: 737 Einwohner, 169 Wohngebäude, 234 Wohnungen[15]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2020[16]
(in %)
 %
60
50
40
30
20
10
0
54,45
36,02
9,53
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b CSU einschließlich FB
aktuelle Sitzverteilung im Gemeinderat Pielenhofen (15. März 2020)
   
Insgesamt 12 Sitze

CSU einschließlich FB

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat besteht aus 12 Mitgliedern. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 1.230 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Pielenhofen, 866 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 70,41 Prozent lag.[16]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1990–2004: Franz Wittl
  • 2004–2020: Reinhold Ferstl
  • seit 2020: Rudolf Gruber (FW)

Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde Rudolf Gruber mit 62,76 % der Stimmen zum Ersten Bürgermeister gewählt.[17]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Pielenhofen
Wappen von Pielenhofen
Blasonierung: „In Schwarz ein goldener Lilienstengel, der unten von einem gesenkten, in zwei Reihen von Silber und Rot geschachten Balken überdeckt ist.“[18]

Das Wappen wird seit 1970 geführt.

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • FC Pielenhofen/Adlersberg

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1998 gab es im Bereich der Land- und Forstwirtschaft und im produzierenden Gewerbe keine, im Bereich Handel und Verkehr 110 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 56 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 370. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 19 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 471 Hektar. Davon waren 403 Hektar Ackerfläche.

Behörden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2012 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergarten: 50 Kindergartenplätze mit 54 Kindern
  • Volksschule: vier Klassen mit 71 Schülern
  • Realschule: privat mit sechs Klassen und 117 Schülern

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfram Menschick (1937–2010), Kirchenmusiker und Komponist von Kirchenmusik, Domkapellmeister in Eichstätt

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pielenhofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Pielenhofen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 28. November 2017.
  3. Gemeinde Pielenhofen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  4. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. (zip) Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 13. September 2022, abgerufen am 8. September 2023.
  5. Sechstes Gesetz zur Änderung der Gliederung von Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften vom 23. November 2001 (GVBl S. 738)
  6. Verordnung zur Auflösung des gemeindefreien Gebietes „Schwaighauser Forst“ (Landkreis Regensburg) Vom 1. September 2009 Az. 12-1406 R 6. In: Amtsblatt der Regierung der Oberpfalz Nr. 09/2009 vom 15.09.2009. 65. Jahrgang, Nr. 9, S. 80–84 (online [PDF]).
  7. SZ: Der Kriegsverbrecher von Pielenhofen
  8. Patrick Wehner Der Kriegsverbrecher von Pielenhofen, Süddeutsche Zeitung, 12. Dezember 2022, S. R8
  9. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 769, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 951, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 950 (Digitalisat).
  12. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 966 (Digitalisat).
  13. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 807 (Digitalisat).
  14. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 594 (Digitalisat).
  15. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 272 (Digitalisat).
  16. a b Wahl des Gemeinderats - Gemeinde Pielenhofen. Abgerufen am 22. November 2020.
  17. https://wahlen.landkreis-regensburg.de/kommunal2020/20200315/09375184/html5/Buergermeisterwahl_Bayern_67_Gemeinde_Gemeinde_Pielenhofen.html
  18. Eintrag zum Wappen von Pielenhofen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  19. Siehe die Webseite des Partnerschaftskomitees der Gemeinde Pielenhofen (Memento des Originals vom 26. Januar 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pielenhofen-staedtepartnerschaft.de