„Universität Hamburg“ – Versionsunterschied

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=== Gründungszeit ===
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Anfang des 20. Jahrhunderts strebten vermögende Privatleute die Gründung einer staatlichen Universität an, Anträge an Senat und Bürgerschaft blieben aber ohne Erfolg. Gegen diesen Schritt sprach sich u.a. die einflussreiche Handelskammer aus. Die Befürworter gründeten die [[Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung]] 1907 und das [[Hamburgisches Kolonialinstitut|Hamburgische Kolonialinstitut]] 1908. Erstere Institution unterstützte die Anwerbung von Gelehrten für die Lehrstühle des Allgemeinen Vorlesungswesen und die Finanzierung von Forschungsreisen, letztere war für alle Bildungs- und Forschungsfragen für alle überseeischen Gebiete zuständig. In demselben Jahr bewilligte die Bürgerschaft einen Bauplatz auf der Moorweide für die Errichtung des von [[Edmund Siemers]] gestifteten Vorlesungsgebäudes für das allgemeine Vorlesungswesen. Das Gebäude wurde am 13. Mai 1911 von Siemers an den damaligen Bürgermeister [[Max Predöhl]] feierlich übergeben<ref>[http://www.uni-hamburg.de/PSV/PR/Presse/Unihh/3_01/esa.html Übergabe des Hauptgebäudes von Siemers an Max Predöhl]</ref>. Heute ist das Gebäude der Sitz der Verwaltung der Universität. Der Erste Weltkrieg unterbrach die Bemühungen um die Errichtung einer Universität in der Hansestadt.
Anfang des 20. Jahrhunderts strebten vermögende Privatleute die Gründung einer staatlichen Universität an, Anträge an Senat und Bürgerschaft blieben aber ohne Erfolg. Die Befürworter gründeten die [[Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung]] 1907 und das [[Hamburgisches Kolonialinstitut|Hamburgische Kolonialinstitut]] 1908. Erstere Institution unterstützte die Anwerbung von Gelehrten für die Lehrstühle des Allgemeinen Vorlesungswesen und die Finanzierung von Forschungsreisen, letztere war für alle Bildungs- und Forschungsfragen für alle überseeischen Gebiete zuständig. In demselben Jahr bewilligte die Bürgerschaft einen Bauplatz auf der Moorweide für die Errichtung des von [[Edmund Siemers]] gestifteten Vorlesungsgebäudes für das allgemeine Vorlesungswesen. Das Gebäude wurde am 13. Mai 1911 von Siemers an den damaligen Bürgermeister [[Max Predöhl]] feierlich übergeben<ref>[http://www.uni-hamburg.de/PSV/PR/Presse/Unihh/3_01/esa.html Übergabe des Hauptgebäudes von Siemers an Max Predöhl]</ref>. Heute ist das Gebäude der Sitz der Verwaltung der Universität. Der Erste Weltkrieg unterbrach die Bemühungen um die Errichtung einer Universität in der Hansestadt.


Nach Kriegsende machte die erste frei gewählte Bürgerschaft 1919 mit [[Werner von Melle]] einen der bekanntesten Universitäts-Befürworter zum Ersten Bürgermeister und beschloss ein ''Vorläufiges Gesetz über eine Hamburgische Universität und Volkshochschule''. Die Zahl der ordentlichen Hamburger Professuren wurde von 19 auf 39 erhöht. Neben den Staatsinstituten gingen das Kolonialinstitut, das Allgemeine Vorlesungswesen und das [[Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf|allgemeine Krankenhaus Eppendorf]] in der Universität auf.
Nach Kriegsende machte die erste frei gewählte Bürgerschaft 1919 mit [[Werner von Melle]] einen der bekanntesten Universitäts-Befürworter zum Ersten Bürgermeister und beschloss ein ''Vorläufiges Gesetz über eine Hamburgische Universität und Volkshochschule''. Die Zahl der ordentlichen Hamburger Professuren wurde von 19 auf 39 erhöht. Neben den Staatsinstituten gingen das Kolonialinstitut, das Allgemeine Vorlesungswesen und das [[Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf|allgemeine Krankenhaus Eppendorf]] in der Universität auf.

Version vom 28. Juni 2010, 17:33 Uhr

Universität Hamburg
Motto Tor zur Welt der Wissenschaft
Gründung 28. März 1919
Trägerschaft Behörde für Wissenschaft und Forschung
Ort Hamburg
Bundesland Hamburg
Land Deutschland
Präsident Dieter Lenzen
Studierende 38.758 (WS 2009/10), [1]
davon Ausländer: 4.798[2]
Mitarbeiter 10.102 (+Medizin) (2007) [3]
davon Professoren 690
Jahresetat 303,26 Millionen Euro[4]
Website www.uni-hamburg.de

Die Universität Hamburg ist mit derzeit fast 39.000 Studenten die größte Hochschule in Hamburg und eine der größten in Deutschland. Wie die Universitäten in Köln und Frankfurt am Main wurde sie 1919 zum Ersatz der verlorenen Kaiser-Wilhelms-Universität zu Straßburg gegründet.[5] Ihren Sitz hat sie im Hamburger Stadtteil Rotherbaum (Bezirk Eimsbüttel).

Geschichte

Vorgründungszeit

Siegel der Universität Hamburg
Hauptgebäude
Hauptgebäude, Seitenflügel (2005)
Audimax (2005)
Lage in Hamburg
„Phil-Turm“ auf dem Campus (2004), gebaut in den 1960ern
„Wiwi-Bunker“, gebaut in den 1970ern
„Geomatikum“, gebaut in den 1970ern

Als Johannes Bugenhagen 1529 in Hamburg war, um der protestantisch gewordenen Stadt eine neue Schul- und Kirchenordnung zu geben, gründete er im ehemaligen Kloster St. Johannis Hamburgs erste höhere Lehranstalt, die Gelehrtenschule des Johanneums. Aus Anlass der Gründung wird auch die städtische Bibliothek (von 1479) erneuert.

Wegen des starken Zulaufes zum Johanneum und um die Abwanderung von jungen Leuten an die Gymnasien in Stade und Bremen einzudämmen, wurde 1613 das Akademische Gymnasium gegründet. Dort konnte man sich in zweijährigen Studien auf den Besuch einer Universität vorbereiten. Das Kollegium bestand aus vier, später sechs Professoren. Bekanntester Rektor dieser beiden Institutionen war der geborene Lübecker Arzt Joachim Jungius, der von 1628 bis 1657 in Hamburg wirkte. Danach vernachlässigten Rat und Bürgerschaft Jahrhunderte lang die öffentliche akademische Bildung in Hamburg. Hamburg war eine Handelsrepublik mit überseewirtschaftlichen Interessen und die Bildungsbedürfnisse seines Patriziats selbst – Hauslehrer und private Akademien – konnte dieses aus eigener Tasche befriedigen. Die bedeutendsten Einrichtungen waren die Handelsakademie Hamburg, die 1768 unter maßgeblicher Beteiligung von Johann Georg Büsch gegründet wurde und deren bedeutendster Absolvent Alexander von Humboldt war, sowie die Hamburger Sternwarte von 1801, denn hier ging es um Navigation.

Das modernere Christianeum im benachbarten Altona, von der dänischen Krone kräftig gefördert, verstärkte ab 1738 den Schwund von Interessenten an den öffentlichen höheren Schulen. 1837 hatte die Gelehrtenschule 125 Zöglinge, das Akademische Gymnasium 18 (Einwohner Hamburgs 1806: 130.000).

Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde das glücklose Akademische Gymnasium geschlossen und durch den Senat ein Allgemeines Vorlesungswesen zur Weiterbildung und Verbreitung der Wissenschaft gegründet, das heute noch besteht. Der Lehrkörper bestand aus Gastdozenten und den Direktoren der wissenschaftlichen Anstalten Hamburgs (chemisches Staatslaboratorium, Institut für Physik, botanischer Garten, Laboratorium für Warenkunde). 1900 kam noch das Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten hinzu. 1910 genehmigte der Senat die ersten beiden öffentlichen höheren Mädchenschulen in Hamburg, nachdem bereits seit 60 Jahren auch Nicht-Protestanten an den höheren Schulen aufgenommen werden konnten.

Gründungszeit

Anfang des 20. Jahrhunderts strebten vermögende Privatleute die Gründung einer staatlichen Universität an, Anträge an Senat und Bürgerschaft blieben aber ohne Erfolg. Die Befürworter gründeten die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung 1907 und das Hamburgische Kolonialinstitut 1908. Erstere Institution unterstützte die Anwerbung von Gelehrten für die Lehrstühle des Allgemeinen Vorlesungswesen und die Finanzierung von Forschungsreisen, letztere war für alle Bildungs- und Forschungsfragen für alle überseeischen Gebiete zuständig. In demselben Jahr bewilligte die Bürgerschaft einen Bauplatz auf der Moorweide für die Errichtung des von Edmund Siemers gestifteten Vorlesungsgebäudes für das allgemeine Vorlesungswesen. Das Gebäude wurde am 13. Mai 1911 von Siemers an den damaligen Bürgermeister Max Predöhl feierlich übergeben[6]. Heute ist das Gebäude der Sitz der Verwaltung der Universität. Der Erste Weltkrieg unterbrach die Bemühungen um die Errichtung einer Universität in der Hansestadt.

Nach Kriegsende machte die erste frei gewählte Bürgerschaft 1919 mit Werner von Melle einen der bekanntesten Universitäts-Befürworter zum Ersten Bürgermeister und beschloss ein Vorläufiges Gesetz über eine Hamburgische Universität und Volkshochschule. Die Zahl der ordentlichen Hamburger Professuren wurde von 19 auf 39 erhöht. Neben den Staatsinstituten gingen das Kolonialinstitut, das Allgemeine Vorlesungswesen und das allgemeine Krankenhaus Eppendorf in der Universität auf.

1929/30 war Ernst Cassirer in Hamburg der erste jüdische Rektor an einer deutschen Universität.

Weimarer Republik

In der Weimarer Republik erlebte die Universität ihre erste Blüte. Mehrere tausend Studenten waren ständig an den vier Fakultäten eingeschrieben, renommierte Gelehrte wie Albrecht Mendelssohn Bartholdy, Aby Warburg und Ernst Cassirer kamen an die aufstrebende Universität. Carl Heinrich Becker war ein bedeutender Hochschulreformer der Weimarer Republik. 1921 und 1925-1930 war er (parteiloser) Preußischer Kultusminister. Als Ordinarius an der neuen Universität Hamburg gehörte er zu den Gründern der modernen Orientalistik.[7] Die Zahl der ordentlichen Professoren wuchs bis 1931 auf 75. Weil besonders Studenten unter der schlechten Wirtschaftslage zu leiden hatten, die in der Republik zu jener Zeit herrschte, wurde 1922 der Verein Hamburger Studentenhilfe gegründet. Der Verein eröffnete im Herbst in der Elsässer Straße in Dulsberg das erste Studentenwohnheim in Hamburg und im Sommer des darauffolgenden Jahres in der Rentzelstraße die erste Mensa der Stadt.

Nationalsozialismus

In der Zeit des Nationalsozialismus trug die gleichgeschaltete Universität den Namen „Hansische Universität“. Massive politische Einflussnahme führte auch in Hamburg zur Entfernung von Büchern unliebsamer Autoren aus den Bibliotheken und zu Schikanen gegen vermeintliche Gegner des Volkes. Etwa fünfzig Wissenschaftler mussten die Universität verlassen (darunter Ernst Cassirer und William Stern), mindestens zehn Studenten wurden der Zusammenarbeit mit der Weißen Rose Hamburg verdächtigt und festgenommen, vier von ihnen starben: der Chemiestudent Hans Conrad Leipelt wurde am 29. Januar 1945 in München-Stadelheim mit dem Fallbeil hingerichtet, der Medizinstudent Frederick Geussenhainer verhungerte im April 1945 im KZ Mauthausen, der Philosophiestudent Reinhold Meyer wurde am 12. November 1944 im KZ Fuhlsbüttel ermordet und die Medizinstudentin Margaretha Rothe starb am 15. April 1945 in einem Krankenhaus in Leipzig an den Folgen der Haft. Im Foyer des Audimax wurde 1971 eine von Fritz Fleer gestaltete Gedenkplatte zur Erinnerung an die vier Widerstandskämpfer in den Boden eingelassen.

Nachkriegszeit und Bundesrepublik

Nach dem Krieg wurde die Universität 1945 als Universität Hamburg wieder eröffnet, der Lehr- und Forschungsbetrieb langsam wieder aufgebaut. Zu den vier Gründungsfakultäten (Rechts- und Staatswissenschaften, Medizin, Philosophie und Naturwissenschaften) kamen 1954 die (evangelische) Theologische Fakultät und (durch Abspaltung von der Fakultät für Rechts- und Staatswissenschaften) die Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften hinzu. Ende der 1950er- und Anfang der 1960er-Jahre wurden das Auditorium Maximum (Audimax) und der Philosophenturm (Phil-Turm) am Von-Melle-Park eingeweiht, die Botanischen Institute und der Botanische Garten wurden nach Klein Flottbek verlegt. Mit dem Studenten-Boom der 1970er-Jahren kamen das Geomatikum, die Gebäude am Martin-Luther-King-Platz sowie das der Wirtschaftswissenschaften (der Wiwi-Bunker) und andere bis heute markante Gebäude hinzu. Dennoch reichte der Platz am Hauptcampus nicht aus und so nutzt die Universität heute Liegenschaften im gesamten Hamburger Stadtgebiet. In den Jahren 1998 und 2002 wurden die vom Ehepaar Hannelore und Helmut Greve gestifteten Flügelbauten am Hauptgebäude der Universität an der Edmund-Siemers-Allee bezogen. Weitere Einrichtungen der Universität befinden sich in anderen Stadtteilen; das Universitätsklinikum in Eppendorf, der neue Botanische Garten und das Institut für Allgemeine Botanik in Flottbek, das Institut für Schiffbau in Barmbek, das Institut für Hydrobiologie und Fischereiwissenschaft in Altona in der Nähe von Hafen und Elbe, die Sternwarte in Bergedorf und einige Physikalische Institute in Bahrenfeld, wo auch das weltbekannte Deutsche Elektronensynchrotron (DESY) arbeitet. Seit 1994 ist die Informatik in Stellingen zusammengefasst (Informatikum).

Ende der 1960er-Jahre kam es im Zuge der 68er-Bewegung auch an der Universität Hamburg zu Studentenprotesten und zur Bildung einer „außerparlamentarischen Opposition“. 1969 verabschiedete die Bürgerschaft ein neues Universitätsgesetz, das die Fakultäten auflöste und durch 15 Fachbereiche ersetzte. Die Selbstverwaltung der Universität wurde gestärkt, die Mitbestimmung von Studenten und Mitarbeitern gesetzlich verankert. Das Amt des Rektors wurde abgeschafft und durch das Amt des Präsidenten ersetzt. Im Hochschulgesetz von 1979 wurden Teile dieser Reformen auf richterliche Weisung wieder rückgängig gemacht.

Die Zahl der Fachbereiche war bis auf 19 angewachsen, als die Fachbereiche Rechtswissenschaft I und Rechtswissenschaft II (reformierte Rechtswissenschaften) im Jahr 2000 zum gemeinsamen Fachbereich Rechtswissenschaft (FB 02) zusammengeführt wurden. Seither gab es keinen Fachbereich mit der Nummer 17 mehr.

Seit Mitte der 1990er-Jahre wurde der Etat der Universität regelmäßig gekürzt, gleichzeitig wurden Maßnahmen zur Verringerung der durchschnittlichen Studiendauer und zur Verringerung der Abbrecherquote gesucht. Anstrengungen zur Harmonisierung der europäischen Hochschullandschaft (Bologna-Prozess) erforderten zusätzliche Strukturmaßnahmen sowohl an der Verwaltung als auch an den Studienordnungen. Der Reform- und Sparprozess dauert bis heute an.

2002 schlug die sogenannte Dohnanyi-Kommission unter der Leitung des ehemaligen Hamburger Bürgermeisters Klaus von Dohnanyi (SPD) im Auftrag des Hamburger Senats (CDU-FDP-Schill) massive Veränderungen an Hochschulstruktur und -verwaltung vor.

Als Folge der von dieser Kommission erarbeiteten Empfehlungen wurde am 1. April 2005 die Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik (HWP) gegen den Willen der beiden beteiligten Universitäten per Gesetz zu einem Teil der Universität Hamburg gemacht. Die bisherigen 17 Fachbereiche und die HWP wurden zu sechs Fakultäten zusammengefasst.

Am 28. Juni 2006 hat die Hamburgische Bürgerschaft mit dem Studienfinanzierungsgesetz allgemeine Studiengebühren an den Hamburger Hochschulen eingeführt, die seit dem Sommersemester 2007 erhoben werden.

Jüdische Vergangenheit des Universitätsviertels

Platz der jüdischen Deportierten zwischen Westflügel der Universität und Staatsbibliothek

Die Universität liegt geographisch im früheren und heutigen Zentrum jüdischen Lebens der Stadt, dem Stadtviertel Grindel im Bezirk Eimsbüttel. Am Rande des heutigen Campus der Universität stand bis 1939 die während der Reichspogromnacht zerstörte Bornplatzsynagoge.

Auf dem früheren Standort der Bornplatzsynagoge wurde 1988 zum 50. Jahrestag der Reichspogromnacht mit Granitsteinen das frühere Deckengewölbe der Synagoge im Originalmaßstab im Boden nachgebildet. Der von Margit Kahl gemeinsam mit Bernhard Hirche gestaltete Platz bekam den Namen des letzten Hamburger Oberrabbiners vor dem Kriege Joseph Carlebach, der 1941 mit seiner Gemeinde deportiert und 1942 umgebracht wurde.

2003, am 120. Geburtstag Carlebachs, stiftete die Universität Hamburg den Joseph-Carlebach-Preis, der seit dem Jahre 2004 alle zwei Jahre verliehen wird. Der Preis wird für herausragende wissenschaftliche Beiträge aus dem Hamburger Raum zur jüdischen Geschichte, Religion und Kultur, an junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler vergeben.

Am Institut für Germanistik der Universität kann die Jiddische Sprache studiert werden.

Nachkriegsstudierende

Hamburg, Studenten fahren nach England

In den Jahren 1945 bis 1950 erhielten insgesamt 10565 Bewerberinnen und Bewerber einen Studienplatz an der Universität Hamburg. Zu ihnen gehörten Conrad Ahlers, Hoimar von Ditfurth und Helmut Schmidt. 2655 (25%) der zum Studium Zugelassenen waren weiblich, 7910 männlich. Eine statistische Auswertung der Immatrikulationsunterlagen dieser Nachkriegsstudierenden gewährt sozialgeschichtliche Einblicke.

Der größte Teil der zugelassenen Bewerberinnen und Bewerber erhielt eine Zulassung zum Studium an der Philosophischen (3209), der zweitgrößte Teil wurde an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen (2893), der drittgrößte an der Medizinischen (2811) und der viertgrößte an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät (1645) zugelassen (für 7 Studierende war eine Fakultätszuordnung nicht möglich).

Obgleich die Philosophische Fakultät bezogen auf den Gesamtzeitraum die höchsten Zulassungszahlen aufwies, war sie in den einzelnen Semestern nicht immer diejenige Fakultät, an der die meisten Studienplatzbewerberinnen und -bewerber zugelassen wurden. Beispielsweise waren von den insgesamt 2872 Studierenden, die im ersten Nachkriegssemester 1945/46 an der Hamburger Universität immatrikuliert waren, lediglich 601 (20,92%) an der Philosophischen, jedoch 952 (33.14%) an der Medizinischen und 812 (28,27%) an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät zugelassen worden. Geringere Zulassungszahlen als die Philosophische wies im genannten Semester allein die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät mit 506 (17,61%) Studierenden auf.

Ledig waren zwischen 1945 und 1950 zum Zeitpunkt der Immatrikulation durchschnittlich 83% (8742) der Studierenden. 14% (1428) sind verheiratet gewesen. Der größte Teil der Studierenden, 83% (8797), gehörte der evangelischen Kirche an, der zweitgrößte Teil, 9% (935), der katholischen.

39% (4091) der Studierenden waren in Hamburg beziehungsweise in den Gebieten geboren worden, die 1937/38 durch das Groß-Hamburg-Gesetz eingemeindet wurden. 28% (2936) stammten aus den Flucht- und Vertreibungsgebieten.

30% (3251) der Studierenden gaben an, dass ihr Vater eine Hochschule besucht hatte. 12% (1293) bejahten die Frage nach einem Hochschulbesuch des Großvaters.

1. Mitgliedschaft in nationalsozialistischen Organisationen

Im Betrachtungszeitraum immatrikulierten sich 1984 Studierende, die bereits während der Zeit des Nationalsozialismus an der Hamburger Universität studiert hatten. Für diese können Angaben hinsichtlich ihrer Zugehörigkeit zu nationalsozialistischen Organisationen gemacht werden: Mehr als 60% von ihnen waren nachweisbar Mitglied in mindestens einer nationalsozialistischen Organisation gewesen.

2. Aufbau einer studentischen Vertretung

Die ersten Ansätze zum Aufbau einer studentischen Vertretung gingen von Studierenden aus, welche ihr Studium noch unter dem Nationalsozialismus begonnen hatten: Ebenso wie die anderen Universitäten der Britischen Besatzungszone blieb die Hamburger Universität im Sommersemester 1945 geschlossen. Am 15. Mai 1945 bildete sich eine aus etwa 20 Studierenden bestehende Vertretung. Im August 1945 wurde diese von der Britischen Besatzungsmacht anerkannt. Die Besatzungsmacht erteilte zugleich den Auftrag, demokratische Wahlen zu der Vertretung vorzubereiten. Gewählt wurde in Hamburg Ende des Jahres 1946. Die erste gewählte studentische Vertretung nannte sich Zentralausschuss der Studentenvereinigungen in Hamburg beziehungsweise Zentralausschuß der Hamburger Studentenschaft. Im Frühjahr 1947 wurde der Name Allgemeiner Studenten-Ausschuss (AStA) der Universität Hamburg angenommen.

3. Studentische Vereinigungen

Im Jahr 1948 existierten an der Hamburger Universität mindestens 14 studentische Vereinigungen: Politische Gruppen (Sozialistischer Deutscher Studentenbund, Liberale Studentengruppe Hamburg, Kommunistische Studentengruppe Hamburg, Studentische Arbeitsgemeinschaft für Völkerrecht und Friedenspolitik, Internationaler Studentischer Arbeitskreis der Kriegsdienstgegner (IAK) - Hochschulgruppe Hamburg), Christliche Gruppen (Evangelische Studentengemeinde, Katholische Studentengemeinde), so genannte Ausländerclubs (Internationaler Studentenverein an der Universität Hamburg (Verein der Ausländischen Studenten an der Universität Hamburg)), Verbindungsähnliche Gemeinschaften (Studenten-Club „Hansea“, Katholischer Studentenverein „Albingia“, Wissenschaftlicher Katholischer Studentenverein „Petrus Canisius“), Kulturelle Gruppen (Hamburger Studentenbühne) und sonstige Vereinigungen (Hamburger Akademischer Club, Studentenunion).

Die Mitgliederzahlen der einzelnen Vereinigungen liegen nur teilweise vor. Aussagen zur Höhe des Organisationsgrades lassen sich bezogen auf das Jahr 1950 treffen. In diesem Jahr waren in 25 offiziell registrierten studentischen Vereinigungen insgesamt 654 Studentinnen und Studenten, 1/7 aller Studierenden, organisiert.

Zur aktuellen politischen Situation

Siehe Politik in Hamburg – Hochschulpolitik

Forschung

Fakultäten

Seit dem Wintersemester 2008 sind folgende sechs Fakultäten, die sich in 22 Fachbereiche, Departments und Forschungszentren unterteilen, an der Universität Hamburg untergebracht:

Fakultät für Rechtswissenschaft

  • Rechtswissenschaft

Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

  • Fachbereich Betriebswirtschaftslehre (BWL)
  • Fachbereich Sozialökonomie
  • Fachbereich Sozialwissenschaften
  • Fachbereich Volkswirtschaftslehre (VWL)

Fakultät für Medizin

  • Medizin

Fakultät für Erziehungswissenschaften, Psychologie und Bewegungswissenschaften

  • Fachbereich Erziehungswissenschaft
  • Fachbereich Psychologie
  • Fachbereich Bewegungswissenschaft

Fakultät für Geisteswissenschaften

  • Fachbereich Evangelische Theologie
  • Departments Sprache, Literatur, Medien
  • Department Philosophie
  • Fachbereich Geschichtswissenschaft
  • Department Kulturgeschichte und Kulturkunde
  • Asien-Afrika-Institut

Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften

  • Department Biologie
  • Department Chemie
  • Department Geowissenschaften
  • Department Informatik
  • Department Mathematik
  • Department Physik
  • Zentrum für Bioinformatik (ZBH)

Institutionen

Neben den Angeboten der Fakultäten und Departments gibt es an der Universität sechs Sonderforschungsbereiche, von denen fünf von der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften, einer von der Fakultät für Medizin und einer von der Fakultät für Geisteswissenschaften getragen werden. Darüber hinaus gibt es je sechs DFG-Forschergruppen und Graduiertenkollegs, zwei Max Planck International Research Schools, 13 Nachwuchsgruppen (Emmy-Noether-Programm, BMBF, etc.) sowie viele große Forschungsprojekte, die von EU, BMBF, DFG, Volkswagen Stiftung und anderen forschungsfördernden Institutionen finanziert werden. Insgesamt wirbt die Universität Hamburg jährlich etwa 85 Mio. Euro an Drittmitteln ein.

Im Rahmen der Exzellenzinitiative wurden in der ersten Ausschreibungsrunde zwei Konzepte für die Förderlinie Exzellenzcluster zu Vollanträgen ausgearbeitet. Dabei handelt es sich mit "Light and Matter" sowie "Atomically Tailored Materials and Quantum Nanoprobes" jeweils um Anträge aus dem Umfeld der Physik. Einen Antrag in der 3. Förderlinie (so genanntes Zukunftskonzept) hat die Universität Hamburg in der ersten Antragrunde nicht gestellt. In der zweiten Ausschreibungsrunde wurde die Universität Hamburg aufgefordert, einen Vollantrag für ein Exzellenzcluster "Integrated Climate System Analysis and Prediction (CliSAP)" zu stellen. Dieser wurde am 19. Oktober 2007 bewilligt.

Außerdem betreut die Universität sechs Schausammlungen und einen Botanischen Garten in Hamburg-Klein Flottbek.

Bedeutende wissenschaftliche Persönlichkeiten der Universität

Name Fachgebiet Bedeutung


Emil Artin Mathematik (Algebra) 1889-1962 Mitbegründer der modernen Algebra [8],[9]
Carl Heinrich Becker Orientalistik 1876-1933 1925-1930 preußischer Kultusminister (parteilos)
Hans Peter Bull Verwaltungsrecht *1936 Erster Bundesbeauftragter für den Datenschutz; Innenminister in Schleswig-Holstein
Ernst Cassirer Philosophie 1874–1945 Kulturphilosophisches Hauptwerk: Philosophie der symbolischen Formen
Lothar Collatz Mathematik 1910-1990 Bedeutender Numerischer Mathematiker; Collatz-Problem; vielfacher Ehrendoktor
Ralf Gustav Dahrendorf Soziologie an der Akademie für Gemeinwirtschaft (später Universität Hamburg) 1929-2009 Deutsch-britischer Soziologe, Politiker und Publizist
Otto Dempwolff Indonesische und Südseesprachen 1871–1938 Sprachwissenschaftler: Erforschung afrikanischer Sprachen
Peter Drucker Volkswirtschaft 1909–2005 Pionier der modernen Managementlehre, Träger der Presidential Medal of Freedom; Student in Hamburg (20er Jahre)
Fritz Fischer Geschichte 1908–1999 Forschungen über die deutsche Politik im Ersten Weltkrieg; Auslöser der Fischer-Kontroverse
Herbert Gardemin Orthopädie 1904-1968 Dekan der Medizinischen Fakultät
Erich Hecke Mathematik 1887-1947 Bedeutender Zahlentheoretiker (algebraische Zahlentheorie, Theorie der Modulformen)
Wolfgang Hoffmann-Riem Rechtswissenschaft *1940 Bundesverfassungsrichter 1999 - 2008
Alfons Maria Jakob Medizin 1884–1931 Entdecker der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
J. Hans D. Jensen Physik 1907–1973 Physik-Nobelpreisträger 1963
Walter Kaminsky Chemiker *1941 Kaminsky-Katalysatoren und Hamburger Verfahren
Curt Kosswig Biologie 1903–1982 "Vater" der türkischen Universitäts-Zoologie [10]
Hermann Kümmell Chirurgie 1852-1937 Pionier der Röntgendiagnostik
Bernhard Nocht Medizin 1857–1945 Gründer des Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
Erwin Panofsky Kunstgeschichte 1892–1968 Einer der bedeutendsten Kunsthistoriker des 20. Jahrhunderts; Begründer der Ikonologie
Wolfgang Paul Physik 1913–1993 Physik-Nobelpreisträger 1989
Wolfgang Pauli Physik 1900–1958 Physik-Nobelpreisträger 1945
Jan Philipp Reemtsma Germanistik *1952 Stifter und Vorstand des Hamburger Instituts für Sozialforschung (HIS)
Theodor Rumpf Innere Medizin 1851-1934 1892 Direktor des UKE
Helmut Schelsky Soziologie 1912–1984 Einflussreichster Soziologe der westdeutschen Nachkriegszeit
Karl Schiller Volkswirtschaft 1911–1994 ehem. Bundesminister für Wirtschaft und Finanzen
Hasso Scholz Pharmakologie *1937 Mitglied der Leopoldina
Eberhard Schorsch Sexualwissenschaft 1935–1991 Arzt, Psychiater und Sexualforscher. Vors. der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung von 1982 bis 1985
Dietrich Schwanitz Anglistik, Literaturwissenschaften 1940–2004 Autor des 1995 veröffentlichten und später verfilmten Romans "Der Campus"
Bruno Snell Klassische Philologie 1896–1992 1944 Gründer des „Thesaurus Linguae Graecae“, 1947 Mitbegründer der Jungius-Gesellschaft, 1951–1953 Rektor der Universität
Otto Stern Physiker 1888–1969 Physik-Nobelpreisträger 1943
William Stern Psychologie 1871–1938 Begründer der Differenziellen Psychologie und Erfinder des Intelligenzquotienten
Thomas Straubhaar Volkswirtschaftslehre *1957 Direktor des Hamburger WeltwirtschaftsInstituts, Botschafter der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
Hermann Arthur Thost HNO-Heilkunde 1854-1937 Erster Direktor der HNO-Klinik
Aby Warburg Kunstgeschichte 1866–1929 Gründer des Warburg Institute
Carl Friedrich von Weizsäcker Physik, Philosophie 1912–2007 Bedeutender Atomphysiker und Friedensforscher
Egmont Zechlin Geschichte und Journalistik 1896–1992 1947–1967 in Hamburg, Gründungsdirektor des Hans-Bredow-Institutes ab 1950
Max August Zorn Mathematik (Algebra, Mengenlehre) 1906-1993 Bedeutendster Beitrag zur modernen Mathematik ist das sogenannte Lemma von Zorn

Bibliotheken

Neben der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky gibt es noch 65 weitere Bibliotheken an den Fachbereichen und weiteren Einrichtungen. Eine der größten ist die Rechtsbibliothek, die 2005 fertiggestellt wurde und sich über fünf Etagen erstreckt. Sie wurde an das alte Rechtshaus angegliedert und stellt mit ihrer grün-gelb-weißen Glasfassade einen Blickfang an der Rothenbaumchaussee dar.

Kooperationen und Mitgliedschaften

Die Universität Hamburg ist Mitglied in sechs Forschungs-Vereinigungen, 19 weitere Einrichtungen unterhalten Vertretungen an der Uni. Sie ist Partneruni der European Interuniversity Centre for Human Rights and Democratisation. Außerdem beteiligt sich die Universität am Verbund Norddeutscher Universitäten.

Lehre

Seit Mai 2005 gliedert sich die Universität in sechs Fakultäten und sieben senatsunmittelbare Einrichtungen. Die Fakultäten gliedern sich in Fachbereiche bzw. Departments (siehe Punkt 1.5.1). Größter Einzelfachbereich ist die Medizin mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Größter Studiengang ist die Sozialökonomie mit über 2.200 Studierenden und den vier interdisziplinären Fachgebieten BWL, VWL, Recht und Soziologie, die bis 2005 eine selbständige Universität (HWP) bildeten.

Der ganz überwiegende Teil der Studiengänge an der Universität Hamburg wurde 2005 bis 2007 auf das Bachelor-/Master-System umgestellt. Eine besondere Herausforderung stellte dabei die Umstellung der Lehramtstudiengänge dar, die sämtlich zum Wintersemester 2007/08 unmgestellt wurden; hierfür war das Zentrum für Lehrerbildung Hamburg zuständig. Zudem gab es zahlreiche Aufbaustudiengänge und berufsbezogene Weiterbildungsstudiengänge.

Weiterhin bestand die Möglichkeit, an sechs Graduiertenkollegs ein forschungsorientiertes Promotionsstudium aufzunehmen.


Studium ohne Abitur

Eine Besonderheit der Universität Hamburg ist das Studium ohne Abitur. Am Fachbereich Sozialökonomie können auch Menschen ohne Abitur über den offenen Hochschulzugang über eine Hochschulzugangsprüfung studieren. Deshalb beinhaltet das Grundstudium auch Einführungskurse und Brückenseminare, die für Menschen aus dem Zweiten und Dritten Bildungsweg zugeschnitten sind. Die Studierenden können ihr Abiturwissen oder die vorhandenen Berufserfahrungen in das Studium integrieren. Das Bildungsziel sind selbstdenkende Menschen mit einem anerkannten Hochschulabschluss.


Bildung

Ein „Allgemeines Vorlesungswesen“, das sowohl eigene Veranstaltungen durchführt als auch geeignete universitäre Lehrveranstaltungen zusammenfasst, steht der Öffentlichkeit seit 1919 zur Verfügung.

Universitätsleben

Campus

Die Liegenschaften der Uni Hamburg sind über das gesamte Stadtgebiet verstreut. Das Hauptgebäude mit den Flügelbauten steht am Bahnhof Dammtor unweit des Hauptcampus (Von-Melle-Park) mit der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, dem Audimax sowie einigen weiteren Lehrgebäuden. Auf der anderen Seite der Grindelallee sind weitere Lehrgebäude um den Martin-Luther-King-Platz gruppiert. Den Abschluss im Westen bildet das Geomatikum nahe dem U-Bahnhof Schlump. Das Department Physik ist auf die Standorte Jungiusstraße, Bergedorf (Hamburger Sternwarte) Bahrenfeld (DESY und weitere Einrichtungen) verteilt. Die Biologie unterhält Standorte in Klein Flottbek (Botanischer Garten) und am Martin-Luther-King-Platz. Die Informatik wurde 1991 an das sogenannte Informatikum in Stellingen verlegt. Die medizinische Fakultät befindet sich im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Bereits 2004 wurde die Reintegration des Informatikum in den Campus am Rothenbaum beschlossen, bis heute (Stand: 2010) jedoch noch nicht umgesetzt.[11] Darüber hinaus wird derzeit über einen vollständigen oder teilweisen Universitätsneubau auf dem Kleinen Grasbrook im ehemaligen Hafengebiet südlich der Norderelbe nachgedacht. Eine Entscheidung pro oder contra eines Neubaus sollte im Frühjahr 2009 erfolgen, jedoch gab es bis heute (Stand: 2010) keinen Entschluss.[12] Der Grund für einen Neubau liegt an der baulichen Situation: Rund 160.000 Quadratmeter Nutzfläche der insgesamt 220.000 Quadratmeter sind sanierungsbedürftig. Die Sanierungskosten belaufen sich nach Schätzungen auf einen dreistelligen Millionenbetrag.[13]

Mensen

Auf dem Campus gibt es drei Mensen, die Philosophenturm-Mensa, die Campusmensa im "Wiwi-Bunker" und die Studentenwerkmensa, welche die größte der drei ist. Außerdem befindet sich jeweils noch eine Mensa im Informatikum sowie im Geomatikum.

Sonstiges

Career-Angebote

Career Center

Das Career Center ist eine zentrale und damit fakultätsübergreifende Einrichtung der Universität Hamburg. Mittels Beratung und Coaching begleiten die Mitarbeiter Studenten und Absolventen auf ihrem Weg in den Beruf und unterstützen sie sowohl bei beruflicher Orientierung, Karriere- und Strategieplanung als auch bei der Entwicklung von Schlüsselkompetenzen, die für das Studium und den Beruf nützlich sind. Außerdem extieren zahlreiche Arbeitsgemeinschaften und Kooperationen mit externen Anbietern.

Universitätsnahe Institutionen

Eingang zum Altbaugebäude der Staats- und Universitätsbibliothek

Teile der Universitätsbibliothek sind in dem ehemaligen Schulgebäude des Wilhelm-Gymnasiums untergebracht.


Alumni

  • HamburgAlumni: HamburgAlumni bietet ehemaligen Studierenden und Mitarbeitenden der Universität Hamburg ein exclusives Forum zur fachlichen und persönlichen Kommunikation.
  • GdFF: Die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Fachbereichs Sozialökonomie (vormals HWP) e.V. versteht sich heute als Anwalt der beiden zentralen Elemente des HWP-Studienmodells: Erstens ein interdisziplinäres Studium mit den Fächern BWL, VWL, Soziologie und Rechtswissenschaft, das auf den praktischen Erfahrungen der Studierenden aufbaut und sie für eine qualifizierte Tätigkeit in Unternehmen, Organisationen ohne Erwerbscharakter und Verwaltungen vorbereitet, und zweitens der offene Hochschulzugang, der Bewerbern ohne Abitur, aber mit qualifizierter Berufspraxis nach einer Aufnahmeprüfung das Tor zu einem wissenschaftlichen Studium öffnet. Die GdFF versteht sich daneben als eine Alumni-Organisation, die den Anschluss an ein Netzwerk von Studierenden, Absolventen und Mitgliedern des Lehrkörpers bietet.
  • AVHS: Der Alumni-Verein Hamburger Soziologinnen und Soziologen e.V. ist ein Netzwerk für den beruflichen, wissenschaftlichen und privaten Austausch für AbsolventInnen sowie Studierende des Instituts für Soziologie der Universität Hamburg. Mit den Aktivitäten will die Alumni den Kontakt unter Ehemaligen und mit der Universität Hamburg erhalten und herstellen, Berufskontakte vermitteln, Fachwissen austauschen und Freunde gewinnen sowie Studierende, Alumni, Unternehmen und die Universität miteinander ins Gespräch bringen. Der AVHS bietet der Wissenschaft auch im Arbeitsalltag jenseits sozialwissenschaftlicher Theorie ein Forum.


Literatur

  • Der Forschung? Der Lehre? Der Bildung? - Wissen ist Macht! Studentische Gegenfestschrift zum Universitätsjubiläum 1994, hrsg. v. Stefan Micheler u. Jakob Michelsen, im Auftr. d. Allgemeinen Studierendenausschusses der Universität Hamburg, Hamburg 1994
  • Eckart Krause / Ludwig Huber/ Holger Fischer (Hrsg.): Hochschulalltag im "Dritten Reich". Die Hamburger Universität 1933–1945, 3 Bde., Berlin/Hamburg 1991 ISBN 3-496-00867-9
  • Uta Krukowska: Ärztliche Ausbildung im Nachkriegsdeutschland - das Beispiel Hamburg, Hamburg 2000
  • dies: Demokratische Initiative und reaktionärer Geist in der Hamburger Studentenschaft 1945 - 1949, Geschichtswissenschaftliche Magisterarbeit Hamburg 1987
  • dies.: Die Studierenden an der Universität Hamburg in den Jahren 1945 bis 1950, Diss. phil. Hamburg 1993
  • Rainer Nikolaysen: „Frei soll die Lehre sein und frei das Lernen.“ Zur Geschichte der Universität Hamburg, Hamburg 2008 ISBN 978-3-934632-32-5
  • Bärbel von Borries-Pusback: Keine Hochschule für den Sozialismus. Die Gründung der Akademie für Gemeinwirtschaft in Hamburg 1945–1955. Opladen (Leske und Budrich) 2002.
  • Wulf D. Hund (Hrsg.): Von der Gemeinwirtschaft zur Sozialökonomie. 50 Jahre Hochschule für Wirtschaft und Politik Hamburg. Hamburg (VSA) 1998.
  • Dirk Hauer / Bela Rogalla: HWP in Bewegung. Studierendenproteste gegen neoliberale Hochschulreformen. Hamburg (VSA) 2006.
  • Oppolzer, Alfred: Sozialökonomie: Zu Gegenstand, Begriff und Geschichte. In: Sozialökonomische Beiträge. Zeitschrift für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. 1. Jg. Hamburg. 1/1990.
Commons: Universität Hamburg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. uni-hamburg.de: Universität in Zahlen: Studierendenzahl, abgerufen am 24. März 2010
  2. uni-hamburg.de: Ausländische Studierende, abgerufen am 24. März 2010
  3. uni-hamburg.de: Universität in Zahlen: Mitarbeiterzahl
  4. uni-hamburg.de: Einnahmen und Ausgaben (Plandaten 2008) ohne den Fachbereich Medizin, abgerufen am 27. Januar 2009
  5. Frankfurt war bereits im SS 1914 gegründet, wurde aber durch den Krieg in seiner Entwickelung gehemmt. In Köln eröffnete die Stadt mit Zustimmung der Staatsregierung Anfang 1919 eine Universität. Die Vorgängerin hatte dort 1798 ihre Pforten geschlossen. In Hamburg stieß der Gründungsplan auf den Widerstand der Bürgerschaft, die ihn mit 65:65 Stimmen ablehnte. Erst nach einer Neuwahl konnte er am 10. Mai 1919 verwirklicht werden.“ S. Schindelmeiser: Die Geschichte des Corps Baltia II zu Königsberg i. Pr., 6. Teil. Unveröffentlichter Nachlaß (Kiel 1985).
  6. Übergabe des Hauptgebäudes von Siemers an Max Predöhl
  7. C. H. Becker: Vom Werden und Wesen der islamischen Welt, 2 Bände. Leipzig 1924 und 1932
  8. "http://www.britannica.com/EBchecked/topic/37198/Emil-Artin"
  9. http://www-history.mcs.st-andrews.ac.uk/Biographies/Artin.html
  10. http://www.nordmedia.de/scripts/contentbrowser.php3?ACTION=SHOWARTIKEL&ID=2016
  11. Bebauungsplan-Entwurf Stellingen 61 abgerufen am 13. April 2010
  12. zukunft-uni.hamburg abgerufen am 12. Februar 2010; siehe auch: abendblatt.de: Uni-Neubau: Entscheidung schon im Frühjahr, Meldung vom 10. Juli 2008
  13. welt.de: Hamburger Senat prüft den Umzug der Universität, Meldung vom 8. Juli 2008

Koordinaten: 53° 34′ 1″ N, 9° 59′ 2″ O