Wartenberg (Hessen)
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 37′ N, 9° 26′ O keine Zahl: 248–494 | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Vogelsbergkreis | |
Höhe: | 248–494 m ü. NHN | |
Fläche: | 39,54 km2 | |
Einwohner: | 3874 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 98 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 36367 | |
Vorwahlen: | 06641/06648 | |
Kfz-Kennzeichen: | VB | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 35 019 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Landenhäuser Straße 11 36367 Wartenberg | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Manfred Dickel (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Wartenberg im Vogelsbergkreis | ||
![]() |
Wartenberg ist eine Gemeinde im Vogelsbergkreis in Osthessen.
Geografie
Geografische Lage
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/ec/Wartenberger_Land.jpg/220px-Wartenberger_Land.jpg)
Die Gemeinde liegt an den östlichen Ausläufen des Vogelsberges, etwa 17 Kilometer westlich der Barockstadt Fulda und 8 Kilometer südöstlich der Stadt Lauterbach (Hessen) in einer waldreichen Mittelgebirgslandschaft. Das Gebiet befindet sich in einer Höhe zwischen 248 und 494 Meter über NN. Der Waldanteil der Gemarkungsfläche beträgt 22.05 km² (= 56 Prozent). Durch die Gemeinde fließt die Lauter, die sich in Bad Salzschlirf mit der Altefeld zur Schlitz verbindet. Die Hauptwindrichtungen in Wartenberg sind Nord-Ost sowie Süd-West. In Hochdruckperioden die windschwach sind, in erster Linie im Herbst und Winter, neigen die Täler zu Nebelbildung. Besonders durch die dicht bewaldeten Berghänge erfolgt ein abendlicher Zufluss reiner und frischer Waldluft, wodurch besonders nach heißen und schwülen Tagen, angenehme Abkühlung sichergestellt ist. In unmittelbarer Nähe beginnt der „Naturpark Hoher Vogelsberg".
Wartenberg grenzt im Norden an die Stadt Schlitz, im Osten an die Gemeinden Bad Salzschlirf und Großenlüder (beide Landkreis Fulda), im Süden an die Stadt Herbstein, sowie im Westen an die Stadt Lauterbach.
Die Gemeinde besteht aus den beiden Ortsteilen Angersbach und Landenhausen.
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a6/Statistik_Wartenberg.jpg/250px-Statistik_Wartenberg.jpg)
(Stand: 31. Dezember 2006) [2]
Mit 4.075 Einwohnern mit Hauptwohnsitz ist Wartenberg heute die drittgrößte Gemeinde im Vogelsbergkreis. Die Bevölkerung besteht aus 2.019 weiblichen und 2.056 männlichen Personen. Die Einwohnerzahlen verteilen sich auf die Ortsteile wie folgt:
Ortsteil | Einwohner |
---|---|
Angersbach | 2.692 |
Landenhausen | 1.383 |
Gesamt | 4.075 |
Geschichte
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/de/Burgruine_Wartenberg_2004.png/300px-Burgruine_Wartenberg_2004.png)
Der 20. September 812, Datum der ersten urkundlichen Erwähnung im Codex Eberhardi von Angersbach und Landenhausen, gilt als der offizielle Beginn der Gemeindegeschichte, wenngleich der Beginn der Besiedlung dieses Gebietes viel weiter bis in die vorchristliche Zeit zurück reicht. Wartenberg ist folglich, geht man von dem Jahr 812 aus, fast 1.200 Jahre alt. Aus einer Fuldaer Urkunde des Jahres 1114 gehen die Namen des Heinrich von Landenhausen und dessen Sohn Herold von Landenhausen hervor. Im 12. Jahrhundert gab es folgerichtig noch das Geschlecht derer von Landenhausen. Auch die Nennung des Geschlechts von Angersbach in derselben Urkunde lässt darauf schließen, dass sich die Herren von Landenhausen und von Angersbach nahe standen. Im 12. und 13. Jahrhundert unterlagen die beiden Ortsteile dem Herrschaftsgebiet des Adelsgeschlecht derer von Wartenberg, deren Burg in den Jahren um 1220 von Friedrich von Angersbach (ab 1232 Friedrich von Wartenberg genannt) auf dem „Wartenbachhügel“ in Angersbach erbaut wurde. Die Befestigung wurde jedoch im Jahre 1265 durch Truppen von Bertho II. von Leibolz, Abt zu Fulda, der eine Stiftsfehde mit dem Stiftsvogt Graf von Ziegenhain austrug, zu dessen Untervögten die Wartenberger zählten, zerstört. Das Geschlecht derer von Wartenberg starb folglich gegen Ende des 13. Jahrhunderts aus. Durch eheliche Verbindungen gelangte das Eigentum der Wartenberger mit allen Rechten an die Herren von Eisenbach. Ab diesem Zeitpunkt bestimmte und wirkte das Rittergeschlecht der Riedesel über Jahrhunderte in der Region. Im 18. und 19. Jahrhundert wanderten viele Menschen aus der Region unter anderem nach Russland, später vor allem auch nach Nordamerika aus.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, der auch in den beiden Dörfern viele Opfer forderte, bestand die Hauptaufgabe darin das dörfliche Leben wieder zu strukturieren. Vor allem wurden hunderte von Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten in das dörfliche Leben integriert.
Die Gemeinde Wartenberg in ihrer gegenwärtigen Form entstand im Rahmen der Gemeindegebietsreform im Jahre 1972 mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Angersbach und Landenhausen. So erfolgte am 1. August 1972 aufgrund von Gemeinderatsbeschlüssen der Zusammenschluss der Orte Angersbach und Landenhausen zur neuen Großgemeinde Wartenberg. Erster offizieller Bürgermeister der neuen Gemeinde wurde Karl Hans Roth aus Angersbach. Die Burgruine Wartenberg gab Angersbach und Landenhausen nach ihrem Zusammenschluss den Namen und 1978 das Wappen. Im Juni 2007 feierte die Gemeinde ihr 35-jähriges Jubiläum.
Politik
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a5/Wartenberg_Rathaus.jpg/220px-Wartenberg_Rathaus.jpg)
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c6/Wartenberg_Angersbach.jpg/220px-Wartenberg_Angersbach.jpg)
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e6/Wartenberg_Landenhausen.jpg/220px-Wartenberg_Landenhausen.jpg)
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 20,9 | 5 | 18,6 | 4 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 36,8 | 8 | 43,6 | 10 |
FWGW | Freie Wählergemeinschaft Wartenberg | 42,3 | 10 | 37,6 | 9 |
WGL | Wählergemeinschaft Landenhausen | – | – | 0,2 | 0 |
Gesamt | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | |
Wahlbeteiligung in % | 45,4 | 54,4 |
Der Gemeindevorstand besteht aus 7 Mitgliedern. Davon entfallen
Wappen
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f8/Wappen_Wartenberg_%28Hessen%29.png/140px-Wappen_Wartenberg_%28Hessen%29.png)
„Es ist eine 7 cm hohe vergoldete bronzene Wappenapplike; auf blauem (oder grünem) Grund ein weißer Schrägbalken von links oben nach rechts-unten im rechten Feld von einem goldenen Stern überhöht.“
Das Wappen der Gemeinde Wartenberg leitet sich von den Symbolen des einst auf der Burg Wartenberg lebenden Geschlecht derer von Wartenberg ab.
Religionsgemeinschaften
Evangelische Kirche
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/99/Wartenberg_Ev_Kirche_Angersbach.jpg/220px-Wartenberg_Ev_Kirche_Angersbach.jpg)
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/32/Wartenberg_Ev_Kirche_Landenhausen.jpg/220px-Wartenberg_Ev_Kirche_Landenhausen.jpg)
Der größte Teil der Bevölkerung – etwa 3000 Menschen (= 72 Prozent der Bevölkerung) – in Wartenberg gehört der Evangelischen Kirche an. Dementsprechend befinden sich in Wartenberg zwei evangelische Kirchenbauten mit jeweiligen aktiven Kirchengemeinden, welche der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau angehören. Die evangelische Kirche in Angersbach ist eine gotische Kirche, die im Jahr 1763 das letzte Mal umgebaut wurde. Das Gebäude der evangelischen Kirche zu Landenhausen wurde am 14. Oktober 1748 vollendet.
Die Landeskirchliche Gemeinschaft Chrischona befindet sich im Ortsteil Landenhausen.
Katholische Kirche
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/5d/Wartenberg_Kath_Kirche_Angersbach.jpg/220px-Wartenberg_Kath_Kirche_Angersbach.jpg)
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/bf/Wartenberg_Kath_Kirche_Landenhausen.jpg/220px-Wartenberg_Kath_Kirche_Landenhausen.jpg)
Darüber hinaus bekennen sich über 600 Menschen (= 16 Prozent der Bevölkerung) zur römisch-katholischen Kirche. Die Filialkirchen Angersbach und Landenhausen gehören der Pfarrei St. Peter und Paul Lauterbach-Schlitz an (bis 2008: St. Michael und St. Bonifatius), welche dem Bistum Mainz zugeordnet wird. Der katholischen Filialgemeinde Angersbach übergab man somit am 16. Dezember 1962 ein eigenes Kirchengebäude. Weiterhin wurde im Jahr 1973 in Landenhausen eine katholische Filialkirche in Form einer modernen Kapelle errichtet.
Etwa 500 Menschen gehören anderen Konfessionen oder Strömungen an.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Burgruine Wartenberg
- Eine Burganlage aus der Stauferzeit. In den Jahren um 1220 ließ Friedrich von Angersbach (ab 1232 Friedrich von Wartenberg genannt) auf dem „Wartenbachhügel" diese Burg erbauen.
- Wartenberg OVAL
- Das Wartenberg Oval ist ein Veranstaltungsplatz und ein multifunktionaler Gebäudekomplex. Die 800 Quadratmeter große Halle mit Nebenräumen entstand in moderner Architektur in einjähriger Bauzeit und soll für Ausstellungen und Tagungen der heimischen Betriebe sowie Kultur- und Informationsveranstaltungen genutzt werden. Baubeginn war im April 2003, die Eröffnungsveranstaltung fand im September 2004 statt.
- Evangelische Kirche Angersbach
- Eine gotische Kirche, die im Jahr 1763 das letzte Mal umgebaut wurde. Der Turm in seinen ältesten Teilen ist über 500 Jahre alt. Ein bedeutsames Kunstwerk ist das Fresko an der Turminnenseite aus dem 12. Jahrhundert. Es zeigt das Bild des Heiligen Georg.
- Evangelische Kirche Landenhausen
- Am 14. Oktober 1748 wurde der Kirchenbau vollendet. Über dem Westportal ist als schöne Steinmetzarbeit das Wappen der Freiherren Riedesel zu Eisenbach angebracht. Der Kirchhof ist ummauert und hat ein rundbogiges Renaissanceportal aus dem Jahre 1588. Der Taufstein vor dem Altar stammt aus dem Jahre 1661.
- Katholische Kirche Landenhausen
- Für den Bau einer katholischen Kirche in Landenhausen setzte sich Geistlicher Rat Friedrich Faßhauer, der das katholische Pfarramt von 1967 bis 1973 in Lauterbach innehatte, ein. Als moderne Kapelle mit Gemeindezentrum wurde sie am Steinweg 8 gebaut und am 11. Februar 1973 von dem damaligen Mainzer Weihbischof Wolfgang Rolly auf den Namen „Maria, Hilfe der Christen“ geweiht.
- Katholische Kirche Angersbach
- Am 16. Dezember 1962 wurde durch Domkapitular Finck aus Mainz eine eigene Kirche geweiht mit dem Namen „Zum Heiligen Geist“. Zu einem Schmuckstück wurde die Kirche in Angersbach nach Abschluss der Innenrenovierung im Jahr 2006. Nach einem Entwurf von dem Maler und Grafiker Alois Plum, Mainz wurde die künstlerische Gestaltung vorgenommen.
- Impressionen aus Wartenberg
-
Renaissanceportal mit der Jahreszahl 1588 und Fachwerkhaus von 1697 in Landenhausen
-
Forsthaus „Im Erlich“ Landenhausen
-
Evangelische Kirche in Landenhausen
-
Rekonstruktion der Burg Wartenberg
-
Blick auf den alten Ortskern von Angersbach mit gotischer Kirche
-
Evangelische Kirche in Angersbach
Orchester und Chöre
- Musikverein Landenhausen e. V.; gegründet 1909; unter der Leitung von Bernhard Lauda
- Männergesangverein 1891 Landenhausen; gegründet 1891; unter der Leitung von Michael Jakob
- Männergesangverein "Eintracht" Angersbach
Kreisjugendheim und Zeltlager
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e3/Wartenberg_Zeltlager.jpg/220px-Wartenberg_Zeltlager.jpg)
Das bereits im Jahr 1958 erbaute Kreisjugendheim und Zeltlager im Wartenberger Ortsteil Landenhausen liegt zwischen Lauterbach und Fulda in einer ruhiger Lage am Waldrand oberhalb des Ortes. Von diesem Standort aus sind am Horizont die Höhen der Rhön (Wasserkuppe, Pferdskopf und Milseburg) und ein weiter Blick in das Fuldaer Land hinein gegeben. Das Jugendheim bietet Platz für 61 Personen. Ausgestattet ist das Jugendheim mit einem Speisesaal, drei Seminarräumen, einem Fotolabor, einem Werkraum und einer Medien- und Seminarausstattung. Um das Kreisjugendheim gelegen, befindet sich das Zeltlager mit insgesamt 24 Zelten und 220 Schlafplätzen. Ebenso befindet sich ein Fußballplatz mit Flutlicht auf dem Gelände. Eine Lagerfeuer- und Grillstätte ist ebenfalls vorhanden.
-
Kreisjugendheim - Teil des Gebäudetraktes
-
Weiter Blick vom Zeltlager Landenhausen aus in das Fuldaer Land hinein bis hin zu den Höhen der Rhön
-
Blick vom Kreisjugendheim und Zeltlager Landenhausen in Richtung des Kurorts Bad Salzschlirf (Landkreis Fulda)
Freischwimmbad
Die Errichtung des Kreisjugendheimes und Zeltlagers wurde Jahre später zum Anlass genommen für die Jugendlichen und die Bevölkerung ein Freischwimmbad in Landenhausen zu erbauen. Dieses entwickelte sich zu einem wichtigen Bestandteil der Gemeinde, das an das Sportzentrum mit zwei Fußballplätzen, Turnhalle und Reitanlage angrenzt. Das Schwimmbad wird vom Zeltlager, von der Gemeindebevölkerung und von vielen Menschen aus dem Umkreis und darüber hinaus besucht. Das Schwimmbad umfasst ein Schwimmerbecken mit Sprungblöcken, ein Nichtschwimmerbecken sowie ein Kinderbecken.
Regelmäßige Veranstaltungen
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b9/Landenhausen_05.png/220px-Landenhausen_05.png)
Wartenberg mit seinen Ortsteilen Angersbach und Landenhausen ist ein Ort für Festlichkeiten aller Art. Die folgenden Veranstaltungen finden regelmäßig statt:
- Februar: Das „Hutzelfeuer“ wird am Sonntag nach dem Aschermittwoch nach altem Brauch seit 1990 in Landenhausen entzündet.
- Mai: Das „Burgfest“ findet alljährlich am 1. Mai auf dem Burggelände der „Wartenbach“ im Ortsteil Angersbach statt. Hier finden sich hunderte Radfahrer und Wandersleute mit ihreren Familien ein.
- Mai: Über Pfingsten steht in Landenhausen das große Reitturnier auf dem Programm.
- August: Das „Ritterfest mit Markt und Turnier“ findet alle zwei Jahre im August auf der Burg Wartenberg statt.
- September/Oktober: Die „Kirmes“, das jährliche Erinnerungsfest an den Tag der Kirchweihe, findet sowohl in Angersbach als auch in Landenhausen statt.
- November: Im Abstand von zwei Jahren ist in der evangelischen Kirche im Ortsteil Landenhausen einem stimmungsvollen „Vorweihnachtlichen Konzert“ der beheimateten musikalischen Vereine zu lauschen.
- November/Dezember: Ende November lädt der „Weihnachtsmarkt Wartenberg“ rund um die evangelische Kirche in Angersbach ein.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftsstandort
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/df/Wartenberg_oval.jpg/220px-Wartenberg_oval.jpg)
Durch die Erschließung eines Gewerbegebietes Wartenberg im Ortsteil Angersbach hat sich die Gemeinde heute weitgehend von einer ursprünglichen landwirtschaftlichen Struktur hin zu einem Gewerbestandort für Unternehmen entwickelt. Die Gewerbestruktur setzt sich aus Unternehmen unterschliedlichster Branchen zusammen. Demzufolge siedelten sich industrielle Fertigungsbetriebe aus dem Bereich Holzverarbeitung ebenso wie Unternehmen aus den Bereichen Elektronik, Maschinenbau und EDV an. Darüber hinaus sind Groß- und Einzelhandelsbetriebe sowie Handwerksbetriebe der verschiedensten Sparten und Dienstleistungsunternehmen vertreten. In Wartenberg sind derzeit über 200 Betriebe registriert. Im Wesentlichen orientieren sich diese auf die Wirtschaftsbereiche Private Dienstleistungen, Handwerk und Einzelhandel.
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b3/Wartenberg_Gewerbegebiet.jpg/220px-Wartenberg_Gewerbegebiet.jpg)
Eine Ortsumgehung soll langfristig beide Ortsteile vom starken Durchgangsverkehr der B 254 entlasten. Die Gewerbegebiete Ost und Südost und gewerblichen Bauflächen in Angersbach werden dann direkt über eine Abfahrt von der neuen Ortsumgehung erschlossen. Wartenberg schneidet im regionalen Vergleich im Bereich des Preisniveaus der gewerblichen Baufläche ausgesprochen vorteilhaft ab. Dies wird vor allem durch eine nicht so hohe Kosten verursachende und daher vorteilhafte Planung und Umsetzung der Flächenentwicklung herbeigeführt, die wiederum begünstigt wurde durch die ebene geographische Gegend und die Bodenverhältnisse im Gewerbegebiet.
Als überregional bekanntes Unternehmen mit seinem Hauptsitz in Wartenberg-Angersbach ist die BALZER Angelgeräte GmbH zu nennen, deren Tätigkeitsbereiche in der Entwicklung, Herstellung und im Vertrieb von Angelgeräten und Sportartikeln liegen.
Verkehr
Die Gemeinde liegt an der Bundesstraße 254, die über Alsfeld nach Fulda führt. Wartenberg ist über die B 254 von den Bundesautobahnen 5 und 7 zu erreichen. Der Flughafen Frankfurt am Main ist 129 Kilometer von Wartenberg entfernt.
- Über den Bahnhof Angersbach, der an der Bahnlinie Gießen – Fulda (siehe Vogelsbergbahn) liegt,
- besteht am Bahnhof Fulda ein Zugang zum ICE-Netz der Deutschen Bahn AG.
Wartenberg (Angersbach und Landenhausen) bietet mehrere Haltepunkte und Umsteigemöglichkeiten der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft Verkehrsgesellschaft Oberhessen mbH in benachbarte Ortschaften im Rahmen der Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH (RMV).
Bildung
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/4b/Wartenberg_Mittelpunktschule.jpg/220px-Wartenberg_Mittelpunktschule.jpg)
Grundschule- und Hauptschule mit Förderstufe
- Mittelpunktschule Angersbach (MPS-Angersbach)
Volkshochschule
- Zweigstelle der Volkshochschule des Vogelsbergkreises
Kindergärten
Insgesamt 150 Plätze
- Kindergarten Angersbach
- Kindergarten Landenhausen
Gastronomie
Obwohl es in beiden Ortsteilen ausreichend Möglichkeiten zum Verbringen geselliger Stunden gibt, so ist doch das kulturell-gastronomische Angebot im Ortsteil Angersbach erheblich größer.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
(nach chronologischer Sortierung)
- Friedrich von Wartenberg (* um 1180 in Angersbach; † um 1249 in Angersbach), Miterbauer und Herr der Burg Wartenberg, Ritter und Ministeriale im Dienste des Klosters Fulda
- Johann Alexander Ebel (* 18. Oktober 1723 in Landenhausen; † 11. Februar 1803), war Rektor der Lauterbacher Stadtschule, Stadtpfarrer, seit 1781 Inspektor und Oberpfarrer zu Lauterbach, damals Hauptstädtchen des Riedeselischen Gebiets
- Johann Georg Vollmöller (* 9. September 1742 in Landenhausen; † 18. Mai 1804 in Offenbach am Main), war Theologe, Prinzenerzieher und Hofmeister, Hofprediger in Offenbach und Schriftsteller
- Ludwig Christian Dieffenbach (* 16. Juli 1791 in Angersbach), Dekan und Stadtpfarrer zu Schlitz, Mitglied der Ersten Kammer des Großherzogtums Hessen-Darmstadt in den Jahren um die Deutsche Revolution 1848/49, sein Sohn Georg Christian Dieffenbach war Dichter und Pfarrer
- Karl Soldan (* 9. November 1801 in Angersbach; † 17. August 1846), Dr. theol., Theologe, Großherzoglich-Hessischer Schulinspektor und zweiter Lehrer am evangelischen Schullehrerseminar in Friedberg
- Georg Eurich (* 21. November 1920 in Landenhausen; † 18. Januar 2008 in Lauterbach-Blitzenrod), Pädagoge, Heimat-Fotograf und Buchautor
Persönlichkeiten mit Bezug zu Wartenberg
- Karl Maurer († 1975), war Studienrat, Heimatforscher, Leiter des Lauterbacher Hohhaus-Museums und SPD-Landtagsabgeordneter
- Rudolf Marx (* 14. Februar 1943 in Braunsberg, Ostpreußen), seit 2000 Landrat des Vogelsbergkreises (CDU), wuchs in Angersbach auf
Literatur
- Fördergemeinschaft zur Rettung der Burgruine Wartenberg (Hrsg.): Die Wartenberger und ihre Burg. Wartenberg 2001.
- Pfarrer Wilfried Hilbrig: Streifzug durch die Geschichte unserer Dörfer Angersbach und Landenhausen. Gemeindevorstand der Gemeinde Wartenberg, Wartenberg/Hessen 1987.
- Pfarrer Wilfried Hilbrig: Aus Angersbachs Geschichte erzählt…zum Betrachten und Disputieren. Gemeinde Wartenberg, Wartenberg 1999.
- Friedrich Schwarz: Angersbacher Begebenheiten Band II. Fotoclub Lauterbach e. V., Lauterbach 1988.
- Heinrich Reining: Landenhausen in alten Aufnahmen. Fotoclub Lauterbach e. V., Lauterbach 1984, ISBN 3-89313-006-3.
- Pfarrer Wilfried Hilbrig: Landenhausen in zwölf Jahrhunderten. Hohhausmuseum und Hohhausbibliothek, Lauterbach 1981, ISSN 0455-4000.
Fußnoten
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ GEMEINDE-WARTENBERG.DE: Zahlen – Daten – Fakten