Geratskirchen

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Wappen Deutschlandkarte
Geratskirchen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Geratskirchen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 20′ N, 12° 40′ OKoordinaten: 48° 20′ N, 12° 40′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Rottal-Inn
Verwaltungs­gemeinschaft: Massing
Höhe: 441 m ü. NHN
Fläche: 12,89 km2
Einwohner: 862 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner je km2
Postleitzahl: 84552
Vorwahl: 08728
Kfz-Kennzeichen: PAN, EG, GRI, VIB
Gemeindeschlüssel: 09 2 77 122
Gemeindegliederung: 46 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 20
84323 Massing
Website: www.geratskirchen.de
Erster Bürgermeister: Johann Gaßlbauer (FW)
Lage der Gemeinde Geratskirchen im Landkreis Rottal-Inn
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Karte
Die Pfarrkirche St. Martin
Das Rathaus der Gemeinde

Geratskirchen ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn.

Geografische Lage

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Geratskirchen liegt in der Region Landshut in einem kleinen Seitental der Rott und grenzt im Süden an Oberbayern. Die kleine Ortschaft Geratskirchen befindet sich etwa 13 km südwestlich von Eggenfelden, 30 km südöstlich von Vilsbiburg, 18 km nordöstlich von Mühldorf und 16 km nördlich von Altötting.

Gemeindegliederung

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Es gibt 46 Gemeindeteile:[2][3]

Es gibt nur die Gemarkung Geratskirchen.

Bis zum 19. Jahrhundert

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Im Jahr 1347 heiratete Elisabeth von Geratskirchen Rudiger Maroltinger. Die Maroltinger oder Moroltinger besaßen die Hofmark Geratskirchen etwa 300 Jahre. Am 24. Februar 1637 übernahm Johann Mändl von und zu Deutenhoven den Besitz, auf den nach seinem Tod am 12. August 1666 sein Sohn Hans Ulrich und 1686 nach seinem Tod dessen Sohn Anton Josef Adam Mändl, Freiherr von und zu Deutenhoven, Herr von Münchsdorf, Wolfsegg, Waldberg, Regenpeilstein und Geratskirchen folgte.

Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern, bildete aber eine geschlossene Hofmark, deren Sitz Geratskirchen war. Maria Caroline Charlotte von Spreti, geb. von Ingenheim erwarb das Lehen im Jahr 1729. Im Jahr 1752 wurden die herzoglichen Sitze Geratskirchen und Wolfsegg geteilt, neuer Besitzer wurden die Freiherrn von Viereck. Diese übten auch die niedere Gerichtsbarkeit aus. Im Jahre 1752 zählte das Dorf Geratskirchen 20 Anwesen. Am 23. Dezember 1778 erhielt Franz Nono Adam Freiherr von Mändl das Lehen zu Geratskirchen und Wolfsegg, das 1780 von den Grafen Arco übernommen wurde.

In Geratskirchen war ein Patrimonialgericht II. Klasse eingerichtet. Am 30. April 1820 sind als Gerichtsherrinnen die Gräfin von Leyden und die Freifrau von Wittmann, geborene Gräfin Arco eingetragen. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde, zunächst geschieden in die patrimonalgerichtliche Gemeinde Geratskirchen I und die landgerichtliche Gemeinde Geratskirchen II. Die Gemeinden Geratskirchen I und II wurden am 16. Dezember 1848 vereinigt. Die niedere Gerichtsbarkeit der Grafen Arco wurde erst im selben Jahr 1848 aufgehoben.

20. Jahrhundert

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Am 22. November 1944 töteten 49 Bomben, die über Stadlthann von amerikanischen Flugzeugen abgeworfen wurden, zehn Zivilisten.

Am 3. August 1956 wurde die Gemeinde Geratskirchen in Wald bei Winhöring umbenannt. Am 1. Januar 1967 nahm sie einen Teil der aufgelösten Gemeinde Eggen auf. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern gliederte man Wald am 1. Januar 1972 nach Pleiskirchen ein.[4] Seit dem 1. Mai 1978 gehört Geratskirchen zur Verwaltungsgemeinschaft Massing.

Einwohnerentwicklung

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Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 586 auf 860 um 274 Einwohner bzw. um 46,8 % – der höchste prozentuale Zuwachs aller Gemeinden im Landkreis im genannten Zeitraum.

Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohner 595 590 597 652 687 792 865 875 857 853

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Massing.

Erster Bürgermeister ist seit 28. April 1999 Johann Gaßlbauer (Freie Wähler).[5] Bei der Bürgermeisterwahl 2020 wurde er im ersten Wahlgang mit einem Stimmenanteil von 88,6 % bestätigt.[6]

Wappen von Geratskirchen
Wappen von Geratskirchen
Blasonierung: „In Silber aus blauem Wellenschildfuß wachsend ein roter Pfahl, der mit einem wachsenden goldenen Bischofsstab belegt ist, beseitet von je einem wachsenden schwarzen Rohrkolben mit grünen Stängeln und Blättern.“[7]
Wappenbegründung: Der Bischofsstab, ein Attribut des heiligen Martin, verweist auf den Kirchenpatron des Ortes und ergibt zugleich ein im weiteren Sinn für das Ortsnamengrundwort „-kirchen“ redendes Bild. Im Gemeindegebiet bestanden bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts mehrere Hofmarken, die sich in der Hand verschiedener Adelsfamilien befanden. Die aus Wellen wachsenden Moorkolben sind aus dem Wappen des altbayerischen Adelsgeschlechts der Mermoser hergeleitet, die im 15. Jahrhundert über längere Zeit mit dem kurfürstlichen Ritterlehen Zwecksberg belehnt waren.

Dieses Wappen wird seit 1977 geführt.

Die spätgotische Pfarrkirche St. Martin wurde 1472 erbaut und 1880 nach Westen verlängert. Sie besitzt gotische und barocke Figuren. Ein Anbau am nördlichen Teil der Kirche wurde 1908 durchgeführt und als „Lourdes Grotte“ mit Tuffstein ausgekleidet.

Bodendenkmäler

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Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

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Es gab im Jahr 2020 nach der amtlichen Statistik 109 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort, von denen vier in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt waren. Die übrigen wurden nicht näher nach Branche differenziert. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 410. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen, im Bauhauptgewerbe keinen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 2016 21 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 588 ha, davon waren 357 ha Ackerfläche und 232 ha Dauergrünfläche.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Commons: Geratskirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Geratskirchen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 20. August 2018.
  3. Gemeinde Geratskirchen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Januar 2022.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 416 f.
  5. 1. Bürgermeister. Gemeinde Geratskirchen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juli 2020; abgerufen am 18. Juli 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geratskirchen.de
  6. Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 01.05.2020). (xlsx) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 20. Juni 2020.
  7. Eintrag zum Wappen von Geratskirchen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte